Freunde "aussuchen"

Meike

Familienmitglied
Hallo, zusammen!

Ich habe eine Bekannte, die ihren Sohn sehr stark reglementiert, was Freundschaften angeht. Ich fand und finde das immernoch ganz fürchterlich.

Louis ölt hier gerade im Sommer auch mit Kindern aus der Nachbarschaft durch die Gegend, deren sozialer Background nicht unbedingt der Beste ist (ich formuliers mal vorsichtig), aber ich habe das im Auge und mochte ihm da bisher keinen Umgang "verbieten".

So, nu isses aber soweit und ich hab 2 Probleme im Nacken.
1. Louis möchte sich unbedingt mit einem Jungen aus seiner Klasse verabreden, den er eigentlich immer doof fand. Er fand ihn zu Recht doof. Ich find ihn auch doof. Das Kind ist sozial auffällig und aggressiv. Es gibt innerfamiliäre Gewalt und Alkoholproblematiken. Ich weiss, dafür kann das Kind nichts, und wenn ich den Jungen mögen würde, wäre das für mich auch alles kein Problem, aber ich mag ihn nicht. Ich WILL dieses Kind nicht bei uns haben und ich WILL nicht, dass Louis sich mit ihm nach der Schule verabredet.

2. Zu seinem Geburtstag möchte Louis einen Jungen einladen, den wir seit dem Sommer nicht mehr gesehen haben. Die beiden waren im Kindergarten ziemlich dicke, kamen dann aber auf verschiendene Schulen. Zu Louis letzten Geburtstag war dieser Junge auch eingeladen und es war die Hölle. Er drehte irgendwann völlig ab, machte bei keinen Spielen mehr mit, schmiss Sachen durch die Gegend und war nur noch zu kontrollieren, weil sich mein Mann ausschließlich um ihn kümmerte und nix anderes mehr machte.
Auch dieses Kind möchte ich im Grunde nicht dabei haben aus og Gründen. Wir wollen auf einen ziemlich großen Indoor-Spielplatz und ich hab auch Angst vor der Verantwortung, wenn das Kind dabei ist, ehrlich gesagt.

Helft ihr mir mal denken? Wie handhabt ihr das denn mit den Freundschaften eurer Kinder? Reglementiert ihr da sehr? Und wenn es mal sein muss, wie erklärt ihr das eurem Kind? Louis ist da auch sehr penibel, er will immer alle meine Gründe wissen, und ich mag ihm die (gerade bei "Fall 1" )nicht im Detail erläuern.

Ich hoffe, ich komm hier jetzt nicht zu arrogant rüber, das ist nicht meine Absicht, ich hoffe aber aucf ein paar ehrliche Meinungen.

LG
Meike (die übrigens gerade mit Hannah von einem 4tägigen KKH-Aufenthalt wiedergekommen ist. Wie schnell so ein Wurm dehydrieren kann :ochne:)
 

Wölfin

Gehört zum Inventar
AW: Freunde "aussuchen"

Hallo Meike,

da sprichst du ein Thema an, dass uns auch seit der Kiga-Zeit begleitet.

Ich entscheide von Fall zu Fall, versuche aber meistens meine Zweifel runter zu schlucken. Mein Sohn (10Jahre) muss seine Erfahrungen machen :jaja: und ich vertraue ihm auch, dass er nichts macht, was z.B. kriminell wäre (was es ja auch bei so "Kleinen" schon gibt.
Er hat glücklicherweise immer sehr schnell gemerkt, wenn etwas nicht in Ordnung war, oder der Besuch hat ihm nicht gefallen und er wollte dann auch gar nicht wieder dorthin.
Er hatte nun über einen längeren Zeitraum einen Freund, der sich ziemlich übel (ihm und anderen Kindern) gegenüber verhalten hat, der versucht, die Kinder gegeneinander aus zu tricksen. U.a. hat er auch geklaut.
Als dieser Junge vor einigen Wochen anrief und wieder mit Felix befreundet sein wollte (der Junge hat entweder "Feinde" oder "Freunde", was anderes gibt es nicht), sagte mein Sohn: Ich glaub, wir passen nicht zusammen!
(Und das in dem Wissen, dass er dann Feind sein wird und es an der Schule auch zu spüren bekommen wird).
Ich war so froh und auch so stolz auf meinen Sohn - er hat diese Entscheidung ganz alleine getroffen! Genau das möchte ich, dass mein Sohn andere MEnschen einschätzen lernt, denn ich bin nicht immer da und kann ihm diese Entscheidung abnehmen. Bisher erzählt er mir immer alles - ich hoffe, das bleibt vorerst noch so!


