wieviel Action muss eigentlich sein.....

L

lucaeins

Hallo.

Unsere Luca ist nun 1 3/4 Jahre alt und ein sehr aktives Kind.

Manchmal (da ich 3x wöchentlich abends arbeite) erwischt mich am Tag dann doch die Müdigkeit. Und ich fetze nicht ganz soviel mit ihr rum wie sonst -oder begnüge mich halt mal einen Tag mit einfacheren Spielen -wie Puppenspielen, Autospielen oder sowas. Aber auch das etwas begrenzt.

Abends wenn ich dann Zeit habe nachzudenken überlege ich mir oft, ob ich heute genug mit meiner Tochter unternommen habe/ Action gemacht / sie gefördert und gefordert habe.

Wenn mein Mann heimkommt und ich dann zur Arbeit gehe toben die beiden nochmal so richtig eine Stunde rum. Aber ich denke mir halt dann, ob ICH nicht zuwenig mit ihr mache.

Vielleicht hat ja der eine oder die andere bereits Erfahrungen oder Tipps für mich.

Liebe Grüße
Petra
 

Connie

Mary Poppins
AW: wieviel Action muss eigentlich sein.....

Hallo,

also Generalrezept gibt es hier wohl keins, jedes Kind ist anders und hat andere Bedürfnisse.

Aber solange sie sich gut entwickelt, sich normal verhält und gut schläft, würde ich mir keine großen Sorgen machen!

Es ist Dein gutes Recht mal einen Gang zurückzuschalten. Du bist für Dein Kind da so gut es eben geht. Du kannst nicht mehr als 100 % geben! Das schadet Dir und damit auch ihr mehr als wenn ein Tag mal nicht so "voll" war. Und es hängt ja nicht alles an Dir allein - es gibt ja auch den Papa noch und das scheint ja gut zu funktionieren.

Hmmm... was fällt mir sonst noch ein...
An Gras zieht man ja auch nicht dass es wächst, war doch mal so ein Spruch. Gilt auch für Kinder.

Sie brauchen auch Zeit, um Dinge für sich selbst auszuprobieren und allein Ideen zu entwickeln. Ich hab bei Anna so das Gefühl dass sie mich manchmal gar nicht brauchen kann - und dann mach ich halt was anderes (z.B. aufs Sofa liegen und die Beine hoch :)) bis sie von sich aus erneut zu mir kommt und mir signalisiert dass sie wieder mit mir spielen will.

Mach Dir keinen Kopf, wenn sie Dich mehr bräuchte, würde sie Dich das spüren lassen!

Alles Gute,
 
L

lucaeins

AW: wieviel Action muss eigentlich sein.....

Hallo Mama von Anna,

danke für deine Antwort.

Ja das ist ja das Problem, wenn es nach unserer Luca ginge, dann könnte ich wahrscheinlich 24 Stunden ein Programm mit ihr machen.

Aber auf der anderen Seite sage ich mir dann wieder, früher hat man sich doch auch nicht gar soviel auf die Kinder eingelassen. Theoretisch kann sie mich nicht mal am Tisch sitzen sehen. Sie möchte immer das ich mitkomme, mit ihr spiele, nur dasitze -einfach dabei bin.....

Vielleicht hast du recht und ich mach mir einfach nur zuviele Gedanken :-?

Liebe Grüße
Petra
 

lulu

Königin der Nacht
AW: wieviel Action muss eigentlich sein.....

Stell Dir mal vor, Du hättest noch/schon zwei, drei weitere Kinder. Dann würdest Du sicherlich weniger auf sie eingehen können, und trotzdem wachsen nicht alle jüngeren Geschwister unbeachtet und vernachlässigt auf.
Ermutigt das?
Ich spiele manchmal den ganzen Tag nicht explizit mit meiner Tochter, obwohl sie bei mir ist und natürlich nicht unbeachtet bleibt. Das ist zwar auch nicht richtig, aber viel Zeit geht halt auch für Hauhalt, die anderen Kinder und meine eigenen Bedürfnisse drauf. Ich finde trotzdem, daß Linnea sich prima entwickelt :jaja:.
Lulu
 
L

LukasundLea

AW: wieviel Action muss eigentlich sein.....

Also Kinder möchten in der Regel Alle einen 24h-Clown ;)

Lukas ist auch sehr aktiv, und im Moment ziemlich unleidlich, wenn er nicht raus kann (Mit Lea geht das halt nicht bei jedem Wetter)

Ich denke Kinder müssen lernen, dass man nicht permanent Zeit hat.
Hab deshalb kein schlechtes Gewissen oder so.
Dein Mann hat den "Vater-Bonus". Er ist den ganzen Tag nicht da. Dass er sich dann um so intensiver um Eure Tochter kümmert ist doch toll und nicht selbstverständlich. Genieß das und mach Dir keine Gedanken.....

