Ich bin überfordert!!!

S

simonesympathicus

Hallo alle!!!
Ich muss euch einfach mal wieder um Rat fragen, denn ich fühle mich grad überfordert.Ich hate schon öfter im Schlafforum geschrieben, dass mein Kleiner (17 Monate) noch nie richtig durchgeschlafen hat, aber nun kommt noch hinzu, dass er nicht mehr ins Bett will!!!Ich schreibe extra hier, weil ich denke, dass es vielleicht ein Erziehungsthema ist.Also, Dustin will keinen Mittagsschlaf mehr machen, wenn ich schon mit dem Schnuller komme dreht er total durch, obwohl er hundemüde ist. Lege ich ihn dann ins Bett muss ich ihn streicheln bis er schläft sonst brüllt er alles zusammen (beruhigt sich auch nicht alleine).Abends dann das gleiche.Ich habe nun die Befürchtung, dass es daran liegt, dass ich ihn in letzter Zeit mittags habe schreien lassen (bin immer wieder kurz rein, aber dann wieder raus)-half aber nix.Habe ich ihm jetzt Angst vor dem Bett gemacht???Oder ist es nur eine "Ausprobierphase"? Auch sonst ist er total bockig wenn er etwas nicht bekommt-Bsp.heute mittag ist er nach 30 min.aufgewacht, geschrien, ich hol ihn raus, er ist noch hundemüde-keine Chance mehr ihn ins Bett zu kriegen, geh mit ihm in die Küche, er will einen Zwieback, ich geb ihm einen, er will noch einen-kriegt er nicht, ich erklär ihm er soll erst den einen essen-THEATER!!!!Er brüllt dann dermaßen, dass er sich fast überschlägt!Ich krieg dann irgendwann (nach zig Erklärungen)so eine Wut, dass ich ihn anschreie, Türen zuschmeiße oder gar etwas in die Ecke feure.Meine Nerven liegen echt blank und ich hab Angst vor mir selbst-der Schluß ist, dass er weinend und schreiend zu mir kommt und ich ebenfalls am heulen bin. Kann mir jemand Mut machen???
 
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Florence

Gehört zum Inventar
AW: Ich bin überfordert!!!

Es wäre sehr hilfreich, wenn Du das Alter Deines Kindes mit aufschreibst (oder vielleicht gleich in die Signatur das Geburtsdatum aufnimmst) - denn je nach Alter würden meine Empfehlungen deutlich variieren.

Liebe Grüße, Anke
 

Florence

Gehört zum Inventar
AW: Ich bin überfordert!!!

Hallo Simone,
In diesem Alter ist das "Nein!" fürs Kind als Willensäußerung sehr bedeutsam ;-) . Das war bei uns auch so - egal, was Mama wollte, das Kind wollte es nicht.
Zum Thema Ins-Bett-Gehen: Wichtig ist, anzukündigen, was in den nächsten Minuten passieren wird. Ich würde einen festen Ablauf einführen (man könnte es auch Ritual nennen), der aufs Schlafen vorbereitet. Bei uns läuft es mittags so: Nach dem Mittagessen Hände und Mund abwischen/waschen, verstreute Kuscheltiere, die im Bett gebraucht werden, einsammeln und dann sofort ins Bett. Dabei solltest Du schauen, daß Du ihn nicht zu spät hinlegst - wenn ein Kind übermüdet ist, trotzt es umso heftiger. Evtl. im Bett sitzend noch ein Buch anschauen, ruhig gemeinsam, dann Verabschiedung.
Es wird natürlich eine Weile dauern, dahin zu kommen, daß Du dann aus dem Zimmer gehen kannst und er ruhig im Bett bleibt und einschläft. Um dorthin zu kommen, würde ich es so probieren: Regelmäßigen Ablauf und Ankündigung der Schlafenszeit ab sofort immer. Wenn er im Bett liegt, aus dem Streicheln erstmal ein Handauflegen machen. Das so nach und nach zu einem Handhalten abschwächen - ich hab es dann so gemacht, daß ich ihre Hand in meine Faust genommen habe - ich habe ihr Halt gegeben, ohne daß sie klammern mußte. Wenn das erfolgreich ist, nur noch danebensetzen und keinen Körperkontakt mehr. Keinen direkten Augenkontakt, wenig auf ihn eingehen (monoton auf alles antworten "Du sollst jetzt schlafen, es ist Zeit zum Schlafen." oder ähnliches). Du mußt uninteressant wirken, kannst evtl. etwas lesen. Wenn das funktioniert, dann jeden Tag weiter wegsetzen vom Bett, bis Du irgendwann an und hinter der Tür angekommen bist. Parallel kannst Du kurzzeitige Entfernung vom Bett, z.B. mit Toilettengängen oder ganz kurzen Erledigungen in der Küche erklärt, einführen. Du kommst immer wieder, das soll die Botschaft sein. Läßt er Dich kurz gehen, dann die Abwesenheitsspanne ausdehnen.
Das ganze wird eine Zeit dauern und Dich noch einiges an Nerven kosten. Aber je entschlossener und konsequenter Du wirkst, umso besser wird es gehen.
Und das gilt für alle Bereiche. Er hat seinen Willen entdeckt, hat vielleicht noch Schwierigkeiten, auszudrücken, was er will, was ihn auch wieder verärgert. Und er versucht jetzt, wie er seinen Willen gegen Deinen durchsetzen kann. Je ruhiger und konsequenter Du ihm zeigst, daß er seinen Willen gern äußern darf, er auch, wenn möglich, Beachtung findet, Du aber in vielen wichtigen Fragen das Sagen hast, umso schneller wird es weniger Trotz geben (auch wenn die Spielchen immer wieder mal losgehen). Erkläre ihm, daß Du weißt, daß er verärgert, traurig, wütend ist, daß es aber nicht anders geht, weil..., dann fühlt er sich angenommen und verstanden. Ansonsten: Versuche, gelassener zu werden. Schau mal nach, in welchen Bereichen Du ihm vielleicht auch häufiger mal seinen Willen lassen kannst - wenn er sowieso zwei Zwiebäcke ißt, kann er auch gleich zwei bekommen. Manche Sachen sind so unwichtig, daß man keinen Kampf drum braucht. Wenn das Kind merkt, daß es immer wieder auch etwas durchsetzen kann und bestimmen darf, wird es sich in den unvermeidlich von Mama bestimmten Situationen auch eher kooperativ zeigen (meine Erfahrung). Wenn Du kurz vorm Platzen bist, verlasse die "Arena", geh kurz aus dem Zimmer, atme tief durch, zähl langsam bis zehn, dann geh wieder rein und regle die Sache ruhiger, lenke Deinen Sohn ab. Je häufiger und heftiger Du in die Luft gehst, umso interessanter wird es für ihn ;-) . Eine Mama, die in stoischer Ruhe ihren Standpunkt erklärt und vertritt, bietet dem Kind mehr Halt und zeigt nach der hundertsten Wiederholung, daß es auf ein und das gleiche Verhalten immer wieder die gleiche, langweilige Reaktion gibt.
In diesem Sinne: Starke Nerven und eine Tasse Baldriantee :kaffee: für Dich.
Liebe Grüße, Anke
 
