Michelles Start ins Leben am 26. März 2003

Jessi

Gehört zum Inventar
Liebe Michelle

An einem Sonntag hätte ich eigentlich meine Tage bekommen sollen, da kam aber nichts. Dafür taten mir meine Brüste unheimlich weh, sodass ich keine Berührungen mochte. In der Nacht von Sonntag auf Montag dann träumte ich davon, schwanger zu sein, schwanger mit dir meine süsse Michelle!! Ich habs am nächsten morgen gleich deinem Papi erzählt, aber so richtig geglaubt hat ers nicht und so bin ich dann am nächsten Donnerstag gleich zu meinem Frauenarzt gefahren und hab dort einen Test gemacht. Und der war so was von positiv!!!
Ganz aufgeregt hab ich die Praxis verlassen und sogleich noch im Treppenhaus angerufen und deinem Papi gesagt dass ich nun wirklich und unwiderruflich mit dir schwanger bin. Zugegeben, so richtig freuen konnt er sich nicht, hatte er doch erst gerade vor 1 ½ Jahren sein Architekturstudium abgeschlossen und mit mir auf reisen gehen.

Wir wollten dich aber .. und somit kam eben alles etwas anders als gedacht.

Eigentlich, so hatte meine Frauenärztin ausgerechnet, solltest du am 22. März 2003 das Licht erblicken, auf den Ultraschalls stand aber schon ganz früh immer der 26. März 2003 als Entbindungstermin.
Wann wolltest du nun also kommen? Ich wusste es nicht, aber ich konnte es kaum erwarten. Die Erste Zeit der Schwangerschaft verging soooooooooooo langsam und ich wollte im Büro noch nichts von der erzählen bis die ersten 3 Monate um waren. Aber irgendwie haben es dort alle schon vermutet da ich nicht mehr so gesprächig war und hab meinem Chef bereits in der 8. Woche von dir erzählt. Er freute sich riesig für uns und verhielt sich ganz Klasse.

Bis Anfangs Dezember hatte ich noch keinen grossen Bauch, aber jede Menge Fruchtwasser. Aber dann gings los und innert kürztester Zeit hatte ich einen riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiesigen Bauch und wusste bald nicht mehr wohin damit.

Am 19. März 2003 hatten wir unsere letzte Voruntersuchung und Bernadette staunte nicht schlecht als sie das CTG anguckte und die Wehentätigkeit sah. Sie guckte mich ganz verdutzt an und meinte warum ich davon nichts gesagt hätte – wovon hätte ich was sagen sollen? Ich hatte einige Tage ziemliche Bauchschmerzen gehabt .. nicht immer, nur Phasenweise. Was sie meinte lies mich dann fast vom Stuhl plumpsen – das seien Wehen, und das nicht gerade feine harmlose Übungswehen sondern richtige Wehen. Ich war echt perplex – DAS nun also sollten Wehen gewesen sein? Ha, das war ja ein Klaks, dann ist die Geburt ja suuuuuuuuuuuuperleicht bei dem bisschen Bauchschmerzen. Leider sollte ich nicht ganz recht behalten *g*. Der Muttermund war weich und auf 2cm, der Mutterhals verkürzt, der Propfen weg.
Sie meinte also dass es nun jederzeit losgehen könnte und ich nun hier in Buchs sein sollte für den Fall der Fälle (wir wohnten ja damals schon 1 ½ Stunden von dort entfernt!).
Ich hatte aber noch meine Sachen nicht gepackt und so ging ich dann zu deinen Grosseltern, hab dort noch den 48. Geburtstag von deinem Grossvater gefeiert und mich dann auf den nach Hause weg gemacht. Das fand zwar keiner so wirklich toll, aber so stur wie deine Mami nun mal ist wollte ich noch unbedingt nach Hause fahren. Alle hatten einschlechtes Gefühl und wollten dass ich da bleibe, schliesslich könntest du ja jetzt jeden Moment entscheiden dass du uns JETZT alle kennenlernen möchtest. Aber nix da .. ich fuhr nach Hause und alle waren froh und erleichtert als die Erlösende Nachricht von deinem Vater kam dass wir beide gut zu Hause angekommen sind.

