Sooooooooo frech!

Dana

Ikea Junky
Hallo Ihr Lieben,

ich brauch mal wieder die Hilfe erfahrener Mamis.

Chris ist nun über 3 und ja, ich habe gehört, daß zwischen 3 und 5 eine besonders intensive Phase ansteht :-D Trotzallem weiß ich nicht zu reagieren.

Er gibt stets und ständig Widerworte. Damit ihr wißt, was ich meine mal kurz ein Beispiel:

Mama: "Chris hör bitte auf so laut zu schreien"
Chris: "Nein!"
Mama: "Warum nicht?"
Chris: "Weil ich nicht will!"
Mama: "Aber mir tun schon die Ohren weh!"
Chris:" Na und! ist mir doch egal!"

Er verwendet ständig die Dinge, die wir zu ihm sagen gegen uns. Er dreht quasi den Spieß um und erklärt uns, daß wir nichts vom Weihnachtsmann bekommen, wenn wir mit ihm schimpfen. Warum wir schimpfen? Er hört überhaupt gar nicht. ALLES müssen wir erzwingen. Egal ob Zähneputzen, anziehen, aufräumen....oder ihn vom Blödsinn machen abhalten. Bis zu einem bestimmten Punkt mache ich da auch mit, denn schließlich habe ich ein Kind und keine Maschine.

Das allerschlimmste ist, daß er grinst, wenn ich versuche ihm was zu erklären, oder mit ihm schimpfe. Er lacht mir richtig frech ins Gesicht. kann echt machen, was ich will, er nimmt mich einfach nicht ernst und tut nur das, was er gerade für richtig und fein hält.

Da komm dann so Sprüche zurück, wie: "Du kriegst gleich eine auf die Gusche" (Kindergarten ick hör dir trapsen)

Und manchmal bestärkt er seine Ablehnung sogar noch mit einem Tritt gegen mein Schienbein.

Wenn er seinen Willen nicht durchsetzt (und in fast allen Fällen bin ich konsequent, wenn ich einmal was gesagt habe), dann fängt er an mit Terror. z. Bsp. wenn er nicht schlafen will. Er ruft ständig, daß er Durst hat, seine Hose nass ist, Gespenster in seinem Zimmer sind. Oder wenn er aufräumen soll. Dann soll sich Papa daneben stellen. Tut Papa das, soll Papa auf einmal mitmachen. Dann könne er nicht aufräumen, weil er so Riesendurst und Megahunger hat, oder ihm die Hose rutscht....bla bla bla.

Mittlerweile bin ich am Ende mit meinem Latein. Alles Erklären und Schimpfen prallt ergebnislos an ihm ab. Das kostet alles sooooooooo viel Kraft! Er hat überhaupt keine Respekt vor uns!!!! 8-O Das macht mir ziemlich Angst, denn er ist ja eigentlich noch so klein! Und wie kann ich ihm erklären, daß ich seine MAMA und er das KIND. Und das ich somit einige Rechte mehr habe als er? Ich möchte jetzt hier keine Grundsatzdiskussion anfangen, ich hoffe, Ihr wißt, was ich meine.

Es ist echt schwierig. Mir fallen immer mehr Dinge ein. Er streckt die Zunge raus, wenn man ihm was sagt usw. Im moment fällt mir echt nichts ein, was er freiwillig macht (außer Blödsinn) und wo ich nur 3 mal rufen muß.

Ich kann es echt schwer beschreiben, eigentlich müßtet Ihr es mal erleben. Denn wenn ich mir das hier alles so durchlesen, erklärt es kaum im Ansatz, wie schlimm er sich momentan verhält. Und genau das Gleiche legt er natürlich auch im Kindergarten an den Tag. Peinlich, peinlich, sag ich Euch.

Und bitte schreibt mir jetzt nicht, daß nur mein Kind so ist :eek:

Erschöpfte und ratlose Grüße
 

Florence

Gehört zum Inventar
Hallo Dana,
Aus dem, was Du beschrieben hast, erkenne ich folgendes:
Du machst zu viele Worte.
Als Mama muß man sein Kind nicht bitten, still zu sein. Man sagt ihm dann: Du hörst jetzt auf zu schreien. Bitten kann man um Gefallen, um Mithilfe. Aber nicht bei grundlegenden Dingen, die sein müssen.
Er braucht auch in dem Alter nicht mehr für alles eine Erklärung. Bestimmte Dinge wie Zähneputzen, Anziehen etc. gehören dazu und fertig. Wenn er nicht mitmacht, muß er die Konsequenz tragen. Die heißt nicht, daß ihm der Weihnachtsmann nichts bringen wird, sondern: Wenn er nicht in einem vernünftigen Ton mit Euch reden kann, muß er aus dem Zimmer. Oder ihr führt einen Nachdenkstuhl o.ä. ein, gerade wenn er tritt, aggressiv wird. Wer keine Zähne putzt, bekommt am nächsten Tag (oder, wenn es morgens ist, an dem Tag) keine Süßigkeiten. Wer sich nicht anzieht, bleibt zu Hause (bei freudig erwarteten Gelegenheiten) oder muß so, wie er ist, raus. Und wenn er im Schlafanzug in den Kiga geht und sich dort vor allen anderen anziehen muß.
Also weniger reden und erklären, sondern handeln. Das heißt für Kinder Konsequenz. Worte, denen keine Taten folgen, werden belächelt. Am besten für gleiche Gelegenheiten gleiche Taten folgen lassen. Wenn er also an zwei, drei Tagen seine Spielsachen nicht aufräumen will, dann kann es an allen Tagen keine Gutenachtgeschichte geben, weil Ihr ja nicht bis an sein Bett könnt, ohne auf irgendetwas zu treten.
Das sind alles nur Beispiele. Wenn er merkt, daß Ihr das durchzieht, wird er bald besser mitziehen.
Viel Erfolg, Anke
 

