AW: "strenge eltern braucht das land"
Ja, wir diskutieren streckenweise deutlich zu viel. Das kann ich sagen als Mutter nach 14 Jahren "Erziehungsarbeit". Das tausendste Mal zu begründen warum Zähne morgens und abends geputzt werden müssen ist eindeutig zu viel. Für viele Kinder ist die Diskussionsbasis eine natürlich "wie rede ich mich heraus Basis geworden". Und mich nervt es tiiiierisch, dass bestimmte (gesundheitsnotwendige oder familientechnischhelfende) Dinge ständig neu durchgesetzt werden müssen.
Das liegt allerdings nicht an den Kindern, sondern ausschließlich am Umgang mit den Kindern von uns Erwachsenen. Es ist viel bequemer die Spülmaschine am Ende selbst auszuräumen als mal wieder zu klären "wer war zuletzt dran" .....
Ich wundere mich nicht mehr, dass Schüler in den Schulen über Tische und Bänke tanzen. Es wird von Lehrern mittlerweile die Erziehungsarbeit "Disziplin" erwartet die wir Eltern zu Hause nicht leisten wollen, können oder einsehen. In den Klassenzimmern von Heute geht es vielfach zu als sei eine Horde Wildgewordener losgelassen. Ein Kind was daheim keine Grenzerfahrungen machen darf, keine Pflichten übernehmen muss und sich per ausdiskutieren aus allem unliebsamen zieht, ist in der Schulklasse in der Regel genauso drauf. Wenn ein Lehrer mit 5 Kindern diskutieren muss um eine Aufgabenstellung, ist mind. die halbe Unterrichtszeit vorbei. Diskutiert er nicht, randalieren die Kinder vielfach in Form von Zeugs durch die Gegend schmeißen, lautes Reden, Lehrer und Kinder nachäffen usw.
Die Grenzerfahrungen in der Schule sind relativ. Lehrer haben kaum mehr Spielraum für gewissen Behandlungsbedarf. Also wird rücksichtsloses Verhalten auf dem Rücken der Kinder ausgetragen, die noch einigermaßen gewillt sind dem Unterricht zu folgen oder lernen.
Vergleicht eure Schulzeit nicht mit dem was gerade läuft. Das ist der größte Irrtum. Ich wünsche mir dass Eltern wieder mehr Achtsamkeit auf bestimmte Dinge legen. Wie Rücksichtsnahme unter einander. Ich erlebe die Schulzeit unserer Kinder nicht in den schönsten Farben ..... das liegt natürlich nicht nur an den Kindern, jedes Einzelne ist meisten sehr sympathisch und ganz nett, aber wehe sie werden aufeinander losgelassen. Dazu vielfach ausgepowerte Lehrer, die es einfach "schon aufgegeben" haben.
Aus dem süßen Kindergartenalter kommen alle Kinder mal raus, die Grundschule geht noch ganz gut, die ersten Bildungssteine zu setzen ist dabei trotzdem oft schon schwierig bei 25 kleinen Königen und Prinzessinen in einer Klasse. Spätestens zur 5. verliert sich dann das "süße und niedliche" und aus dem "kleinen Rebell der sich ja sooo gut durchsetzen kann, der sich ja nix gefallen lässt *applaus*" ist dann ein Störer oder eine Klassenzicke geworden. Dann kommt die Pubertät und der große Katzenjammer der Eltern ....
Ja, zeigt euren Kindern liebevoll und konsequent die Grenzen < über die ihr erst Mal selbst euch Klarheit verschafft. Das fängt mit der eigenen Grenze an. Was lasse ich mit mir machen ....., wie weit passe ich mich dem Kind und seinen Wünschen an ..., und wo greife ich zum Wohle aller ein.
Weniger Worte ist oftmals "mehr". Etwas begründen, alles zu seiner Zeit. Diskutieren - ja bitte - aber nicht über jeden Pups. Nur wer kleine Verantwortungen tragen kann ist gut gerüstet für die großen Verantwortungen.
In diesem Sinne - fröhliches Diskutieren
:wink: Ute