Im Falle des Geburtstags kannst du, finde ich, ganz klar sagen, dass der Junge nicht kommen kann (aus den von dir genannten Gründen).
Bei dem anderen Jungen würde ich versuchen, dass die zwei sich bei dir treffen. So hast du beide im Blick und du gibst deinem Sohn die Chance, selber zu schauen ob das eine Freundschaft ist oder nicht.
Du kannst immer mit ihm darüber sprechen: wie fandest du das und das (möglichst ohne zu werten, ist schwer und klappt auch nicht immer :oops:). Aber so gibst du deinem Sohn die Möglichkeit dir zu sagen, was er denkt und wie er fühlt.

Ich drück dir die Daumen, dass dein Sohn das schnell lernt.
Außerdem ist der Junge vielleicht bei euch ganz anders - vielleicht!

Liebe Grüße,
Sabine
 

Röschen

Gehört zum Inventar
AW: Freunde "aussuchen"

Rede mit deinem Sohn darüber, welche Bedenken du bei dem zweiten Jungen in Bezug auf den Indoor-Spielplatz hast. Dann könnt ihr ja evtl. versuchen, gemeinsam eine Lösung zu finden.

Und die Idee, den andern Jungen zu euch einzuladen, fände ich auch nciht schlecht. Dann hättest du zumindest grob eine Übersicht, was die machen und könntest ggf. eingreifen.


:winke:

Rosi
 

Tanja

Gehört zum Inventar
AW: Freunde "aussuchen"

Hallo Meike,
so ähnlich ist es bei uns auch.
Wir haben gegenüber von unserem Haus einen Block, in dem einige Kinder aus Leahs Kindergartengruppe wohnen. Und natürlich bietet es sich für die Kinder an, dass sie sich auch nachmittags treffen; grade im Sommer gingen sie bei uns quais ein und aus.
Nun ist da ein Mädchen bei, wo ich den familiären Hintergrund auch mehr als kritisch sehe, da es im Zuge einer Trennung dort sehr laut und wohl auch agressiv wurde (O-Ton des Mädchens, was sie sich zu Weihnachten wünscht: dass Mama und Papa nicht mehr streiten und Mama nicht mehr weinen muss).
Aber natürlich kann das Mädchen nichts dafür, wie es zu Hause läuft.
Was mich allerdings massiv stört, ist, dass sie bei uns zu Hause sofort an den Schrank läuft, wo die Nachsachen drin sind und es dann Leah zuteilen will, sie "klaut" Spielsachen aus dem Kindergarten und wollte auch von Leah Spielzeug mitnehmen, wo Leah bei uns weinend auf der Treppe saß und sagte, dass sie das nicht will. Außerdem hat sie einen Sprachschatz, da schlackern mir die Ohren.
Leah hat schon oft genug gesagt, dass dieses Mädchen nicht mehr ihre Freundin sein soll, aber wenn sie vor der Tür steht, freut sich Leah natürlich trotzdem.
Mein Ansatz ist jetzt einfach, dass ich dieses Mädchen nur zu uns kommen lasse und Leah dort nicht hingeht (auch weil in der Wohnung doirt geraucht wird). Und ich habe dem Mädchen genauestens erklärt, wie alles bei uns funktioniert und welche Regeln sie einzuhalten hat. Manchmal gibt es wohl noch Momente, wo ich sie "zurückpfeifen" muss, aber im Großen und Ganzen ist sie verständig und fühlt sich sauwohl hier.
Ich hoffe, dass sich das irgendwann von alleine reguliert, aber bis dahin halt nur bei usn unter Aufsicht.

So einen ähnlichen Fall hatten wir nämlich im Sommer auchg schon, da war das andere Mädchen sehr "manipulativ" und hat Leah zu allem möglichen Unsinn angestiftet und Leah dafür den Ärger kassieren lassen, das ging soweit, dass die beiden einfach durch ein Loch im Zaun abgehauen sind.
Dann hat Leah gemerkt, dass ihr das nicht guttut und eben auch sehr einseiti gist und hat von sich aus gesagt, dass die andere nicht mehr kommen soll.

