So kam Charlotte auf die Welt!! Achtung, etwas lang...

Simone

Lesemaus
Ich möchte euch hier von Charlottes Geburt erzählen. Sie kam per geplanten Kaiserschnitt auf die Welt, weil ich ja vorher schon eine Totgeburt hatte und ich nicht noch eine 2. riskieren wollte. Außerdem lag die kleine Dame bis zum Termin noch schräg in meinem Bauch, vielleicht hätte ich also so und so einen KS gebraucht.

Ich hatte den Termin schon eine gute Woche vorher bekommen, konnte mich also darauf einstellen. Ich war auch gar nicht sonderlich nervös vor der OP, ich machte mir eigentlich mehr Sorgen, dass vorher noch irgendwas mit Charlotte sein könnte.
Aber endlich kam der 20. Mai, der Tag an dem ich mich im Krankenhaus einfinden sollte und noch letzte Untersuchungen hatte. Zum Glück war alles in bester Ordnung. Ich bekam mein Zimmer zugeordnet, in dem ich noch alleine war, und mein Mann und ich verbrachten einen strahlenden Frühlingstag darin, weil der Narkosearzt ewig auf sich warten ließ :schnarch: Eigentlich wollten wir noch ein wenig spazierengehen, aber das wurde dann leider nix mehr. Ich hatte mich für die Spinalanästhesie entschieden, weil ich wenigstens so dabei sein wollte, wenn ich schon selbst nichts tun konnte.

In der Nacht wurde mir eine frische Mutti ins Zimmer geschoben, die ihren Sohn auch per KS entbinden musste, weil es Komplikationen gab. Wir plauderten die ganze restliche Nacht, denn sie war natürlich noch aufgekratzt und ich wurde nun doch etwas nervös. Am frühen Morgen musste ich dann natürlich die wunderbar kleidsame OP-Tracht anziehen, und kurz bevor mich die Schwester in die Geburtsstation schieben konnte, kam auch mein Schatz ganz atemlos angerannt. Unsere Katze hatte noch in die Küche gereihert als er fahren wollte und der Arme musste das natürlich noch schnell wegmachen :p

Zuerst wurde ich in einen Kreißsaal geschoben weil ich ja noch einen Blasenkatheter bekam (keine Ahnung, ob man das so schreibt, sorry!)
Das ganze ist ja an sich schon etwas unangenehm und leider hatte ich beim Setzen auch ziemliche Schmerzen, was bei mir dann plötzlich einen Gefühlssturm entfachte. Mir tat unten alles weh und ich hätte heulen können. Plötzlich hatte ich so eine Riesenangst vor dem KS, dass ich am liebsten weggerannt wäre. Aber das ging natürlich nicht mehr.
Gleich darauf kam die Assistentin des Narkosearztes und wollte mir eine Infusionsnadel am Handrücken setzen. Sie hatte aber Schwierigkeiten und hat mir stattdessen eine Ader durchstochen :-( Tat natürlich auch nicht gerade gut. Die Gute war sehr lieb und nett, nur deshalb ging ich ihr nicht an die Gurgel :nix: Anschließend musste ich meine Brille abnehmen und nahm das Folgende nur noch verschwommen wahr (ist echt total blöd, besonders weil ich wirklich schlecht sehe)
Dann wurde ich in den OP-Bereich geschoben, wo ich mich unter den neugierigen Blicken der versammelten OP-Mannschaft auf den OP-Tisch hieven musste :peinlich:
Der wirklich nette Narkosearzt hat es dann übernommen, mir die Infusion am Handrücken zu setzen und hat mir alles erklärt. Ich wurde an zig Geräte angeschlossen und bekam so ein komisches "Zäpfchen" in ein Nasenloch gesteckt - reiner Sauerstoff. "Falls mir schlecht wird, sollte ich es nur sagen, dann bekäme ich ein Mittel dagegen" meinte er noch, bevor er die Spinale setzen wollte. Aber ich war mittlerweile fix und fertig und mein Kreislauf ging schon jetzt flöten. Also musste er mir schon mal vorab was geben. Ich sags euch, mir war das peinlich!!! Ich sagte zu ihm, dass es vielleicht doch besser wäre, wenn wir eine totale Narkose machen, wenn ich mich jetzt schon so anstelle. Aber er streichelte mich nur und meinte, das ginge schon. Dann konnte er mir endlich die Spinale setzen (die überhaupt nicht schlimm war) und nun durfte auch Uli herein.
Als die Ärzte begannen, wurde mir kurz darauf schon wieder schlecht. Diesmal war es aber normal, das passiert fast jeder während des Schnittes. Es dauerte nur ein paar Minuten, bis wir endlich ein empörtes Geschrei hörten. Unser Baby war da, und es lebte!!! Uli hatte feuchte Augen und auch ich war natürlich total von den Socken. Leider konnten wir es noch nicht sofort sehen, die Ärzte gaben es zuerst der Hebamme. Sie sprachen immer von "ihm", was uns ziemlich durcheinander brachte. Mein Frauenarzt war immer von einem Mädchen ausgegangen. Der nette Narkosearzt hat dann für uns nachgefragt, aber es war schon ein Mädchen. Natürlich wäre uns ein Bub genauso recht gewesen, aber das hätte uns doch ziemlich überrascht, weil wir ja die ganze Zeit auf ein Mädchen eingestellt waren. Während mich die Ärzte schon wieder zunähten, durften wir dann endlich unser kleines Wunder sehen. Charlotte war das schönste Baby der Welt, und sie protestierte heftig gegen diesen "brutalen" Start ins Leben. Dann war sie auch schon wieder weg, und Uli durfte mitgehen und beim baden, wiegen usw. zuzusehen. Mir fiel währenddessen noch einmal der Kreislauf in den Keller, und aus diesem Grund entschied der Narkosearzt, dass ich vorsichtshalber noch eine halbe Stunde zur Beobachtung im Aufwachraum bleiben solle. Darüber war ich natürlich nicht glücklich, aber das überstand ich auch noch. Auf meinem Zimmer konnte ich dann endlich Charlotte begrüßen und sie bewundern.


Es tut mir sehr leid, dass ich die Kleine nicht auf normalen Wege entbunden habe, obwohl es vielleicht möglich gewesen wäre. Die Atmosphäre im OP ist für solche Sachen einfach unmöglich, klar. Aber da ich furchtbare Angst hatte, dass wieder etwas schief läuft, war es für mich die beste Lösung. Vielleicht bringe ich ja beim 2. Kind den Mut auf, auf die Wehen zu warten und normal zu entbinden. Ich würde es mir jedenfalls wünschen.
 

kieselchen

Edelsteinchen
Boah, :verdutz:

das war ja wirklich eine aufregende Geburt.. obwohl Du Dich ja schon drauf vorbereiten konntest vom Termin her..

und die kleine Maus, sie sieht sooooooooooo winzig aus auf dem Foto!!! süß..

Gruß Andrea
 

Madlen

Gehört zum Inventar
Freu mich das alles gut gegangen ist und kann mich den anderen nur anschließen sie ist echt süüüüßßßßßß
 
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