Erfahrungen der "Flaschenmamis" gesucht...

S

Silke2304

Hallo,

wollte euch einfach mal fragen, was ihr so für Erfahrungen gemacht habt, wenn ihr nicht gestillt habt oder früh abgestillt habt, so wie ich zum Beispiel...
Bei mir hat es mit dem Stillen einfach nicht geklappt, Fabian wollte irgendwie gar nicht an meine Brust, er drehte den Kopf weg, saugte immer nur ein paar Minuten und innerhalb von 2 Tagen hatte ich wunde und offene Brustwarzen. Das Schlimme war, dass mir keiner richtig helfen konnte, die Schwestern im Krankenhaus nicht, weil sie keine Zeit hatten und die Hebamme wusste auch keinen richtig hilfreichen Rat. Auf die Idee eine Stillberaterin zu fragen bin ich leider nicht gekommen... :-?
Nun ja, ich hab dann nach 2 Wochen abgestillt, weil ich einfach nicht mehr konnte. Ich war fertig, Fabian nur unzufrieden und die ganze Familie litt darunter. Daher war es für mich die einzige Lösung. Jetzt ärgere ich mich etwas, dass ich es nicht länger oder mit Hilfe einer Stillberaterin versucht habe...
Eigentlich wollte ich unbedingt stillen, weil ich es sooo schön finde.

Was ich aber eigentlich sagen wollte, seit ich abgestillt habe, muss ich die Erfahrung machen, dass "Flaschenmamis" wie Mütter 2. Klasse dargestellt werden. Zumindest wird man von sehr vielen Frauen angefeindet. Ich finde das nicht in Ordnung, da man doch erst mal hinterfragen muss, warum eine Frau nicht stillt und es aber auch akzeptieren muss, wenn eine Frau es einfach nicht möchte. Ich finde das hat auch was mit Toleranz zu tun, denn Babys die die Flasche bekommen, gedeihen meistens genau so gut und bekommen auch eine innige Bindung zu der Mutter und auch zum Vater (der wird nämlich dabei auch eingebunden).
Ich weiß, daß stillen zur Zeit auch wieder sehr modern ist und ich erinnere mich an Erzählungen meiner Mutter, dass man damals eher schief angeschaut wurde, wenn man stillte.
Klar ist Muttermilch das Beste was es gibt und ich hatte sehr oft ein schlechtes Gewissen, weil ich abgestillt habe... Aber ich bin doch trotzdem eine gute Mutter! Selbst in meinem Freundeskreis ist es mir letztens passiert, dass ich mir von einer guten Freundin eine ziemlich scharfe Bemerkung eingefangen habe... So von wegen ich hätte es mir ja einfach gemacht... Einfach finde ich es nun wirklich nicht, denn man muss die Flaschen erst zubereiten, dann sauber machen und auskochen, ganz zu schweigen von den Kosten, die durch die Nahrung und Sauger & Flaschen entstehen... Also ich persönlich finde es einfacher, dem Baby die Brust zu geben, vorausgesetzt das Stillen klappt gut...
Mich hat es ziemlich getroffen, gerade weil ich sowieso schon ein schlechtes Gewissen habe wegen dem Abstillen und weil ich mich trotzdem als eine gute Mama sehe, die ihrem Kind viel Nähe gibt.
Ich frage mich, warum man nicht einfach die Entscheidung jeder Mutter akzeptieren kann, ohne die Mütter die eben nicht stillen schief anzuschauen.
Mich ziehen diese fiesen Bemerkungen noch mehr runter und verstärken mein schlechtes Gewissen, was ich sowieso schon habe. Trotzdem weiß ich, dass es für mich und Fabian wohl die beste Lösung war, denn seit Fabian die Flasche bekommt ist er total ausgeglichen und zufrieden, weil ich es auch bin!
Und ich denke das ist dann wohl besser, denn an erster Stelle steht doch immer das Wohl des Kindes. :-o

Liebe Grüße

Silke
 

Viola

Unschuldsengelchen
AW: Erfahrungen der "Flaschenmamis" gesucht...

Silke2304 hat gesagt.:
Hallo,

Trotzdem weiß ich, dass es für mich und Fabian wohl die beste Lösung war, denn seit Fabian die Flasche bekommt ist er total ausgeglichen und zufrieden, weil ich es auch bin!
Und ich denke das ist dann wohl besser, denn an erster Stelle steht doch immer das Wohl des Kindes. :-o

Liebe Grüße

Silke


Hallo Silke,

Da hast du dir die Frage doch schon selbst beantwortet? ;-) Das ist doch so in der Form das Wichtigste! :)

Also, ich denke, viele Mamis die auf Flasche umstellen, egal warum haben erst mal dieses berühmte schlechte Gewissen. Doch das vergeht, das versichere ich dir! Bei mir war es genauso wie bei dir, mit dem Gewissen. Ich habe im KH nach 3 Tagen schon abgestillt, weil ich es als Besser empfunden habe, wegen den Problemen und den damit verbundenen Medikamenten usw, die ich bekam.

