was kann das nur sein?

Biggi

Mozartkugel
Hallo ihr Lieben!

Ich muss mich hier auch mal kurz auslassen:

Philipp ist tagsüber das bravste Kind - kaum wird es 20.00 Uhr geht das Gebrüll los.
Entweder er schreit und brüllt von 20.00 Uhr bis mindestens 23.00 Uhr und dann ab 5.00 Uhr Früh wieder oder Variante 2 - er schläft problemlos ein und fängt um 2.00 Uhr morgens bis mindestens 5.00 Uhr morgens an zu brüllen.
Langsam kann ich nimmer.
Es kann ihm doch nix wehtun - hätte er Ohrenweh oder sonstiges, dann wäre das doch tagsüber auch da.
Philipp zahnt zwar im Moment ziemlich, aber er hört nicht mal auf zu brüllen, wenn ich ihn mit Dentinox einschmiere, also denk ich mir die Zähne sind es auch nicht. Er kann doch nicht aus Spaß an der Freud jede Nacht brüllen, oder etwa doch?
Als ich mir gestern nach 3 Stunden dauerbrüllen nicht mehr helfen konnte hab ich ihm Nureflex Saft gegeben, danach hat er dann bis 5.00 Uhr morgens geschlafen, ist dann kurz wach geworden und hat dann bis 7.30 Uhr weitergeschlafen .
Viele meinten schon, er schläft vielleicht tagsüber zu viel, kann aber auch nicht sein, mehr wie 2 Stunden schläft er NIE am Tag, manchmal sogar nur eine.

Was kann das nur sein? Ich würde gerne auch mal wieder eine Nacht durchratzen können :nix: .

Ausgelaugte Grüße

LG
 
G

Giovanna

AW: was kann das nur sein?

Hallo Biggy!

Also ich denke, dass dein Kleiner nicht grundlos brüllt. Irgendetwas wird ihm wohl zu schaffen machen, auch wenn er tagsüber "brav" ist. Und wenn er auf "Nureflex-Saft" anspricht und dann wieder schlafen kann, dann werden schon irgendwelche Schmerzen dahinter stecken.
Vielleicht ist es eine Art "Wachstumsschmerz" oder eben die Zähne, die ja vor allem in der Nacht wachsen. Tagsüber ist er auch abgelenkt und beschäftigt, so dass er Unwohlsein und kleinere "Wehwechen" vielleicht sogar vergisst.

Wie lange geht das denn schon so? Und wie alt ist Philipp genau? Was machst du wenn er brüllt? Wie lässt er sich am ehesten von dir beruhigen?

Vielleicht sprichst du mal den KiA oder den Hausarzt darauf an.

lg erstmal, Johanna
 

Biggi

Mozartkugel
AW: was kann das nur sein?

Hallo Johanna!

Erstmal lieben Dank für dein Posting.

Zu deinen Fragen:
Es geht jetzt schon wieder cirka 1 Monat so, dass er nachts total unruhig ist und brüllt. Vorher hat er schon durchgeschlafen.
Philipp ist jetzt genau 1 Jahr und 2 Wochen alt. Den ersten Zahn hat er allerdings erst mit 10 Monaten bekommen, jetzt hat er 6 Zähne.
Wenn er brüllt, nehm ich ihn aus seinem Bett, dann beruhigt er sich auch sofort und schläft bei mir ein, leg ich ihn zurück in sein Bettchen, geht das Gebrüll wieder los. Er hört auch auf zu brüllen, wenn ich ihn zu mir ins Bett lege, aber das geht halt nicht auf Dauer, er lässt mir so wenig Platz, dass ich mich in der Früh gar nimmer rühren kann.
Viele meinten auch schon, er ist verwöhnt, weil er genau weiß, dass ich ihn aus dem Bett hebe wenn er brüllt.
Tja danach hab ich geschlagene 3 Tage hintereinander probiert ihn im Bett immer 1 Minute weinen zu lassen, rein gehen, ihn ohne rauszuheben zu beruhigen, wieder raus gehen, wieder eine Minute warten usw. usw. usw.
War nur leider nicht von Erfolg gekrönt, Philipp ist dann nach Stunden Gebrüll eingeschlafen, einfach weil er total fertig und müde vom schreien war. Das kanns ja dann auch nicht sein, ich bin jedes Mal vor der Türe gestanden und hab geheult, weil er nicht aufgehört hat zu weinen und er mir einfach schon so arg leid tat.
Ach Mensch - wenn ich nur wüsste was es ist, was ihm so zu schaffen macht oder ob er wirklich schon so verwöhnt ist.

LG
 
G

Giovanna

AW: was kann das nur sein?

Liebe Biggy!

