Fabio 1.8.2004 (achtung lang)

Mordillo

Dauerschnullerer
Hallo Fabio!!



Ich möchte nun endlich deinen Geburtsbericht aufschreiben, weil es nun doch schon recht lange her ist und die Erinnerungen immer blasser werden L



Am 18.11.03 wussten wir, dass du, nach bald 5 Jahren warten, unterwegs zu uns bist!!! Bis es soweit war, waren viele Auf und Ab’s , viele Tränen, Hoffnungen aber ebben auch Enttäuschungen.



Ich hatte eine schöne Schwangerschaft. Fühlte mich eigentlich immer sehr gut und hatte wenig mit Übelkeit zu kämpfen. Ich ging auch ab der 37.SSW in die Geburtsvorbereitende Akupunktur, damit sollte die Eröffnungsphase schneller gehen.



Am Di. 27.7., war ich beim Gyn. und bei der Sono Messung, wurde festgestellt, dass du nicht mehr richtig wächst. Bei einem Wert bist du unter die 10. Perzentile gefallen. Das CTG war aber Tipp topp und die Nabelschnurdurchblutung auch. Er meldete mich für den 29. zum Einleiten an.



So meldete ich mich am Do. 29.7. im Gebärsaal. Ich habe aber meine Sachen nicht mitgenommen, weil ich sicher war, dass ich nochmals nach Hause konnte und wollte. CTG wurde gemacht auf dem es in 30 Minuten 3 Wehen anzeigte, welche ich aber nicht spürte. Angelika (meine Wunschhebammen) hatte Dienst und meinte, ich könne sicher wieder nach Hause und noch einige Tage abwarten. Du wurdest dann nochmals per US ausgemessen wobei die Ärzte mühe hatten, dich wirklich „schön“ zu sehen. Die Ärzte meinten aber, dass es wohl doch besser ist, jetzt schon einzuleiten, wo es dir noch so gut geht, und nicht zu warten, bis etwas nicht mehr in Ordnung ist. Ich sollte mich in 2 Tagen wieder melden, wenn sich bis da nichts getan hat. Habe dann noch von der Hebamme ein Rezept für einen Wehentee bekommen und sollte es am nächsten Tag mit dem Wehencocktail versuchen. Auch ein Wehenförderndes ÖL um den Bauch zu massieren habe ich bekommen.

An diesem Tag hatte ich einen Bauchumfang von 101cm, Fundus 29cm und 7 kg zugenommen. Du wurdest auf 3000g geschätzt.



Leider nützte der Wehentee, das Öl und der „widerliche“ Cocktail nichts (ausser einen Schwips und viele Besuche auf dem Klo) und ich trat am Sa. 31.7. um 9.00 Uhr wieder im Gebärsaal ein. Diesmal mit allen Sachen, weil ich wusste, dass ich das Spital nur noch mit dir verlassen werde. Ich hatte Glück und „meine“ Hebamme hatte wieder Dienst. Es wurde ein CTG geschrieben auf dem aber keine Wehen sichtbar waren, aber du warst sehr lebhaft. Um 10.00 Uhr bekam ich dann das erste Zäpfen. Angelika meinte nur noch, dass sie deinen Kopf gut fühlt und du ihn schüttelst, so nach dem Motto „ich will noch nicht“. Nach einiger Zeit liegen, ging ich dann mit deinem Papi auf die Station und bezogen das Zimmer, in dem ich liegen würde, wenn nichts weiter ginge oder ich dann doch bleiben müsste. Danach gingen wir nach draussen. Es war ein wunderschöner Tag.



Um 13.30 gingen wir dann wieder zum CTG, aber immer noch keine Wehen. Um 14.20 habe ich dann das nächste Zäpfen bekommen. Dein Papi ging nochmals nach Hause um noch mit Gizmo laufen zu gehen. Jetzt spürte ich ab und zu einen harten Bauch.



18.30 ich ging wieder zum CTG. Der Bauch wird immer wieder mal hart, aber ist nicht schlimm. Es wird nun kein Zäpfchen mehr eingelegt sondern abgewartet. Dein Papi geht nach Hause. Es ist der Abend vor dem Nationalfeiertag und hier wird schon gefeiert. Er schaut, dass all unsere Tiere im Haus sind und Gizmo bei der Knallerei nicht in Panik gerät.



Um 22.10 gehe ich dann alleine nochmals zur CTG Kontrolle. Ich spüre jetzt unregelmässig einen harten Bauch aber schlimm ist es immer noch nicht. Ich bin aber müde, weil ich die letzte Nacht vor Aufregung nicht schlafen konnte und war froh, dass ich nachher ins Bett gehen konnte. Wie ich mich da geirrt habe. *ggg* Das CTG zeig unregelmässige Wehen. Dir geht es Tipp top.



Ich ging nach dem CTG aufs Zimmer und wollte noch ein wenig Fern sehen (Bruce Willis, Die Hard2). Draussen sah man immer wieder mal Feuerwerk aufsteigen. Aber irgendwie war es mir gar nicht mehr wohl auf dem Bett. Ich konnte mich nicht entspannen und der Bauch wurde immer regelmässiger hart. So entschied ich mich, mal über die Gänge zu laufen. Da ich aber so müde war, habe ich es dann nochmals versucht mit liegen, aber sobald die nächste Wehe kam, musste ich aufstehen und mich bewegen. Ich konnte gar nicht liegen.



