Welche Milch in Kombination mit Muttermilch?

runninghorse1973

Dauerschnullerer
Wegen zu geringer Muttermilchmenge musste mein Sohn Aaron (7 Wochen, Geburtsgewicht 3170g) schon früh zugefüttert werden. Die erste Zeit nahmen wir auf Empfehlung der Nachsorgehebi Aptamil HA 1. Da Aaron aber nach einigen Wochen unter Verstopfung litt, stellten wir wie auf www. babyernaehrung.de empfohlen auf Comformil um. Damit hat sich das Verdauungsproblem zügig erledigt, allerdings wird er häufig nicht richtig satt. Seine durchschnittlichen Trinkmengen liegen pro Tag zwischen 750 und 900 ml.
Frage mich, ob es Sinn macht, demnächst auf Milumil 1 umzustellen (HA-Nahrung scheint er nicht zubenötigen) - allerdings ist mir erstens nicht klar, wo der Unterschied zu den Aptamil-Produkten liegt (Eiweiße adaptiert?) und zweitens steht auf den Milumil Packungen, dass man das Produkt nicht in Kombination mit Muttermilch verfüttern soll.
Welche Fertigmilchprodukte sättigenderer Art eignen sich denn überhaupt generell für eine Zwiemilchernährung?

Daniela aus Düsseldorf
 
K

Kerstin mit Kim

AW: Welche Milch in Kombination mit Muttermilch?

Hallo Daniela,

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum.

Ich habe auch ein Stillproblem und füttere auch schon längere Zeit Zwiemilch aber über ein Brusternährungsset. Das heißt Yvs bekommt MuMi und Milch zusammen über das Set während einer Stillmahlzeit.
Ich benutze schon von Anfang an MilasanPRE und ihm reicht zB seine Fühmahlzeit ca. 4 Stunden. Auf der packung steht auch drauf das man sie zum zufüttern benutzen kann, wenn die MuMi nicht ausreicht.
Meine KiÄ meinte diesen Monat auch zu mir, dass eine Zwiemilchernährung aus heutiger Sicht nicht mehr aktuell ist und ich dann doch abstillen soll, sagte mir aber keinen Grund dafür. Auch meine Stillberaterinnen wissen nicht wie sie darauf kommen könnte und daher stille ich Yves solange wie er möchte.

Meinst du nicht das eine PRE-Milch, von der er ja so viel trinken kann wie MuMi, reichen würde? Wenn du richtige Nahrung gibst, begibst du dich ja auch in einen Teufelskreis. Dein Kind wird satt, trinkt nicht mehr so häufig an der Brust und dadurch reduziert sich die Milch ja wieder von selbst. Wäre es nicht sinnvoll ihm nach dem stillen so viel Milch anzubieten bis er satt ist, dann abzuwarten bis er wieder hunger hat, stillen und danach wieder Flasche anbieten? Nur durch häufiges anlegen (nicht durch langes) kann sich die Milchmenge steigern. Du aber fütterst deinen kleinen mit Nahrung satt und er trinkt nur selten.

Hast du eine kompetente Stillberaterin in der Nähe? Die könnte dir zur Not auch helfen. Eigentlich ist vom Alter her ein vollstillen noch drin. Schau mal auf die Seite von www.lalecheliga.de ob es eine Beraterin in deiner Nähe gibt.
 

Hedwig

Sternenfee
AW: Welche Milch in Kombination mit Muttermilch?

hallo daniela,

und herlich willkommen erstmal!

ich glaube du hast diesen satz "zur ernährungs von säuglingen ---> als alleinige nahrung von geburt an, wenn nicht gestillt wird" und "---> im anschluss an das stillen" auf der packung missverstanden. soweit ich weiß, müssen hersteller von säuglingsmilchnahrung den hinweis zum stillen geben. will heißen, der satz: "stillen ist das beste für ihr kind" muss auftauchen (haut mich, wenn ich falsch liege) und stillen hat in erster linie priorität zu haben. will heißen, du kannst den ersten satz auch so lesen: "Stillen ist das beste für ihr kind. wenn aber nicht gestillt wird, kann auch milumil 1 von anfang an gegeben werden." das soll kein ausschluss der zwiemilchernährung sein.

zufüttern, bzw zwiemilchernährung ist in stillkreisen verpönt. weil: "einmal zugefüttert, das kind stillt sich ab." ich denke, deswegen dürfen die hersteller keinen unmittelbaren hinweis zur zwiemilchernährung geben.

lange rede kurzer sinn: du schadest deinem baby nicht, wenn du milumil zufütterst.

allerdings würde ich als zwiemilch-milch bzw im anschluss ans stillen eher aptamil empfehlen, weil am muttermilchähnlichsten.

aaaaaber: utes antwort abwarten ;-)

liebe grüße
kim
 

runninghorse1973

Dauerschnullerer
AW: Welche Milch in Kombination mit Muttermilch?

