Hallo Makay!
Ich hatte auch mal zwei unter zwei

und möchte dir erstmal Mut machen: es wird jeden Tag ein bißchen besser! Also mal ein kleiner Erfahrungsbericht:
Sebastian war knapp 17 Monate alt als meine Tochter geboren wurde. Wir hatten ihn gut darauf vorbereitet und er freute sich riesig als wir nach Hause kamen. Von Anfang an half er wo es nur ging, fütterte auch mal, half beim Waschen, durfte Jana ihr Kuscheltier geben und und und. Dieses direkte Einbeziehen hat die Sache wesentlich leichter gemacht, wobei ich dazusagen muß, dass ich meine Tochter nicht gestillt habe.
Dennoch: die Zeit in der ich sie fütterte- irgendwann war da auch für Sebastian kein Reiz mehr da- beschäftigte er sich eigentlich immer friedlich alleine. Zu diesem Zweck habe ich dann vorher oft besonders interessantes und ungewöhnliches Spielmaterial bereitgelegt um ihn bei Laune zu halten, die meiste Zeit aber wartete er geduldig.
Die ersten 8 Wochen war das aber anders. Warum? Weil meine Kinder immer so schliefen, dass ich maximal 3 Stunden Schlaf bekam, ich körperlich nicht wieder völlig auf dem Damm war und die Situation für uns alle einfach völlig neu war. Sebastian trug keine Schuld daran-ich hatte aufgrund des Schlafentzuges und der plötzlich doppelten Arbeit (vor allem *g* Wäsche!

) einfach ein ziemlich dünnes Nervenkostüm und war einfach nicht mehr so belastbar wie vorher. Aber das gibt sich irgendwann :-D
Das Wort gehorsam an sich finde ich ziemlich grauselig :o . Okay, es gibt gewisse Regeln und daran mußte sich Sebastian auch immer halten. Draußen einfach wegrennen, war irgendwie nie ein Thema. War einfach unwichtig, denn er durfte ja mithelfen den Kinderwagen zu schieben. Ich habe aber auch sonst eigentlich immer versucht jegliche Möglichkeiten zu unterbinden, dass er z.B. wegrennen kann. Draußen hatten wir längere Zeit einen Geschwisterwagen (als Sebastian auch Baby sein wollte :-D und Schieben doof war ), zum Einkaufen hatte ich die Kleine immer im Tragesack und den Großen im Einkaufswagen. Das klappte eigentlich immer super.
Das Einzige was mir echt zu schaffen machte, ich erinnere mich da gerade an eine spezielle Situation :-D
Mein Sohn war hingefallen und blutete an der Lippe und meine Tochter schrie wie am Spieß weil sie sich etwas gegen den Kopf geschlagen hatte und eine riesige Beule bekam-und ich mußte auch noch dringend aufs Klo :-D Das Ganze hört sich unheimlich ulkig an, aber damals war ich total am Verzweifeln *g* Es waren also Kleinigkeiten im Alltag, die ich einfach nicht gewohnt war, die mich total fertig machten.
Ich habe gesehen, dass deine Kleine ja noch sehr klein ist. Die Situation ist für euch alle noch neu, die Große muß ihre Mama plötzlich teilen und obgleich man den Großen ja jede freie Minute widmet empfinden sie erstmal das Gefühl des Verlustes. Da wird natürlich mal provoziert um die Aufmerksamkeit der Mutter auf sich zu ziehen. Dieses Provozieren gibt sich aber bereits nach wenigen Wochen wenn man einfach für jedes Kind eine eigene Zeit einplant. Gib euch also einfach ein wenig Zeit.
Und gegen deine Mutter würde ich erst gar nicht argumentieren

sondern bei einem erneuten Einwurf eines solchen Argumentes einfach sagen "Nein, dass wichtigste ist, dass wir unseren Alltag nun so organisieren, dass wir Jedem gerecht werden können." Genau das ist nämlich der Knackpunkt. Organisation ist bei so zwei Kleinen einfach alles. Umso älter deine Tochter wird desto mehr Regelmäßigkeit wird in euren Alltag kommen, denn das wird deine große Tochter einfach derzeit vermissen. Der Alltag wird bei der Geburt eines Kindes schließlich immer durcheinander gewirbelt.
Und deine Mutter vergißt das ganze aus der anderen Perspektive zu sehen. Deine Tochter wollte doch bestimmt auch früher schon mal in die entgegengesetzte Richtung, oder? Ich könnte mir vorstellen, dass man dem ziehenden Kind mit bettelndem Blick auch durchaus mal nachgegeben hat, verstanden hat- sie will ja nur was entdecken. Nun ist man in der Situation-gestreßt- weil noch alles neu, vielleicht die Kleine auch quengelt oder man sich einfach nur mal eine ruhige Minute wünscht. Da vergißt man auch mal, dass die Große ja, nur weil nun noch ein Baby da ist, deswegen nicht weniger Bedürfnisse hat.
Oweia bin ich abgeschweift- zum Thema "Gehorchen" :o
Ich denke es kommt einfach auf das Kind an ab wann es Grenzen akzeptieren kann. Mein Sohn hielt sich mit anderthalb an jede Regel, meine Tochter hingegen heute steckt mitten in der Trotzphase und begreift schlichtweg dieses Regeln noch nicht. Sie versteht nicht, warum sie dies oder jenes nicht darf und dass ich ihr nichts Böses will.
Fakt ist: "Nur" weil noch ein Baby da ist, kann ein Kind nicht plötzlich auf alles hören was man ihm sagt. Deine große Tochter testet nun einfach ihre Stellung innerhalb der Familie aus-und das ist auch gut so. Also- laß euch Zeit und laß die andern Reden
Sorry, dass es so lang geworden ist
LG Arinicia