Wutanfälle und Zornesausbrüche mit 18 Monaten

C

CMagold

Hallo Leute,

ich habe hier schon viel gelesen über Zornesausbrüche.
Mein Sohn hat sich von einem sehr viel lachendem Kind, zu einem wahren " Zornniggel" entwickelt. Wenn er irgendetwas nicht bekommt, z.B: Das Buch das ich gerade lese, oder wir ihn nachts nicht zu uns ins Bett holen; fängt er an laut zu brüllen und zu schreien.
Wir versuchen Ihn mit einem lauten und klarem NEIN verstehen zu geben, das er das nicht bekommt oder nicht darf.
Aber das interessiert ihn nicht. Nur wenn wir ihn mit etwas anderem ablenken können ( aber das geht auch nur für ein paar Minuten).

Was habt ihr in solchen Situationen gemacht?. Joshua spricht erst Mama , Nein und Mam Mam. Wie soll ich ihm das begreiflich machen. So ein Gebrüll zerrt an meinen Nerven, die eh wegen der Schwangerschaft auf Daueranspannung stehen.





Dann nochwas. Thema Windelwechseln... Joshua steht laufend auf und ich muss ihm hinterher laufen, ans Töpfchen ist noch gar nicht zu denken... und ablenken lässt er sich nicht. Er sieht das ganze wie ein Spiel an...


Hilfeeeeeeeee

Gruss Conni
 

wauzi

Gehört zum Inventar
AW: Wutanfälle und Zornesausbrüche mit 18 Monaten

Hallo Conny,

das mit den Wutausbrüchen kenne ich nur zu gut. Miriam macht das zur Zeit auch so. Die Kleinen versuchen jetzt ihren Willen durchzusetzen. Einen Tipp kann ich Dir leider nicht geben. Das müssen wir wohl durchstehen und starke Nerven haben.

Ich lege Miriam zum wickeln noch auf den Wickeltisch, da sie sonst auch nur auf der Flucht wäre. Aber sie geht zumindest freiwillig auf den Topf, wenn bis jetzt auch ohne Erfolg. Versuch Deinen Sohn doch auf dem Topf oder beim Wickeln mit einem Buch oder Spielzeug abzulenken. Miri "liest" immer wenn sie auf dem Topf sitzt.

Ich wünsche Dir starke Nerven.

LG Mandy
 
G

Giovanna

AW: Wutanfälle und Zornesausbrüche mit 18 Monaten

Hallo Conny!

Unsere Marlene ist in etwa so alt wie Joshua und hat auch immer mal wieder kleinere und größere Wutanfälle. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass ihre Wut viel eher wieder verfliegt, wenn ich versuche ihr (echtes) Verständnis entgegenzubringen. D.h. nicht einfach sage "Nein das darfst du nicht haben" sondern z.B.: "Ich weiß, du möchtest gern Mamas Buch haben. Aber das geht jetzt leider nicht, weil Mama es braucht. Dafür kannst du dein Buch (oder ein anderes, ausrangiertes Buch von Mama) ankucken."

Ich weiß, du hast Bedenken, dass Joshua solche Erklärungen nicht versteht, weil er erst 3 Worte spricht. Aber auch wenn der Wortschatz der Kleinen noch sehr winzig ist, verstehen sie doch fast alles was wir mit ihnen sprechen. Das Sprachverständnis ist in dem Alter der Sprachproduktion noch sehr weit vorraus. Und falls Joshua doch nicht alle Wörter versteht, merkt er zumindest in deinem Tonfall, dass du Verständnis für ihn hast. Und wenn man wütend ist oder gar frustriert, weil man etwas nicht bekommen kann, das man aber gerne möchte, geht es einem gleich viel besser wenn jemand Verständnis für die eigene Situation aufbringt. Wenn wir frustriert sind ist es ja genauso. Wenn es einfach heißt "Nein, das geht nicht" vielleicht sogar in einem harschen Ton, dann fühlen wir uns noch mieser, als wenn wir von jemanden zumindest verstanden werden und auch noch eine Alternative angeboten bekommen ("du kannst ja dein Buch ankucken").

Ich würde an deiner Stelle die NEINS auf wirklich Wichtige Dinge beschränken, ich meine Dinge die gefährlich sind oder dir bei deinem Kind wirklich wichtig sind (z.B. das es in seinem Bett schläft, wenn du das nicht gern haben möchtest). Ich meine, was macht es schon, wenn dein Schatz mal dein Buch durchblättert... Die Kids sind eben irre neugierig und wollen alles haben und tun, was wir Erwachsene auch tun. Sie wollen uns nachahmen, nicht nur was wir tun sondern auch wie wir es tun. Wenn du Joshua verständnisvoll und liebevoll entgegenkommst und versuchst sooft es geht mit ihm zu kooperieren, wird er sich auch viel eher an die wenigen wichtigen Regeln halten, die du als Mama für ihn aufstellen musst. Er wird dann auch kooperieren und (später) auch verständnis für deine Bedürfnisse zeigen, wenn du es jetzt bei ihm genauso machst.

Ich kann das ganz ehrlich aus meinen bisherigen Erfahrungen mit Marlene bestätigen. An Tagen, an denen ich gestresst bin und nicht gut auf sie und ihre Wünsche eingehen kann, hat sie viel häufiger Wutanfälle und viel länger andauernde. Wenn mir dann wieder klar wird, dass es an meinem Umgang mit ihr liegt und ich Marlene wieder die Aufmerksamkeit und das Verständnis gebe, das sie eben in ihrem Alter braucht, hören auch ihre Wutanfälle wieder auf.