Hallo,

vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Beim Lesen ist mir eingefallen, dass ich vergessen habe zu sagen, dass ich die Mumi für Aaron abpumpe, da er sich weigert an der Brust zu trinken. Das ganze hat folgenden Hintergrund: Nachdem Aaron geboren wurde, habe ich ihn sofort angelegt und er trank gut. Drei Tage später dann der Milcheinschuss, Stillen klappte gut. Dann stiegen die Bilirubinwerte rapide an und Aaron entwickelte eine Trinkschwäche. Er saugte zwar an der Brust, rutschte aber immer öfter ab, wurde darüber müde, schlief ein...kurz und gut, er bekam letztendlich nicht genug Nahrung. Seitdem reagierte er beim Anlegen zunehmend panisch, wackelte wie wild mit dem Kopf und schaffte es nicht die Warze festzuhalten (was anfangs eingentlich gut klappte). Nachdem ich selbst deswegen nervlich total runter war, gab ich ihm die erste Flasche mit Mumi (abgepumpt) und seitdem akzeptiert er die Brust gar nicht mehr. Habe mir dann eine elektrische Pumpe geholt und schaffte es täglich 500ml abzupumpen. Leider ist die Milchbildung in den letzten Tagen rückläufig und wir mussten zusätzlich Pre-Nahrung verabreichen (erst Aptamil HA1, dann wegen Verdauungsschwierigkeiten Comformil). Wenn nun die Mumi aber ganz versiegt, möchte ich zumindest wie auf Utes Website empfohlen, ein LCP-haltiges Produkt füttern. Jetzt stehe ich vor der Frage, ob ich es mal mit der normalen Aptamil Pre versuchen soll, zumal meines Wissens eine besondere Allergiedisposition nicht vorlliegt. Wegen der verdauungsfördernden Eigenschaften möchte ich aber auf das Comformil nicht verzichten.
Ich frega mich daher, ob es evt. Sinn macht, ihm tagsüber Aptamil Pre zu geben (wg. LCP) und nachts Comformil?
Was meint ihr dazu?

LG,
Daniela
 
K

Kerstin mit Kim

AW: Welche Milch in Kombination mit Muttermilch?

Hallo Daniela,

mit einer Pumpe bekommst du leider nie so viel Milch abgepumpt, wie ein Kind trinken würde, da es wesentlich stärker saugen kann. Was hast du denn für ein Pumpset? Ein Doppelpumpset wäre in deinem Fall sehr angebracht, denn das ist auf Dauer effektiver. Damit pumpst du 15 Minuten und wärest dann fertig. Du könntest die Milchmenge nun steigern, wenn du häufiger pumpen würdest. Ein Versuch wäre es wert. Außerdem könnten Brustmassagen vor dem pumpen und auch währenddessen die Milchbildung weiter anregen.

Leider kenne ich die Milchnahrungen nicht, da musst du auf Ute warten.
 

Kathi

Dino
AW: Welche Milch in Kombination mit Muttermilch?

Hallo Daniela,

zum Thema "Pumpen" lies mal hier http://www.babyernaehrung.de/milchpumpe.htm . Ich habe auch fast ausschließlich abgepumpt, meinen Bericht dazu findest du weiter unten, auch mit Tipps, wie es besser geht.

Das mit dem Doppelpumpset hat Kerstin schon gut empfohlen. Und von wegen mit
einer Pumpe bekommst du leider nie so viel Milch abgepumpt, wie ein Kind trinken würde, da es wesentlich stärker saugen kann

Ich habe zu Spitzenzeiten 1300 ml abgepumpt :muh: und zwar habe ich konsequent alle 4 h gepumpt, die ersten Monate auch nachts. Irgendwann bin ich dann nicht mehr aufgestanden, aber da hatte ich dann morgens Milch für 2 :muh: .

Ansonsten empfiehlt Ute immer Aptamil, weil das der Muttermilch am ähnlichsten sein soll. Meinem Tim hat die sehr gut geschmeckt, anfangs gabs die HA, später dann die normale Aptamil. Schau doch mal hier http://www.milupa.de/index2.php3 , du findest Informationen über die verschiedenen Milupa-Sorten.

Ob es sinnvoll ist, 3 sorten Milch zu geben (MuMi, aptamil Pre, Comformil), kann ich auch nicht sagen. Aber ich denke, Ute schaut hier noch rein.

Alles Gute für euch :winke:
Kathi
 

runninghorse1973

Dauerschnullerer
AW: Welche Milch in Kombination mit Muttermilch?

