Wie sehr in Schulleben involviert?

lulu

Königin der Nacht
Ihr Lieben,

vielleicht eine etwas philosphischere oder nachdenklichere Frage:
Wie sehr sollten Eltern in das Schulleben ihrer Kinder involviert sein?
Viele Forschungsarbeiten weisen darauf hin, dass Schulerfolg massgeblich auch von der Eingebundenheit der Eltern in den Schulalltag ihrer Kinder abhaengt. Das verstehe ich so weit. Ich habe auch nichts dagegen bei Hausaufgaben, die eindeutig fuer Kind und Eltern entworfen worden sind, mitzumachen, Ausflugsgenehmigungen zu unterschreiben und das Geld dafuer mitzugeben, der Klasse gelegentlich eine Tuete Aepfel zu spenden, in der Klasse eine Aktivitaet zu leiten, falls sie im Sachunterricht gerade etwas, das an meinen professionellen Bereich anknuepft, durchnehmen. Ich kaufe Sachbuecher zu Schulthemen die mein Kind besonders interessieren, begleite alle Jahr mal einen Ausflug. Damit finde ich jedoch, habe ich meine Schuld getan. Mich interessiert nicht jede einzelne Aktivitaet. Ich finde mein Kind sollte seine Hausarbeiten selbststaendig managen. Etc.
Mein Kind widerum ist und agiert sehr selbstaendig und erzaehlt mir lange nicht alles. Auch nicht, wenn es um "grosse Dinge" geht. ZB hat die Klassenlehrerin irgendwann angefangen einer Gruppe von drei Kindern andere, schwerere Mathehausaufgaben zu geben. Das hat er mir erzaehlt. Diese drei Kinder bekommen nun ein mal die Woche mit vier Kindern aus den Paralelklassen Mathefoerderunterricht von einer Mathefachkraft. Davon habe ich nur im beilaeufigen Gespraech mit dem Opa erfahren :verdutz:. Ich meine, das ist doch wichtig - v.a. habe ich schon mehrfach, gerade im letzten, katastrophalen Schuljahr erwaehnt, dass ich so etwas begruessen wuerde, weil der Lehrplan nicht dem Entwicklungsstand meines Kindes entspricht. (Ok. von diesen Gespraechen weiss mein Kind nichts.) Aber waere es nicht normal, dass wir als Eltern erstens vom Kind und zweitens von der Klassenlehrerin ueber diese Massnahme informiert werden? Und v.a. auch ueber Lerninhalte und Ziele? Ich schaetze ja nicht, dass sie da "nur" unkoordiniert Spassrechnen. Ich will jetzt auch gar niemandem die Schuld in die Schuhe schieben. Vielleicht hat mein Kind mir einen Infozettel vorenthalten. Aber ansprechen moechte ich die manglende Information schon beim baldigen Eltern-Lehrer-Gespraech. Oder ist es nur die Pflicht meines Kindes mich zu informieren? Oder geht es mich schlicht ncihts an, weil es ja kein Problemfall ist sondern eine Zusatzleistung im positiven Sinne?

Lulu, total schraeg daneben, unengagiert und uninformiert :zwinker:
 

clatamo

Dauerschnullerer
AW: Wie sehr in Schulleben involviert?

hallo lulu,

zu deiner frage im generellen:
ich denke, ich bin schon in das schulleben involviert.
abgesehen von der üblichen betreuung (hausaufgaben etc.) meiner tochter,
bin ich elternvertreterin und im vorstand des fördervereins.
einfach, weil ich gerne die schulzeit (immerhin fast der halbe tag) mitgestalten möchte.

trotzdem: dein konkreter fall hätte mir auch passieren können. amelie erzählt
nicht sonderlich viel und manchmal bin ich erstaunt, was ich von anderen
schulfreunden noch so alles erfahre :)
wenn es wirklich wichtig ist, dann geht bei uns immer der "kleine dienstweg",
d.h. lehrerin anrufen, bzw. kurz im "mitteilungsheft" (hat jedes kind für
kleine notizen) nachfragen.

außerdem bin ich der meinung, solange alles "glatt" läuft, muss ich auch nicht
minutiös über den schulablauf informiert sein ;) (extra-förderung wie in deinem fall wüsste ich aber doch gerne).

gruss :blume:
tanja
 

Silly

Moni, das Bodenseeungeheuer
AW: Wie sehr in Schulleben involviert?