Dana

Ikea Junky
Hallo Anke,

herzlichen Dank für Deine Anwort.

Das sind klare Ansagen, die ich mir jetzt ausdrucke und Fall für Fall zu Herzen nehmen werde :-D

Quasi wie ein kleiner Spickzettel am Kühlschrank. :eek:

Leider wird er mich beschimpfen. Das sieht dann so aus:

"Blöde Mama!"
"Ich will keine Mama mehr haben!"
"Laß mich in Ruhe!"

oder mit verschränkten Armen: "Ich habe (will) jetzt gar nicht mit dir geredet!"

Ich habe es mit ignorieren versucht, so als ob ich es gar nicht höre. Da läuft er mir überall hinterher, um es mir noch weitere 100male mitzuteilen. Hält sich an mir fest, um mich von meiner (Ablenkungs-) tätigkeit abzuhalten, mich zu zwingen ihm zuzuhören.

Wie kann man darauf reagieren?

Hab ihm natürlich auch erklärt, was ist, wenn er keine Mama mehr hat, aber wieder immer zur Zeit: erfolglos
 

Florence

Gehört zum Inventar
Dana, das ist eine Situation für eine Auszeit. Es gibt inzwischen genug Varianten davon (stiller Stuhl, stille Ecke...).
Prinzip ist: Bei solch "ungebührlichem" Benehmen wird er ohne große Erklärung genommen und auf einen bestimmten Stuhl, in eine Ecke, in ein bestimmtes, möglichst uninteressantes und ungefährliches Zimmer o.ä. gebracht, dort soll er sitzenbleiben. Wie lange, macht man meist vom Alter des Kindes abhängig (meist pro Lebensjahr eine Minute). Kommt er in dieser Zeit wieder, wird er kommentarlos und auch emotionslos (also nicht schimpfen, ruhig erklären, daß seine Auszeit beendet ist, wenn Du das sagst). Hinterher mit dem Kind, das sich in der Zeit wieder beruhigt haben sollte, kurz darüber reden, daß man so etwas nicht sagt, daß er Dich damit sehr traurig gemacht hat.
Diese neue Methode sollte man dem Kind vorher mal erklären. Etwa so, daß es ja in der letzten Zeit häufig Situationen gab, wo Ihr alle nicht ruhig bleiben konntet, wo Worte gefallen sind, die andere verletzt haben. Und daß in der Zukunft, wenn jemand verletzt worden ist, ob mit Worten oder Tritten, derjenige Zeit zum Überlegen und Beruhigen bekommt. Wichtig ist immer, auf solche Auftritte nicht zu emotional zu reagieren. Sondern das Kind nehmen, nur sagen, daß es wohl Zeit für eine Auszeit ist, daß es dann wieder zu den anderen oder zu Dir kommen darf, wenn Du es sagst. Und immer erst hinterher, wenn beide Seiten sich beruhigt haben, kurz und ohne große Vorwürfe drüber reden.
Mit der Zeit kann man dann versuchen, ob er die Auszeit auch so akzeptiert, daß Du ihn einfach auf den Stuhl (oder was immer Ihr gewählt habt) schickst. Anfangs also hinbringen und abholen, später selbst hingehen lassen und auch einfach zurückrufen, daß er wieder kommen darf. Wenn das nicht klappt, dann wird er eben wieder gebracht.
Überprüf bitte auch, wie Du mit ihm redest. Das ist eine Sache, die uns oft nicht bewußt wird, daß wir dem Kind sagen: "Du spinnst ja!" o.ä. Das, was wir dem Kind sagen, sollte es auch uns sagen können, ohne daß wir es übelnehmen können.
Liebe Grüße, Anke
 

Dana

Ikea Junky
Das leuchtet auch mir ein. Danke nochmals für Deine Antworten.

Liebe Grüße von Dana (die sich jetzt wieder mit größerer Hoffnung den Erziehungsaufgaben stellt :-D )
 
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