Heute bin ich froh dass ich die Flasche gebe!

LG,Viola
 
N

Natalia

AW: Erfahrungen der "Flaschenmamis" gesucht...

Hallo Silke,

ich verstehe Dich total gut, ich hatte nämlich genau dieselben Probleme mit dem Stillen, die haben 3 Wochen gedauert und ich hatte auch nicht mehr geglaubt, daß es noch klappen würde und hatte mich schon fast mit dem Gedanken versöhnt, auf Flasche umzustellen. Dann hat es aber doch noch geklappt, aber nur weil ich zum Glück total gute Unterstützung bekommen habe. Und ja, ich finde auch, daß die Frauen, die nicht stillen können oder möchten, zur Zeit verurteilt werden, ich finde es total blöd. Das Verrückte ist, daß man (frau) als stillende bzw. stillenwollende Mutter von ihrem Umfeld auch oft nicht unterstützt, sondern unter Druck gesetzt wird. Ich mußte mir zumindest anhören, daß ich bestimmt zu wenig Milch habe und mein Kind verhungern lassen will, und ich solle doch zufüttern usw. Viele meine Freundinnen wurden so verunsichert und haben abgestillt (bzw. es wurde schon im Krankenhaus zugefüttert, ohne die Mütter zu fragen), aber wenn man erstmal abgestillt hat, dann heißt es auch, die hat es nicht geschafft und ist also eine schlechte Mutter. Eine andere Freundin von mir hatte einfach von Anfang an keine Milch und ihre Hebamme hat sie unter Druck gesetzt mit den Geschichten über das adoptive Stillen, nach dem Motto, sie will ja nur nicht. Natürlich hat es dann erst recht nicht geklappt, sie sagt, daß sie dann schon beim Gedanken an das Stillen Bauchschmerzen bekam. Ich war auch so angespannt wegen diesen ganzen Stillproblemen, daß ich einmal beim Stillen nur gekotzt habe. Meine Stillberaterin und meine Hebamme sagten beide, es wäre vollkommen in Ordnung, wenn ich nicht stillen möchte, und es würde dann sowieso nicht klappen, die Hauptsache wäre, daß es dem Kind gut geht, ich müsse nur rauskriegen, was ich wirklich will. Und die Einstellung teile ich auch. Ich kenne nur eine Frau, bei der ich den Grund, warum sie nicht stillen wollte, etwas komisch fand: sie meinte, sie wäre nicht bereit, nachts aufzustehen und würde es nicht einsehen, sie hätte einfach keinen Bock dazu und würde nicht stillen wollen, damit ihr Mann sich nachts kümmern kann. Das hat sich für mich dann schon etwas egoistisch angehört, aber sie muß es ja selber wissen. Ich finde, keine braucht ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn man nur das beste für das Kind möchte. Ich weiß, daß es eigentlich unmöglich ist, habe auch andauernd schlechtes Gewissen wegen irgendwas, man macht alles nach bestem Wissen und Gewissen, aber man kann ja nie genau wissen, was richtig ist.

Huch, das ist ja richtig lang geworden! Aber es ist, weil mich das Thema auch sehr interessiert, obwohl ich ja keine Flaschenmami bin. Ach so: ich fand es auch immer viel, viel komplizierter, eine Flasche machen zu müssen, vor allem nachts, echt schlimm! Und ich finde es sehr toll, daß hier im Forum immer wieder betont wird, daß man hier keine bestimmte Richtung unterwstützt, weder stillen noch fläschchen geben, sondern daß man nur um das Wohl der Kinder besorgt ist.

Liebe Grüße,

Natascha
 

Zaza

Miss Velo High Heels
AW: Erfahrungen der "Flaschenmamis" gesucht...

Man ist keine schlechte Mami, wenn man die Flasche gibt. Es ist zum Heulen, dass diese Einstellung immer noch in vielen Köpfen herumspukt.

Ich habe knapp 5 Monate gestillt und trotzdem fragte man mich, warum ich denn schon abgestillt hätte. Merkst Du was? Die Katze beisst sich immer in den Schwanz. Hingegen werden Mütter, die länger stillen oft damit konfrontiert, dass sie 'nicht loslassen können'.

Alles Quatsch
Zaza
 

Cornelia

Ex-Exilfriesin
AW: Erfahrungen der "Flaschenmamis" gesucht...

Hallo,

mach dir nichts draus. Entweder haben die Leute keine Ahnung von dem was sie reden oder sie müssen sich wichtig machen. Hat deine Freundin/Bekannte ein Kind? Die Leute wissen gar nicht, wie man dich mit diesen Worten verletzt.

