Hilfe,mein Sohn weint ununterbrochen im Kindergarten

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Tose

Hallo,

ich bin total verzweifelt und hoffe,dass mir vielleicht hier jemand weiter helfen kann.Mein Sohn ist 2 Jahre alt und seit dem 20.08 im Kindergarten.Wir waren in einer Minigruppe,vor den Ferien hatten wir die Schnuppertage.Seit dem 20.08.also die Eingewöhnungsphase.Die sah bei uns folgendermassen aus.In der 1. Wo hatten wir überhaupt keinen Trennungsversuch.Ab der 2. Wo sollte ich für 10 min. rausgehen(er hat natürlich geweint)danach haben die mich wieder geholt.Wir hatten also jeden Tag einen Trennungsversuch und jedesmal hat man mich nach 10-15 min wieder gerufen.Heute durfte ich für eine Stunde gehen und er hat sich nicht trösten lassen.Nur geschrien.Das Problem ist,ich muss ab nächste Wo wieder arbeiten und habe überhaupt keine Ahnung wie das funktionieren soll.Ich hocke seit fast 3 Wochen im KG,jeden Tag 2 Std. und sehe überhaupt keinen Erfolg.Ich kenne keinen bei dem das so gelaufen war.Hat da jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?Ich hoffe sehr,dass mir jemand von euch helfen kann.
Danke im Vorraus
 

Trudi32

Heisse Affäre
AW: Hilfe,mein Sohn weint ununterbrochen im Kindergarten

Ich weiß jetzt nicht genau, aber bei uns wird keiner wieder geholt. Weil dann hat er ja Erfolg. Klingt total fies. Aber wenn er heult, du kommst wieder, dann ist er am Ziel. Warum also sollte er sein Verhalten ändern? Finde das ungewöhnlich. Normaler Weise sind die im Kindergarten rigoros, weil die wissen, dass das so eigentlich nichts bringt. Vor allem, mit jedem weiteren Tag fokussiert er sich doch nur mehr drauf, länger und lauter zu heulen, weil du ja irgendwann wieder kommst.

Er ist 2. Es ist alles neu. Natürlich reagieren die anders als vierjährige. Ich würde den morgigen Tag vielleicht mal nutzen, damit du nicht auf Abruf vorbei kommst. Also bei uns sind derzeit viele Praktikanten, eben weil die Eingewöhnungsphase für die ganz Kleinen läuft.
 

asti

Familienmitglied
AW: Hilfe,mein Sohn weint ununterbrochen im Kindergarten

Hallo!

Das denke ich auch . Und genau aus dem Grund war ich erst garnicht so lange mit Patrick dort. Patrick ist 2,5 Jahre und ich war anfangs eben nur so eine Stunde am ersten Tag dort mit ihm und am 2. auch. Am dritten bin ich dann auch nach ner halben stunde gegangen da ich echt befürchtete er denkt dann es ist immer so das Mama da bleibt. Das ging auch ohne Tränen. Ich hatte ihn auch die Wäsche gezeigt welche ich bügeln mußte und zu ihm gesagt das ich ihn danach abhole. Also ich habe ihm immer was erzählt was ich machen muß und das war natürlich was wo er nicht mithelfen konnte. ER hat dann am 4. Tag auch mal mächtig geweint aber ich bin trotzdem gegangen. denn sonst dachte ich auch weiß er genau wie er es machen muß. Die Erzieher trösteten ihm gleich und lenkten ihn ab. Er weinte dann noch einmal aber seit dem geht er gern hin. Vielleicht kannst du ihm auch erklären, gerade mit deiner Aerbeit. das du gehen mußt. Bei meinen Großen habe ich das Krankenhaus gezeigt wo ich arbeite und ihn erklärt das da keine Kinder spielen dürfen und das sich ja alle Kids aus dem Dorf im KIGA treffen um zu spielen. Also ich würde nicht mehr bleiben. Klingt hart und tut natürlich auch weh im Mutterherz .

LG Asti
 

Blümchen

Mama Biber
AW: Hilfe,mein Sohn weint ununterbrochen im Kindergarten

Ich weiß jetzt nicht genau, aber bei uns wird keiner wieder geholt. Weil dann hat er ja Erfolg. Klingt total fies. Aber wenn er heult, du kommst wieder, dann ist er am Ziel. Warum also sollte er sein Verhalten ändern?

