Intigrativ oder normaler KiGa-Platz?

SabArNi

Familienmitglied
Hallo,
der Nils soll im Sommer endlich in den "großen" Kindergarten kommen. Er geht zur Zeit drei Tage die Woche in eine Art Vorkindergarten. Da der Nils leicht Entwicklungsverzögert ist müssen wir uns für eine Kindergarten Art entscheiden. Ich weiß hier leider nicht mehr weiter und habe jeden Tag eine andere Meinung.
Die größte Verzögerung hat er im Bereich der Sprache (Lt. Arzt wird er hier mit einem Alter von 2 - 2,5 Jahre eingeschätzt.) Er hat vermutlich leichte Wahrnehmungsstörung und Probleme seine Muskelkraft richtig zu dosieren. Er kann z. B. noch nicht mit der Scheere schneiden, oder Puzzel machen. Er geht zur Frühförderung und Logopädin. Der "normale" KiGa ist der Meinung das er mit dem Nils klar kommt. Da der große Bruder bereits in den KiGa geht und auch der Vorkiga zu diesem KiGa gehört ist der Nils dort bekannt. Das SPZ ist nun leider der Ansicht das der Nils als Intigratives Kind in einen Intigrativen KiGa soll. Sie meinen das er mit 23 Kindern überfordert wäre und das er so noch besser gefördert würde (mehr Therapie). Wir waren jetzt mehrfach in dem großen Kiga zur Probe und es gab zumindestens mit der Gruppengöße kein Problem. Aber spätestens wenn gebastelt wird, oder z. B. Sing/Sprechspiele gemacht werden, wird er nicht mehr mitmachen können. Man kann mit ihm auch immer noch keine richtigen Brettspiele machen, da er einfach nicht akzeptieren kann(o. vielleicht auch nicht versteht) das er warten muß bis er dran ist. Vielleicht macht er aber auch eher Fortschritte, wenn er mit "normalen" Kindern zusammen ist und von ihnen lernen kann. Oder sollte er die zweijahre intensiv therapeutisch Betreut werden um so die Defizite abzubauen?? Ich kann mich einfach nicht entscheiden. Oh jeh jetzt ist das ganze ziemlich lang geworden - ich würde mich freuen wenn mir jemand einen Rat gebenkönnte bzw. von seinen Erfahrungen mit einem Integrativen Platz berichten könnte. Danke
LG
Sabine
 

Vanessa mit Sebastian

Haus- und Hofbäckermeisterin
Hallo Sabrina!


Ich habe Erzieherin gelernt und habe ein Jahr in einer integrativen Gruppe gearbeitet.

Nach deinen Beschreibungen würde ich auch eine integrative Kiga-gruppe empfehlen, denn dort wird besser auf seine Defizite eingegangen und man kann durch die bessere Förderung einiges wett machen!

Ausserdem denke ich, dass es für ihn schwer werden würde, wenn er in einer normalen Gruppe wäre, denn die anderen Kinder merken sehr schnell, dass er manche Dinge nicht so gut kann und in dieser Hinsicht können Kinder manchmal ganz schön gemein sein. Und es wäre sicherlich nicht hifreich, wenn er sich im Endeffekt nur allein beschäftigen würde.


In meiner Gruppe damals waren 10 gesunde Kinder und 5 Kinder mit motorischen Störungen oder diversen Defiziten.
Jedem dieser 5 Kinder war ein bestimmter Tag zugeordnet, an dem sich ein Erzieher mit dem Kind seperat beschäftigt hat (spezielle Übungen mit Bällen oder basteln,...) .
Man hat schnell gemerkt, dass die Kinder wirklich viel dazulernten und bei manchen waren die Defizite zum Schulanfang fast völlig verschwunden bzw. kaum noch wahrnehmbar.


Allerdings ist des nur meine Meinung und ich kenne deinen Sohn nicht und ich kenne auch die Einrichtung nicht, in die er kommen würde.

