Buchstabensalat
Lebenskünstlerin
Ich kenne jemanden, der schon immer "gut im Unterbrechen" war. Das ist und war gar nicht böse gemeint, eher ein überschäumender Mitteilungsdrang. Wäre das nur bei mir der Fall gewesen, hätte ich es auf unterschiedliche Sprechschnelligkeiten zurückgeführt - dann hätte ich wohl einfach zu lange Pausen gemacht und demjenigen damit suggeriert, ich sei schon fertig. Es ging und geht aber wohl auch anderen so.
In letzter Zeit (und das meint einige Jahre) hat sich allerdings immer mehr ein neues Muster herauskristallisiert. Fast egal, welches Thema ich anschneide, oder von welchen Erfahrungen ich berichte, bei schnellster Gelegenheit (oder per Unterbrechung) kommt ein eigener Erfahrungsbericht. Das spielt sich ungefähr nach folgendem Muster ab:
"Hm, irgendwie steht mir die Hose gar nicht."
"Meine Hose sieht sehr gut aus. Paßt auch total super."
"Ja, das hilft mir aber bei meiner Hose nicht weiter."
"Stimmt. Aber wie gesagt, meine Hose ist klasse..." und es folgt ein längerer Text über besagte Hose.
Kann man mit beliebigen Themen austauschen.
Ich will ja gar nicht jedesmal stundenlang über meine Wehwehchen quatschen. Aber in letzter Zeit ertappe ich mich immer öfter bei dem Gedanken, nur noch ein hohles Echo in unseren Unterhaltungen zu sein.
"Laberlaberlaber, oder?"
"Hm, ja."
"Salbaderbrabbelseufzfrag?"
"Wird schon richtig sein."
Folgerichtig erzähle ich schon kaum noch was von dem, was mich bewegt, löse ich damit doch nur lange und längere Monologe der anderen Seite über ihre spezielle Variante meiner Situation aus. Zudem kommt noch hinzu, daß diese Person bei fast jeder Unterhaltung schnellstens auf ihr ständiges und ewiges Lieblingsthema zusteuert. Ja, ich rede auch gerne über meine Hobbies, aber jedes einzelne Pinselhaar meines 8er Acryl-Katzenzungenpinsels kommentiere ich denn doch nicht (und wenn doch, würde ich hoffen, daß mich jemand bremst)...
Über recht harte Einwürfe wie "Bist du jetzt fertig mit deiner Story? Darf ich jetzt?" oder "Entschuldige, wenn ich so oft unterbrochen werde..." hab ich schon mal nachgedacht, andererseits mag ich diese Person eigentlich recht gern und will ihr nicht so "vor den Latz knallen", wie ihr Unkommunikationsverhalten bei mir ankommt - zudem ich noch vermute, daß ich es bestimmt verletzender rüberbringen würde, als ich will.
Witzigerweise hat dieser Mensch bei anderen Leuten übrigens durchaus noch mehr als das "eine" Thema auf Lager. Was mich zur Frage bringt, ob ich letztens durch geistige Minderleistung aufgefallen bin?
Klar kann ich unzählige kommende Gespräche auf die Höhlenmann-Tour absolvieren. "Ja, Schatz. Du hast schon recht, Schatz. Nein, das finde ich auch, Schatz" - ihr versteht. Nur finde ich das einerseits eher ermüdend, andererseits auch sinnlos - ich kann Lebenszeit freudebringender verbraten.
Hat jemand wohl einen Tipp, wie ich sanft und schonend dieses Problem thematisieren könnte, ohne hinterher im Scherbenhaufen zu stehen? (Das schaffte ich nämlich durchaus allein...)
Salat
In letzter Zeit (und das meint einige Jahre) hat sich allerdings immer mehr ein neues Muster herauskristallisiert. Fast egal, welches Thema ich anschneide, oder von welchen Erfahrungen ich berichte, bei schnellster Gelegenheit (oder per Unterbrechung) kommt ein eigener Erfahrungsbericht. Das spielt sich ungefähr nach folgendem Muster ab:
"Hm, irgendwie steht mir die Hose gar nicht."
"Meine Hose sieht sehr gut aus. Paßt auch total super."
"Ja, das hilft mir aber bei meiner Hose nicht weiter."
"Stimmt. Aber wie gesagt, meine Hose ist klasse..." und es folgt ein längerer Text über besagte Hose.
Kann man mit beliebigen Themen austauschen.
Ich will ja gar nicht jedesmal stundenlang über meine Wehwehchen quatschen. Aber in letzter Zeit ertappe ich mich immer öfter bei dem Gedanken, nur noch ein hohles Echo in unseren Unterhaltungen zu sein.
"Laberlaberlaber, oder?"
"Hm, ja."
"Salbaderbrabbelseufzfrag?"
"Wird schon richtig sein."
Folgerichtig erzähle ich schon kaum noch was von dem, was mich bewegt, löse ich damit doch nur lange und längere Monologe der anderen Seite über ihre spezielle Variante meiner Situation aus. Zudem kommt noch hinzu, daß diese Person bei fast jeder Unterhaltung schnellstens auf ihr ständiges und ewiges Lieblingsthema zusteuert. Ja, ich rede auch gerne über meine Hobbies, aber jedes einzelne Pinselhaar meines 8er Acryl-Katzenzungenpinsels kommentiere ich denn doch nicht (und wenn doch, würde ich hoffen, daß mich jemand bremst)...
Über recht harte Einwürfe wie "Bist du jetzt fertig mit deiner Story? Darf ich jetzt?" oder "Entschuldige, wenn ich so oft unterbrochen werde..." hab ich schon mal nachgedacht, andererseits mag ich diese Person eigentlich recht gern und will ihr nicht so "vor den Latz knallen", wie ihr Unkommunikationsverhalten bei mir ankommt - zudem ich noch vermute, daß ich es bestimmt verletzender rüberbringen würde, als ich will.
Witzigerweise hat dieser Mensch bei anderen Leuten übrigens durchaus noch mehr als das "eine" Thema auf Lager. Was mich zur Frage bringt, ob ich letztens durch geistige Minderleistung aufgefallen bin?
Klar kann ich unzählige kommende Gespräche auf die Höhlenmann-Tour absolvieren. "Ja, Schatz. Du hast schon recht, Schatz. Nein, das finde ich auch, Schatz" - ihr versteht. Nur finde ich das einerseits eher ermüdend, andererseits auch sinnlos - ich kann Lebenszeit freudebringender verbraten.
Hat jemand wohl einen Tipp, wie ich sanft und schonend dieses Problem thematisieren könnte, ohne hinterher im Scherbenhaufen zu stehen? (Das schaffte ich nämlich durchaus allein...)
Salat