Ja, das klingt total fies.
Er drückt mit seinem Verhalten ja aus, wie unwohl er sich fühlt und wird da regelrecht übertrampelt.
Bleiben müssen, ohne eine sinnvolle, vertrauensvolle Eingewöhnung finde ich extrem heftig. Wie soll ein zweieinhalbjähriger das denn alles verstehen?
Für mich stimmt da die Basis schon nicht.

Wie den Kindern oft unterstellt wird, dass 'sie denn wissen, wie sie es machen müssen', wenn sie weinen, finde ich echt arg. Welche Möglichkeiten haben sie denn noch, ihre Trauer, ihre Wut und ihr Unverständnis auszudrücken wenn nicht so?
 

Juule

Dauerschnullerer
AW: Hilfe,mein Sohn weint ununterbrochen im Kindergarten

Ich möchte Blümchen mal zustimmen.
Natürlich wird die Mutter am Anfang wieder zurück geholt. Deshalb gibt es doch die Eingewöhnung, damit das Kind sich langsam an alles neue gewöhnen kann. Ich finde es auch krass, dass so kleinen Kindern immer so eine eiskalte Berechnung unterstellt wird. Mein Freund ist Erzieher und meint, wenn der Erzieher merkt, dass das Kind noch nicht so weit ist und sich nicht beruhigen lässt, dann brechen sie die Trennung eben auch mal vorzeitig ab.

Wir haben hier auch ein ganz ganz sensibles Kerlchen, das auch eine schwere Eingewöhnung hatte. Er hat ganz lange morgens beim abgeben geweint, aber hat sich wohl immer recht schnell beruhigt und war dann tagsüber gut drauf.

Liebe Grüße und gute Nerven weiterhin!
Jule
 

Schäfchen

Copilotin
AW: Hilfe,mein Sohn weint ununterbrochen im Kindergarten

Zwei ist ein blödes Alter zum eingewöhnen ;) Erfahrungsgemäß haben die Kinder da eh noch mal sowas wie ne Klammerphase. Das macht das Eingewöhnen schwerer.

Nun habt ihr aber keine Wahl und müsst da durch. Kannst du deinem Sohn was von dir geben? Das er was hat, was nach dir riecht, was dir gehört - so als Trösterli?

Ansonsten schließ ich mich dem Blümchen und Jule an. Das Kind soll ja lernen, dass Mama wiederkommt. Soll man ihn so lange weinen lassen, bis er resigniert? Nein, das kanns nicht sein - damit schadet sich der Kiga ja nur selbst. Das Kind signalisiert, dass es sich unwohl fühlt, lässt man es weinen verstärkt man das Gefühl noch.

Ich weiß ja nicht, wie bei euch der Tagesablauf ist. Bei uns nimmt man Kinder, die sich schwer tun, gern einfach mal ohne Mama mit zum Spaziergang. Dabei tun sie sich irgendwie leichter. Vielleicht, weil sie das aus dem heimischen Umfeld kennen. Klar, das Drumherum ist anders, aber spazierengehen ist vertrauter als der total unbekannte Raum ...

Andere Frage: wie leicht tust du dir bei dem Gedanken, ihn dort zu lassen? Kannst du ihn loslassen? Kinder merken, wenn Eltern "klammern" ;) Meine Jüngste geht an Tagen, an denen ich mich schwer tue, auch wesentlich unentspannter in den Kiga als an den tagen, an denen ich mich auf die Arbeit freue. Hinzu kommt: meine hat Prioritäten bei den Erziehern. Bei Tante K. weint sie morgens - obwohl sie seit zwei Jahren dort ist. Bei S. hab ich Glück, wenn sie mir noch ein "Tschüss Mama" an den Kopf wirft bevor sie losrennt. Bei Tante Sch. ist sie schwankend, klammert meist, lässt aber bei klarer Ansage meinerseits, dass ich jetzt gehe, auch los.

Wie löst ihr euch denn? Wir hatten immer so den Satz "Mama geht mal auf die Toilette". Das ist von daheim bekannt, vorausgesetzt Kind geht dort nicht immer mit ;) Später ging Mama dann einkaufen beim Bäcker ... Dann geht sie arbeiten.

