Zum Thema Kindheit und Mathe ;-)

lulu

Königin der Nacht
Gestern Nacht, als ich noch nicht schlafen wollte, habe ich ein bisschen gesurft und bin auf einen interessanten Artikel gestossen. Einen Ausschnitt moechte ich gerne mit Euch teilen:

"Buchner: Der Dreh- und Angelpunkt für mathematisches Verständnis ist die Raumorientierung, also das dreidimensionale Erfahren, Vorstellen und Denken. Das baut sich auf über eine lange Kette von Einzelzielen, die nach und nach erreicht werden. Eine Vorstufe dieser 3-D-Kompetenz ist ein ausgeprägtes Körperschema. Körperschema ist die Vorstellung unseres Körpers, das Wissen über die Lagebeziehungen der einzelnen Körperteile zueinander und die Fähigkeit, diese Körperteile zu benennen. Der Körper ist unser Bezugssystem für den äußeren Raum. Nur eine einzige Richtung, die Achse oben/unten, ist durch die Schwerkraft vorgegeben und deshalb absolut vorhanden. Alle anderen Richtungen existieren relativ zu unserem Körper: vorne, hinten, rechts und links. Kann ich mich an meinem Körper nicht orientieren, fehlt mir der Bezug zum Raum. Alle Spiele, die Körper erfahrbar machen, sind grundlegend hierfür. Besonders wichtig sind die Krabbelverse für kleine Kinder, wird doch bei ihnen der Körper rhythmisch an verschiedenen Stellen berührt, so dass taktile Reize gesetzt werden, die ein Kind den Körper bewusst erleben lassen. Ebenfalls von herausragender Bedeutung für das Entstehen von Raumkompetenz ist es, dass Kinder in den ersten 6-7 Lebensjahren echte Spiele spielen, sich im Spiel koordiniert bewegen (klettern, hüpfen, Ball spielen). Schädlich ist zu häufiges Sitzen und die zu frühe Beschäftigung mit nur 2-dimensionalem Material. Kinder, die dadurch "gefördert" werden sollen, dass sie schon mit 4 oder 5 Jahren alles Mögliche mit Papier und Stift machen (Bussibär-Hefte!), versäumen sehr wichtige Beschäftigungen, die ihnen ein Lernfundament schaffen würden. Das kleine Kind ist noch nicht für feinmotorische Beschäftigung im zweidimensionalen Nahbereich ausgerüstet. Es soll echt handeln und sich bewegen. Absolutes Gift sind Gameboys und tägliches Fernsehen für Kinder im Vorschulalter. Zu empfehlen sind: Singen, Musizieren, Tanzen, Spielen mit Naturmaterialien, Bauen und alle klassischen "echten" Spiele."

Quelle: http://www.urbia.de/topics/article/index.html?o=home&id=9127&c=0

Nur so, entweder zum Informieren oder als Diskussionsanstoss.

Mein Mann ist stinksauer, dass wegen Schulbudget-Cuts der Sport-, Kunst-, und Musikunterricht gekuerzt werden soll. Er meinte neulich erbost - ohne den Urbia-Artikel zu kennen oder sich mit dem Thema befasst zu haben - "Die sollen lieber den Matheunterricht kuerzen. Wenn die Kinder mehr Sportunterricht haben, werden sie automatisch besser in Mathe." Das ist vielleicht etwas plakativ, aber in der Quintessenz hat er nicht unrecht.

Lulu
 

cecafu

Oberhenne
AW: Zum Thema Kindheit und Mathe ;-)

Er kann mit Recht stinksauer sein.:ochne:

Mir fiel direkt dazu Thema Pisa ein..
denn Bewegung bildet ;-)

Theoretisch klingt es immer klasse.
Tja leider scheitert doch alles immer an den Rahmenbedingungen,
sprich der Praxis.


:winke:
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Zum Thema Kindheit und Mathe ;-)

Ich gebe meinem Mann durchaus auch recht. Ich finde es theoretisch schlimm mit dem gekuerzten Sportunterricht, aber finde gerade das einen Bereich, den man gut selber in der Familie ausgleichen kann. Daher trifft es mich nicht wirklich, obwohl es natuerlich meine Kinder betrifft. Sie spielen viel draussen, Fahrradfahren, Baeume klettern und machen beide Sport. Wir sind im Sommer gerne im Park und spielen Frisbee, gehen wandern oder Kanu fahren, schwimmen etc.
Die Kuerzungen im Musik- und Kunstunterricht schmerzen mich persoenlich mehr.
Lulu
 

Zaza

Miss Velo High Heels
AW: Zum Thema Kindheit und Mathe ;-)

Mein Reden! Im Ernst!

Es ist doch nun oft genug schon propagiert worden, dass Sport und kreatives Spielen die Entwicklung fördern. Egal in welchem Alter. Komisch, das es so viele Leute gibt, die das einleuchtend finden aber man stur nach Vorschrift weitermacht.

:???:

Zaza
 

Susala

Prinzessin auf der Palme
AW: Zum Thema Kindheit und Mathe ;-)

Hm ja, aber nun malen, basteln, mit Scheren schneiden als schlecht hinzustellen finde ich übertrieben. Mit 4 oder 5 wird mein Zwerg, wenn er seine Intressen weiter so entwickeln sollte auch viel basteln und sich mit zweidimensionalen Dingen beschäftigen. Das mag er jetzt schon sehr und Zeit zum Toben, rennen, Purzelbaum machen, hüpfen und zum Spiel mit echtem Material hat er ja zusätzlich...:winke:
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Zum Thema Kindheit und Mathe ;-)

Susala,
es geht auch keiner gegen involvierte Bastelprojekte mit Kleber, Pappe, Tesa, Schere, Pinsel und Farbe an. Mit zweidimensional sind meinem Verstaendnis nach diese Vorschuluebungsheftchen gemeint, wo man halt auf einem Blatt Papier Kreise um Mengen zieht und so.
Lulu :winke:
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: Zum Thema Kindheit und Mathe ;-)

Es geht vor "allemer" noch darum, daß die Kinder nicht nur ruhig in der Ecke sitzen und sich "brav" selbst beschäftigen sollen, sondern daß sie noch ihr Körpergefühl entwickeln - durch doch sehr "erwachsenen- und schulinkompatibles" Herumturnen.

Salat
 
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