Ich würde dir raten, dir die Einrichtungen mal genau anzuschauen und nach dem Konzept zu fragen, wie sie mit den Kindern umgehen und welche Förderungsmaßnahmen sie anwenden. Das ganze dann eventuell noch mal mit dem Kinderarzt absprechen und dann eine Endscheidung nach dem Gefühl treffen.



Ich wünsche dir für deinen Sohn die richtige Endscheidung und alles Gute!
:winke: Vanessa
 

SabArNi

Familienmitglied
Hallo Vanessa,

danke für deine ausführliche Antwort.

dann eine Endscheidung nach dem Gefühl treffen.
Leider versagt das in dem Fall vollkommen. Ich war mir ganz sicher, das richtige zumachen wenn ich ihn im normalen KiGa anmelde. Aber seit der Entwicklungskontrolle im SPZ Anfang März weiss ich nicht mehr was richtig ist.
denn die anderen Kinder merken sehr schnell, dass er manche Dinge nicht so gut kann und in dieser Hinsicht können Kinder manchmal ganz schön gemein sein.
Das ist auch einer meiner "negativ Punkte" bez. "normaler" KIGA. Ich kann nicht einschätzen ob es seine Willenskraft stärkt oder ob es ihn eher demotiviert, zu sehen das die anderen kinder mehr können. In der Gruppe in der er jetzt ist fällt es nicht so stark auf da dort Kinder von 1,5 bis 3 sind. Aber auch dort können die ein Jahr jüngeren schon mehr reden wie er.
Lg
Sabine
 

Michi72

Gehört zum Inventar
Hallo,

kannst du nicht mal mit der Leitung des normalen Kigas reden, ob man nicht mal ein oder 2 Probetage(ich denke 2 wären besser) machen könnte?
Dann könntest du vielleicht sehen, wie es ihm gefällt und wie er zurecht kommt.
Dann kann man doch immer noch entscheiden.

Gruss
Michaela
 

Tomsmama

Dauerschnullerer
Hallo Sabine,
ich persönlich würde mich sicher für den integrativen KiGa entscheiden.
Natürlich habe ich nicht Deine Erfahrungen.

Tom ist in so einen KiGa gegangen, war allerdings nicht in der integrativen Gruppe. Da die Gruppen aber offen waren, ist es recht transparent gewesen. Ich habe so, wenn auch nur am Rande ein wenig vom KiGa-Geschehen mitbekommen können.

Eine Freundin von mir arbeitet dort jetzt auch als Erzieherin. Auf mich hat es immer einen sehr guten Eindruck gemacht und ich denke auch, dass Dein Kleiner so bessere Möglichkeiten der Förderung bekommt.
Natürlich mag das von Kita zu Kita unterschiedlich sein und ich würde auf jeden Fall die Einrichtungen auf mich wirken lassen. Die Idee mit den Probetagen fände ich auch gut, so kannst Du auch mal schauen, wie es auf Nils wirkt und er sich dabei fühlt.
 

SabArNi

Familienmitglied
Hallo,

für den Nils wäre es sicherlich einfacher in den "normalen2 KiGa zugehen. Wir bringen jeden morgen den großen Bruder dorthin und der Nils hat dort auch schon ein paar Probestunden dort verbracht. Nächste Woche wird er auch einen ganzen Vormittag dort verbringen. Ich hoffe das ich mir danach endlich sicher bin. Falls er in den intigrativen geht, muß er dort bis Nachmittags bleiben und beide Kinder wären in verschiedenen KiGa. Was den Tagesablauf nicht unbedingt einfacher macht. Aber das sollte kein Entscheidungsgrund sein. Ich möchte mir später nicht vorwerfen müssen ihm nicht die Möglichkeit gegeben zu haben bis zur Schule seine Defizite aufzuholen bzw. zu verringern. Über welchen Weg auch immer.
Vielen Dank für Eure Antworten.
LG
Sabine
 
Oben