Am 26. März 2003 (eine Woche nach Grossvaters Geburtstag), hatten wir wieder einen Termin bei Bernadette und dieses mal wollte dein Papi auch mitkommen. Ich wollte noch zum Frisör und deshalb holte mich deine Grossmutter bereits am 25. März 2003 am frühen Vormittag von zu Hause ab und fuhr mit mir nach Buchs. Wir waren beim Frisör und gingen anschliessend noch in einem Babygeschäft etwas shoppen und genossen noch ein Eis in einem Kaffee draussen. Das Wetter war herrlich. 22 °C und kein Wölkchen in Sicht, nur meine Füssen fanden das nicht mehr ganz so toll, waren sie doch mittlerweile dick geschwollen vor lauter Wasser.

Dein Papi kam dann um ca. 19. Uhr auch bei deinen Grosseltern an & ass noch Spargeln. Ich mochte keine Spargeln und hab so auf das Abendessen verzichtet – au wie wie ich das später bereut hatte.
Deinen Patenonkel hatte ich an diesem Abend auch noch am Telefon und ich sagte noch zu ihm „morgen, morgen ist der grosse Tag, morgen wird ich mein Baby endlich im Arm halten können!“. Ich sollte recht behalten.

Dein Vater und ich sahen uns den Viertelfinalmatch an … HCD gegen – keine Ahnung mehr *g*. Um ca. 21.20 Uhr hatte ich dann so ein komisches Gefühl, so als müsste ich pinkeln obwohl ich gar nicht musste und bin dann aufs Klo gegangen und bemerkte dort, dass der Slip etwas feucht war. Hm .. nun denn .. sollte es wirklich Fruchtwasser sein … oder drücktest du mir wohl gerade wieder ganz dolle auf die Blase? Ich wusst es nicht und so hab ich ne Binde eingelegt und bin wieder raus gegangen, schliesslich ging der Match nur noch bis 21.30 Uhr und ich wollte doch sehn wer gewinnt. Kaum sass ich wieder auf dem Bett vor dem Fernseher, merkte ich 2 oder 3 Minuten später dass da bedeuten mehr kommt und bin auf der Stelle aufs Klo rausgerannt und jetzt war ich mir 100%ig sicher – die Fruchtblase war beplatzt!! Ich hab die Klotüre geöffnet und gesagt „es geht los es geht los, das Fruchtwasser ist abgegangen“ und hab dabei gestrahlt wie ein Hohnigkuchenpferd!! Jetzt KONNTE es nicht mehr so lange dauern!! Ich war völlig aus dem Häuschen und alles was ich bis dahin gehört hab hatte ich wieder vergessen und dein Papi rief gleich im Krankenhaus an und fragte was nun zu tun sei.
Ob ich wehen hätte – hm … nein. Gut .. dann könne ich mich hinlegen und noch versuchen etwas zu schlafen und dann am nächsten morgen ganz früh 7 Uhr – zu ihnen kommen. Ok dachten wir, zu Hause schlafe ich bestimmt besser wie im Krankenhaus und legten uns ziemlich schnell schlafen.
Um 22.30 Uhr gings dann los mit den Wehen, die von Anfang an sehr stark waren und mir keine grossen Pausen liessen. Trotzdem wollte ich erst am nächsten Morgen ins Krankenhaus. Dein Papi allerdings war anderer Meinung, stoppte die Abstände zwischen den Wehen bis es keine 2 Minuten mehr waren und meinte dann um ca. 00.15 Uhr dass es jetzt Zeit wäre ins Krankenhaus zu fahren. Zuerst wollt ich immer noch nicht, aber dein Papi hatte es eilig und zog sich einfach an. Also bin ich dann eben doch aufgestanden und diesesmal war es das erste Mal dass er mir meine Schuhe binden musste! Ich traute mich nicht mehr mich zu ducken!
Um 00.30 Uhr waren wir dann also im Krankenhaus und die Hebamme empfing uns. Wir hatten noch kurz angerufen dass wir nun doch gerne jetzt schon kommen würden.
Sie schloss mich dann gleich ans CTG an und staunte nicht schlecht bezüglich meiner Wehen und brummelte etwas von „die entscheidenden Wehen kommen wohl demnächst“ und untersuchte den Muttermund. Aber was war? 3 kleine cm waren es lediglich. Die ganze Schwangerschaft über war mein Bauch schon so hoch oben gewesen und auch gegen Ende hat sich mein Bauch kaum gesenkt.