Ach nun versteh ich deinen Kleinen etwas besser. Viele Eltern posten solche "Schlafprobleme" bei ihren Einjährigen. Und auch ich hab die Erfahrung gemacht, dass unsere Tochter zwar schon mit 2 Monaten durchgeschlafen hat, aber mit 9 Monaten dann nachts wieder aufgewacht ist. Sie ist auch seit sie 4 Monate alt war alleine eingeschlafen, mit eineinhalb Jahren war aber das vorbei und ich musste wieder bei ihr bleiben bis sie schlief. Beides hat sie aber nach einer Weile bei uns fast von selbst wieder gegeben.
Dabei handelt es sich um ganz normale Phasen in der Entwicklung, die fast jedes Kind (manche stärker, manche schwächer-je nach Temperament) durchmacht. Der Grund dafür ist die sogenannte Trennungsangst. Guck auch noch hier, da steht auch noch was dazu. Es schaut vielleicht so aus als ob die Kleinen verwöhnt wären, weil sie brüllen wenn Mama rausgeht und sofort wieder beruhigt sind, wenn sie die Mama wieder sehen, aber der Grund für das Weinen ist einfach nur die "Angst" dass die Mama nicht mehr da ist und vielleicht nicht mehr wieder kommt. Erst wenn sich dein Sohn dessen sicher ist, dass Personen und Dinge auch noch weiter existieren, wenn man sie nicht mehr sieht, wird er verstehen, dass er nachts nicht allein ist, weil du - ein paar Zimmer weiter- für ihn da bist. Diesen Entwicklungsschritt wird er wohl erst in einiger Zeit machen, da musst du dich noch etwas gedulden. Vorerst muss er dich sehen oder fühlen können, um wieder sicher zu sein, dass es dich noch gibt. Rufkontakt reicht dabei noch nicht aus um ihn von seiner Angst zu befreien.

Trennungsängste treten übrigens auch verstärkt im Zusammenhang mit dem Zahnen oder Entwicklungssprüngen auf. Beides verunsichert die Kleinen und führt zu Unbehagen. Dadurch wird das Bindungssystem der Kleinen aktiviert und sie wollen unbedingt zur Mama, damit sie wieder ins Gleichgewicht kommen können.

Versteck-Spiele tagsüber können aber dazu beitragen, an die Angst spielerisch heranzugehen und sie schneller zu überwinden. Wenn Philipp Spaß daran hat sich selber zu verstecken und wieder aufzutauchen bzw. dich zu suchen, wenn du dich versteckst und dabei ganz oft erfährt, dass du "immer noch da bist", dann wird er eher Strategien entwickeln mit seiner "Angst" klarzukommen.

Was euch sonst noch dabei hilft die Trennungsangstphase zu überstehen müsst ihr wohl für euch selber rausfinden. Manche Kinder sprechen auf ein "Übergangsobjekt", ein weiches, kuscheliges Stofftier /-püppchen oder ne Schmusewindel, das als Mamaersatz während der Schlafenszeit dient, an. Wenn dein Sohn schon ein Kuschelobjekt hat, dann würde ich das jetzt verstärkt ins Einschlafritual miteinbeziehen.

Andere Eltern entscheiden sich dafür ihr Kind nachts ins Bett zu holen. Für euch scheint das aber nichts zu sein.

Wieder andere wandern nachts auch phasenweise zu ihren Kindern aus und schlafen bei ihnen auf einer Matratze neben dem Gitterbett. Bzw. das Kind schläft nach Bedarf wieder im Elternschlafzimmer, eben in einem eigenen Bett oder auf ner Matratze am Boden.

Ansonsten würd ich dir raten so oft wie nötig zu Philipp zurückzugehen wenn er nachts weint. Ruhig zu bleiben und ihm zu verstehen geben, dass du da bist und jederzeit kommst, wenn er dich braucht. Du kannst ihm erklären, dass er jetzt schlafen muss und auch du müde bist. Du solltest ihn aber auf keinen Fall nach der Uhr brüllen lassen (Ferbermethode) sondern wirklich auf sein Weinen individuell, je nach Bedarf eingehen. Wenn er jammert, dann ists o.k., wenn er aber verzweifelt brüllt, dann solltest du zu ihm gehen, so oft wie eben nötig. Dadurch stellst du sicher, dass er sich seiner Angst nicht ausgeliefert fühlt sondern die Erfahrung macht, dass du für ihn da bist, wenn er dich braucht.

Egal wofür ihr euch entscheidet, oder ob euch noch was anderes kreatives dazu einfällt, ich wünsch euch bald wieder ruhigere Nächte!

lg, Johanna
 

Biggi

Mozartkugel
AW: was kann das nur sein?

Liebe Johanna!

Erstmal möchte ich nochmal ein dickes danke-schön für dein ausführliches Posting loswerden. Ich finde es nicht selbstverständlich so viel Freizeit in anderer Leute Probleme zu investieren :thx: .

Jetzt kann ich Philipp auch besser verstehen, ich werd mir gleich die 2 Links die du gepostet hast noch anschauen gehen.
Manchmal komm ich mir vor - als hätt ich das erste Kind.
Fabian war und ist sooo unkompliziert, ich kenn sowas gar nicht.
Aber jedes Kind ist verschieden, ich hoff wir kriegens bald in den Griff.

LG
 
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