AW: Männliche Erzieher im Kiga
Mein Sohn liebt es, wenn im Kindergarten die Nägel lackiert werden. Da stellt er sich immer schnell in die Reihe und lässt sich dann von einem der großen Mädchen mitlackieren. Fing mit farblos an, über rosa inzwischen sind wir bei grellem pink.
Ich liebe das an ihm, es wäre sogar schön, wenn er mal unkonventionellere Vorbilder hätte so wie diesen Typ, weil er dann lernt, dass Angepasstsein nicht das Wichtigste im Leben ist (naja, ich denke, das lernt er schon bei mir, aber ich könnte schon mal Unterstützung gebrauchen). Und Piercing oder Tattoo oder Fingernägellackierung ist doch nichts Schlimmes.....
Ich finde es viel schlimmer, dass wir hier in der spiessigsten Gegend wohnen, wo alle möglichst "dasselbe tragen, dasselbe wiegen und dasselbe Auto fahren." Bloss nicht auffallen, immer schön mainstream. DAS kotzt mich an (und deswegen suche ich auch händeringend ein anderes Haus!). Wenn im Kindergarten in den Freundschaftsbüchern immer steht bei "Was ich nicht mag": Krieg und Streiten. Unsere Kinder müssen streiten lernen. Konstruktiv. Das können sie aber nicht in einer Umgebung, in der alle soooooo liiiiiieb miteinander sind. Und hintenrum das Messer in den Rücken hauen.
Und da haben uns Männer meiner Meinung nach einiges voraus: Sie scheuen nämlich keinen Konflikt. Sondern tragen ihn aus. Davon können Kinder profitieren. Denn es zeigt andere Sichtweisen, Verhaltensweisen. Und so kann das Kind seine Wahl treffen. Erst dann. Die sind ja nicht minderbemittelt, nur weil sie erst 4 sind.
Katja, weder gepierct, noch mit Iro,