Ich wünsch dir gute Nerven, das wird schon! In ganz schlimmen Phasen rief mich der Kiga auch schon an und sagte mir, dass sie sich schnell beruhigt hatte, als ich weg war. Oder ich fragte nach. (Kann natürlich auch nach hinten losgehen ;)) Im Normalfall beruhigen sich die Kinder aber schnell. Bei uns werden sie dann eben auf den Schoss genommen, mit einem Spiel abgelenkt oder mit malen oder so.
 

Trudi32

Heisse Affäre
AW: Hilfe,mein Sohn weint ununterbrochen im Kindergarten

Ich habe dem Kind keine Berechnung unterstellt.

Es ist ein völlig normaler Ablauf. Das Kind weint, weil es traurig ist. Mama kommt wieder, alles ist gut. Das Kind hat gelernt. Vielleicht nicht auf der Ebene, wie ein Kind im dritten Schuljahr gelernt hat, wie man dividiert. Aber es hat geweint, Mama ist wieder da. Dazu kommt noch das ganze drumherum. Alle versuchen das Kind abzulenken, nichts funktioniert, Mama wird geholt. Ergo lernt das Kind, es muss sich nicht ablenken lassen, denn Mama kommt auch so wieder.

Ich habe nicht gesagt, dass ein 2 jähriges Kind das berechnend überdenkt. Das wurde von Euch so reininterpretiert. Es ist ein reiner Lerneffekt.

Ich hätte grundsätzlich auch gedacht, dass die Eingewöhnung anders läuft. Fakt ist aber das, was die TE oben geschrieben hat. Eingewöhnung läuft und es blieben nur ein paar Tage, bis die Arbeit anfing. Eine andere Alternative gab es nicht. Es fehlen grundsätzlich auch zuviele Detailinformationen. Gibt es eine Art Ritual, was man einführen möchte? Kind wird in den Kiga gebracht, Jacke aus, Schuhe aus, Pantoffel an. Was dann? Kind wird übergeben? Wird noch ein kurzes Spiel gespielt? Wird in dem Spiel die Erzieherin oder ein anderes Kind mit einbezogen? Für das Spiel kann man meinetwegen auch etwas anderes einsetzen. Singen, Spielzeug aussuchen, irgendwen begrüßen usw.

Also habe ich lediglich gesagt, was ich denke, auf die mir gegebenen Informationen. Ich sagte ja, dass es total fies klingt. Meine kleine Tochter (allerdings seit Montag 4), hatte nie ein Problem. Ich konnte mich glücklich schätzen, wenn ich noch ein "Tschüss" zu hören bekam.

Im Mai dieses Jahres war es dann von einen auf den anderen Tag so, dass sie nicht mehr hin wollte. Wenn sie da war, hat sie sich an ich geklammert und sie hat mich unzählige Male gefragt "holst du mich ab?". Es gab nicht einen Tag, an dem sie wer anders abgeholt hat und trotzdem, das ganze setzte sich fort. Es fing teilweise damit an, dass sie nichtmal aufstand. Abends kündigte sie schon an, dass sie da nicht hin will.

Sie hat Angst vor der Uhr. Wenn man sie fragte, warum, was die Uhr denn machen würde, kam die Antwort "Ja, Tick Tack". Super! Ich habe sie jeden Tag aufs neue dahin gebracht. Ich habe mal mitgezählt. Dieses Mal kam sie auf 28 Mal "Holst du mich ab". Keiner wusste warum. Ich wusste jetzt allerdings, dass es ca. 1 Minute dauerte, bis mein Kind dieses Szenario beendet hatte und völlig normal ihren Kindergartenalltag lebte, wie zuvor auch.

Sie fing teilweise schon beim Wecken mit dieser Frage an. Ich hatte auf die Ferien gehofft. Dass sich das da relativiert. Nix war.

Und dann vor zwei Wochen, als ich sie abends ins Bett brachte, sagte sie mir "ich heul jetzt nicht mehr". Seit diesem Tag ist es wie vorher. Kein "holst du mich ab" mehr, ich kann mich wieder glücklich schätzen, wenn ich noch eine Verabschiedung bekomme.

Ich unterstelle meiner Tochter nicht, dass sie das eiskalt berechnet hat. Aber sie hatte eben so eine Phase. Ich bin mir aber sicher, dass sie das ganze noch intensiviert hätte, wenn ich sie mitgenommen hätte, damit sie die Angst, dass sie nicht abgeholt wird, nicht ertragen muss.
 
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