AW: "Warum unsere Kinder Tyrannen werden"
Dass Winterhoff im Buch und auch im Chat schreibt, dass er eigentlich ja nur Aussagen über die hoch-pathologischen Fälle aus seiner Praxis macht, wird dann gerne mal überlesen - bzw. ist für meinen Geschmack echt nicht genügend betont.
GENAU das ist auch - bisher zumindest - mein Hauptkritikpunkt an dem Buch
Es werden viele Beispiele genannt, die so hingestellt werden, als würden sie den Großteil der Kinder betreffen.
Gerade hatte ich das Thema Trockenwerden. Noch vor 20 Jahren war es ganz normal, dass der KiGa verlangte, dass die Kinder trocken sind. Und heute sollten sich das die Erzieherinnen mal erlauben! Früher seien die Kinder auch trocken gewesen, heute wird die Sauberkeitserziehung nicht mehr konsequent durchgezogen.
1. sind eigentlich alle Kinder, die ich jetzt so kenne, noch vor dem KiGa-Start trocken gewesen - alle einfach so und ohne Zwang. Aber dennoch behaupte ich nciht, dass es daher für alle Kinder gilt.
2. ist das Verständinis von "Trocken SEIN" unterschiedlich. ICH war auch mit 1,5 schon trocken - aber das ich hin und wieder mal in die Hose gemacht habe, war natürlich ganz normal. Und ich kann mich auch aus meinen KiGa-Zeit daran erinnern, dass die Kleinen häufiger in die Hose machten und dann umgezogen wurden.
Nina kam mit 2 in den KiGa, war anfangs noch nicht trocken. Anfang März war sie es von einem Tag auf den anderen und sie hat noch nie in die Hose gemacht.
Und die älteren Erzieherinnen in ihrem KiGa stören sich gar nicht daran, die Kleinen zu wickeln. Weil es ihnen angnehmer ist als die vollgepinkelten Klamotten
Die Fallbeispiele im Buch sind auch meist sehr übertrieben bzw schildern eben wirklich auffällige Kinder. Der Artikel hinter dem Fallbeispiel bezieht sich aber dann wieder auf "unsere" Kinder.