Kann mein Grosser schon bockig sein?

J

jennss

Hallo Alle zusammen,
folgendes Szenario, mein allersüssester 10monatiger Schatz fängt an Terror zu machen wenn er Dinge nicht bekommt oder ich seine Fortbewegungsrichtung(toller Krabbler:)) ändere wenn's mir gefährlich zu werden scheint. Gestern hatte ich dann das Gefühl, nachdem ich ihn längere Zeit nach so einer Aktion hab brüllen lassen, das er mit mir schmollte. Geht doch noch gar nicht, oder? Mit Mama war sofort alles in Ordnung und meinem Blick wich er aus und drehte sich immer eine viertel Drehung weiter. Hab ich mir das eingebildet? Wann beginnt mein Lieblingsknirps eigentlich solche Schmoll-Dinge bewusst anzuwenden? Fragen über Fragen:))......
 

Jacqueline

Ohneha mit der Lizenz zum Löschen
Mitarbeiter
Moderatorin
AW: Kann mein Grosser schon bockig sein?

Hallo "jenns"


Dein Grosser ist gerade mal zehn Monate alt - der ist nicht bockig und er macht auch keinen "Terror" :nein: , sondern er meldet auf die einzige Art, die er schon kann, dass seine Bedürfnisse nicht erfüllt werden.

Ein Kind in diesem Alter möchte die Welt entdecken, möchte lernen, möchte erfassen - und das geht schlecht, wenn man gegen den eigenen Willen weggedreht wird - also wird das Kind in seiner Sprache aus sein "Unglück" aufmerksam machen - es weint.
Das dann als "Terror" und bocken zu bezeichnen und es weinen zu lassen, ist schlicht ein Nicht-Verstehen, was Dein Kind da gerade erlebt.

Mach Deine Wohnung krabbler-sicher, oder zumindest einen grosszügigen Teil davon. Damit ersparst Du Dir viel Nerven und Deinem Kind viele Frustrationen, weil es weggedreht, weggenommen wird.

Und bitte - wenn Dein Sohn Dein "allersüssester" Schatz ist - lass ihn nicht weinen, weil Du glaubst, er bockt, wenn er auf sich aufmerksam macht, und vor allem - überlege Dir, wie Du über Dein Kind sprichst.
Danke!

Liebe Grüsse, Jacqueline
 
J

jennss

AW: Kann mein Grosser schon bockig sein?

Danke erst mal für die "Watschen" ohne die eigentliche Frage - die wohl auch nicht zu offensichtlich erfolgt war- zu beachten. Mein "Humor" ist wohl in diesem Forum unangebracht, versuch ich's auf Hochdeutsch. Unser Haus ist fast vollständig Kindersicher und mein "Süsser" hat alle Freiheiten diesen Raum auch zu erforschen und auszutesten. Es gibt aber auch kleine Bereiche die er so nicht nutzen sollte wie beispielsweise am Toilettenbecken rumlecken und im Mülleimer zu graben. Er wird von mir dadurch gebremst das ich erst "nein,nein" sage und ihn dann versuche durch interessantere Dinge zu fesseln. Ist dies nicht möglich wird er natürlich schon vom Objekt seiner Begierde örtlich getrennt. Was ab und an zu dollem Weinen führt welches auch nicht gleich aufhört. Nun das gestrige Beispiel, ich machte den Abwasch und der "Grosse" versuchte wieder den Mülleimer auszuräumen, was ich wieder durch Nein-sagen und Spiel-Töpfe zuschieben unterbinden versuchte. Als alles nicht's half wurde er auf seine Spielwiese zum Rest seines Spielzeuges getragen und unter tröstenden Worten abgesetzt. Folge war ein langanhaltendes Weinen(ich böser Papa hab doch glatt erst den Abwasch fertig gemacht!!) Dann kam ein sich ständiges Abwenden von mir und nichtbeachten meiner Person bei folgenden Spielversuchen. Deshalb nochmals meine, diesmal klar formulierte Frage: ist er mit 10 Monaten in der Lage schon diese Trotzreaktionen zu vermitteln oder hab ich mir das alles nur eingebildet?
Ach ja, vielleicht noch ein paar Erklärungen. "Terrorist" heisst er spasseshalber bei meinen Nachbarn wenn ich Vormittags mit verquollenen Augen beim Spaziergang dasteh weil ich meinen derzeit unruhigen Schläfer zu trinken gegeben hab, nach der Windel geschaut hab, dann einfach meine Hand auf ihn gelegt hab und ihn zu guter Letzt doch mit zu mir ins Bett genommen hab damit seine von mir ganz doll geliebte tolle Mama schlafen kann weil sie früh aufstehen und zur Arbeit gehen muss! Und dann geniess ich es auch noch wenn er neben mir "schnaufelt" und seine kleinen Füsschen in meinen Bauch und Brustkorb stampft! Früh bekomm ich dafür das erste Lächeln und Ankuschlung des Tages. Das muss ich den erfolgreichen Müttern hier nicht erzählen, das wissen die auch alleine. Mich wie nen emotionslosen Deppen hinstellen lassen mag ich aber auch nicht! Was bin ich doch für ein Rabenvater!!!!......
Grüsse, Jens
 

Sonja

Integrationsbeauftragte
AW: Kann mein Grosser schon bockig sein?

