Nele soll zur Schule... (Vorsicht etwas lang)

Trixi

Seelenfänger
...und ich bin total dagegen. Wollte mal wissen, was Ihr so dazu denkt.

Also ich habe morgen ein von der Kita gewünschtes Gespräch. Wollte mir vorher noch etwas Input von Euch holen.

Folgende Situation:
Aus Neles Gruppe sind dieses Jahr 6 Einschüler raus. Im nächsten Jahr gehen dann noch 3 weitere, u.a. auch ihre beste Freundin.

Sie wäre dort dann mit Abstand die Älteste.

Nun sagte mir ihre Kiga-Erzieherin, dass sie auf jeden Fall geistig schon reif für die Schule ist. Das seh ich grundsätzlich zwar ähnlich aber sie ist dann erst 5 1/2 Jahre alt, also noch nicht mal ein "Kann-Kind". Die Motorik stimmt soweit auch und der Wissensdrang.

Genau deshalb habe ich mir so meine Gedanken gemacht:

Meinetwegen kann sie ja gern schon das Vorschulangebot nutzen wenn das geht.

Habe vor, sie dann im nächsten Jahr hier bei uns im Ort noch für 1 Jahr anzumelden (sie geht bisher außerhalb zur Kita). Da könnte sie dann gleichzeitig auch Kinder in ihrem Alter kennenlernen, die dann mit ihr zusammen eingeschult werden. Dann wäre nicht alles neu, wenn sie regulär eingeschult wird.

In ihrer derzeitigen Kitagruppe wäre sie ja hoffnungslos unterfordert mit mindestens 1 1/2Jahre jüngeren Kindern.


Was meint Ihr?
 
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Lucie

Digitaler Dinosaurier
AW: Nele soll zur Schule... (Vorsicht etwas lang)

:winke:
warum sollte ein schulreifes Kind NICHT mit 5,5 Jahren eingeschult werden? Besser als sich im Kiga zu langweilen und das Interesse am lernen zu verlieren... UNTERforderung kann sich genauso negativ auswirken wie ÜBERforderung, das darf man nicht vergessen. Ich hab den Eindruck dass sich im Laufe der letzten zig jahre halt die Einstellung durchgesetzt hat, die Kinder sollen so lang wie möglich spielen und früheinschulung ist immer die schlechtere Möglichkeit. Wird ja auch meist von Lehrern so gesehen. stimmt aber nur teilweise... Aber Kinder machen nicht so den großen unterschied was Spielen und was Lernen ist, sie unterscheiden eher darin, was ihnen Spaß macht... die negative Bewertung des frühen "Lernens" nehmen die Erwachsenen vor.
das Einschulungsalter wird in den nächsten Jahren sukzessive runter gesetzt und die Kinder werden immer jünger eingeschult, dann wird 5,5 ein ganz normales Alter für Einschulung werden...
ich selbst bin auch mit 5 eingeschult worden und es war kein Fehler weil ich mich im Kiga gähnend gelangweilt hab und nicht mehr flechten sondern lesen wollte und unser Großer wird wohl auch als Kannkind gehen, ist allerdings dann fast sechs....

Ich würd sie anmelden und dann nächstes Jahr entscheiden. Anfang nächstes Jahr wird sie dann wohl von den Lehrern besucht werden und wenn die dann auch noch ne Schulempfehlung abgeben würd ich schwer drüber nachdenken. Die Erzieher wissen meist auch ganz gut, wenn sie empfehlen können, mit den Jahren bekommt man wohl ein Gespür dafür, denke ich...
Abmelden kannst Du immer noch bis zum letzten Tag vor der Einschulung, also würde ich die Weichen so stellen, dass alle Möglichkeiten gehen...
lg
 

Florence

Gehört zum Inventar
AW: Nele soll zur Schule... (Vorsicht etwas lang)

Trixi, ich bin ein Befürworter der Nutzung von Kann-Regelungen - Saskia ist ja auch schon in der Schule.
Es sollte allerdings nicht nur die kognitive Reife stimmen. Mit Motorik meinst Du Grob- und Feinmotorik? Die soziale Entwicklung muß passen - die Kinder sollten mit älteren Kindern auch auskommen, sich durchsetzen können, sollten sich trauen, vor einer Gruppe etwas zu sagen und ihre Meinung zu vertreten. Sie müssen ja nicht nur lernen können, sondern auch mit Klassen- und Schulkameraden klarkommen, auf dem Schulhof nicht untergehen. Wie ist es mit der Frustrationstoleranz - wie geht sie damit um, wenn etwas nicht gleich so klappt, wie sie möchte? Kinder, denen kognitiv das Lernen sehr leicht fällt, sollten vor Schulbeginn auch auf anderen Bereichen gelernt haben, daß man sich mal durchbeißen muß (Schwimmen lernen z.B. geht nicht von heute auf morgen und braucht einige Übung...). Wie weit ist sie in ihrer körperlichen Entwicklung? Wie sieht es mit der Ausdauer aus - ein Schultag verlangt körperlich und psychisch einiges ab.
Wenn all das stimmt, wenn Nele heiß drauf ist, zur Schule zu gehen, warum nicht? Aber wenn nur der kleinste Zweifel besteht, würde ich auch eher den Weg gehen, wie Du ihn im Kopf hast. Denn mit Geburtstag im April wäre sie ja noch ein wenig jünger, als es Saskia jetzt war - und gerade in den letzten zwei, drei Monaten gab es bei ihr noch einen großen Entwicklungssprung...
Tja, ansonsten: Schulanmeldung machen, Schuluntersuchung machen lassen, die Einschätzung der Schule/Lehrer abwarten und dann entscheiden. Abblasen kann man das ganze immer noch.
Liebe Grüße, Anke
 

