Kreuzallergie

Melli30

Dauerschnullerer
Hallo liebe Anke!

Mein Sohn hat allergisches Asthma. Bisher waren nur Allergien gegen Tierhaare (RAST-Test und klar erkennbar bei Freunden mit Tieren) bekannt.
Letzte Woche kam beim Prick-Test eine ordentlich Allergie gegen Birkenpollen raus. :( Das erklärt nun wenigstens die Hustenanfälle ca. seit Ostern.

Nun habe ich von Kreuzallergien gelesen, versteh aber nicht so ganz, was das bedeutet oder bedeuten kann. Birke und Steinobst, besonders Apfel haben wohl oft was miteinander zu tun.
Ich bin hellhörig geworden, weil Vincent seit mehreren Wochen abends immer total gerne einen halben Apfel, manchmal auch einen ganzen isst.

Könntest du mir das mit den Kreuzallergien bitte erklären.
Soll ich erst mal Apfel weg lassen? Wie kann man das ggf. testen?

Ab wann sind eigentlich Desensibilisierungen sinnvoll?

Danke für deine Mühe!
Liebe Grüße von

Melanie
 

Florence

Gehört zum Inventar
AW: Kreuzallergie

Hallo Melanie,
Kreuzallergien heißt, daß z.B. Birkenpollen und Äpfel ein gleiches oder sehr ähnliches Eiweiß enthalten, auf das der Körper gleichermaßen reagiert. So etwas gibt es recht häufig - z.B. Latex und Avocados und Ficus benjamini oder Gräserpollen und Weizen, auch werden oft neben Kuhmilch auch die Milch von Ziegen und Schafen nicht vertragen.
Es ist dabei so, daß eine Reaktion auftreten kann, aber nicht muß. Es gibt also sehr viele Birkenpollenallergiker, nur ein Bruchteil von ihnen reagiert aber auch auf Äpfel (oder anderes Kernobst). Ich würde also, wenn er auf den Apfel nicht mit Kribbeln im Mund, Schwellungen im Mund- und Rachenraum, Durchfällen oder Quaddeln reagiert, diese nicht weglassen. Testen kann man so etwas, wenn sich Hinweise auf eine mögliche Reaktion ergeben, durch einen Pricktest.
Hyposensibilisierungen kann man bereits bei Vorschulkindern anfangen, wenn es heftige Allergien gibt und das Kind kooperativ genug ist. Bei den meisten Kindern beginnt man aber erst mit ca. 8 oder 9 Jahren, weil dann die ständige Spritzerei besser toleriert wird. Im jüngeren Alter könnte man überlegen, eine sog. SLIT durchzuführen, dazu werden die Allergene nicht gespritzt, sondern täglich in Tropfen unter die Zunge gegeben. Die Ergebnisse sind zwar nicht so gut wie bei den Spritzen, für junge Kinder lohnt es sich aber u.U. schon. Dazu würde ich dann den Kinderarzt oder Allergologen befragen.
Liebe Grüße, Anke
 
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