Wieviel Erziehung mit 14 Monaten

N

Nesor


Hallo zusammen ich bin neu hier und hoffe Hilfe zu finden.
Ich bin zur Zeit sehr traurig und verwirrt und weiß nicht mehr was ich denken soll und hoffe ich kann Antworten auf meine Fragen finden.

Ich bin alleinerziehende Mama eines 14 Monate alten Sohnes, ich habe mich von dem Vater des Kindes getrennt und wohne seit kurzem wieder bei meinen Eltern im Haus (habe dort eine eigene kleine Wohnung). Mein Sohn ist ein aufgewecktes munteres und eben sehr neugieriges Kind und läuft schon seit dem er 10 1/2 Monate alt ist. Er möchte Schubladen ausräumen und Bücherfach ausräumen usw. ich habe ihm eine Schublade (mit Tupperschüsseln) angeboten die er ausräumen darf sowie eine Seite des Bücherregals das nun mit seinen Büchern ausgestattet ist auf diese Weise kommen wir gut klar von ein paar kleine Rückschlägen ausgenommen.
Anders ist das leider bei meinen Eltern dort gibt es leider viel zu viele Sachen die er nicht haben darf somit findet er diese besonders toll und geht immer und immer wieder drann :) ja ich finde das auch nicht toll aber meine Eltern sind der Meinung das mein Sohn einfach ganz schlimm ist da er nicht hört und ich ihn nicht richtig erziehen würde das macht mich ganz furchtbar traurig und verunsichert mich auch. Ich werde teilweise so verunsichert das ich mein Kind zurechtweisen muss obwohl ich das überflüssig finde ach ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll .... ich bin der Meinung ein 14 Monate altes Kind kann doch nicht perfekt hören meine Eltern meinen wenn man doch schon tausend mal nein gesagt hat müsste es sitzen ich bin der Meinung na dann sage ich es eben noch tausend mal ...

traurig Grüße K.
 

Lucie

Digitaler Dinosaurier
AW: Wieviel Erziehung mit 14 Monaten

natürlich kann ein Kind in diesem Alter noch nicht perfekt hören und es hat auch keinerlei Bezug zu den Dingen, die Deinen Eltern wichtig sind - Ordnung vielleicht oder auch die Sachen an und für sich um die die Eltern vlt. besorgt sind.
Ist halt die Frage, inwieweit sie auch bereit wären, die empfindlichsten, ihnen wichtigsten Sachen woanders hinzuräumen und in erreichbarer Nähe nur Sachen, die das Kind auch wirklich nehmen darf.
Nicht umsonst gibts für die Haushalte zum Schutz gewisser Dinge Gitter, Abdeckungen usw. zu kaufen - sicherlich nicht, weil alle Kinder nach der zehnten Ermahnung die Finger davon lassen ;) - es sind ja kleine Entdecker und Neugiernasen und mit viel Verbot macht man auch viel davon kaputt - auch nicht unbedingt eine gewünschte Entwicklung.

Praktisch gesehen hilft neben dem Wegräumen nur, immer wieder (gefühlte 3 Millionen mal...) Nein zu sagen, das Kind wegzuholen und abzulenken, etwas anderes zum Spielen anzubieten oder auch tatsächlich die Dinge des Interesses mit ihm gemeinsam zu schauen, anzufassen usw. - solang bis sie nicht mehr von Interesse sind.
Wenn ich zu Freunden geh, würd ich nicht unbedingt erwarten, dass sie für den einen Besuch groß Entgegenkommen zeigen und würd dann auch unbedingt versuchen, das Kind zurückzuhalten. In einer Wohnung wo das Kind laufend ist, würde ich das nicht. Da würd ich entweder einen Kompromiss anstreben (sprich die Eltern räumen dem Enkel zuliebe halt mal in den unteren Etagen was weg oder schließen zu.... ) oder einfach mit Kind nicht mehr hingehen. Da würd ich dann vorschlagen dass man zu mir kommt - wo alles entspannter verläuft und ich als Mutter meinem Kind nicht laufend hinterher sein müßte um die Wünsche anderer zu erfüllen...

lg
 

Frau Mami

Siedler
AW: Wieviel Erziehung mit 14 Monaten

Da würd ich dann vorschlagen dass man zu mir kommt - wo alles entspannter verläuft und ich als Mutter meinem Kind nicht laufend hinterher sein müßte um die Wünsche anderer zu erfüllen...

So wie sich das hier anhört, ist dabei eine andere Gefahr im Verzug. Nämlich die, dass man dann regelmäßig zu hören kriegt: "Himmel, HIER siehts ja AAAaAUUUUUSSSSSS...", gepaart mit vorwurfsvollen Blicken und Kopfschütteln ob der Unfähigkeit, Ordnung zu halten. Auch wenn das eine mit dem Anderen nicht viel zu tun hat :rolleyes:. Das wiederum würde ich auch nicht wollen, und somit wäre das für mich eine Zwickmühle.