Lukas war immer "unser Prinz". Jetzt wo Lea da ist muss er zurück stecken. Das ist ihm anfangs schwer gefallen, aber jetzt gehts. Er spielt mittlerweile auch alleine, was bis vor 8-9 Monaten kaum denkbar war.
Deine Tochter ist alleine, aber nimm Dir mal Zeit für Dich. Und denk nicht drüber nach, was Du noch anbieten könntest.
Du bist die Mutter und hast keine ernsthafte Konkurrenz zu fürchten.....
 

Connie

Mary Poppins
AW: wieviel Action muss eigentlich sein.....

Hallo ich nochmal,

also ich muss ehrlich sagen mit Sätzen wie "früher hat man sich auch weniger gekümmert" und "stell Dir vor Du hättest noch zwei Kinder" hab ich Probleme bzw. kann die nicht als "Beruhigung" gelten lassen.
Wissen wir, ob die Kinder um die man sich früher weniger gekümmert hat damit auch klarkamen bzw. ob ihnen das irgendwie geschadet hat? Und ich glaube es hat schon seinen Grund warum das 1. Kind das 1. und nicht das 3. ist... Also nur meine Meinung. :weghier:

Das Problem bei dieser ganzen Kinderbetüddelung ist, dass man sich selber auch nicht vernachlässigen darf. Denn wenn Mama nicht mehr gut drauf ist wirkt sich das ja auch wieder aufs Kind und auf die sonstige Umwelt aus...

Hmmm... schwierig, denn ich hab ein "braves" Kind, das mich auch mal allein was machen läßt... Aber das war nicht immer so. Als ich grade frisch schwanger war und vor lauter Übelkeit ohnehin kaum aus dem Bett kam, war ich schon auch schwer gestresst. Ich hatte das Gefühl dass ich den ganzen Tag nur um Anna rumtanze und es ihr doch nicht Recht machen kann, geschweige denn dass ich noch was anderes fertigbringe.
Bei genauerem Hinsehen musste ich mir aber eingestehen, dass das "den ganzen Tag um sie rumtanzen" relativ oberflächlich war und ich im Hinterkopf oder nebenbei immer noch mindestens eine andere Sache gemacht (oder komplett abgeschaltet) hab. Das hat sie gespürt und war deswegen den ganzen Tag dementsprechend fordernd.

Geholfen hat uns eine neue Tagesstruktur und dass ich dem Papa mehr Verantwortung abgegeben hab.
Morgens nach dem Aufstehen und abends nach dem Abendbrot ist Papa-Zeit, ansonsten gibt es über den Tag verteilt abwechselnd Zeiten des Nebeneinanders von haushaltender Mama und friedlich allein spielendem Kind, aber auch Zeiten wo ich wirklich NUR um sie rumhüpf. Gegen Abend braucht sie das mehr als vormittags. Sie schläft aber mittags noch bis zu 2 Stunden, so dass ich da auftanken kann, bevor der anstrengende Nachmittag kommt.
Meist reicht ohnehin schon eine Viertelstunde "Intensivbetreuung", dann ist sie zufrieden und macht wieder selber was.

Also bei uns war die Lösung "weniger und dafür ganz intensiv ist mehr", aber wie das bei Euch läuft kann ich natürlich nicht abschätzen...

Vielleicht kündigt sich ja auch grad "nur" ein neuer Entwicklungsschritt an - kennst Du das Buch "Oje ich wachse"?

Ich wünsche Dir auf jeden Fall ganz viel Kraft und gute Nerven, denn wenn ein Kind fordert kann man es ja nicht einfach in der Ecke stehen lassen... Aber uns bleibt die Hoffnung dass sie älter und selbständiger werden...

Alles Liebe,
 
L

lucaeins

AW: wieviel Action muss eigentlich sein.....

Hallo an Alle.

Oh vielen Dank für eure Tipps und Ratschläge. Ich konnte jetzt ein paar Tage deshalb kann ich erst jetzt antworten.

Es tut gut all eure Meinungen zu hören, denn es ist immer etwas dabei was man sich herausnehmen kann.

Das mit den speziellen Zeiten hatte ich mir auch schon überlegt. Ich denke ich werde das mal versuchen. Vielleicht lässt sich das leichter angehen als ich mir das jetzt vorstelle.