Ach ja, dieses Davonlaufspiel beim Wickeln und Anziehen hatte Marlene zeitweise auch. Wenns auch nervig für mich war, ich hab mitgemacht und bin ihr hinterhergelaufen, hab sie gefangen und sie dann gewickelt, zeitweise auch im Stehen. Wenn sie sich dennoch gewehrt hat, hab ich es ihr erklärt, warum sie gewickelt werden muss. Manchmal funktioniert es auch wenn man die Kleinen ins Wickeln miteinbezieht, sie die Windel oder ne Cremetube halten dürfen. Marlene macht es mittlerweile Spaß, den Klettverschluss der Windel aufzumachen und sich selber etwas Creme auf den Fuß zu schmieren während ich sie ganz schnell wickle.

lg und gute Nerven,

Johanna
 
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S

Sweety

AW: Wutanfälle und Zornesausbrüche mit 18 Monaten

Hi Johanna, Hi Conni

das ist sehr gut was Johanna geschrieben hast. ich habe zwar noch keine Erfahrung auf dem Gebiet aber ich sehe bei manch anderen Familien, dass leider zu viel auf die "Bedürfnisse" der Kinder eingegangen wird und oft müssen Kinder ja auch schon Entscheidungen fällen. "Willst Du heute Spielplatz oder Zoo" Das überfordert Kinder da sie das noch nicht können. Es gibt ja solche Tage: z.B. "ich will die Hose nicht anziehen (im etwas grösserem Alter) und die will ich auch nicht." Und da kann man sich auf den Kopf stellen und versuchen es dem Kind recht zu machen, wo ich dann aber denke, dass die Mutter meistens anfängt nervös zu werden und das Kind merkt das und steigert sich in den Wutanfall rein.
Ich denke, man sollte wirklich nicht immer das machen, wie das Kind es will. Weil man dem Kind die Grenzen zeigen muss. Es ist wie Du auch sags, Johanna, dass man die NEINS beschränken soll, aber auch mit den Neins mit liebevoller Konsequenz arbeiten muss. Es nützt nichts wenn man 10 mal Nein sagt, dem Kind ist es dann egal, es passiert ja dann nichts. Und man sollte sich auch nicht in Erklärungen verlieren. Wenn man für alles ein Statement abgeben muss, dann nimmt das Kind einen auch irgendwann nicht mehr ernst.
Es ist wahrscheinlich sehr schwierig, ruhig zu bleiben und sehr gelassen mit dem Kind weiter zu reden, aber es ist das Einzige was hilft. Das Kind immer ernst nehmen, ist wie Johanna sagt, sehr wichtig.
( Bei uns dauert diese Trotzphase zum Glück noch, aber hoffentlich benutz ich meine Ratschläge auch)

Ich wünsche Dir viel Glück

LG

Doris
 

Nadine

Tortenträumerin
AW: Wutanfälle und Zornesausbrüche mit 18 Monaten

Wie Johanna es beschreibt ist wirklich sehr gut und spiegelt ungefär das wieder wie wir versuchen diese Situationen zu meistern :jaja: Danke Johanna :bussi: da muß ich fast nichts mehr zu schreiben...
denn bei uns ist es im Moment auch sehr extrem, ich beruhige mich oft damit, daß ich verständnis für Kim habe...
ich denke mir oft, Mensch, er weiß nicht, wie er sich ausdrücken soll, er kann sich nicht wehren und alles was Interessant ist, ist verboten...
ich sage ihm auch, daß ich ihn verstehe, daß er das Interessant findet, damit spielen will, aber daß es eben leider nichts zum spielen ist (z.B. ein Brotmesser etc.)
Ich sage und zeige ihm auch vorsichtig, daß das weh tun kann oder räume mit ihm zusammen Dinge auf, die er nicht haben darf... das klappt häufig sehr gut... dann ist sein Ärger nicht ganz so groß. :bravo:
Und ganz ehrlich, ab und zu reagiere ich überhaupt nicht auf seinen "Trotz", :spinnst: weil ich manchmal auch keine Kraft mehr dafür habe und manchmal beruhigt er sich dann von ganz alleine oder ich rede von etwas ganz anderem und nicht von seiner Wut... (aber das ist absolut Situationsabhängig, dnen ich möchte ja auch nicht, daß er denkt, daß es mir egal ist :ochnee: )

Doris, hat es auch schon beschrieben: Konsequentes handel ist verdammt wichtig, bleibt bei den Nein´s und gebt nicht nach, lieber erklären, warum es jetzt nicht geht und eventuell die Nein´s neu überdenken. Denn ein Nein kann mit 1 1/2 noch Nein bedeuten, aber mit 2 überflüssig werden... wenn das Kind es aus Altersgründen, dann doch darf, dann auch erklären, warum das nein jetzt wegfällt. *etwas konfus, ich hoffe trotzdem verständlich*

Ach ja und nochwas: Ich sage mir auch immer wieder: Es wird wahrscheinlich noch schlimmer (richtige Trotzphase), und das alles ist irgendwann wieder vorbei und auch diese Phase bekommen wir gemeistert :zwinker:

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und fürhl Dich feste gedrückt :tröst:

Tschüß :winke:
 

Nadine

Tortenträumerin
AW: Wutanfälle und Zornesausbrüche mit 18 Monaten

jetzt ist es doch länger geworden als geplant... sorry...
 
C

CMagold

Ich bin hier öfters am stöbern und hab grad entdeckt, dass ich mich noch gar nicht bedankt habe. Danke Euch allen und ganz besonders Johanna. :)
Du hattest so recht.
Was ich auch gemerkt habe, manchmal hilft es auch dem Kind Alternativen zu zeigen und ab und an will das Kind auch klar machen, dass es auch gerne was hätte womit es sich beschäftigen kann.
 
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