Kümmere ich mich zuviel? Lena kann nicht spielen!

C

Carmen-G

Ich habe lange überlegt ob ich dazu was schreiben soll. Ich mach´s jetzt einfach mal. Ich mache mir große Vorwürfe, daß ich mich zuviel um Lena kümmere. Ich beschreib am Besten mal unseren Alltag, damit Ihr merkt, daß es wohl so nicht normal ist.
Morgens nach dem Frühstück spiele ich zusammen mit Lena. Zwischendurch räume ich mal schnell die Küche auf (höchstens 20 Min). Dann fordert Lena schon wieder lautstark nach mir. Während des aufräumens macht Sie auch nichts alleine sondern "Hilft" mir.
Mit Lena spielen sieht aber nicht so aus das Sie wirklich spielt. Ich spiele, sie guckt zu. Oder ich schaukele Sie oder male mit Ihr (sie guckt wieder zu).
Also eigentlich kann mein Kind nicht alleine Spielen.
:o
Dann gehen wir meißtens was raus bis es Zeit zum Mittagsschlaf ist. Wenn Sie schläft mache ich den kompletten HH.
Mittags wird dann genau wie morgens weiter "gespielt". Wehe ich stehe mal auf. Sie kommt direkt hinter mir her. Nein Mama komm, da! Wenn Sie dann wenigstens spielen würde wär´s mir ja egal aber das macht Sie nunmal gar nicht!
Findet Ihr das normal? Machen Eure Kinder auch nichts alleine? :???:
Was kann man tun damit Sie anfängt selber zu spielen. Einfach in Ruhe lassen sich um was anderes kümmern und abwarten was passiert, oder auch nicht??? :???:
Ratlose Grüße...
Carmen
 
B

Bine

Grüß Dich,
also erstmal denke ich, gibt es ein "negatives zuviel kümmern" eigentlich nicht. Eigentlich ist es doch super für die Entwicklung Deiner Süßen, wenn Du Dich soviel mit ihr abgeben kannst. Sie schaut Dir vieles ab, und lernt so sehr viel.
Aber, klar ist schon, daß auch Du Deinen Freiraum innerhalb des Tages brauchst.
Mein Sohn ist auch kein super "Alleinspieler", und natürlich ist es alleine auch mal schnell langweilig, aber mit etwas konsequenz konnte ich ihm klarmachen, daß ich auch mal was machen muß. Danach bin ich wieder eine Weile für ihn da. Das klappt mittlerweile ganz gut, aber sobald ich mich hinsetze und "nichts" tue, meckert er. Sieht er, daß ich arbeite, ist es ok für ihn.
Ich denke, diese Kinder die man Stunden nicht hört und sieht sind doch eher selten, hoffe ich :???:
Hmm, hat Dir das geholfen?
Es gibt vielleicht noch kompetentere Mütter hier im Forum, aber das wird schon. Die Zeit die Du mit ihr spielst begrenzen, abwechselnd alleine spielen und dann belohnen indem Du wieder Zeit für sie hast.
Bis dann...
 

Stephanie

The one and only Mrs. Right
Hallo Carmen,

bei Vivian ist es phasenweise, mal beschäftigt sie sich sehr gut alleine, dann wochenlang gar nicht ohne dass ich dabei bin.

Was mir allerdings eingefallen ist:

Wenn ihr spielt (also du spielst, sie schaut zu) dann dreh den Spiess doch mal um. D.h. setz dich zu ihr auf den Boden, gebe ihr eine übersichtliche Menge Spielzeug und warte ab. Lass sie mal herausfinden, was man damit so alles anstellen kann, denn ich glaube dass man gelegentlich die natürliche Neugierde der Kinder unterdrückt indem man ihnen alles vormacht und zeigt. Weisst du was ich meine? Und für Kinder ist ja auch Bauklötze rumschmeissen schon 'spielen' (mal schaun wie weit ich die werfen kann, was sie für Töne machen wenn sie gegen den Schrank oder auf den Boden fallen usw.) Schau ihr zu und lass dich dann auf ihr Spiel ein, mag es noch so merkwürdig für dich aussehen.

Wenn sie dir in der Küche 'helfen' mag, ist das auch Spiel für sie. Vielleicht ist sie gerade in der Helfen-Phase? Dann lass sie so viel wie möglich machen (Tischdecken, in einem kalten Topf umrühren, etc.).

Und irgendwann wird sie dich auch mal wieder für eine halbe Stunde in Ruhe lassen, weil sie in einem Buch ganz gedankenverloren blättert oder was auch immer...

Liebe Grüsse,

Steffi
 

Cornelia

Ex-Exilfriesin
Hallo,

ich weiß nicht, obs ein zuviel gibt, aber ich denke sie hat Dich gut im Griff :-D . Sie pfeift und Du springst :jaja: . Das würde ich als erstes abstellen. Erst mal Deine Arbeit zu Ende machen und dann kommt Lena wieder dran Warum selber beschäftigen, wenn Mama ein Showprogramm bietet? Meiner Ansicht nach kommt sie allmählich in ein Alter, wo man auch anfangen kann, was zu erklären oder Bedingungen aufzustellen. Mit Erklären meine ich: Mama liest jetzt und dann bist du wieder dran und dann muss Mama kochen usw. Erklären, durchziehen, quengeln lassen, aber: Versprechen einhalten. Mit Bedingungen meine ich: Jetzt male ich einen Baum, dann malst Du was und erst dann malt Mama weiter oder Mama baut ein haus mit Lego, dann baust Du einen turm und vorher spielst Du halt nicht weiter. Klingt ein wenig nch Erpressung, ich weiss, aber meine Tochter hats kapiert - vor allem, dass sie sich auf meine Worte verlassen kann, auch wenn ich grade keine Zeit habe, wird sie danach wieder dran kommen.

