Mal wieder in den Fängen der Bürokratie

J

Jea

allmählich glaube ich, ich steh auf ner "roten Liste" bei den Ämtern.

Die habens es echt auf uns abgesehen.

Mein Mann ist ja zu 30% behindert und hat dies auch ordentlich korrekt vom Schwerbehindertenreferat bescheinigt.
Diese Bescheinigung gilt bis 2008. Danach kann sie dann verlängert werden (cih glaub 2xmal).
Wenn vorher ne Veränderung (Besserung oder Verschlechterung eintritt, wird halt entsprechend geändert).

So, nun ist ja mein sohn im September 3 Jahre alt geworden und hat somit ja den Rechtsanspruch auf einen 5-Stunden-Kitaplatz.
Wegen Berufstätigkeit brauchen wir aber mehr.
Kein Problem, beantragt und auch bekommen für erstmal 3 Monate.
Das ja schon mal der erste Klopfer gewesen.

Nun gut, ich vor Kurzem also den Folgeantrag zum Jugendamt geschickt (in Hamburg gibt es so ein total blödes Gutschein-System für die Kindergartenbetreuung.
Inhaltlich haargenau das Gleiche wie beim Antrag zuvor, außer, dass ich diesmal eine Kopie von der GdB-Bescheinigung meines Mannes mitgeschickt habe und eine Erklärung, dass mein Mann im Januar voraussichtlich wieder ins KH muß und damit wohl volle 6 Monate komplett für die Kinderbetreuung ausfällt.

Heute hatte ich dann die Antwort vom JA im Briefkasten. die Mehrstunden sind genehmigt*prima* allerdings nur für 6 Monate (wunder) und oh Wunder, wir müssen deutlich weniger Familieneigenanteil zahlen also vorher (fast 100.-Euro weniger).

Das ließ mich stutzen. Für mich gab es nur zwei Lösungenen entweder sie haben sich diesmal verrechnet oder letztes Mal. Ich da also angerufen (denn wenn sie sich letztes Mal verrechnet haben- da witterte ich doch eine Rückerstattung) und war über die Antwort der Sachbearbeiterin doch etwas verblüfft.

Wir müssen weniger zahlen, da wir durch die Behinderung meines Mannes in eine andere Berechnungsgrundlage fallen. Für die anderen 3 Monate bekommen wir jedoch nix erstattet. Die Behinderung lag zwar vor, aber wir haben sie dem Ja nichtgemeldet (also meine Schuld *ärger*)

Dann kam aber der Klopfer. Ich fragte nach, warum der neue Kita-Gutschein denn nur für 6 Monate ausgestellt sei.

Die kuriose Antwort der Sachbearbeiterin.

Das wird immer so gemacht bei Familien, wo ein Elternteil auf Grund von Krankheit Hilfe bei der Kinderbetreuung benötigt bzw. gar nicht für Selbige zur Verfügung steht.

Da würde die Sachlage halt regelmäßig (sprich ale 6 Monate) geprüft.

Ich war/bin platt.

Was erwartet das Ja???? Eine Wunderheilung, dass wir zur Grotte von Lourdes pilgern??? Wozu steht in der GdB-Bescheinigung meines Mannes denn drin gültig bis 2008.
Selbst beim Finanzamt brauchen wir die Bescheinigung nur einmalig einzureichen und die ist dann bis 2008 gültig
ohne das wir es jedes Jahr neu mitangeben müssen
Das ist doch ein Affront gegen behinderte Menschen.

Ich frage mich, ob die das auch bei Elternteilen so machen, wo ein Elternteil z.Bsp. querschnittsgelähmt im Rolli sitzt.

Ich bin schlicht empört.

Mal davon ab, dass das doch wieder ne bürokratische ABm-Massnahme vorm Herrn ist, dass wir jetzt alle 6 Monate nen Folöge-Kita-Gutschein beantragen müssen(3 Jahre lang).

Über macnhe(viele) Amtssachen kann ich einfach nur den Kopf schütteln.

JEa
 
B

BuchLiesel

Jea, ich saß im Büro mit einem Arbeitskollegen, der eine spastische Lähmung hatte. Auch der mußte regelmäßig "nachweisen", daß er immer noch behindert ist.
Mein Vater ebenso. Der hat auch einen 100%igen GdB und muß da immer wieder hin. Er wäre über eine Wunderheilung wirklich froh, aber mit fast 73 gibt man die Hoffnung auf so etwas dann doch auf.

Ursula :V:
 
J

Jea

BuchLiesel hat gesagt.:
Jea, ich saß im Büro mit einem Arbeitskollegen, der eine spastische Lähmung hatte. Auch der mußte regelmäßig "nachweisen", daß er immer noch behindert ist.
Mein Vater ebenso. Der hat auch einen 100%igen GdB und muß da immer wieder hin. Er wäre über eine Wunderheilung wirklich froh, aber mit fast 73 gibt man die Hoffnung auf so etwas dann doch auf.

Ursula :V:

Das ist doch echt unglaublich sowas.

Ich habe da vorher nie so drauf geachtet, aber seit mein Mann die Behinderung hat, merke ich, wie behindertenfeindlich dieser Staat doch ist.

Vor allem ist mir vorher nie aufgefallen wie behindertenunfreundlich in Hamburg (immerhin zweitgrößte Stadt Deutschlands) die öffentlichen Gebäude sind, vom öffentlichen Personennahverkehr mal ganz zu schweigen.

als mein Mann beim Bezirksamt war, um sich seinen Sitzplatzausweis für den HVV(öffentl. Verkehrsmittel in HH) zu holen, auf welchen er mit 30% GdB, gehbehindert einen gesetzlichen Anspruch hat, meinte die Frau im amt doch glatt zu ihm "Na, die können doch eigentlich noch ganz pasabel gehen und stehen, brauchen sie den Ausweis wirklich!".

Da hagelt es aber eine Beschwerdemail an den Vorgesetzten, die sich gewaschen hatte.

Lg,
Jea
 
G

gretel

ach jea. ja, die machen das so. ich hatte schon mal erzählt, dass schwiemu, im rolli sitzend, 1x zu fest die hand des gutachters drückte und dadurch als weniger behindert eingestuft wurde als zuvor, oder?! tja......
 
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