Wie reagiere ich richtig auf aggressive Spielkameraden?

S

Schneck

Hallo ihr Lieben,

ich bin ein wenig mit meinem Latein am Ende! Paul ist 21 Monate und hat in einer Krabbelgruppe Freunde, die 3 Monate älter sind. 2 von den Freunden sind sehr aggressiv und stören langsam aber sicher den ganzen "Spielbetrieb" - insgesamt sind es 5 Kinder.

Die beiden nehmen den anderen alles weg, was die gerade in der Hand haben und spielen dann nichtmal damit sondern nehmen einfach nur weg. Da wird geschubbst, getreten, gezerrt, geschmissen und gebissen.

Paul und ein anderes Mädchen stehen meist völlig verdattert irgendwo und trauen sich nichts mehr machen. Mein kleiner ist selber sehr aktiv und lebhaft, aber bisher Gott sei Dank nicht in dieser schubs und wegnehm Phase - ansatzweise Ja, aber nicht so extrem.

Mit den Müttern haben wir schon geredet, die sind machtlos und meinen immer nur - "wir wissen, aber wir kommen denen nicht an..." Man muss allerdings sagen, dass das eine Mädchen nie irgendwelche Grenzen gesetzt bekommt, sondern dann immer nur mit Schnulli oder Essen abgelenkt wird.

Ich bin ja einerseits froh, dass Paul sein Verhalten nicht anpasst, andrerseits möchte ich auch nicht, dass er immer als der Dodel ohne Spielzeug dasteht und nicht versteht, warum er ständig drangsaliert wird.

Wie verhalte ich mich richtig? Ich mische mich recht wenig ein - außer, wenn es zu toll wird oder wenn Paul weint. Ansonsten gebe ich ihm immer den Rat, er solle sein Spielzeug ruhig verteidigen... Vice versa ermahne ich ihn aber etwas zurückzugeben, wenn er doch etwas mal "böswillig" wegnimmt. DAs macht er dann auch bereitwillig - ohne alternatives ablenken! Im Großen und Ganzen ist mein Eingreifen aber sehr begrenzt.

Wie würdet ihr weitervorgehen - ich möchte die Gruppe nicht missen, denn ich mag alle sehr, aber schön langsam habe ich echt keinen Bock mehr...

Danke fürs Lesen bis hierher :)

Lieben Gruß
Bettina
 

Luzi

Gehört zum Inventar
AW: Wie reagiere ich richtig auf aggressive Spielkameraden?

Hallo Bettina!!!


Das ist gar nicht so einfach!!!

Aber die Aussage von den Müttern finde ich schon ganz schön krass 8-O !!
Ja wenn die eigene Mutter nicht ankommt wer sonst!! :nein:

Zuviel reinhängen ist bestimmt nicht gut!
Ich glaube wenn ich in so einer Sitation stecken würde hätte ich warscheinlich irgendwann die Faxen dick und würde nicht mehr hingehen!! Es macht ja auf Dauer keinen Spass!!!
Aber man kann ja nicht vor allem davon laufen, im Kiga muss man sich solchen Situationen auch stellen!!!

Ich glaube ich würde nochmal mit den Müttern reden, was natürlich nicht einfach ist manche fühlen sich bestimmt falsch verstanden und meinen man würde sich in die Erziehung reinhängen!
Wie man es auch auslegt..... aber Kinder brauchen ihre Grenzen!
Wenn das alles nichts bringt würde ich mich in extremfällen reinhängen und auch einem anderen Kind mal sagen das es so nicht funktioniert!!


Wirklich helfen kann ich Dir nicht, bin aber auch mal auf andere Antworten gespannt!!
Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute und hoffe das die Mütter doch mal Einsicht zeigen!!

LG
Manu
 

Miriam78

Familienmitglied
AW: Wie reagiere ich richtig auf aggressive Spielkameraden?

Ich würde die Grenzen meines Kindes wahren. Das heißt für mich, daß Du intervenierst wenn Dein Sohn weint - genauso aber, wen 5mal das Gleiche Spiel abläuft und er ohne Spielzeug dasteht.

Nimm es dem Rowdie ab und sag "Nein, das hat sich jetzt Paul ausgesucht. Später kannst Du es haben." Wenn dann ein Wutanfall folgt würde ich es nochmal sagen und dann der Mutter die Situation überlassen.

Die würde ich unbedingt vorher in Kenntnis setzen, daß Du so vorgehen wirst. Wenn die damit nicht einverstanden ist - ihr problem! Da würde ich keine faulen Kompromisse eingehen.
 

Tulpinchen

goes Hollywood
AW: Wie reagiere ich richtig auf aggressive Spielkameraden?

Ich kenne so Situationen auch und tu mich auch schwer, wie ich mich da am besten verhalte (Marlene gehört auch eher zur "friedlichen" Fraktion).

Da die anderen Mütter nicht immer alle Situationen mitbekommen oder auch nicht wirklich eingreifen, handhabe ich das so ähnlich wie Du, indem ich die Kinder lasse, solange keines "zu Schaden" kommt, weint oder nach der Mutter ruft.

Sowie ich merke, daß eine Situation unfair oder brutal ist oder sonstwie eskaliert, greife ich ein und werde auch böse mit dem anderen Kind. Das mache ich ohne Voranmeldung bei der zugehörigen Mutter, denn ich kann nicht jedem, der eine andere Auffassung hat, meine Einstellung vor jedem Eingreifen erklären.

