Gibt´s bei euch eine "Konsequenzen/Belohnungstabelle"?

finchen2000

Gehört zum Inventar
AW: Gibt´s bei euch eine "Konsequenzen/Belohnungstabelle"?

:winke:

Ich werde mal schauen, was ich mir aus all dem für uns "rausziehen" kann.

Und zu dem Thema

Und da soll mal einer behaupten, Hunde- und Kindererziehung hätte so absolut gar nichts miteinander zu tun.

ICH hab das nie behauptet :hahaha::heilisch:

Danke und lieben Gruss

Heike
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Gibt´s bei euch eine "Konsequenzen/Belohnungstabelle"?

Ich bin ja kein Verfechter des Ignorierens unerwuenschter Verhaltensweisen. Ich thematisiere die lieber in einem anstaendigen Gespraech :zwinker:. (Aber ich will auch keinen Hund :mrgreen:.)

Sonnen-/Wolkenplaene sind mir persoenlich jetzt auch zu sehr Verhaltensplan, und sein Verhalten zu planen, das passt mit meiner spontaneren Persoenlichkeit nur schlecht zusammen. Eine To-Do Liste anzulegen und abzuarbeiten und sich danach zu belohnen (a la Maikes Aufraeumkationen) ist fuer mich etwas anderes.

Mein Wutknubbel ist schon etwas aelter, aber meine aktuelle Strategie ist ihm klar zu machen, dass er seine Wut, seinen Frust bitte so ausleben soll, dass es fuer mich tolerierbar ist. Dass er einen zivilen Weg finden soll, mit diesen grossen und maechtigen Gefuehlen umzugehen. Tueren knallen ist zB nicht akzeptabel, ich bin geraeuschempfindlich und den Tueren tut das weh :). Im Kinderzimmer bei geschlossener Tuer ein Bruellerchen loszulassen, das ist allerdings in Ordung.

Ich glaube, Du kannst die grossen Gefuehle nicht mit einem Plan "weg machen", Du kannst aber mit Deinem Sohn fuer Eure Familie akzeptable Verhaltensweisen entwicklen damit umzugehen. Bei uns reicht ein direktes Lob nach der Situation - Du, ich fand das wirklich sehr reif, wie Du vorhin mit Deiner Wut in Dein Zimmer gestapft bist, ohne jemandem wehzutun oder direkt nebem mir so laut zu bruellen. Meine Kinder freuen sich, wenn das jemand wahrnimmt, wie sie es schaffen bessere Selbstkontrolle auszuueben. Es ist ja eine so wichtige Entwicklung.

Lulu
 
Zuletzt bearbeitet:

Corinna

Forenomi
AW: Gibt´s bei euch eine "Konsequenzen/Belohnungstabelle"?

Mein Wutknubbel ist schon etwas aelter, aber meine aktuelle Strategie ist ihm klar zu machen, dass er seine Wut, seinen Frust bitte so ausleben soll, dass es fuer mich tolerierbar ist. Dass er einen zivilen Weg finden soll, mit diesen grossen und maechtigen Gefuehlen umzugehen. Tueren knallen ist zB nicht akzeptabel, ich bin geraeuschempfindlich und den Tueren tut das weh :). Im Kinderzimmer bei geschlossener Tuer ein Bruellerchen loszulassen, das ist allerdings in Ordung.

Siehst du, Lulu, und das ist bei uns etwas "schwerer", weil David z.B. in seiner Wut früher gar nicht "erreichbar" war!
Da hat dann irgendwas in ihm "zu" gemacht und er war nicht mehr ansprechbar! :verdutz:
Sehr schwer auszuhalten - wohl für uns beide- aber ich schätze besonders für ihn, weil er brüllte und brüllte und nicht "wohin" wußte mit sich.
Ich durfte ihn nicht trösten, da hat er um sich geschlagen und getreten, genauso wenig durfte ich ihn aber in einem Raum absetzen und ihn seinen Gefühen überlassen -egal was ich machte, es steigerte seine Wut nur! :roll:

Mittlerweile ist er "leichter" zu händeln, läßt sich aus seiner Wut rausholen, was vieles einfacher macht!

lulu hat gesagt.:
Ich glaube, Du kannst die grossen Gefuehle nicht mit einem Plan "weg machen", Du kannst aber mit Deinem Sohn fuer Eure Familie akzeptable Verhaltensweisen entwicklen damit umzugehen. Bei uns reicht ein direktes Lob nach der Situation - Du, ich fand das wirklich sehr reif, wie Du vorhin mit Deiner Wut in Dein Zimmer gestapft bist, ohne jemandem wehzutun oder direkt nebem mir so laut zu bruellen. Meine Kinder freuen sich, wenn das jemand wahrnimmt, wie sie es schaffen bessere Selbstkontrolle auszuueben. Es ist ja eine so wichtige Entwicklung.

Nein, "weg machen" kann man kein Gefühl mit so einem Plan!

Aber ich schätze, Heike wollte sich und dem Kurzen damit helfen, überhaupt einen Anfang dahingehend zu finden??

Und daß du anmerkst, wenn sie in ihrer Wut "angemessen" reagiert haben, merke ich mir!
Sowas hab ICH nämlich noch nie gemacht! :oops:

:winke:
 

finchen2000

Gehört zum Inventar
AW: Gibt´s bei euch eine "Konsequenzen/Belohnungstabelle"?

:winke:

in seiner Wut früher gar nicht "erreichbar" war!
Da hat dann irgendwas in ihm "zu" gemacht und er war nicht mehr ansprechbar!
Sehr schwer auszuhalten - wohl für uns beide- aber ich schätze besonders für ihn, weil er brüllte und brüllte und nicht "wohin" wußte mit sich.
Ich durfte ihn nicht trösten, da hat er um sich geschlagen und getreten, genauso wenig durfte ich ihn aber in einem Raum absetzen und ihn seinen Gefühen überlassen -egal was ich machte, es steigerte seine Wut nur!

Genau so ist es bei uns!!

Manchmal, ganz ganz selten komme ich an ihn heran, wenn
ich sage: "Du bist jetzt ganz doll wütend, oder? Weil du dieses oder jenes
nicht bekommst oder tun sollst usw.! Das kann ich verstehen, das kenne ich
auch etc. etc" Aber in 90% der "Fälle" funktioniert das eben nicht.

Aber ich schätze, Heike wollte sich und dem Kurzen damit helfen, überhaupt einen Anfang dahingehend zu finden??

SO ist es! :bussi:

LG
Heike
 

Corinna

Forenomi
AW: Gibt´s bei euch eine "Konsequenzen/Belohnungstabelle"?

Heike, ich hab für David

[isbn]3785550189[/isbn]

gekauft. Das hat ihm ebenfalls sehr geholfen, sich zu äußern! :jaja: Und wir lesen es immer noch zwischendurch!

Alles in allem denke ich, du solltest DEINE Gefühle nahezu immer benennen, damit er sie zuzuordnen lernt.
Und sag ihm, daß es völlig ok ist, daß er wütend ist, du ihn aber auch gerne trösten würdest.

Manchmal redet David richtig "böse" vor sich hin, erzählt mir wie "schlecht" ich bin ect, ich habe aber das Gefühl, er ist super traurig und braucht Trost.
Dann sag ich David, daß es viel "einfacher" für uns beide wäre, wenn er sagen würde, daß er gerne getröstet würde, anstatt einen Streit mit mir anzufangen, bei dem ich dann keine "Lust" verspüre, ihn in den Arm zu nehmen.
Sowas hat schon einige Male unsere Situationen entschärft! :jaja:

Ach ja: David braucht übrigens nicht immer einen für mich ersichtlichen "Grund", um so aus dem Gleichgewicht zu gelangen!
Es "geht ihm dann nicht gut" und das reicht schlichtweg, um einen Anfall vom Zaun zu brechen.

Ich habe über das letze Jahr hinweg übrigens eine deutliche Besserung bei David sehen können, er läßt sich jetzt trösten, wenn er sich weh tut, anstatt einen Wutanfall zu bekommen und wenn ich mal "nein" sagen muß, dann versucht er mit Argumenten weiter zu kommen, was vor ca. einem halben Jahr noch gar nicht ging.

