Hedwig
Sternenfee
Hallo ihr Lieben,
Emil hat gestern morgen ambulant die Polypen entfernt bekommen & ich würde ganz gerne für die Googler und Sucher in diesem Forum einen kurzen Erfahrungsbericht hinterlassen, um vielleicht ein wenig Mut machen und Angst nehmen zu können.
Emil ist vorher im Krankenhaus von der Anästhesitin kindgerecht eingeweiht worden, was mit ihm passieren wird: Zauberpflaster (die die Einstichstelle für den Zugang betäuben), "Kichersaft" (Leck-mich-am-Arsch-Saft) kannte er also schon, als wir gestern in aller früh in der Tagesklinik aufgeschlagen sind.
Die dreiviertel Stunde nach Einnahme des Kichersaftes bis er in den OP kam war für mich nicht so leicht. Sein Kind halluzinierend zu sehen, nicht mehr in der Lage sich mitzuteilen hat mir schon zu schaffen gemacht. Dennoch war es auch erleichternd zu wissen, dass er sich nachher an nichts mehr erinnern wird. Bei uns im Zimmer war ein Zweijähriger, der ganz anders auf den Saft reagiert hat und immer wieder aufstehen und den Hallus nach wollte. Wirkt also wohl sehr unterschiedlich auf die Kinder....
Zusätzlich bekam er vor der OP noch ein Zäpfchen gegen Schmerzen.
Der Moment, wo er dann von mir getrennt wurde und in den OP getragen wurde war auch nicht so schlimm, wie ich ihn mir ausgemalt hatte. Natürlich war mir flau und als der Doc mir im Flur entgegen kam und mir die Hand auf den Arm gelegt und gefragt hat, wies mir geht, musst ich schon ein Tränchen runter schlucken.
Zum Glück blieb nicht viel Zeit, mich jeck zu machen. Einmal aufs WC, zwei drei Worte mit einer Schwester, zwei Reihen stricken und nach zwanzig Minuten stand der Doc wieder vor mir: "Alles okay! Er hat das super gemacht. Jetzt muss er noch aufwachen."
Ich hatte vorher den Zweijährigen aus dem OP kommen sehen. Er weinte. Emil schlief schnarchend, im Arm seinen Benny-Bär, der von den Schwestern OP-Haube und Mundschutz angezogen bekommen hatte.
Erst im Zimmer wurde er langsam wach, wollte erstmal dass ich den Bär in seinen Ursprungszustand zurück bringe (konnte sich aber schon eine halbe Stunde später nicht mehr dran erinnern, dass der Bär überhaupt verkleidet war und war dann doch begeistert, als ich ihn wieder angezogen habe *g*).
Dann weinte auch er ein bisschen, ich hatte aber dank Anke Globulis in der Hostentasche, die ihn schnell wieder zur Ruhe haben kommen lassen.
Tja, und ab dem Zeitpunkt wo er dann wach war hat es keine halbe Stunde gedauert, bis er saß, sein komplettes Frühstück verputzt hat und mich dann fragte: "Mami, passiert hier heute noch was?" -"Nein, du hast es geschafft, die OP ist vorbei." -"Aber ich hatte doch noch gar keine Narkoooose!"
Er hat wirklich alles vergessen, weiß nur noch, dass der Kichersaft scharf geschmeckt hat.
Der Kleene hat die Narkose und OP nicht ganz so leicht weggesteckt, gebrochen und wahrscheinlich unter der OP n bissl viel Blut geschluckt. Laut Arzt kann und darf aber auch das passieren. Und letztendlich ist die Situation, wenn es denn dann eintrifft, wenn man mittendrin steckt nur halb so schlimm wie sie vorher mit Angst aussieht. Zumal die Schwester die ganze Zeit da war und der Kleine in guten Händen war.
Wir durften gut drei Stunden nach der OP nach Hause, auf dem Rückweg noch beim HNO in die Praxis, der nochmal nach Blutungen geschaut hat. Da musst ich schon alles geben, damit er nicht das Klettergerüst vor der Praxis hoch will. Und auch hier zuhause musst ich bremsen, bremsen, bremsen.
Jetzt sitzt er am Esstisch, hört Hörbuch, futtert, als wär nix gewesen und freut sich, dass ich auch beim dritten Wunsch nach Eis nicht "Nein" sage.
Alles in allem bin ich froh, dass ich erst einen Tag vor der OP Magendrücken bekommen habe. Die OP wurde drei Mal verschoben und wenn ich mir überlege, ich hätte die ganze Zeit über Angst wegen Dingen gehabt, die in Wirklichkeit nur halb so wild waren wie in der Phantasie: Gute Nacht
Achso: Auf dem Küchentisch liegt jetzt eine Urkunde vom Krankenhaus für Emil, für seinen außergewöhnlichen Mut :wink: O-Ton Emil: "Mami, warum war ich mutig?"
Liebe Grüße
Kim
Emil hat gestern morgen ambulant die Polypen entfernt bekommen & ich würde ganz gerne für die Googler und Sucher in diesem Forum einen kurzen Erfahrungsbericht hinterlassen, um vielleicht ein wenig Mut machen und Angst nehmen zu können.
Emil ist vorher im Krankenhaus von der Anästhesitin kindgerecht eingeweiht worden, was mit ihm passieren wird: Zauberpflaster (die die Einstichstelle für den Zugang betäuben), "Kichersaft" (Leck-mich-am-Arsch-Saft) kannte er also schon, als wir gestern in aller früh in der Tagesklinik aufgeschlagen sind.
Die dreiviertel Stunde nach Einnahme des Kichersaftes bis er in den OP kam war für mich nicht so leicht. Sein Kind halluzinierend zu sehen, nicht mehr in der Lage sich mitzuteilen hat mir schon zu schaffen gemacht. Dennoch war es auch erleichternd zu wissen, dass er sich nachher an nichts mehr erinnern wird. Bei uns im Zimmer war ein Zweijähriger, der ganz anders auf den Saft reagiert hat und immer wieder aufstehen und den Hallus nach wollte. Wirkt also wohl sehr unterschiedlich auf die Kinder....
Zusätzlich bekam er vor der OP noch ein Zäpfchen gegen Schmerzen.
Der Moment, wo er dann von mir getrennt wurde und in den OP getragen wurde war auch nicht so schlimm, wie ich ihn mir ausgemalt hatte. Natürlich war mir flau und als der Doc mir im Flur entgegen kam und mir die Hand auf den Arm gelegt und gefragt hat, wies mir geht, musst ich schon ein Tränchen runter schlucken.
Zum Glück blieb nicht viel Zeit, mich jeck zu machen. Einmal aufs WC, zwei drei Worte mit einer Schwester, zwei Reihen stricken und nach zwanzig Minuten stand der Doc wieder vor mir: "Alles okay! Er hat das super gemacht. Jetzt muss er noch aufwachen."
Ich hatte vorher den Zweijährigen aus dem OP kommen sehen. Er weinte. Emil schlief schnarchend, im Arm seinen Benny-Bär, der von den Schwestern OP-Haube und Mundschutz angezogen bekommen hatte.
Erst im Zimmer wurde er langsam wach, wollte erstmal dass ich den Bär in seinen Ursprungszustand zurück bringe (konnte sich aber schon eine halbe Stunde später nicht mehr dran erinnern, dass der Bär überhaupt verkleidet war und war dann doch begeistert, als ich ihn wieder angezogen habe *g*).
Dann weinte auch er ein bisschen, ich hatte aber dank Anke Globulis in der Hostentasche, die ihn schnell wieder zur Ruhe haben kommen lassen.
Tja, und ab dem Zeitpunkt wo er dann wach war hat es keine halbe Stunde gedauert, bis er saß, sein komplettes Frühstück verputzt hat und mich dann fragte: "Mami, passiert hier heute noch was?" -"Nein, du hast es geschafft, die OP ist vorbei." -"Aber ich hatte doch noch gar keine Narkoooose!"