Klar wäre es anders wenn da noch ein paar Kinder wären. Aber genau das ist ja auch das Problem. Sie hat kaum anderen Kinderkontakt. Wir wohnen in der Einöde und da sind keine Kinder in ihrem Alter da man mal eben besuchen kann oder zum spielen vorbei kommen. Da denke ich dann immer, dass generelles Alleinespielen eben langweilig ist. Und ich wäre sozusagen der "Auffüller".

Wir sind auch 2x die Woche beim Musikgarten/Kinderturnen, aber das ist eben nur 2 mal eine dreiviertelstunde in der ganzen Woche.....

Danke für den Buchtipp werd ich mir mal besorgen.

Vielleicht habt ihr wirklich recht, wenn ihr mich ermutigt, auch an meine Bedürfnisse zu denken -das kommt in letzter Zeit recht recht selten vor.

Liebe Grüße -der Austausch tut echt gut (bin ja sozuagen Neuling)
Petra:schnuller
 

Connie

Mary Poppins
AW: wieviel Action muss eigentlich sein.....

Hallo, ich nochmal.

Erstmal zur Klarstellung:
Das empfohlene Buch behandelt nur die Entwicklung in den ersten 1 1/2 Jahren - da seid Ihr schon drüber...
Aber es ist trotzdem ganz gut, die "Systematik" zu durchschauen, denn die Schübe gehen immer, also auch später noch, nach dem gleichen Prinzip. Und für ein 2. Kind wäre das Buch ja dann auch ganz hilfreich ;)

Das mit dem wenigen Kontakt zu anderen Kindern, das ist wirklich ein Problem. Das haben wir hier auch grad. :umfall:
Wenn Du auf längere Sicht in der Einöde bleibst kannst Du wohl wenig tun - außer über ein Geschwisterchen nachdenken (Sorry wenn ich das mit dem 2. Kind jetzt gleich nochmal bringe, das hat sich so ergeben und war keine Absicht!)

Aber trotzdem musst Du Dich nicht den ganzen Tag auf sie draufsetzen, sozusagen. Sie NUR allein spielen zu lassen, das geht aber wirklich nicht.

Bei den "Zeiten" musst Du Dir halt im Klaren drüber sein dass SIE vielleicht wann ganz anders eine "Intensivzeit" haben will als DU das in Deinem Tagesplan vorgesehen hast ;)
Im Zweifel gehst Du natürlich lieber einmal zuviel auf sie ein, als zuwenig, und richtest die Zeit wann Du was für Dich machst nach ihr, nicht umgekehrt.

Ich musste auch erst lernen, manche Sachen aus anderer Perspektive zu sehen, und bin froh dass ich mit nur einem Kind da GsD noch viele Gestaltungsmöglichkeiten hab.

Einkaufengehen beispielsweise läuft bei uns meistens so ab:
Die Treppen aus dem 2. Stock will und darf Anna alle selber steigen. Dann schmusen wir erstmal ausgiebig mit der Vermieterkatze. Dann gehts auf die Straße, zumindest ein Stück Weg läuft sie gern selber. Natürlich müssen wir unterwegs jeweils halt machen, um den mindestens 5 Hunden längs des Weges und auch der Katze zwei Straßen weiter Ciao zu sagen. Manchmal steht noch eine Nachbarin da, die dann auch das süße Kind betut...
Der Rückweg verläuft in etwa gleich, außerdem müssen wir dann aber noch gucken was die Vermieter-Hühner machen.
Nicht immer kann ich uns diese Zeit gönnen, in der sie die große weite Welt kennenlernt (etwa sagt sie grad zu jedem Auto das vorbeifährt Tut-Tut).
Wenn wir knapp vor dem Mittagessen dran sind, ist es mir schon wichtiger dass ich ihr/unser Essen rechzeitig fertighabe, als dass wir noch fünf Minuten länger die Katze gestreichelt haben.
Aber ich weiss, dass ihr und auch mir diese Zeit guttut und NICHT verplempert ist. Wir können uns unseren Tag doch eh relativ frei einteilen - was für ein Luxus!

Rausgehen und viel selber Laufen macht ja auch eine bessere Widerstandskraft. Anna war dies Jahr noch gar nicht krank! :prima:
Und zum Anderen macht frische Luft ja auch müde, je mehr desto besser. Deswegen haben wir wohl noch unsere lange Schlafpause am Nachmittag ;)

Du bist schon auf dem richtigen Weg, wenn Du Dir Gedanken machst - das solltest Du auch nie aufhören. Nur mach Dir nicht zu viele!

Alles Gute,
 
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