Dein Knirpsi wird reifen, dann wird es einfacher! :troest:

:winke:
 

finchen2000

Gehört zum Inventar
AW: Gibt´s bei euch eine "Konsequenzen/Belohnungstabelle"?

:winke:

ich hab´s direkt bestellt, danke!

Also trösten lässt er sich, wenn er sich wehgetan hat, immer!
Das ist absolut kein Problem.

Bei ihm geht es hauptsächlich darum, dass er so "ausflippt", wenn
er seinen Willen nicht kriegt, bzw. er kann absolut nicht warten, wenn
ich ihm z. B. sage, dass irgendetwas noch bis nach dem Abendbrot oder
bis nächste Woche warten muss. Das sind ja auch dann Dinge, wo ich gar
keinen Kompromiss mit ihm schliessen könnte, weil es schlicht und
einfach nicht möglich ist.

Dazu kommt auch noch, dass er, wenn er Pipi muss, oft nicht geht,
weil er mit irgendwas zu beschäftigt ist.

Man merkt es ihm an (wir zumindest), er ist wie soll ich das erklären,
"wie auf Droge", er ist laut, hektisch, aufgedreht, schreit, wird grob,
hibbelig, ach tausend Sachen sind das.

Aber, "NEIN", er muss nicht, das schreit er uns dann ins Gesicht,
wir wissen es genau, aber was sollen wir da machen?:(

Oft steigert er sich dann in den völligen "Wutanfall" hinein,
das ist so was, was soooo unnötig ist, so leicht zu "beheben".

Sobald der körperliche Druck nachlässt, ist er wie verwandelt.
Wenn er dann irgendwann geht..

(er hat keine Schmerzen oder so, nicht, dass das jemand vermutet)

Das schlaucht unser Familienleben ganz schön.

Na ja, das ist aber nicht unser Hauptproblem, die beiden
Sachen hängen auch nicht direkt zusammen, denn wenn
er Pipi muss und nicht geht, kann man sich auf den Kopf stellen,
da würden alle Ideen und Vorschläge eh ins Leere gehen.

Darum ging es mir auch hier nicht.

Aber dieses Verhalten trägt natürlich dazu bei, dass
unsere Nerven arg angekratzt sind.

Ich hoffe, es legt sich bald wieder

Ihr habt mir sehr geholfen, dankeschön!

LG
Heike
 

waldschnepfe

Dauerschnullerer
AW: Gibt´s bei euch eine "Konsequenzen/Belohnungstabelle"?