Er hat wirklich alles vergessen, weiß nur noch, dass der Kichersaft scharf geschmeckt hat.
Der Kleene hat die Narkose und OP nicht ganz so leicht weggesteckt, gebrochen und wahrscheinlich unter der OP n bissl viel Blut geschluckt. Laut Arzt kann und darf aber auch das passieren. Und letztendlich ist die Situation, wenn es denn dann eintrifft, wenn man mittendrin steckt nur halb so schlimm wie sie vorher mit Angst aussieht. Zumal die Schwester die ganze Zeit da war und der Kleine in guten Händen war.
Wir durften gut drei Stunden nach der OP nach Hause, auf dem Rückweg noch beim HNO in die Praxis, der nochmal nach Blutungen geschaut hat. Da musst ich schon alles geben, damit er nicht das Klettergerüst vor der Praxis hoch will. Und auch hier zuhause musst ich bremsen, bremsen, bremsen.
Jetzt sitzt er am Esstisch, hört Hörbuch, futtert, als wär nix gewesen und freut sich, dass ich auch beim dritten Wunsch nach Eis nicht "Nein" sage.
Alles in allem bin ich froh, dass ich erst einen Tag vor der OP Magendrücken bekommen habe. Die OP wurde drei Mal verschoben und wenn ich mir überlege, ich hätte die ganze Zeit über Angst wegen Dingen gehabt, die in Wirklichkeit nur halb so wild waren wie in der Phantasie: Gute Nacht

Achso: Auf dem Küchentisch liegt jetzt eine Urkunde vom Krankenhaus für Emil, für seinen außergewöhnlichen Mut :wink: O-Ton Emil: "Mami, warum war ich mutig?"

Liebe Grüße
Kim
Zuletzt bearbeitet: