Geburtsbericht von Sarah

Safiyya

Gehört zum Inventar
Es war der Freitag, den 15.07.

Ahnungslos, was alles an dem Tag passieren würde, bin ich morgens sehr früh aufgestanden, da ich um 8 Uhr in der Klinik zur Vorstellen bei den Ärzten für eine Geburtsplanung sein musste.
Ich war am 4. Tag über dem errechneten Geburtstermin. Nachts ist mir schon aufgefallen, dass sich vermehrt Schleim abgesetzt hat, der dann auch morgens etwas blutig war. Dabei setzten leichte unregelmäßige Wehen ein, die ich sonst immer nur für höchstens eine Stunde hatte. Ich war froh darüber, weil ich dachte, dass in den nächsten Tagen die Kleine ganz bestimmt kommen würde.

Ganz entspannt und froh über jede kleine Wehe wartete ich, bis ich zum Ultraschall aufgerufen wurde.
Als es dann endlich soweit war und ich auf der Trage lag erklärte mir der Arzt, was er jetzt ausmessen wird, um das ungefähre Gewicht des Kindes einzuschätzen.
Danach durfte ich mich vor seinen Schreibtisch setzten, wo er die Maße in einen PC eingegeben hat. Dann erklärte er mir, dass das ungefähre Gewicht bei 4600 Gramm liegen würde, was mich stutzig machte. Auf meine Frage, wie denn ein Kind innerhalb von einer Woche 1600 Gramm zunehmen kann konnte er mir keine Antwort geben. Er erklärte mir, dass sich die Ultraschallgeräte sehr unterscheiden können.
Er erklärte mir auch, das der Bauchumfang größer wäre, als der Kopfumfang, was ja sehr ungewöhnlich ist. Und das beunruhigte mich noch mehr. Dann erklärte mir die Risiken, was alles bei so einem großen Kind und dann noch mit dickerem Bauch bei einer Spontangeburt passieren kann und das er mir deshalb zu einem Kaiserschnitt raten muss. Das war für mich wie ein Schlag auf den Kopf. Ich hatte einen dicken Kloß im Hals und riss mich zusammen, dass ich nicht anfangen musste zu weinen.
Dann stimmte ich mit einem schlechten Gefühl dem Kaiserschnitt zu.

Dann kam noch hinzu, dass sie den Kaiserschnitt am gleichen Tag machen wollten, da ich über dem Termin war und leichte Wehen hatte.

Also ging ich, als ich fertig war nach draußen und rief erst mal meinen Mann an, der zu Hause wartete.

Ich habe mir zu Hause keine Zeit gelassen, um mich besser damit auseinander zu setzten. Ich habe einfach eine größere Tasche geholt und meine Sachen umgepackt, bin ins Internet gegangen und allen bescheid gesagt und meine Mama angerufen.

Nachdem ich und meine Mann wieder in der Klinik angekommen sind, mussten erst mal die Aufklärungsbögen unterschrieben werden und zig Fragen beantwortet werden. Dann durfte ich noch Duschen bis dann alles schnell ging.
Ich bekam ein CTG geschrieben, bei dem die Herztöne der Kleinen wieder etwas erhöht waren. Mit Infusionen versuchte dies zu verbessern. Dann musste ich natürlich einen Blasenkatheter bekommen, was nicht so unangenehm war als erst gedacht. Ich war dann auch recht froh einen zu haben, als ich am nächsten Tag sah, wie viel so ablief.
Dann kam auch schon der Narkosearzt, um mich in den OP mitzunehmen. Ich nahm meinen Katheterbeutel in die eine Hand und hielt das super sexy Hemdchen mit der anderen Hand hinten zu und ging ihm nach. Ich setzte mich dann auf dem OP-Tisch, um den PDK zu bekommen. Das legen des Katheters war etwas unangenehm, aber auszuhalten. Nachdem alles fertig war musste ich mich hinlegen. Ich merkte gar nicht, dass mein Bauch taub wurde.
Dann kamen die Gynäkologen.
Es wurde alles abgedeckt, so dass man nichts mehr sehen konnte. Besser so, sonst hätte das mein Mann nicht verkraftet. Und ich bestimmt auch nicht.
Ich wartete, bis ich etwas merke, wenn geschnitten wird. Und als ich nicht merkte, fragte ich den Narkosearzt, ob schon geschnitten wurde und war dann froh, als er dies bejahte, weil ich nichts gespürt habe.
Nachdem etwas auf meinem Bauch gedrückt wurde hörte ich dann schon keine Kleine. Ihren ersten Schrei! Und ich weinte. Sie zeigten sie mir ganz kurz über dem Abdecktuch und sie sah so süß aus. Und auch der Bauch war normal. Die erste Reaktion von manchen im OP war, das die Kleine gar nicht so schwer aussieht, wie geschätzt wurde. Und heraus kam, dass sie gesunde 3380 Gramm hatte mit einem normalen Bauchumfang.

Nachdem sie draußen vom Kinderarzt untersucht wurde sie wieder in den OP gebracht und mein Mann hat sie die ganze Zeit über in den Armen gehalten. Sie schaute die ganze Zeit mit ihren dunklen Augen über ihren Papa an. Da der OP recht klein ist, konnte mein Mann nur hinter meinem Kopf sitzen anstatt daneben, so das ich meinen Kopf ganz schön nach hinten drehen musste, um sie zu sehen.

Die Zeit des Zusammennähens ist für mich relativ schnell vorbeigegangen. Ich habe mich während der ganzen Zeit über mit den Narkosearzt und meinem Mann unterhalten und als ich mal eine Zeit lang nicht mehr gesagt habe wurde ich gleich gefragt, ob denn alles in Ordnung wäre.
Als dann alles fertig war, kam ich dann wieder in mein Bett und wurde in ein Zimmer gefahren, wo ich dann noch 4 Stunden war. Dort wurde mir dann die Kleine auf die Brust gelegt und später auch das erste mal angelegt. Dieses Gefühl war einfach unbeschreiblich schön. Ich musste immer wieder weinen. Und die Sarah schaute mich immer ganz lange an. In dieser Zeit waren alle Ängste und Enttäuschungen über die Fehlmessung verflogen.
 
M

Mamabär

Herzlichen Glückwunsch!!!!! :bravo: Aber dass die sich sooooo vermessen können...unglaublich!!!!

Ich wünsche Euch eine schöne erste Zeit und Dir gute Erholung nach dem überraschenden KS!

LG
Verena
 
L

Lawxanaa

Allerherzlichste Glückwünsche !!!

Sehr schöner Bericht.

Liebe Grüsse
Sabine
 

Silke und Fabian

Familienmitglied
Auch wenn es nicht die Traumgeburt war, das Baby ist da und gesund. Ich finde das ist die Hauptsache.

Herzlichen Glückwunsch

Gruß Silke
 

Safiyya

Gehört zum Inventar
Vielen Dank für eure Glückwünsche :bussi:

Ich habe etwas gebraucht und psychisch damit fertig zu werden. Vor allem auch, weil ich etwas Probleme mit der KS-Naht hatte.
Aber ich bin nun darüber weg und freue mich nur das Sarah da ist, egal auf welchen Weg sie gekommen ist.
 

Pluto

Schokoladine
Hallo Safiyya auch ich hatte nen KS, wenn du immer noch probleme Hast damit und/ oder einfach Fragen und nur sprechen möchtest kannst du mir gerne ne E-MAIL o. PN schreiben
 
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