S

simonesympathicus

AW: Ich bin überfordert!!!

Liebe Anke!
Ich danke dir für deine umfangreiche Antwort, es tut immer wieder gut Mut von außen gemacht zu bekommen und zu sehen, dass es anderen ähnlich geht/ging.Du hast recht-wenn ich selbst ruhiger bin, reagiere ich auf vieles gelassener und es gibt weniger Zoff, im Moment bin ich eben etwas angespannter, aber ich arbeite an mir. Das mit dem Ritual machen wir schon immer, nur ist es mittlerweile so, dass wenn ich abends das kleine Licht anschalte und sage, dass wir jetzt Musik anmachen (hören abends imer leise 1-2 Lieder und wiegen ihn dabei), schüttelt er den Kopf weil er weiß was jetzt kommt.Den angebotenen Schnulli wirft er dann von sich :trotz:. Ansonsten ist dein vorgeschlagener Ablauf mit dem Hand halten super-das werde ich so machen. Also nochmals danke und hoch die Tasse :winke:
 
G

Giovanna

AW: Ich bin überfordert!!!

Hallo Simone!

Wenn ich kurz davor bin wütend zu werden, weil Marlene tobt und tobt und tobt und sich durch nichts beruhigen lässt, dann helfen mir die Bachblüten Rescue-Tropfen meist recht gut meine Wut in den Griff zu kriegen. Und dann kann ich wieder ruhig und gelassen auf Marlene eingehen. Ansonsten finde ich Ankes Antwort total super und passend :prima:

lg, Johanna
 
Z

Zuzanna

AW: Ich bin überfordert!!!

Hallo Simone!


Wie Du siehst sind unsere beiden Racker gleich alt, und so wie Du das beschreibst auch gleich lebendig, wild, temperamentvoll, oder wie Du es auch immer nennen willst :( ....

Mir geht's somit ähnich wie Dir! Was mir ein wenig geholfen hat um etwas ruhiger zu werden sind Johanniskraut-Tabletten. Gut, sie nehmen nicht den ganzen Streß und sind kein Ausgleich für die schlaflosen Nächte, aber ich hab den Eindruck, daß sie mir zumindest ein klitzekleines bißchen geholfen haben...

Den Kampf um den Mittagsschlaf versuch ich ab und zu durch einen Spaziergang im Kinderwagen zu umgehen. Da gibt's zwar zuerst auch meist Gebrüll, weil er sich da nicht mehr so gerne reinsetzen will, aber sobald wir dann ein wenig gefahren sind fallen ihm doch die Augen zu ;-) ! Und ich kann z.B. in Ruhe einkaufen gehen!

Ich hoffe, ich konnte Dir ein bißchen weiterhelfen?
 
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