Hi Katja

jahrelang (soweit man das schon so nennen kann :zwinker: ) war ich engagiert und sofort dabei wenn jemand auch nur einen Pieps gesagt - heute lasse ich es freiwillig bleiben, denn am Ende kommt nichts als Undankbarkeit dabei raus. :(
Ich habe das 3/4 Jahr den Ethikunterricht der ersten Klasse übernommen und dafür nicht einmal ein Dankeschön gehört am Ende gehört.
Ich bin gefahren, wenn bei Ausflügen entsprechend der Platz im Auto gebraucht wurde. Bin bei Ausflügen mitgewandert etc. pp. Irgendwie ist die Luft jetzt raus, sollen andere mal ran. Das hat aber nichts mit Gleichgültigkeit gegenüber dem Kind zu tun, sondern eher mit Gleichgültigkeit gegenüber der Einrichtung. :zwinker: Die inzwischen ziemlich viel Mist gebaut hat - und auf Einwände nicht eingeht bzw. diese abblockt.

Ich interessiere mich dafür, was meine Kinder in der Schule machen - ja. Nur erfahren tu ich das meistens von anderen Kindern/anderen Eltern. Die Jungs sind nicht sonderlich gesprächig - ich habe mich damit abgefunden. Dadurch bin ich eben auch schon öfter mal bei den Lehrern angeeckt , weil ich eben wissen wollte was genau jetzt die Lage ist (siehe z.B. die Sache mit den Referendarinnen) - und meine Kinder wurden her nach als sozial inkompetent bezeichnet :piebts: und mir wurde ein Vorwurf gemacht, warum ich die armen Damen denn vor dem Unterricht anspreche :bruddel: ich solle gefälligst nach dem Unterricht erscheinen - und nicht die Vorbereitungen dafür stören usw.
Ich für meinen Teil mische mich nur dann ein, wenn ich die Rechte meines Kindes verletzt sehe und weiß, dass mein Kind sich dagegen nicht wehrt. Oder wenn mir etwas sehr suspekt vorkommt.

Zur Auskunftsfreudigkeit der Schule kann ich nur eines sagen: sowas gibt es fast gar nicht ;)
Heute abend ist ein Väterseminar (weil die Väter der Schüler ach so inkompetent sind und keine Ahnung von Kindern haben) - die Benachrichtigung dafür kam gestern mit den Kindern aus der Schule.
Morgen ist nachmittags eine Pflichtveranstaltung (gegen Bares versteht sich) für alle Schüler - die Benachrichtung hierfür kam *ohwunder* gestern
usw.

Klar, würde ich an Deiner Stelle nachfragen, wenn schwerere Aufgaben und Extraunterricht anfallen. Es ist Dein Recht das zu erfahren - und zeigt nur Dein Interesse an der Ausbildung Deiner Kindes. Und das ist ein Punkt, den ich als sehr wichtig erachte.

LG Silly
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Wie sehr in Schulleben involviert?

Danke schon mal Ihr Zwei.
Clatamo, ich kann Dich schon verstehen mit dem Engagement. Ich habe mich momentan fuer den Kindergarten entschieden und arbeite da auf einem Gremium mit. Der Kindergarten ist kleiner, als Institution reagierender. Ich habe das Gefuehl meine Zeit da sinnvoller einzusetzen. Obwohl das nun wieder auch nicht wahr ist. Der Kindergarten ist nahezu perfekt, die Schule nicht (fuer mich/uns), daher haette die Schule den Einsatz noetiger. Aber mir macht die KiGa-Sache Spass, ich komme mit allem Personal gut aus, die Ethik und Paedagogik stimmt etc. In der Schule beschraenke ich mich momentan auf Unterstuetzung der Klasse bzw. der Lehrerin, also nur gezielt, wovon mein Kind direkt profitiert. Aber das ist denke ich auch ok. Jeder hat ein anderes Zeit- und Energiebudget.
Silly, Deinen institutionellen Frust kann ich gut verstehen. Da macht Engagement auch keinen Spass mehr. Und ja, ich werde die Lehrerin am Freitag auch auf den Informationsweg ansprechen. Wir hatten schon mal so eine Situation, wo Klaas als Vorschueler auf einmal Foerderunterricht in Englisch bekam, von dem wir wochenlang nichts wussten. Da haetten wir allerdings per Brief informiert werden sollen, bloss der ist wohl im Nirwana gelandet...
Lulu
 
M

Märilu

AW: Wie sehr in Schulleben involviert?