Dann kam mir die Idee, dass ich doch im Gebärsaal in die Badwanne könnte. So meldete ich mich um 00.45 wieder dort und fragte nach einer Badewanne. Es hat mich dann erstaunt, dass sie mich in den Gebärsaal brachte und nicht in ein Vorbereitungszimmer mit einer kleinen Wanne. Ich hätte ja nie gedacht, dass diese Wehen nun wirklich der Beginn deiner Geburt war. Während das Wasser in die Wanne lief, wurde nochmals ein CTG geschrieben. Dir ging es immer noch Tipp topp. Im liegen oder sitzen waren die Wehen irgendwie unerträglich. Und im stehen, lässt sich das CTG nicht so gut ableiten. Da ich mich im stehen so verkrampfte bekam ich 2 Zäpfchen, deren Wirkung ich aber nicht mitbekam. J So ging ich danach um 1.20 Uhr in die Badewanne. Leider war das Wasser nicht genügend warm, weil wohl zur gleichen Zeit in einem andern Gebärsaal auch die Wanne gefüllt wurde. Die Nachthebamme hat mir dann heisses Wasser vom Wasserkocher gebracht. Aber es reichte nicht und mir war es so in der Wanne nicht wohl.



Um 2.00 war ich schon eine Weile wieder aus der Wanne raus. Ich konnte aber die Wehen immer noch nur im stehen verarbeiten und jetzt kam einen nach der anderen. Sie waren nicht so schlimm, aber ich hatte keinerlei Pausen dazwischen und konnte mich nicht mehr erholen. Bekam dann noch 2 Homöopathische Globuli.



Um 3.00 rief ich dann endlich deinen Papi an. Eigentlich wollte ich ihn so lange wie möglich schlafen lassen, aber ich war doch froh, dass er jetzt kommt. Einfach damit ich jemand hatte, an den ich mich lehnen konnte, der mich mal ganz fest in die Arme nahm. Denn das fehlte mir sehr!!



Etwa um 3.30 war dann dein Papi da und ich war so froh ihn zu sehen!! Endlich jemand bei dem ich den Tränen freien lauf lassen konnte, der mich drückte!! Da ich immer noch keine Wehenpausen hatte und mich vor lauter Müdigkeit kaum mehr auf den Beinen halten konnte, entschied ich mich für eine EDA. Ich wusste aber, dass ich noch eine Weile warten musste, weil die Anästhesie gerade mit einem KS begonnen hatte.



Die Wehen wurden immer schlimmer und ich hatte immer 3-4 Wehen hintereinander und dann eine kleine Pause von wenigen Sekunden und dann kam die nächste. Ich bekam dann nochmals Homöopathische Globuli um 4.30.



Um 5.00 kam dann endlich der Anästhesie Arzt und setzte mir die EDA. Dazu bekam ich ein Medikament, das die Wehen hemmt, in die Infusion gespritzt. So verschwanden die Wehen, damit ich mich still halten konnte während dem stechen und den Rücken biegen konnte. Dieses Gefühl, als die Wehen weg waren, es war nicht zu glauben. Dann wurden die Beine warm und ich wusste, dass die EDA jetzt sass. (5.30) Ich legte mich auf die Seite und döste weg. Ich spürte die Wehen immer noch, aber sie taten nicht mehr weh. Es war ein Druck im Bauch aber nicht mehr. Auch dein Papi döste auf dem Stuhl weg. Und im Hintergrund hörte ich dein Herzchen schlagen vom CTG und du hattest wieder einmal den Schluckauf. Das war so richtig beruhigend.



So dösten wir beide bis Schichtübergabe war. Die Hebamme meinte noch, sie untersuche nicht mehr, das könne Angelika machen und evtl. dann über einen Wehentropf entscheiden.



So kam dann Angelika um 7.25. Ich hatte einen enormen Druck nach unten und spürte jetzt auch die Wehen wieder. Die EDA wirkte nicht mehr. Aber für die Geburt war das nicht schlecht. Als Angelika mich untersuchte grinste sie und sagte nur noch, jetzt komme sie für das schöne, nämlich die Geburt! Da die Fruchtblase immer noch intakt war, wurde diese dann um 7.33 gesprengt. Das Fruchtwasser war klar. Das war ein Zeichen, das du noch nicht in Stress gekommen bist. J Die Schmerzen werden immer schlimmer und auch der Druck nach unten. Ich drehte mich dann in verschiedene Lagen, gerade so wie es mir wohl war. Am wenigsten wohl war es mir im liegen und am besten ging es in der Hocke. Da war mir dein Papi eine grosse Hilfe, weil ich einen Arm um ihn schlingen konnte und den andern um ein Seil und ich mich so voll hängen lassen konnte. Aber du wolltest trotz allem pressen nicht kommen. Ich habe in meinem Leben wohl noch nicht so viel geschrieen. Die Ohren der andern tun mir jetzt noch leid. Einmal hab ich auch geschrieen „Fabio bitte komm jetzt raus“ Die Ärztin schaute mich dann an und meinte, in dem Fall gibt es einen Jungen der Fabio heisst und wir bejahten das.