Außerdem spürt man wahrscheinlich dein schlechtes Gewissen und dann trifft man dich besser. Wenn du mit breitem Kreuz zu deiner Entscheidung stehst und alles abprallen lässt, macht das Ärgern auch nicht mehr so einen Spaß.

Ich habe zwei Flaschenkinder. Die erste ist Quietschgesund und der Zweite wächst und gedeiht auch prächtig, wenn auch infektanfälliger - aber gegen Viren hilft auch die beste MuMi nichts. GsD hat mich noch niemand wegen der Flaschen angefeindet - ich denke es traut sich auch niemand :wink:

Mach dir keinen Kopf, du tust das Beste für dein Kind - halt nur auf deinem Weg. Was nützt dem Kind eine psychisch gestreßte Mama, nur weil einige Leute meinen, die Flasche ist falsch. So bist du ne glückliche Mama und das ist für deinen Zwerg viiiiiiiiiiiel entspannender.

Lass dich nicht unterkriegen, du machst das Richtige und leg dir ein dickes Fell und die passenden Argumente oder die passende reaktion zu. Denk dir einfach: ihr habt doch keine Ahnung.

:bussi: und und kräftiges Umärmel

:winke:

Conny
 

Melanie

Gehört zum Inventar
AW: Erfahrungen der "Flaschenmamis" gesucht...

Hallo Silke

also bei mir war das so das ich das mit dem stillen nicht so richtig hingebommen habe .
Ich habe es nie alleine geschafft Vivien anzulegen , immer fluschte die Warze raus und Vivien fing an zu weinen .
Na ja dann habe ich erstmal abgepumt, doch da es oft nicht reichte habe ich dann doch abgestillt.
Am Anfang habe ich diesen Schritt bereut , und mir selber Vorwürfe gemacht.
Die Erfahrung das andere Menschen mich als Mutter 2. Klasse abgestempelt haben , kenne ich nicht so .Damals war ich immer die jenige die das mieß fand.
Meine Familie und Freunde haben mich immer betärkt das es doch richtig war und solange es Vivien gut geht war es das beste.
Naja jedenfalls denke ich das jeder selber entscheiden sollte ob er stillt oder eben nicht.Es gibt ja auch Mütter die haben von Anfang an zu wenig Milch und können gar nicht anders , oder Entzündungen ect.
Niemand hat das Recht dazu eine Mutter deswegen zu verurteilen.
Ich würde solchen Menschen überhaupt keine Beachtung schenken.Du weißt was für Dich und Dein Kind am besten ist und hinter dieser Entscheidung solltest Du stehen.
Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute und lass Dir nichts einreden.


Gruß
Melanie
 
M

MelanieD

AW: Erfahrungen der "Flaschenmamis" gesucht...

Hallo Silke,

ich kann das von Conny und Viola eigentlich nur bestätigen. DU mußt viel mehr dahinter stehen - was am Anfang gar nicht so leicht ist, das weiß ich nur zu gut - aber erst dann werden auch die feindlichen Bemerkungen aufhören. Oder anders gesagt, wenn Du Deine Entscheidung selbst für akzeptabel empfindest, dann kannst Du diesen Bemerkungen ganz anders gegenübertreten.

Bei mir hat das Stillen auch nicht geklappt und auch ich habe deshalb viele Tränen vergossen :-( Bei jedem Schrei meines Kindes hab ich mir DESHALB Vorwürfe gemacht. Völliger Blödsinn! Meinem Kind geht es super - und seit ich das erkannt habe, kann ich mit der Tatsache, daß sie "nur" ein Flaschenkind ist viel besser umgehen.

Also, laß Dich da nicht runterziehen. Steh zu Deiner Entscheidung und nimm solche Bemerkungen, wie die von Deiner Freundin, ruhig etwas gelassener auf. Frag doch dann ganz konkret zurück, ob sie Dich deshalb für eine schlechte Mutter hält ;-) Das kann für Dein Gegenüber nämlich ganz schnell peinlich werden.

Viele liebe aufmunternde Grüße
Melanie
 

angel123_4

Familienmitglied
AW: Erfahrungen der "Flaschenmamis" gesucht...

Hallo

Im Grunde genommen kann ich mich meinen Vorrednerinnen nur noch anschließen.
Ich habe nach 1 Woche verzweifeltem Kampf mit meiner immer unzufriedener werdenen Tochter abgestillt und seitdem ging es Ihr und mir besser.
Und das ist das wichtigste,egal was andere dazu sagen und wer Dich dewegen anfeindet bzw Kommentare abgibt ist ziemlich DUMM in meinen Augen.
Also Kopf hoch und lass Sie reden,Du weißt das es für Euch beide so besser ist.
LG
Heike
 
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