Kind im Kindergarten anders als zu Hause?

Annette

Die Nette
Hallo,
heute war ich doch etwas "geschockt", als mich die Erzieherin beim Abholen im Kindergarten angesprochen hat.
Ellen wäre gerade ziemlich aufmümpfig, frech und würde nicht hören. Heute morgen hat sie ein Puzzleteil einfach so zerrissen und beim Zähneputzen den Zahnbecher auf den Boden ausgekippt . . .! Beim Essen sitzt sie schon an einem extra Tisch, weil sie ständig die Kinder um sich herum ärgern würde. Sie würde schubsen und schlagen, und ohne auf irgendwas zu achten rumrennen. Das wäre wohl schon seit ein paar Tagen so.:(

Nun ist sie zu Hause aber gar nicht so. Ich behaupte mal, dass ich schon konsequent bin, auch mal meine Stimme erhebe und wenn sie meint sie muss was kaputt machen dann kommt es eben weg. Zornanfälle ignorier ich gerade und das Ausspielen zwischen Mama und Papa haben wir in der Zwischenzeit auch im Griff.
Ansonsten finde ich Ellen gerade wieder ganz "angenehm", die häufigen Zornanfälle haben sich gelegt, sind nur noch selten.
Auch wenn wir Besuch haben oder uns mit anderen Kindern treffen gibt es zwar schon immer mal kurz Gerangel "das ist mein Spielzeug und du darfst nicht damit spielen", aber nach ner Weile legt sich das wieder und die Kinder spielen schön zusammen.
Was soll ich da tun? Zu Hause kann ich sie ja nicht "strafen" für etwas, was sie im Kiga gemacht hat? Ich kann ihr zig mal sagen, dass man andere Kinder nicht schlägt, aber im Kiga hab ich keinen Einfluss drauf.
Sie geht jetzt seit September dort hin und bisher wars einigermaßen in Ordnung.
Und jetzt weiß ich eben nicht weiter . . . sollte das jetzt eine Info der Erzieherin an mich sein oder will sie, dass ich da auf Ellen einwirke?

Grüße
Annette
 

Frau Anschela

OmmaNuckHasiAnschela
AW: Kind im Kindergarten anders als zu Hause?

Huhu Annette,

ich denke, es ist ein Stück weit normal, dass Kinder im Kiga anders sind, als zu Hause.

Bei Laura ist das auch so. Sie singt hier zu Hause lauthals Lieder, erfindet eine "Tommy-Geschichte" nach der anderen und ist auch sonst eher kreativ. Im Kindergarten gar nicht. Die Erzieherinnen waren ganz überrascht, als ich ihr von Laura's kreativer Ader und Phantasie erzählt habe. Das lebt sie zu Hause aus. Im Kindergarten muss man sie schon arg motivieren, dass sie irgendwo mitsingt oder sich beteiligt. Aber sie hat da - wo viele Kinder sind - einfach andere Interessen. Zwei Kinder also.

Was deine Tochter im Kiga macht, ist Erziehungsarbeit der Erzieherinnen - nicht deine. (falls es zu Hause eben anders ist und das Problem definitiv nicht "hausgemacht" ist) Ich würde schon mit ihr reden über das, was die Erzieherinnen gesagt haben (aber das tust du ja eh) mich ansonsten aber raushalten und auch gegenüber den Erziehern betonen, dass du eben dieses Problem zu Hause mit ihr nicht hast. Da müssen sie eine Lösung finden. Du hast recht, in dem du sagst, dass du sie zu Hause schlecht für Dinge "starfen" oder "maßregeln" kannst, die du nicht mal mitbekommen hast. So würde ich das auch den Erziehern "verkaufen" und sie auch direkt mal fragen, was sie nun genau von dir erwarten.

Liebe Grüße
Angela
 

Annette

Die Nette
AW: Kind im Kindergarten anders als zu Hause?

Stimmt, ich müsste auch mal nachfragen, was sie von mir erwarten. Das vergess ich bei sowas fast immer, weil ich mich da einfach vor den Kopf gestoßen fühle.
Ansonsten ist Ellen im Kindergarten als auch zu Hause ein fröhliches Kind, sie singt sehr viel und keiner darf mitsingen :rolleyes: aber auch die Erzieherinnen erzählen, dass Ellen fast den ganzen Tag singt. (OK, wie es momentan ist weiß ich nicht, aber das war zumindest bis vor kurzem so).
 

Kathi

Dino
AW: Kind im Kindergarten anders als zu Hause?