Hallo Kathi,

habe deinen Bericht zum Abpumpen gelesen - er macht wirklich Mut - zumal das Abpumpen bei vielen Stillfreaks ja nur mitleidige Blicke auslöst.
Ursprünglich hatte ich auch den Vorsatz bis zum 6. Monat zu pumpen, doch leider macht mir jetzt die Milchmenge 'nen Strich durch die Rechnung. Momentan reicht es für zwei bis drei Flaschen am Tag - die Tagesgesamtmenge liegt bei einem knappen halben Liter, manchmal sogar noch darunter. Und trotzdem denke ich, solange nur ein Tropfen fließt, pumpe ich weiter, besser weniger MM als gar keine - auch wenn es nicht ohne Zufüttern geht. Aarons Gesamttrinkmenge liegt zwischen 800 und 900 ml - ziemlich viel für ein 7 Wochen altes Baby, oder?

Habe ein elektrisches Doppelpumpenset von Medela, die Pumpstösse erfolgen intervallweise. Pumpe 4-5x täglich. Nachts fäälts mir momentan schwer, weil Aaron trotz stärkehaltiger Comformil alle 3 Stunden Hunger hat und sich schon eine halbe Stuinde vorher entsprechend unruhig verhält. Überhaupt denke ich, dass die Milchproduktion mit größer werdendem Schlafdefizit abnimmt - scheint zumindest bei mir so zu sein. Habe auch schon den Einsatz einer Infrarotwärmelampe versucht, aber das hat auch nicht soviel gebracht. Überhaupt merke ich, dass die Brüste insgesamt nicht mehr so prall nachlaufen. Das deprimiert mich, aber was soll ich tun?
Wir wollen versuchen, Aaron nächste Nacht Milumil HA1 zu geben. Aus Utes Nährstofftabbelenvergleich unter www.babyernährung.de habe ich erfahren, dass diese Milch die höchste Energiemenge liefert, zusätzlich sind auch Ballaststoffe enthalten. Das ist wichtig für uns, da Aaron ja immer auch ein gewisses Verdauungsproblem hat.

Gestern abend hatte ich ein besonders frustrierendes Erlebnis: Aus der ersten Zeit des Abpumpens (ca. 3 Wochen nach der Geburt) konnte ich Überschüsse erzielen, die ich dann eingefroren habe. Ein ebensolches Päckschen nahm ich für die Abendmahlzeit heraus (aufgetaut bei Raumtemperatur) und was passierte: Aaron trank 150 ml auf Ex, um eine gute halbe Stunde später wieder Megahunger zu signalisieren. Habe dann doch gewisse Zweifel am Nährwert meiner MM gehegt und ihm 2x70 ml Comformil nachgefüttert. Solche Erlebnisse gehören bestimmt nicht zu den psychischen Gunstfaktoren fürs Abpumpen, aber ich mach dennoch weiter bis nix mehr kommt.

Vielleicht hast du, oder Ute ja noch einen zündenden Tip für mich.
LG,
Daniela
 

Ute

mit Engeln unterwegs ....
AW: Welche Milch in Kombination mit Muttermilch?

Hallo Daniela,

Milchkrisen gibt es auch bei Stillmüttern, und Trinkkrisen auch bei reinen Flaschenkindern. Das was ihr gerade mitmacht hat mit Entwicklungsschüben, natürlich auch steigendem Hunger usw. zu tun.
Die Brust fühlt sich auch bei vollstillenden Frauen irgendwann nicht mehr fest und prall an. Und, es ist eine Mär dass Kinder besser die Brust aussaugen als Pumpen. Ich bin immer wieder überrascht wie gerade von Stillfans Punpmamas frustriert werden
Die Milchbremser heißen
  • Unsicherheit
  • Schlafmangel :!:
  • negativer Stress oder Umfeld (Meinungsbekundungen)
  • Frustration
  • Stilldruck
Du kannst problemlos auf Milumil 1 umstellen. Es hat ein adaptiertes Eiweiß und eine gute Sättigung. Wenn dein Kind besser shcläft läuft auch die Milch wieder besser weil sich dein Körper Ruhe und Erholung holen kann.

Muttermilch ist sehr gut in der Zusammensetzung. Vor allem die ganze "Frische". Da sie sehr dünnflüssig ist, zischt ein Kind auch mal eine größere Menge weg - und im Wachstumsschub reicht es fast nie ;-) egal ob Brust oder Flasche oder eine Kombination aus beidem.

Dass Mumi "dünn" ist oder "schlecht" ist entspricht nicht meiner Erfahrung. Es gibt Frauen die etwas fettere Milch haben als andere. Aber vielmehr Unterschied gibt es nicht.
Wenn die Mutter in einem Mangelernährungszustand ist (zuwenig gegessen dauerhaft oder Hungerland) macht sich das in der Regel nicht vor dem 4. Monat bemerkbar. Solange kann der weibliche Körper diesen mütterlichen Mangel ausgleichen.
Mein Tipp - wenn es um den 4. Monat hin knackt - ist trotzdem immer gut Essen und Trinken! www.babyernaehrung.de/stillfutter.htm

Ich finde du machst das prima - und du hast absolut Recht - jeder Tropfen zählt.

Ute
 
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