"Zu viel" Liebe der Großeltern

L

Lillian

Puh, bis eben waren meine Eltern und mein Opa da. Und jetzt weint Nina bitterlich. Sie schreit nicht, quengelt nicht, sondern weint richtig :-(

Es ist immer wieder das selbe und ich weiß nicht, was ich dagegen tun könnte. Problem ist mein Vater: Er liebt sie abgöttisch, knuddelt gerne an ihr rum, macht Faxen mit ihr u.s.w.. Sie lacht ja dann auch, allerdings geht es schnell in Weinen über, weil es ihr zu viel wird. Und dann macht er erst recht weiter, um sie aufzuheitern, weil er sie nicht weinen sehen kann.

Gehe ich mit ihr aus dem Zimmer, kommt er mir nach.
Ich habe jetzt schon sooo oft was gesagt, aber es nutzt nichts.
Ich habe irgendwie das Gefühl, er kann da nicht aus seiner Haut und realisiert das gar nicht so. Deshalb fällt es mir auch so schwer, ständig darüber zu meckern - denn dann guckt er wie ein Häufchen Elend; eben weil er es wirklich nicht böse meint. (Andererseits tut mir meine weinende Tochter natürlich noch viel mehr leid).

Bisher war Nina 2 mal einen ganzen Tag bei meinen Eltern. Dann macht er es nicht. Vermutlich hat er sonst das Gefühl, er muss ihr in den wenigen Stunden, in denen er sie sieht (meine Eltern wohnen 1h Autofahrt entfernt) so viel wie möglich geben. Scheinbar schafft er es nicht, das richtige Maß zu finden. Denn wenn ich oder meine Mutter dann was sagen, hört er sofort schuldbewußt auf und traut sich dann nicht mehr. :(

Eigentlich mag Nina ihn auch sehr, lacht viel mit ihm. Aber diese Reizüberflutung würde ja sogar mich schaffen. Das Blöde ist auch, er weiß gar nicht, wie sehr Nina das schafft. Denn das große Geschrei fängt immer erst an, wenn wir wieder mit ihr alleine sind.

Kennt ihr das auch?
 
S

schwarz.denise

Vielleicht tut sie so den Stress abbauen.

Unsere Eltern kommen immer für 1 ganze Woche zu uns nach Hause, da alle 700 km entfernt wohnen. Die wohnen dann natürlich auch alle bei uns.

Nach 3 Tagen hat die Kleine auch die Nase voll und ist nur noch am rummäckern und weinen. Und wenn der Besuch endlich weg ist hab ich dann ein total verdrehtes Kind wo ich wieder 2 Wochen brauche um sieh wieder so einigermassen normal hinzubekommen.

Aber mich will auch keiner verstehen.

Gruß Denise
 

krini

Gehört zum Inventar
Das kenn ich nur zu gut...mein Sohnemann schreit auch immer sobald mehr als 2 oder 3 Besucher da sind, weil da will ihn immer jemand haben und hier wird geknuddelt und da wird geschmust...ich brauch dann manchmal auch ewig, bis er wieder ruhig ist... ich bin eh mal gespannt wie das an der taufe wird... :roll:
 

Susala

Prinzessin auf der Palme
Das war bei Marek auch so. Allerdings bei jedem Besuch, der ihn länger auf dem Arm hatte. Er war am Anfang sehr reizempfindlich.

Ich habe ihn davor geschützt. Er tat mir so leid, wenn er abends stundenlang bitterlich geweint hat und er konnte sich ja nicht alleine schützen.
Den Besuchern habe ich es erklärt. Viele haben es trotzdem nicht verstanden. Das hat mich zwar traurig gemacht, Mareks Ausgelichenheit war mir aber wichtiger.

Irgendwann hat er gelernt, sich selbst zu regulieren. Er hat zuerst einfach in die Ferne gestarrt, wenn es ihm zu viel wurde. Das sah vielleicht aus. Ein rumhampelnder Erwachsener mit einem Baby, das seine Augen starr in die Ferne gerichtet hat :p

Jetzt ist er schon länger groß genug und liebt die Faxen seiner Großeltern und sie machen ihn nur noch fröhlich.

Liebe Grüße
Susala
 

Wiesel

Grasl
Das kenn ich auch. Wenn Angelo zu viel Action mit anderen Leuten (außer uns Eltern) am Tag hat, ist er abends total unausgeglichen, weinerlich und quängelig. Und er ist ja nun auch schon bald 10 Monate alt. Es kommt halt auch sehr auf die Sensibilität des Kindes an. Ich kenne andere Babies - sogar jünger -, denen das überhaupt nichts ausmacht.

Bei uns ist es aber dann auch so, dass ich oder mein Mann Angelo vor diesen Situationen schützen, in dem wir ihn z.B. nicht vom Arm geben / oder nur ganz kurz bzw. um etwas Rücksicht bitten. Von Mamas oder Papas Arm aus läßt sich alles doch etwas besser ertragen. Man merkt ihm die Anspannung zwar auch noch abends an, aber es ist noch im "grünen Bereich".

Liebe Grüße
 

Stephanie

The one and only Mrs. Right
Im Unterforum 'Erfahrungsaustausch' würdest du sicher NOCH mehr Antworten bekommen ;-)

Ich glaube, fast jede Mutter hat irgendwann das Problem dass die überbegeisterte Verwandtschaft einfach zu viel fürs Kind möchte. Zu viel spielen, zu viel Aufregung, zu viel Eis/Schokolade, ... Liste beliebig erweiterbar.
Bei uns war (ist!) es ganz genauso, wird jetzt eigentlich noch schlimmer da Vivian diesen Blick bewussst einsetzen kann und die Oma damit wachsweich wird. Meine Ermahnungen werden gerne mit Sätzen a la "ich mache anscheinend alles verkehrt, dabei habe ich selbst vier Kinder grossgezogen" kommentiert oder schlicht und einfach ignoriert.

Inzwischen habe ich mich in manchen Dingen durchgesetzt, aber auch gelernt lockerer zu werden, die Mischung macht es wohl. Ich gestehe z.B. Vivi bei ihrer Oma eine kleine Süssigkeit zu - damit ist die Oma glücklich und das Kind auch.

Nina ist noch arg klein und hat viel zu verarbeiten.. Vielleicht kann man die Situation ein bischen entspannen indem man die Grosseltern 'austrickst'? Wie wäre es wenn du die Besuchstage etwas aufteilst, d.h. nach dem Kaffeetrinken wenn Nina müde wird Kind in den Kinderwagen (Tragetuch) packen und raus. Die Grosseltern könnten mit verzücktem Blick den Kinderwagen schieben und Nina hätte eine Gelegenheit zu schlafen oder einfach abzuschalten. Und ansonsten die Zeit einfach etwas kürzer halten, eher auf den Vormittag legen damit Nina am Nachmittag wieder in ihren gewohnten Alltag findet bevor ihr alle schlafen geht.

Liebe Grüsse,

Stephanie
 
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