Ich kenne dich nicht, deinen Sohn nicht und deine Eltern auch nicht - aber das von mir Beschriebene wäre das, was ich hier erwarten würde. Vielleicht bist du eine prima Hausfrau, aber mit einem 14 Monate alten Kind siehts nunmal nicht immer wie geleckt aus (zumindest bei mir nicht - und ich räume den ganzen Tag irgendwo auf, aber wenn ich hinten fertig bin, könnt ich vorne wieder anfangen. Irgendwann verlier selbst ich mal die Lust).

:winke:
 

Flugente75

Familienmitglied
AW: Wieviel Erziehung mit 14 Monaten

Ich kann mich den beiden anderen nur anschließen. Unser Kleiner ist ja im selben Alter wie deiner und ich merke es auch tagtäglich, dass ich nicht erwarten kann, ein perfektes Kind zu haben (was auch immer man darunter versteht, da scheinen deine Auffassungen und die deiner Eltern ja auch weit auseinander zu gehen). Für mich ist es in Ordnung, dass Konrad alles entdecken kann, wir sind aber auch dementsprechend drauf eingestellt, wenn das bei deinen Eltern nicht der Fall ist und sie auch nicht bereit sind, etwas zu ändern, müsst ihr wohl zwangsläufig nach einer anderen Lösung suchen. Wenn ihr alle unter einem Dach wohnt, sollte es doch ohne großen Aufwand möglich sein, einen anderen Treffpunkt zu finden...

Generell mache ich die Erfahrung, dass es wahrscheinlich nicht funktioniert, ohne irgendwelche Kommentare von außen klarzukommen, seien es die eigenen Eltern oder auch Freunde, Bekannte usw. Irgendwer hat immer was zu meckern. Wir hören ganz oft unerwünschte Statements zu Dingen, die eigentlich gut laufen. Aktueller Aufreger ist Konrads Mittagsschlaf, der sich schon mal bis 15-16 Uhr hinziehen kann. Wenn man dann noch was unternehmen will, kommt man halt erst recht spät aus dem Haus. Na und? Meine Eltern meinen aber immer, das wäre total blöd und sie haben keine Lust, immer Rücksicht zu nehmen, hätten sie früher bei uns Kindern auch nicht gemacht usw. WIR machen es aber so, weil ich weiß, wie Konrad drauf ist (unerträglich), wenn ihm der Schlaf fehlt und so ist die Unternehmung dann auch kein Genuss...

Ähnliches erleben wir auch bei anderen Themen, was sich ganz einfach auch daraus ergibt, dass andere Leute eben auch andere Ansichten und Meinungen haben. Man sollte daher versuchen, seinen eigenen Stil zu finden und die anderen reden lassen. Ist nicht immer leicht, ich weiß, aber allen recht machen kann man's eh nicht.

In diesem Sinne, liebe Grüße Kathrin
 

Noreia

Familienmitglied
AW: Wieviel Erziehung mit 14 Monaten

Aktueller Aufreger ist Konrads Mittagsschlaf, der sich schon mal bis 15-16 Uhr hinziehen kann. Wenn man dann noch was unternehmen will, kommt man halt erst recht spät aus dem Haus. Na und? Meine Eltern meinen aber immer, das wäre total blöd und sie haben keine Lust, immer Rücksicht zu nehmen, hätten sie früher bei uns Kindern auch nicht gemacht usw.

Das kenn ich hier auch. Man erwartet von den Kindern bzw. Babys (!) Flexibilität und selbst sind ältere Leute (eigene Eltern und Schwiegereltern) dermaßen verbohrt, dass sie so unflexibel sind und sich den Gegebenheiten nicht anpassen können.
Hab schon mehrfach die Erfahrung in den letzten Monaten gemacht. Da ist es egal, wenn das Kind knatscht etc.
:umfall: :umfall: :umfall:
 

Alvae

Pieps
AW: Wieviel Erziehung mit 14 Monaten

Meine Mama und ich haben auch eine unterschiedliche Auffassung... Alles in allem kann ich nur einen Tipp geben. Ein offenes Gespräch in dem man klarstellt dass man sich der Unterschiedlichen Meinungen bewusst ist und dass es im Endeffekt meine Entscheidung ist wie ich meinen Haushalt führe, mein Kind erziehe und so weiter.

Bei uns gelten folglich unsere Regeln und bei Oma und Opa gelten Oma-Opa Regeln. (Im Kiga läuft es ja auch anders als bei uns zuhause) Was Mutti wichtig ist räumt sie weg *gg* Besser ist das. Aber seit er 2 ist kann er ganz gut differenzieren was wo erlaubt und verboten ist.