Um 8.14 war es dann soweit. DU wurdest geboren. Der schönste Moment in meinem Leben, als die Hebamme dich mir auf den Bauch legte. So ein kleines Menschenkind. Du hast am Anfang gar nicht geschrieen sondern mal nur geschaut. Dann kamen dann die ersten Töne, aber die waren noch ganz zart und fein. Diesen Moment werde ich nie mehr vergessen wie du bei mir lagst. Auch dein Papi war ganz hin und weg. Er durfte dann die Nabelschur durchschneiden. Leider hat es einen Dammriss und 2 Vaginalrisse gegeben, weil du mit den Schultern hangen geblieben bist. Die wurden dann unter Lokalanästhesie noch genäht. Kurze Zeit später habe ich dich mit wenig Hilfe das erste Mal angelegt und du hast das erst Mal getrunken.



Wir blieben dann noch einige Zeit so zusammen liegen. Ich und auch du haben es so zusammen genossen. Deine Papi badete dich das erste Mal und dann und ich ging duschen. Ich fühlte mich gleich wie ein anderer Mensch nach dieser Dusche. Die EDA wurde in der Zwischenzeit auch gezogen und ich konnte mich wieder frei bewegen. Nach dem Bad wurdest du vermessen. 3060g schwer, 49cm gross und einen Kopfumfang von 34.5cm. Wir assen dann noch z’Morge, welches ich aber nicht so vertragen habe und es kam dann wieder zurück *würg*. Da wir ja nach Hause wollten kam dann auch noch der Kinderarzt vorbei und schaute dich von Kopf bis Fuss an. Du bist ein gesundes Kerlchen. Wir zogen um in ein Wehenzimmer mit einem grossen Bett. Dort ruhten wir zwei uns zusammen aus. Papi telefonierten dann deinen Grosseltern und dem Götti und Gotti. Zusammen assen wir dann noch z’Mittag dort. Danach telefonierte Papi noch mit der Hebammen und Astrid kam dann am Abend auch das erste Mal vorbei. Papi fuhr am Nachmittag nach Hause und holte deine Kleider und den Maxi Cosi. Das hatten wir noch zu Hause gelassen, weil ich nicht dachte, dass du so schnell kommen würdest. Bei dir wurde noch der Hörtest gemacht der auch gut war und bei mir kam die Anästhesie nochmals vorbei. So, jetzt war nicht’s mehr im Weg, das wir gehen konnten. Um ca. 17.00 ging es dann auf nach Hause. Dort wurden wir von verschiedenen Nachbarn empfangen und kurze Zeit kamen auch dein Grossi und Nonno vorbei um dich das erst Mal zu sehen. Gegen 20.00 kam dann noch die Hebamme. Nach ihrem Besuch gingen wir alle zusammen zeitig zu Bett und haben die ganzen 1. August Feierlichkeiten verschlafen.



Das Wochenbett zu Hause war wunderschön. Dein Papi hat sich 2 Wochen Ferien genommen und so hatten wir eine schöner erste Zeit zusammen, wo wir uns aneinander gewöhnen konnten.



Fabio, du bist das grösste Geschenk auf dieser Welt und es ist so schön, dass es dich gibt.



Ich liebe Dich ganz fest



Dein Mami!!



Es ist ein Wunder,
sagt das Herz.
Es ist eine große Verantwortung,
sagt die Vorsicht,
Es ist sehr viel Sorge,
sagt die Angst.
Es ist ein Geschenk Gottes,
sagt der Glaube.
Es ist unser größtes Glück,
sagt die Liebe.
Es ist unser Sohn Fabio.... sagen wir.





Ich ben am 01.08.2004

Am Morge am vierzäh ab achti

of d’Wält cho.

3060g schwär

49cm gross
 

Martina

Dauerschnullerer
Hallo Tanja,

so eine Geburt ist wirklich eine enorme Sache.
Du hast alles so gut beschrieben, da denkt man unweigerlich an die eigenen Erfahrungen und Empfindungen.
So schmerzhaft die ganze Angelegenheit doch ist, ich möchte diese Erlebnis und Ergebnis auf keinen Fall missen.
Aber wie die Zeit vergeht!
Nun wird dein Kleiner auch bald ein Jahr alt.
 
D

dienchen

liebi tanja

es isch en mega schöne bricht.. ja und ziit vergaht wörklich zu schnell, jetzt isch dä chli denn au scho gli es jahr alt! wahnsinn!!!!

witterhin alles guet und gaaaaaaaaaaaanz viel freu a euem fabio!

dienchen
 

Jessi

Gehört zum Inventar
Liebe Tanja

Das hast du schön beschrieben - und der steinige Weg bis zur Geburt hat sich mehr wie nur etwas gelohnt.

Weiterhin alles gute wünscht dir
Jessica mit Familie
 
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