borreliosetest nach zeckenbiss

G

gretel

leute, leute,
mein mann hat einen kollegen, der ursprünglich biochemiker ist.

nun sagt der, es gäbe eigentlich die möglichkeit, einen menschen auf borreliose durch einfachen gentest zu testen. diese möglichkeit wäre seit über 30 (?) jahren bekannt. und er wundert sich, dass dies so wenig ärzte wissen. und immer noch diese bluttests machen, wenn verdacht besteht. wo der patient, auch das kind, 3 röhren blut zapfen lassen muss. zudem sei der test nicht so dolle sicher.

wir sind grad am stöbern im netz. scheinbar kostet der 46 €.

nun frag ich mich gerade, wenn das tatsächlich so ist, warum keiner den einfacheren gentest macht???? man kann ja da schon per fingernagelstück testen. bei einem kind also praktikabler und schonender.

liegt das an datenschutzdingen o. kostet ein bluttest der kasse soviel weniger?
aber dann könnten die ärzte den patienten ja wenigstens fragen, ob die selbst zahlen wollen? bei meinem kind würde ich das wohl machen. wenn dieser test sicherer wäre sowieso.

kennt sich da jemand aus?

wie gesagt, wir sind mit unserer recherche noch nicht ganz am ende. wollte bloß mal nachfragen.
 

Florence

Gehört zum Inventar
Hallo Gretel,
Seit 30 Jahren einen Gentest auf Borreliose? Weißt Du eine genauere Bezeichnung dafür?
Es gibt einen Test, auch für Borreliose durchführbar, wo mittels PCR (die Methode ist aber noch keine 30 Jahre alt) versucht wird, in Gewebe Borrelien-Genmaterial nachzuweisen. Dies ist durchaus möglich, wird in Fällen, wo der Bluttest trotz fast beweisender Symptome negativ ist, auch gemacht. Als Routinemaßnahme würde ich ihn nicht einsetzen, weil man nicht in jedem gut erreichbaren Gewebe (so wie es Blut ist) damit erfolgreich ist. Borrelien haben, ähnlich wie die Treponemen, die die Syphilis auslösen, sehr raffinierte Methoden, sich im Körper Nischen zu suchen, wo sie kaum angreifbar sind (und damit eben auch nicht überall nachweisbar). Dies ist auch der Grund, daß man auch bei Borrelienbefall nicht immer einen positiven Antikörpertest hat: Der Körper kann die Borrelien nicht in jedem "Versteck" finden und damit die Abwehr einschalten.
Im Genom des Menschen wird man jedenfalls keinen Hinweis auf eine Borrelienerkrankung finden.
Liebe Grüße, Anke
 
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