Liebe Heike,

ich für mich würde solche Instrumente (Sonne/Wolkentabelle) nicht anwenden. Der Grund ist, dass ich das für mich selber auch nicht wollen würde. Stell Dir mal vor, Du hast irgendeinen Aussetzer - jeder hat ja mal nen schlechten Tag - und Dein Kind geht zu einer Tafel und pappt da eine Wolke drauf mit den Worten "Mama war jetzt nicht brav!" Also ich würde da gepflegt austicken, vor allem wenn ich eh schon mies drauf bin. Das hilft ja auch überhaupt nicht, aus der schlechten Laune, dem Wutanfall oder einem sonstigen Stimmungstief rauszukommen, im Gegenteil!
Auch Belohnungen finde ich wenig hilfreich. Ich möchte nicht den Eigenimpuls der Kinder zerstören, auch ohne in Aussicht gestellte Belohnung etwas "richtig" zu machen. Das Gefühl etwas richtig zu machen kann nämlich schon Belohnung genug sein. Ich möchte ja auch nicht, dass das Kind nur noch nach der Belohnung schielt, wenn ich etwas von ihm will, sondern gerne und aus Eigenantrieb mittut.
Auch wenn die Belohnung gemeinsam verbrachte Zeit ist z.B. auf dem Spielplatz, finde ich das problematisch. Ich will ja auch nicht, dass mein Kind denkt, ich unternehme nur was mit ihm, wenn es bestimmte Dinge tut oder nicht tut. Das ist für mich absolut selbstverständlich und ich möchte das nicht an Bedingungen knüpfen. Ganz abgesehen davon, dass ich mich ja ins eigene Fleisch schneiden würde, weil ich ja gerne mit meinen Kindern was unternehme :)
Was ich anstattdessen mache? Ich versuche, das Verhalten meiner Kinder sanft in die richtige Richtung zu lenken. Z.B. beim Aufräumen: "Komm wir räumen schnell noch das Spielzimmer auf. Magst Du die Spielküche aufräumen oder die Autos ins Parkhaus stellen? Ok, dann mach ich die Autos und helfe Dir gleich, wenn ich fertig bin"..."Super, jetzt sind wir schon fertig. Jetzt haben wir richtig Platz, ein neues Spielzeug rauszuholen. Magst Du eins aussuchen?" Wenn Helene doch mal einen Tobsuchtsanfall kriegt (kommt durchaus vor) mache ich ihr halt immer wieder Angebote, da rauszukommen. Bleibe bei ihr und spiele z.B. ruhig mit Friedrich weiter und spreche sie immer wieder an, bis sie irgendwann ihren Stolz überwindet und auf einen Vorschlag eingeht. Manchmal rennt sie auch raus, knallt die Tür und verzieht sich in ihrem Zimmer. Dann lasse ich sie erst mal in Ruhe runterkommen und klopfe dann nach ein paar Minuten bei ihr und sage, dass ich es schöner fände, wenn sie bei uns wäre.

Eine Zeitlang habe ich es mehr mit Konsequenzen versucht. Logischen Konsequenzen, die aber im Grunde ja doch Strafen sind. Das war bei mir nicht erfolgreich. Helene wurde mit der Zeit immer bockiger und hat bei Meinungsverschiedenheiten gleich komplett dicht gemacht. Aktuell läuft es deutlich besser... Hoffentlich bleibt das so.

Viele Grüße + gute Nerven

Verena
 

waldschnepfe

Dauerschnullerer
AW: Gibt´s bei euch eine "Konsequenzen/Belohnungstabelle"?

:winke:
Dazu kommt auch noch, dass er, wenn er Pipi muss, oft nicht geht,
weil er mit irgendwas zu beschäftigt ist.

Man merkt es ihm an (wir zumindest), er ist wie soll ich das erklären,
"wie auf Droge", er ist laut, hektisch, aufgedreht, schreit, wird grob,
hibbelig, ach tausend Sachen sind das.

Aber, "NEIN", er muss nicht, das schreit er uns dann ins Gesicht,
wir wissen es genau, aber was sollen wir da machen?:(

Oft steigert er sich dann in den völligen "Wutanfall" hinein,
das ist so was, was soooo unnötig ist, so leicht zu "beheben".

Sobald der körperliche Druck nachlässt, ist er wie verwandelt.
Wenn er dann irgendwann geht..

Liebe Heike,

noch ein Denkanstoss dazu. Du hast im ersten Post geschrieben, dass die Tabellenmethode beim Sauberwerden hilfreich war. Ganz ehrlich hört sich das was Du hier schreibst für mich nicht so an. Unter Umständen (ich kenne Euch nicht und kann das wahrscheinlich überhaupt nicht beurteilen, aber vielleicht helfen meine Ideen Dir weiter - wenn nicht, vergiss sie einfach) ist es ja so, dass er sich durch die Liste manipuliert fühlt trocken zu werden. D.h. durch diese Methode hat er keinen wirklichen Eigenimpuls entwickelt, auf die Toilette zu gehen, um groß uns selbständig zu werden, sondern lediglich, um dieses Feuerwehrauto zu bekommen. Jetzt gibt es keine Belohnung mehr und er empfindet das Klogehen nicht als etwas, dass er für sich selber macht sondern als etwas was er seinen Eltern zum Gefallen macht, weil er es muss oder weil man ihn da hinmanipuliert hat.
Nur eine Idee, vielleicht ja hilfreich...

Verena
 
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