1) Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae) sind ein weit verbreiteter Keim und bei jedem 2. Menschen ein harmloser Bestandteil der normalen Mundflora. Bei best. Personen, deren Abwehrsystem gestört ist, können sie jedoch potenziell krankmachend (eitrige Mittelohr-, Nasennebenhöhlen-, Lunge oder Gehirnhaut oder auch Sepsis). Z.B. Kinder wegen ihrer unausgereiften Immunabwehr bes. in den ersten 2 Lebensjahren; ebenso alte Menschen oder Menschen mit einer Grunderkrankung (chron. Herz-Kreislauf-Lungen-Nierenerkrankungen, Diabetes, Sichelzellenanämie, AIDS, Mongolismus, Krebs. Unterernährung); o.a. bei entfernter Milz.
2) Impfungen während einer Infektion sind generell unratsam.
Die Nebenwirkungen sind bisher ungenügend erforscht (bzw. veröffentlicht); Langzeitstudien und damit eine Risikoabschätzung können noch gar nicht gemacht werden. Die bisher bekannten möglichen NW sind die üblichen: lokale Schwellungen und Schmerzen, Fieber, Muskel-, Kopf- oder Gelenkschmerzen und allergische Reaktionen, Durchfall, Erbrechen, Krampfanfälle...
Ich habe schon einmal einen Artikel hierüber veröffentlicht, der verdeutlichen sollte, wie unausgegoren, uneinheitlich und widersprüchlich die „Pneumokokken-Impf-Idee“ ist, zumal ich hier selbst keine eigene Meinung vertreten kann. Hier nur einige Beispiele, von denen viele andere Forumsteilnehmer schon einige angesprochen hat:
Arzt 1: „ Die Impfung wird nur für Personen ab 60 J. aufgrund ihrer abnehmenden Leistungsfähigkeit und des Immunsystems empfohlen. Die Impfung ist nur einmal nötig und hält 5 Jahre!“
Arzt 2: „Die Impfung ist sinnvoll für Kinder mit schweren Grunderkrankungen (Erkrankungen des Nerven- und Herz-Kreislaufsystems, Nieren- oder Lebererkrankungen, Diabetes, chronische Atemwegserkrankungen, HIV, Leukämie etc.)“
Arzt 3: „Es sollten bereits alle Kinder ab dem 3. Lebensmonat geimpft werden, um Meningitis, Lungen-, Mittelohr- oder Nasennebenhöhlenentzündungen aus dem Weg zu gehen; außerdem als Vorbeugung zur generell zunehmenden Antibiotika-Resistenz! Die Impfung muß 3mal durchgeführt werden (3. Monat, 2. und 3. Lebensj.). Außerdem sollten alle Personen, die Überträger sein könnten, ebenfalls geimpft werden: Lehrer, Busfahrer, Verkäufer in Kaufhäusern etc.)!“
Arzt 4: „Die Impfung ist nur angezeigt bei Frühgeborenen oder Babies mit niedrigem Geburtsgewicht.“
Arzt 5: „Der Impfstoff Pneumovax 23 (Mérieux) enthält Antigene der 23 häufigsten PN-Typen. Bekannt sind bisher 90 Typen, somit ist die Wirksamkeit ... eingeschränkt.“
Arzt 6: „Mittlerweile gibt es aber den neuen Stoff Prevenar, der für Säuglinge sehr verträglich ist, und 6-7 mal insgesamt verabreicht wird.“
Arzt 7: „Es sollte frühestens nach Vollendung des 2. Lebensjahres geimpft werden! Die erforderlichen Langzeitstudien über Nebenwirkungen gibt es noch nicht!“
Arzt 7: „Die Pneumokokken-Impfung ist ebenso wenig sinnvoll wie die Grippe-Impfung, da sich die Erreger ständig anpassen und verändern. Aus diesem Grund ist es auch irrtümlich, anzunehmen, die Impfung beuge einer Antibiotika-Resistenz vor. Das nächste Problem könnte hierdurch eine Pneumokokken-Resistenz hervorrufen, die die Medizin vor viel größere Probleme stellt.“
Wie sollen wir Eltern uns angesichts solcher uneinheitlichen Ärztediskussionen denn nun verhalten?
Fakt ist, dass
1. häufige Mittelohrentzündungen, Bronchitiden etc. im Kindesalter –besonders während der kälteren Jahreszeit- im Kindesalter nicht ungewöhnlich sind.
2. die Unsicherheit bezüglich dieses neuen Impfstoff-„Durchbruches“ noch so groß sind, daß ich persönlich lieber noch abwarten würde (Ich erinnere mich an die erste propagierte Pertussis-Impfung, die fehl schlug – leider hatten die „Erstprobanden“ nichts von der Erkenntnis...)
3. es keine Langzeitstudien gibt, man daher die Nebenwirkungen auch nicht herunterspielen darf, da sie einfach noch nicht abschätzbar sind, und
4. dass die Krankenkassen die Kosten teilweise schon übernehmen bei schweren chronischen Erkrankungen, Immundefekten, Diabetes u. a. Stoffwechselerkrankungen (was jedoch nicht heißen soll, daß man der Sache dann auch ruhig trauen kann...). Die selbst aufzubringenden Kosten belaufen sich tatsächlich, wie ein Beitrag zuvor informierte, auf ca. 400 Euro (bei 3maliger Injektion).
Viele Grüße Pépé