Das CTG zeigt eine schmerzhafte Wehe nach der anderen an, die Pausen wurden immer weniger und weniger aber der MM wollte einfach nicht weiter auf gehen. Um 03.30 Uhr hielt ich es dann nicht mehr aus und stimmte einer PDA zu. Eigentlich wollte ich ja ohne aber ich brauchte einfach eine Pause (ich Jammerlappen). Mit der PDA konnte ich dann zum 1. Mal wieder richtig entspannen, ich weiss auch nicht warum ich mich plötzlich so verkrampft hatte und nichts mehr ging, vielleicht hatte ich das ganze doch „unterschätzt“?? Ich weiss es nicht und es war mir in dem Moment auch egal . .jetzt konnte ich erst mal etwas dösen und darüber war ich echt froh. Um 05.30 Uhr gings dann wieder los … aber auch nach 3 Stunden tat sich immer noch nichts, der MM war immer noch gleich weit offen bei 3 cm. Inzwischen hatte ich einen riesigen Hunger da ich ja kein Abendessen zu mir genommen hatte.Als dann „mein“ vermeintliches Frühstück kam wurde dies jedoch deinem Papi angeboten. Ich dacht ich seh nicht schlecht, da darf er einfach meinen „z’morgen“ essen und ich verhungere hier gleich. Ich sagte auch dass ich hunger hätte, aber die Hebamme meinte das ginge nicht. Warum habe ich nicht nachgefragt, im nachhinein war mir auch klar warum, denn um 9.30 Uhr kam der Chefartz Dr. Limacher vorbei, untersuchte mich und meinte dass wahrscheinlich ein Kaiserschnitt nötig sei da die Wehe zum einen nicht effektiv genug seien der Bauch noch so hoch war und gar keinen richtigen Druck ausüben konnte und dies daher andererseits nicht einmal mit der Glocke möglich wäre sie zu holen. Ich glaub ich wurde kreidebleich – ICH & ein Kaiserschnitt??? Das konnte doch nicht sein! Klar wusste ich dass es manchmal einfach sein muss, aber bei MIR? Nein nein nein, das konnte nicht so sein und somit erbettelten wir uns noch eine Stunde zum abwarten ob isch nicht doch etwas tat. Eine Stunde später, 10.30 Uhr war aber alles noch beim alten und wir kriegten nochmals eine Stunde Frist, wenn auch eher widerwillig. Michelle ging es die ganze Zeit gut in meinem Bauch. 11.30 Uhr … immer noch alles unverändert – und jetzt war es schon ziemlich schwer Dr. Limacher davon zu überzeugen dass wir die Kleine auf natürliche Art & Weise zur Welt bringen möchten. Eine einzige Stunde noch – und o wunder – als es um 12.30 Uhr wieder reinschaute hatte Michelle plötzlich vorwärts gemacht,denn der MM war nun auf 5cm!! Das Mittagessen kam und dein Papi genoss auch noch mein Mittagessen, während wir beide langsam aber sicher auf der Zielgeraden angekommen waren. Zu Ende essen konnte dein Papi nämlich nicht mehr, denn jetzt ging es richtig los! Und schon ziemlich schnell hiess es pressen, pressen, pressen .. und endlich .. um 14.19 Uhr, an einem wunderschönen Frühlingstag mit 23°C Aussentemperatur, mit blauen Himmel wurdest du Michelle geboren und sogleich in meine Arme gelegt! Diesen Moment werde ich nie vergessen!! Du lagst auf meiner Brust und schautest mich an. „Ja ich bins, deine Mami – ich liebe dich!!“ Dein Papi hat geweint und deine kleinen Fingerchen und Zehen bewundert. 5 Stück an jeder Hand, jedem Fuss – ein Wunder!! Jetzt endlich dürfen wir dich in unseren Armen halten … und werden dich nie wieder loslassen, denn du bist unser ein und alles, das grösste Geschenk dass uns gemacht werden konnte, das Grösste Wunder überhaupt: WIR LIEBEN DICH!

Mami & Papi

Und hier nun für euch .. 4'220 Gramm & 51.5cm holde Weiblichkeit:

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Madlen

Gehört zum Inventar
Hast du super geschrieben und ich finde es klasse das du um eine Natürliche Geburt gebeten hast.

Süß ist eure kleine Maus
 

Tami

Partyschnecke
Ein schöner Geburtsbericht von einer schönen Geburt. Das zeigt mal wieder das die Natur eben nicht berechenbar ist, schön das du den Mut hattest dich durchzusetzten und so eine natürliche Geburt hattest :bravo:

Die ersten verschmierten Bilder sind sooo schön. Meine Babys waren irgendwie immer schon ganz sauber.... :eek:
 
M

moni72

Du hast das schön beschrieben, wie das war und ich finde es gut, dass ihr immer noch ein bißchen Zeit rausgeschunden habt :D

Da konnte eure Maus von alleine raus!!

Liebe Grüße
 
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