Hallo Jens,

was erwartest du nach deinem nicht gerade aussagekräftigen Eingangsposting?

Meinst du, in 6 Zeilen kann irgendjemand deinen Humor rauslesen?
Mich wie nen emotionslosen Deppen hinstellen lassen

Ich finde, Jacqueline hat dir doch eine ordentliche Antwort gegeben und solche Worte, die du hier schreibst, würde Jacqueline nicht mal denken (oder Jac :wink: )


Deshalb nochmals meine, diesmal klar formulierte Frage: ist er mit 10 Monaten in der Lage schon diese Trotzreaktionen zu vermitteln oder hab ich mir das alles nur eingebildet?

Von mir eine klar formulierte Antwort:

Nein, du hast dir das wohl nicht eingebildet und nein, ich würde es nicht Trotzreaktion nennen, aber er äußert halt seinen Unmut und ist enttäuscht. Leider kann er dir das noch nicht verbal mitteilen, sondern muss sich seinen Fähigkeiten bedienen.

:winke:
 

Jacqueline

Ohneha mit der Lizenz zum Löschen
Mitarbeiter
Moderatorin
AW: Kann mein Grosser schon bockig sein?

Hallo Jens,


weisst Du, wenn Du Deinen allerersten Beitrag hier in diesem Forum schreibst, dann kann ich, wenn Du weder einen Smilie, Gänsefüsschen oder sonstwas benutzt, wirklich nicht mal ansatzweise ahnen, was Du nun in Deinem zweiten Beitrag so ausführlich erläutert hast - und das hört sich doch schon deutlich anders an.
Humor und Ironie sind auch hier immer gern genommen - zumindest, wenn man sie als solche erkennen kann. Ich behaupte, ohne (Galgen-)Humor lässt sich der Alltag mit Kindern nicht überstehen :wink:


Nochmal zu Deinem Sohn:
ich glaube nicht, dass das mit Bocken zu tun hat, sondern ganz einfach damit, dass er damit Bekanntschaft machen muss, dass man nicht alles haben kann. Unbestritten gehören Mülleimer nicht zu den geeigneten Sachen, da würde ich das Kind auch einfach davon wegnehmen - und sein Weinen als Ausdruck "ich würde jetzt aber gern damit weiterentdecken" nehmen, das gehört halt dazu.
Aber bewusstes Bocken ist anders, und vor allem unterstellt der Begriff "Bocken" eine vorsätzliche Widersetzung, und das kann ein so kleines Kind noch nicht, da gibt es keinen Vorsatz.


*handreich*

Liebe Grüsse, Jacqueline
 
J

jennss

AW: Kann mein Grosser schon bockig sein?

Danke erst mal für die Antworten. Ich glaube "bockig" war wohl auch wieder so ein nicht wirklich richtig gewähltes Wort. Er kam von seinem Weinanfall nur nicht mehr runter
Ich finde es faszinierend wie komplex sein Gefühlsleben jetzt schon ist und war erst mal betroffen über seine Reaktion mir gegenüber.
Na ja, wird mir sicher noch viele Überraschungen bringen der Grosse:)!
Zum Anderen, da hab ich wohl am Anfang wirklich zu viele Emotionicons vergessen.....
Danke und Grüsse, Jens
 

Röschen

Gehört zum Inventar
AW: Kann mein Grosser schon bockig sein?

Hallo Jens,

nach deinem ersten Posting standen bei mir auch zuerst mal einige Frage zeichen über dem Kopf, nach deinem zweiten hat sich eigentlich jedes in Luft aufgelöst - es ist doch nun mal ein Unterschied, wieviel man und wie schreibt.

Wenn du schreibst "wegdrehen" oder aber erweiterst "vom Mülleimer wegdrehen und mit was anderem locken" dann sind das einfach zwei paar Schuhe - wobei mir das zweite Paar wesentlich besser gefällt :zwinker:

Es ist halt einfach schwer, hier zu beurteilen und zu raten, wenn man die Personen und Situationen nicht kennt - und genau das hat Jac versucht dir klar zu machen. Dich hat niemand als "emotionslosen Deppen" hingestellt.


Um besser helfen zu können raten wir deshalb auch jedem Neuling, sich in "Meine Familie und ich" vorzustellen und dieses sehr liebevoll verfasste Posting zu lesen. Dann wird's nämlich für uns alle einfacher!



Liebe Grüße

Rosi
 
K

Kati222

AW: Kann mein Grosser schon bockig sein?

Das ist bei uns genau so der bockt auch ganz schön.
 
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