Diese Hoffnung hege ich jetzt auch ;-)

Gib nicht auf, sie merken das schon eigentlich recht schnell.
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Freunde "aussuchen"

Zu No. 1 weiss ich jetzt keinen Rat.
Im Falle 2 wuerde ich die Eltern des Jungen bitten mit auf den Indoorspielplatz zu kommen, da der Junge eben letztes Jahr beim Luis Geburtstag total abgedreht ist und Du bei der Kindermenge im halboeffentlichen Raum einfach zu viel Respekt vor einer eventuellen Wiederholung hast. Ich wuerde einfach ein Briefchen an Mutter und Vater der Einladung beilegen.

Lulu :winke:
 

Melly

Husch Puscheli
AW: Freunde "aussuchen"

Hallo Meike!!
Wir haben auch grad eine Situation mit der Freundin meiner Tochter!!Hatten da auch einen riessen Stress deswegen in der Schule!Meine Tochter hat angefangen mich zu belügen wurde richtig hinterlistig und hat die Art des Mädchens angenommen!!Das Mädchen versucht auch immer meine zu überreden alles mit absicht zu machen wenn sie irgend etwas nicht bekommt oder etwas nicht nach ihrem Willen geht!!Darauf hin habe ich ihr das Spielen mit ihr verboten,das löste in der Klasse ein riessiges tamtam aus nur aus dem Grund das dann auf einmal raus kam das auch andere Eltern nicht möchten das ihre Kinder mit dem Mädchen spielen!!Das Zenober machte eine riessen Welle in der Klasse das ich mit der Lehrerin gesprochen habe und die zu mir meinte das ich die doch spielen lassen soll!!Bin mir sehr unverstanden vorgekommen!!Es ist halt auch so das das Mädchen versucht meine mit ihren Freunden auseinander zu bringen!!Sie haben jetzt einen festen Tag wo sie miteinander spielen.aber ich merke dennoch das meine Tochter viel von ihr abkuckt,aber ich sage zu mir das wir jetzt nicht mehr lang haben wo die zwei in eine Klasse gehen und bis da hi schaffen wir das auch noch!!:winke:
Ich muss halt sehr aufpassen und meine Fühler ausstrecken!!:ommmm:
Wenn ihr mir einen Tip habt wie ich evtl.ein wenig dagegen wirken kann,nur her damit!!!:bravo:
 

Tamara

Prinzessin
AW: Freunde "aussuchen"

Also zu ersteren haben wir Erfahrungen, Leon hat sich auch eine Weile mit einem ähnlichen Jungen verabredet und ich sah dem mit Schrecken entgegen. Denn eigentlich will ich keine Freundschaften verbieten.
Also erstmal, hier bei uns war der Junge (sehr verhaltensauffällig, schwach soziales Elternhaus, ADHS usw.) das genaue Gegenteil wie im KiTa. Sehr sozial (im Umgang mit Luna ist mir das aufgefallen), und sehr ordentlich (da kann mein Sohn sich eine Scheibe von abschneiden). Gut, er ist laut und ein Tobekind, daher waren wir auch nur draußen und da hat es super geklappt. Allerdings hat Leon mitlerweile festgestellt das er den Jungen nicht mehr mag, er ist ihm zu laut, zu wild und zu frech :-D Und genau das ist für mich der Punkt, Leon hat diese Freundschaft gewollt, er hat sie ausprobiert und er hat sie letztendlich für nicht weiterführbar gehalten. Aber es kam von ihm und nicht ich war diejenige die es ihm auferlegt hat. Hat eben einen Lerneffekt und Ausprobiereffekt gehabt, Leon hat seine EIGENEN Erfahrungen gesammelt. Und das ist gut so !
Wenn er weiter mit ihm hätte befreundet sein wollen, hätte ich Treffen bei uns vorgeschlagen, weil ich die Kinder hier im Auge habe und der Junge vieleicht auch ein Stück von uns mitnimmt. Alleine zu dem anderen Jungen hätte ich ihn nicht gelassen, da wäre ich mitgegangen.

Zu 2. Ich würde den Jungen einladen, der Mutter sagen was Du für Bedenken hast und das Du die Verantwortung nicht tragen kannst und das sie doch bitte mitkommen soll. Wäre das ein Kompromiß?

:bussi:
 
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