Ich sehe meine Verantwortung als Mutter darin, Marlenes Grenzen zu verteidigen und zu wahren, solange sie es nicht selbst kann. Und bis sie es selbst kann, ist es meine Aufgabe, ihr zu zeigen, was ok ist und was nicht.

:winke:
 
G

Grisu

AW: Wie reagiere ich richtig auf aggressive Spielkameraden?

Hallo!

Das kenne ich auch - und Manuel stand auch immer ohne Spielzeug in der Hand da - er suchte sich dann immer was anderes und holte es sich dann wieder zurück, wenn es rumlag.

Ich habe dann schon auch oft mich "hinter Manuel gestellt" und dem Kind gesagt, dass es jetzt Manuel gehört.
Auch in dieser Hinsicht glaube ich, dass man als Mutter etwas dem Kind zeigen soll, wie man da vorgeht. Den Mut, es mal selber zu tun (sich um seine Dinge wehren), der muss dann wachsen.
Und wenn das andere Kind dann wütend wird - ehrlich gesagt - das ist dann nicht Dein Problem - denn die Mütter müssen sich ja auch irgendwie einschalten, wenn ihr Kind wirklich augenscheinlich Sachen wegnimmt.
Es geht darum, dass DEIN Kind merkt, dass man dem nicht einfach zustimmt.

Lieben Gruß
Christine
 

Isabelle

Gehört zum Inventar
AW: Wie reagiere ich richtig auf aggressive Spielkameraden?

Hallo Ihr Lieben,

bei uns war es lange ZEit eher immer umgekehrt der Fall. Philipp hat ganz besonders einem sehr ruhigen Mädel aus der Gruppe immer Alles weggenommen und auch gebissen. Es ist für mich auch nicht sehr einfach gewesen. Klar, gehe ich wenn es heftig wird dazwischen, aber ich denke, bis zu einer gewissen Grenze lernen auch die ruhigeren Kinder aus diesen Situationen. Allerdings hört für mich der "Spass" auf, wenn Philipp zu arg wurde, und dem anderen Kind weh getan hat bzw. ihm das Spielzeug weggenommen hat.

Es ist sehr schwierig, finde ich, als Eltern den richtigen Zeitpunkt abzupassen um nicht ständig den Kindern die Möglichkeit zu rauben, sich selbst damit auseinander zu setzen bzw. die Grenze dann überschritten ist und das andere Kind Schaden von nimmt.

Nun ist diese Phase seit ein paar wenigen Monaten bei Philipp vorbei und er ist eher derjenige der sich von den Mädels aus der Gruppe den Marsch blasen lassen muss. So ändert sich das und ich spüre dann auch hin und wieder in meinem Herzen einen Stich, wenn ich das Gefühl habe, ein anderes Kind geht zu grob mit Philipp um, aber ich versuche ruhig zu bleiben und Philipp da soweit ich das Gefühl habe, er kriegt das noch alleine gebacken, in Ruhe zu lassen.

Wenn ich allerdings mit einer Mutter zu tun hätte, die mit solchen Situation völlig ignorant umgehen würde, dann würde ich zu dem Kind gehen und sagen, dass ich nicht möchte, dass es Philipp schlägt, beisst etc... Da hab ich dann in so nem Fall auch kein Problem mit.

Also, mein Tipp (lange Rede, kurzer Sinn ;-) ), wenn die Mutter nichts tut, selber einschreiten und Grenzen zeigen.

Liebe Grüsse
Isabelle
 
S

Schneck

AW: Wie reagiere ich richtig auf aggressive Spielkameraden?

Danke ihr Lieben für eure Antworten.

Da waren ein paar Anregungen dabei, wie ich das ganze vielleicht ein wenig entschärfen kann. Und ich denke ich werde auch stärker Pauls Grenzen mitverteidigen, denn ich möchte schon, dass ihm ganz toll klar ist, dass Mama hinter ihm steht. Nicht zum Verstecken und als Schutzschild, sondern als stärkende Mama im Rücken!

Wenigstens hat er eine Freundin, die er heiß liebt und die einfach ganz "normal" ist.

Ich hoffe, wir kriegen das in den Griff...

Alles Liebe
Bettina
 

Silke und Fabian

Familienmitglied
AW: Wie reagiere ich richtig auf aggressive Spielkameraden?

Hallo!

Als Mutter eines schubesenden und sowohl von mir als eben auch von den anderen Müttern der Krabbelgruppe gemaßregelten Kindes weiß ich wie schwierig das ist.

Es würde mich mal interessieren ob ihr eigentlich noch die liebenswerten Eigenschaften des Kindes seht, oder nur noch darauf wartet was als nächstes passiert.

Bei uns war es am schluß so schlimm das es egal war wie Fabian sich an dem Tag verhalten hatte, Schuld war er sowieso. Mir hat es eben auch keinen Spaß mehr gemacht, weil ich wie ein Schießhund auf mein Kind aufgepaßt habe und bei jeder Kleinigkeit total überreagiert habe. Für mich war es der reinste Horror, und wir sind nicht mehr hingegangen.

Gruß Silke
 
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