Trixi

Seelenfänger
AW: Nele soll zur Schule... (Vorsicht etwas lang)

Erstmal Danke für Eure Meinungen.
Also der aktuelle Bericht nach dem Gespräch in der Kita heute:

-Nele sollte die Vorschule mit den Großen besuchen / bin ich voll dafür (!)
-beim Durchsetzungsvermögen auch gegenüber älteren Kindern, Wissenshunger, körperliche Entwicklung ist sie von einem 5jährigen Kind nicht zu unterscheiden
-sie ist super sportlich, hat durchaus auch gut Kraft, fährt schon seit 1/2 Jahr ohne Stützräder Fahrrad
-in der geistigen Entwicklung ist sie tw. sogar weiter als ihre ältere Freundin
-Feinmotorik ist recht gut ausgeprägt nach meinem Eindruck (sie malt akkurat aus, schneidet recht vernünftig aus, schreibt sauber und unverkrampft ihren Namen und Zahlen, fädelt super kleine Perlen auf Ketten, ect.)

Das Kind macht mir Angst ;-)...

-Grobmotorik...öhm, da muss ich passen (hab ich gerade keine Ahnung wie das gemeint ist)

-Frustrationstoleranz und längere Konzentration-genau daran denke ich, wenn ich ihr noch ein Jahr länger Kiga geben möchte...UND sie ist immer massiv jünger als ihre Mitschüler (ich denke da schon an solche späteren Sachen wie Pubertät, Führerschein, Weggehen ect.)

Sie ist nun nichteinmal ein KANN-Kind.
 
L

Lillifee

AW: Nele soll zur Schule... (Vorsicht etwas lang)

Meine ist als Kann-Kind in die Schule gekommen und bereute den Schritt einige Male, mittlerweile geht es. Sie musste komplett neue Freunde finden, da sie keine Kinder kannte. Sie musste als junges Kind Material bearbeiten, wo ältere Kinder keine Schwierigkeiten mit hatten. Nach vielen Anlaufschwierigkeiten meistert sie sich immer besser. Freunde hat sie auch gefunden. Generell empfehlen kann ich es nicht, aber wenn man bereit ist, hin und wieder auf Risiken einzugehen, könnte man vorzeitig einschulen.
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Nele soll zur Schule... (Vorsicht etwas lang)

Ich finde den Grund, dass die Kindergartengruppe keine altersgleichen Kinder zu bieten hat einen schlechten Grund mit in die Schule zu gehen. Dann ist die Gruppe schlecht zusammengesetzt. Die einfachste, logische Reaktion auf das Problem waere, einen anderen Kindergarten mit einer besser zusammengesetzten Gruppe zu finden.
Wenn das Kind schulreif waere, dann wuerde ich es auch einschulen, aber das haette dann etwas mit dem Entwicklungsstand und nicht mit der Kindergartengruppe zu tun.

Ich habe selbst ein "altes" Kind im Jahrgang, das haette ein Jahr frueher in die Vorschule (hier Teil der GS) gehen koennen von seiner Entwicklung her (es gibt aber keine Kann-Kind Regelung). Ich sehe aber durchaus, wieviel Selbstbewusstsein er daraus zieht, eben einiges auch schneller zu lernen oder schon zu koennen, was sich die knapp ein Jahr juengeren Kollegen haerter erarbeiten muessen. Unterfordert ist er im mathematischen Bereich. Das ist mein Grosser, der jahrgangsmaessig genau mittig liegt, aber auch. Das liegt am Begabungs-/Lehrplankonflikt. Der mathematische didaktische Ansatz hat einfach seine Grenzen :heilisch:.

Lulu
 

Trixi

Seelenfänger
AW: Nele soll zur Schule... (Vorsicht etwas lang)

Ich finde den Grund, dass die Kindergartengruppe keine altersgleichen Kinder zu bieten hat einen schlechten Grund mit in die Schule zu gehen. Dann ist die Gruppe schlecht zusammengesetzt.
Kiga-Idee: sie soll dann zum spielen immer in die Gruppe ein Stockwerk höher gehen. Da sind 36 Kinder und auch einige in ihrem Alter......naja, haben sich ja schon so einige Gedanken gemacht, wenn ich mich querstelle ;-) Das ist aber für mich keine Lösung-zum Essen und Sport u.s.w. ist sie dann ja wieder mit den Murkeln zusammen. Beschäftigungen müssten dann von der anderen Gruppe mit geplant werden. Das ist mir zu durcheinander. Die einfachste, logische Reaktion auf das Problem waere, einen anderen Kindergarten mit einer besser zusammengesetzten Gruppe zu finden.
Genau das habe ich ja in Planung, soll mich dann in 1/2 Jahr hier in unserer Gemeinde melden und dann kann sie im Ort gehen.

Lulu

.........
 
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