Hallo Annette,

bei uns ist dies genau andersherum. Tim ist im Kindergarten das liebste Kind. Und zu Hause schreit er rum, schmeisst mit den Türen, schmeisst sich auf den Boden, wenn ihm was nicht passt. Natürlich nicht immer, aber er hat so seine Phasen. Die er aber scheinbar nur zu Hause auslebt.

Tja, so richtig helfen kann ich dir auch nicht. Aber ich denke auch, dass im Kindergarten die Erzieherinnen zuständig sind und sich mit dem Problem auseinandersetzen müssen und zu Hause seid ihr es.

Lieben Gruß und starke Nerven
Kathi
 

Susala

Prinzessin auf der Palme
AW: Kind im Kindergarten anders als zu Hause?

Gerade was das Austesten von Grenzen und Wut betrifft, ist das bei meinem Zwerg Stanart. Wenn er es gerade zu hause macht, ist im Kindergarten Ruhe und umgekehrt. Spaßhaft sagt seine Erzieherin dazu: "Die Kinder wechseln ihre Kriegsschauplätze." ;) Gerade wenn es erst ein paar Tage so geht, würde ich mir noch keine zu großen Gedanken machen...

Und jetzt weiß ich eben nicht weiter . . . sollte das jetzt eine Info der Erzieherin an mich sein oder will sie, dass ich da auf Ellen einwirke?
Im Zweifelsfall würde ich das fragen, aber mir schon vorher überlegen inwieweit ich finde, dass ich auf mein Kind einwirken will.

Normalerweise müssen die Probleme im Kindergarten auch dort gelöst werden. Über manches habe ich mit Marek aber nochmal geredet, aber nicht mehr.
 

Frau Anschela

OmmaNuckHasiAnschela
AW: Kind im Kindergarten anders als zu Hause?

sie singt sehr viel und keiner darf mitsingen :rolleyes: aber auch die Erzieherinnen erzählen, dass Ellen fast den ganzen Tag singt.

:hahaha: Ich fürchte auch, dass das Lauras größtes Problem im Kindergarten ist. Viele singen = doof. Alleine singen = superklasse. Ich krieg zu Hause auch immer den "Mund verboten", wenn ich in ein Lied einstimme. Ich fürchte, mein Kind wird wohl eher die Solokarriere wählen. ;)

Dass man im passenden Moment die passende Antwort - oder in deinem Fall Rückfrage - nich parat hat, kenn ich auch zur Genüge :umfall: Man ist erstmal überfallen und beim späteren Nachdenken fällt einem dann ein, was man noch hätte sagen/fragen können. Gut, dass man die Erzieherinnen quasi jeden Tag sieht, dann kann man nochmal nachhaken.

Liebe Grüße
Angela
 

Florence

Gehört zum Inventar
AW: Kind im Kindergarten anders als zu Hause?

Annette, wenn sie seit September dort ist, wird es wohl so sein, daß sie sich jetzt nach drei Monaten dort so sicher fühlt, daß sie auch dort Grenzen hinterfragt, sich daran reibt und schaut, wie weit sie gehen kann. Zu Hause sind die Grenzen scharf abgesteckt, da läuft es - im Kiga will sie nun auch erfahren, daß es Grenzen gibt, wie weit sie gehen kann und welche Konsequenzen folgen.
Und ja, das Verhalten im Kindergarten dürfen wir Eltern gern registrieren, auch mal beim Kind nachfragen, was gewesen war - aber die Arbeit müssen schon die Betreuer im Kindergarten machen, sie müssen die Regeln der Einrichtung vertreten. Da brauchst Du keine Sanktionen zu verhängen. Nimm Ellen zu Hause, so wie sie dort ist, im Kindergarten müssen nun andere Menschen schauen, wie sie sich mit ihr arrangieren.
Liebe Grüße, Anke
 

Florence

Gehört zum Inventar
AW: Kind im Kindergarten anders als zu Hause?

PS: Vielleicht hat sie so langsam den Sonderstatus des neuen Kindes verloren und muß sich so langsam einen Platz in der Gruppe erobern. Und gerade hier liegt ja auch der Sinn der Gemeinschaft: Die Kinder sollen lernen, mit welchen Mitteln sie sich erarbeiten können, als Individuum wahrgenommen zu werden, was sie im Vergleich mit den anderen Kindern besonders macht. Und da ist die Wahl der Mittel oft am Anfang noch ein wenig unbeholfen...
LG, Anke
 
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