Wenn Deine Mutter meint es müsste nach 1000 Mal "nein" in dem Alter sitzen... Meine war fest der Überzeugung dass mein Bruder und ich Abends einfach ins Bettchen gelegt wurden und irgenwie immer sofort und die ganze Nacht durch geschlafen haben... Nach dem sie mal ne Woche bei mir war und langsam Erinnerungen zurückkamen meinte sie dann selber dass das wohl so nicht so leicht gewesen sein konnte... achja süsses Vergessen *kicher*

Das kenn ich hier auch. Man erwartet von den Kindern bzw. Babys (!) Flexibilität und selbst sind ältere Leute (eigene Eltern und Schwiegereltern) dermaßen verbohrt, dass sie so unflexibel sind und sich den Gegebenheiten nicht anpassen können.
Hab schon mehrfach die Erfahrung in den letzten Monaten gemacht. Da ist es egal, wenn das Kind knatscht etc.
:umfall: :umfall: :umfall:

boa wie krass... also da wäre ich echt piesig wenn das bei uns gesagt würde. Ich wäre in meiner Reaktion wahrscheinlich ziemlich heftig und würde auch meine Konsequenzen daraus ziehen. Ich hab auch nicht immer LUST Rücksicht zu nehmen, LUST nachts aufzustehen uns so weiter... aber es ist nun mal wie es ist. Punkt.

Ach ja... der Opa ist bei uns der Überzeugung dass Kinder mit 2 Jahren trocken sein müssten und das es da ... ich zitiere ... "Mittel und Wege" gäbe. Ich hab ihn angelächelt und ihm gesagt dass ich keine Tipps von ihm brauchen kann. Ich würde mich melden wenn ich Hilfe bräuchte in Themen von denen er Ahnung hat. Da gibt es ganz viele, aber Kindererziehung gehöre nicht dazu. (Er ist der Lebensgefährte meiner Mama und ich weiss dass damals seine Frau ALLES an Kindererziehung gemacht hat, nicht er) Ist krass in dem Moment, aber zieht!

Ich bin bei solchen Sachen ein Freund der klaren Worte. Gerade wenns um meine Kinder geht bin ich empfindlich. Daher spreche ich es sofort aus wenn mich was nervt, genauso wie meine Mama. Das ist unsere Absprache. Bisher haben wir immer alles gut klären können so das beide "Parteien" glücklich und zufrieden sind und man sich gerne trifft. Hier noch ein Beispiel. Mir macht es nichts aus wenn Ole was nicht aufisst und dann was anderes haben will. Das können Oma und Opa gaaaarnicht sehen. Verstehe ich sogar bei Kriegskindern. Hier habe ich dann auch gesagt, dass ich - wenn wir da sind - darauf achten werde. Nicht dass sich das so anhört als gehe ich nur mit dem Kopf durch die Wand.
 
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Nesor

AW: Wieviel Erziehung mit 14 Monaten

Vielen lieben Dank für Eure Antworten!

Ihr habt mir schon sehr geholfen mit eurer Meinung, das son kleiner Fratz noch gar nicht so hören kann wie meine Eltern das erwarten. Und ich glaube wirklich das sie schon vergessen haben wir wir als Kinder waren. Ich habe meinem Vater gestern auch noch mal gesagt das mein kleiner Bruder schließlich mit 6 noch ständig an Sachen gegangen ist die er nicht haben durfte *lach*

Scheinbar ist das einfach ein Generationenproblem. Ich werde einfach Versuchen meinen Streifen weiter durchzuziehen und immer wieder darauf hinzuweisen das eben auch jedes Kind anders ist.

Leider ist die Tocher meines Bruders ( 17 Monate ) da ganz anders sie lässt die Finger von allem wenn man es ihr 3 mal sagt! Was ich wiederrum verwunderlich finde :)

Lieber Grüße K.
 

Juule

Dauerschnullerer
AW: Wieviel Erziehung mit 14 Monaten

Hallo Nesor,

Ich finde es auch relativ verständlich, dass sich die Ansichten der Eltern von den eigenen unterscheiden. Meine Mutter denkt auch, dass wir den Kleinen längst auf den Topf setzen sollten. Sie weiß aber, dass wir das anders sehen und respektiert das.
Ich kann aber total gut verstehen, dass es dich kränkt, wenn deine Eltern sagen, dass du deinen Sohn nicht richtig erziehen würdest. Ich hoffe, dass du dich dadurch nicht verunsichern lässt und trotzdem weiter auf dein Gefühl hörst! Falls es dich wirklich belastet, würde ich auch versuchen, ehrlich mit deinen Eltern zu reden.

Alles liebe, Jule :winke:
 
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