Hallo,
ich halte es schon für wichtig, dass Kinder was über ihre Abstammung wissen.
Die Familienchronik werde ich aber irgendwann abfassen in schriftlicher Form, damit ich es selber nicht vergesse. Es umfasst dann doch schon ein wenig mehr als das Leben der Eltern. Im Ansammeln hatte ich jetzt aber einen Schnitt gemacht, ansonsten wird es zuviel.
Ich würde gerne über mein Leben berichten, aber im Moment ist die Kleine noch nicht reif dafür. Wenn ich ich sagen würde, womit ich alles gespielt hätte, würde sie es noch nicht begreifen.
Meine Oma väterlicherseits war neben meiner Uroma die einzigste, die in Kindertagen viel erzählt hatten. Den Geschichten hatte ich gespannt gelauscht. Meine Oma war es auch, die mir als erste früh Familienbilder gezeigt hatte, als mein Vater klein war. Genauso hatte sie mir zig andere Verwandte auf Bildern gezeigt, die ich nicht kannte. Und das obwohl wir uns nur zweimal im Jahr gesehen hatten, war verdammt viel hängen geblieben. Im Wesentlichen war das, was meine Oma gemacht hatte richtig. Sie berichtete mir, dass mein Vater einen Doppelgänger hatte und zeigte mir sogar ein Zeitungsausschnitt aus der Zeitung. Sie sagte, dass es sogar Zwillinge in der großen Familie gibt und jenes wäre ihre Generation gewesen, demnach wäre meine Generation die nächste, die Zwillinge bekommen könnte, so sagt es zumindest der Volksmund :lichtan: . Da war viel hängen geblieben und das obwohl es 20 Jahre her ist. Meine Mutter schienen Familiengeschichten wohl nicht so sonderlich interessiert zu haben, wenn meine Uroma loslegte. Von meiner Oma mütterlicherseits weiß ich dann doch wieder mehr über meine Uroma, was sie mir erst vor kurzem erzählt hatte auf Anfrage. Meine Oma väterlicherseits sagte mir mal, dass es sogar jemanden gab, der sehr vieles in Erfahrung bringen konnte über unsere Vorfahren. Im Garten meine Stiefopas gibt es sogar jemanden, der selber sammelt und über zig Linien mit der mütterlichen Linie verwandt ist. Durch einen glücklichen Zustand blieb mir viel Arbeit erspart, ich habe immerhin einen Stammbaum bis zur meiner Ururoma von einer Linie
rima: . Bei meinem Mann ist es etwas schwieriger, weil die sich gesplittet hatten in der Linie des Opas meines Mannes. Da gab es aber auch Gründe, aber nur ein Bruchteil blieb davon übrig, weil vieles in Vergessenheit riet. Liegt auch daran, dass diejeniegen verstorben sind, die es noch wissen müßten.
Und selbst bei uns fand jetzt vor kurzem eine Splittung statt
, demnach krame und forsche ich nach, was noch an Familie übrig ist. Ein Teil war eingeschlafen, obwohl man mich kennt und da hängen zig Familienmitglieder hinter, die mein Kind kennen lernen sollen. Nach dem Kind hatte man schon gefragt und warum ich denn noch nicht da war. Auch wieder eine lange Geschichte, aber ich weiß, dass man uns erwartet.
Warum mache ich mir die ganze Arbeit??? - Nachdem ein ganzer Bruchteil an Familie weggebrochen war, fand ich es wichtig, dass mein Kind sowas wie Familie kennen lernt. Die Familie, die weggebrochen ist, hat sie weiterhin - zwar nicht gegenwärtig, aber wenn sie es will, steht nichts im Wege. Da spreche ich ein wenig auch aus eigener Erfahrung. Leider gibt es auch sowas wie Lügen, mit denen man selber zu kämpfen hatte und die eine Menge blockiert hatten, was eigentlich nicht hätte sein sollen. Die wesentliche Lüge war und ist, dass wir eine kleine Familie sind. Stimmt nicht so ganz, denn meine Großmutter väterlicherseits hatte mir was anderes beigebracht. Mein Fehler war auch, dass ich ständig hinter meiner Mutter stand und demnach keinen Kontakt zu meiner Oma pflegte. Klassische Schwiegermutter-Schwiegertochter-Problem. Demnach bin ich auch ein wenig anders meiner Schwiegermutter eingestellt, obwohl wir seit langem keinen Kontakt pflegen. Auf der einen Seite berichte ich aus der unseren Perspektive, aber auch aus der Perspektive der Schwiegermama. Dafür braucht man Verständnis und Einfühlungvermögen. Ein gutes Erinnerungsvermögen braucht man auch, damit man die Dinge nicht verfälscht. Mir wurde zwar immer unterstellt, dass ich in der Vergangenheit leben würde, dabei habe ich lediglich ein gutes Erinnerungsvermögen. Die Perspektive des Ich-Erzählers ist zwar schön und toll, aber im Wesentlichen wollen Menschen auch etwas über andere erfahren. Meine Eltern verstehe ich, demnach ist es auch nicht schwierig zu breichten, wie jene empfinden. Genauso ist es auch nicht schwierig zu erzählen, was jene erlebt haben.
Wie lang ich daran zu arbeiten habe, weiß ich nicht. Mit einem Jahr rechne ich mindestens. Jene Arbeit ist zwar zeitintensiv, aber wesentlich einfacher und leichter, als wenn ich einige Dinge erzählen würde. Da gerät dann doch zu vieles in Vergessenheit und irgendwann gibt es mal jemanden, den es wirklich interessiert.
LG,
Claudia