:winke:

Conny
 

La Bimme

Leseratte
Moderatorin
Hallo Carmen,
wenn Du das Gefühl hast, dass das irgendwie nicht okay ist, dann denke ich, ist da auch was dran.
Vielleicht gar nicht so sehr wegen des Kindes, sondern auch wegen Dir. Es ist doch ätzend, alles was man selber machen will oder muss, in die freien Minuten zu stopfen, wenn man nciht ein quengelndes Kind
am Rockzipfel haben will. Da sind die eigenen Grenzen schnell erreicht.

Ich habe auch schon Mütter stöhnen hören, dass Mama immer das liebste Spielzeug sei. Bei uns war das nicht so extrem, aber die Leseratte :-D hat einen Buchtipp:
http://www.schnullerfamilie.de/forum/viewtopic.php?t=11846

Da geht es im wesentlichen darum, die Zeit nicht in Spielzeit mit Kind und Haushaltszeit ohne Kind zu teilen, sondern Wege zu suchen, mit Kind zusammen Haushalt zu machen.

So kann sie mit Dir zusammen sein, Du kannst Deine Sachen machen (viel langsamer und weniger perfekt als gewohnt natürlich) und wenn man Glück hat, fesselt sie beim Tun irgendetwas, worauf sie sich dann konzentriert, ohne dass einer gesagt hat: "Kind nun spiel doch endlich mal alleine!"

Wenn Fridolin an mir zerrt, weil er mit mir zusammen was machen will, erkläre ich ihm, was ich gerade mache und dass ich das noch beenden will, und gehe dann anschließend mit. Irgendwie schade finde ich es ja auch, Spielangebote von seiten des Kindes aus einfach abzulehnen. Ich hab allerdings immer drauf geachtet, dann auch wirklich mitzugehen, auch wenn Frido das schon vergessen zu haben schien. So weiß er, er kann sich drauf verlassen, und nervt nicht unnötig rum.

Dieses "Mama, Du sollst!" kenne ich auch. Aber ich glaube, da hilft nur Weigerung. Spielen ist nun mal etwas gemeinsames und nicht Vormachen. Außerdem lasse ich mir vom Kind nicht sagen, wie und was ich zu spielen habe. Mach ich ja umgekehrt auch nicht. Ich finde wichtig, dass das Kind merkt, dass Mama auch beim Spielen eine eigene Person ist und nciht einfach nur "ausführendes Organ".

Übrigens: Die Mama-Spiel-Kinder waren aus meiner Sicht in ihrer Entwicklung insgesamt auch nicht unbedingt schlechter als andere. :)

Liebe Grüße
 

Helga

Frau G-Punkt
Dieses Nicht-alleine-SPielen wollen/können ist bei Louisa ein sicheres Zeichen dafür, dass das Spielzeug stinkelangweilig für sie ist ! Bei ihr habe ich gemerkt, sie muss mit den Händen arbeiten, d.h. Malen, Türme bauen, Puzzle legen, alles wo sie richtig nachdenken und arbeiten muss ! Vielleicht gehört Lena ja auch in die Schublade "Handwerker" und Du hast ihr bisher einfach noch nicht das "richtige" Spielzeug angeboten ! Oder eben umgekehrt !

Das Alleinespielen muss auch erlernt werden ! Bei uns war es ähnlich wie bei Euch ! Wie Conny schon schrieb, sind sie nun in dem Alter, in dem sie vieles verstehen. Erkläre ihr, dass Du auch den HH machen muss und dass Du danach wieder mit ihr spielen kannst ! Sie müsste das verstehen ! Bei Louisa gehts es so mittlerweile auch ! Sie zieht zwar eine Schnute, dackelt dann aber ab, und beschäftigt sich !

Teste aus, und Du wirst schon sehen, das ist alles eine Frage der Zeit !"
 
C

Carmen-G

Ich danke Euch für Eure vielen und ausführlichen Antworten. Ab heute werde ich wirklich versuchen, phasenweise für Lena dann wieder für den HH da zu sein. Mal schaun wie das so funktioniert. Und damit ich das wirklich heute mittag durchziehe werde ich jetzt wo Lena schläft nicht das essen vorbereiten sondern mich gleich auf unsere Dachterasse begeben wir haben nämlich herrliches Wetter! :cool:
 
F

Familie Bechberger

Hallo Carmen,

meine Gedanken hierzu:
Mia spielt jetzt seit ca. 6 Wochen so richtig alleine (ca. 30-45 Min). Sie ist ja auch etwas älter, als dein Töchterlein.
Meist geht das dann so, wenn wir zusammen hochgehen und ich etwas arbeite, geht sie ins Spielzimmer und spielt dort. Ich bin in ihrer Nähe oder spiele die ersten 5 Minuten mit. Dann entferne ich mich, bleibe aber in ihrer Nähe (Stockwerk).

Ich würde sagen, bleibe noch etwas geduldig und lass dein Kind noch etwas älter werden :jaja: . Sie muss erst lernen mit sich selbst zu spielen.

Grüße Kerstin
 
Oben