Hier in der Schule, bei dem aktuellen Lehrer würde ich auch nichts davon erfahren, außer Elias erzählt mir davon... -

Aber von Arizona war ich eine naja will mal sagen Überfluss-Informationspolitik überschwemmt, das war so was von redundant, das kann ich mir gar nicht vorstellen, dass es an mir vorbei gegangen wäre. Ich bin mir sicher, dass sie mich persönlich darauf angesprochen hätten (Haben sie ja auch, Elias war dort im Englisch-Nachhilfe/Förderunterricht) und zwar nicht nur ein Mal und dann nnoch Mal per Mail. Wann und wie und mit wem das stattfindet usw.

In Marias Kiga war das genau so.

Also, ich seh da auch noch mal einen Mentalitäts-Unterschied, heißt, bei Euch überm Wasser wird doch sowieso alles fünf Mal transportiert an Infos (im Gegensatz zu hier, wo man sich die Infos mit der Lupe selber suchen darf...), ich finde schon, dass Du das erwarten darfst und bei Euch noch mal doppelt.

:winke:
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Wie sehr in Schulleben involviert?

Bingo.
Finde ich auch. Und ich finde, dass die Information durchaus von Klassenlehrerin oder Foerderlehrerin oder der Schulleitung kommen muss (das koennen sie sich ausdenken). Und nicht nur ueber's Kind. Bei drei Kindern in der Klasse, die es betrifft, ist das auch nicht zu viel administrativer Aufwand. Da ich ja neugierig bin, wuerde mich ja auch interessieren, was sie mit der Fachkraft genau machen, warum und wie. Ziele.
Lulu
 

sandra1602

Dauerschnullerer
AW: Wie sehr in Schulleben involviert?

Ohja,lustisch lustisch kenn ich auch...

Ich liebe es wenn ich solch wichtige Info erst kurz vor spät oder garnicht bekomme. Das fängt bei Kuchentagen, wo das Kind 50 cent mitbringen soll damit es sich Kuchen kaufen kann an, geht über wechselnden Förderunterricht (nix mit schriftlicher Info an die Eltern, dass mein Sohn nun in einer anderen Fördergruppe ist) und Elternabende (3 Tage vorher) bis hin zur Erkrankung des Klassenlehrers.

Der Herr Lehrer hatte einen Herzinfarkt - Info zum Elternabend kam 7 Tage später - (Freitag) Elternabend wäre Mittwoch - Keine Mitteilung warum...nur halt ne einfache Einladung...kein Wort über den Lehrer...das wurde uns dann doch schon an besagtem Mittwoch (12 Tage nach Erkrankung) mitgeteilt.

Ok die Kinder sagten der Herr S. ist krank...ok da denkt man an Schnupfen ab doch nich daran das der arme Mann über 3 Monate ausfällt. Das muss einem doch durch einen Elternbrief sofort mitgeteilt werden oder nicht?

Heute hieß es dann Mittwoch ist Flohmarkt in der Schule und ob denn jemand um 11:30 Zeit hätte Stände aufzubauen oder Kuchen zu backen.


:winke: Sandra
 

Vanessa

Gehört zum Inventar
AW: Wie sehr in Schulleben involviert?

Lulu, natuerlich darfst du Informationen darueber erwarten!

In Boubas Schule in Addis Abeba hat mir das Informationssystem recht gut gefallen. Da hatte jedes Kind einen Ordner, den man jeden Freitag nach Hause bekommen aht, in dem Arbeiten ueber das Kind waren mit individuellen Kommentaren.

An beiden Schulen (hier auch) gibt es auch einen woechtentlichen Newsletter, durch den man darueber informiert wird, was in der Schule allgemein passiert.
 
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