Ein kleiner (Erfolgs)Bericht!

nici

keiner Titel
Hallo zusammen,

ich wende mich hier vor allem an die, die gerade am Verzweifeln sind, weil ihre Kinder nicht ein- / durchschlafen und sie selbst zu wenig Schlaf bekommen.

Luca ist jetzt fast 20 Monate alt. Er ist mit der Flasche aufgewachsen und hat - o Wunder - schon ab 6 Wochen durchgeschlafen :bravo: . Damals schlief ich noch bei ihm im Zimmer. Wir hatten und haben kein 'Familienbett'. Eingeschlafen ist er grundsätzlich in meinem Arm (oder bei meinem Männe). Leider änderte sich mein Durchschlaf-Wunderkind so mit ca 5/6 Monaten :-? . Fortan bin ich 2-8 Mal pro Nacht aufgestanden. Manchmal fehlte nur der Schnuller, manchmal konnte nur Mamas Arm das schreiende Mäuschen beruhigen. Hunger hatte er keinen auch trinken wollte er nie. Ich hab ihm das wohl angeboten, aber es hat das Geschrei nur noch verschlimmert. Also war klar: Hier fehlt nur eines - und das ist Mamas Nähe! Ich weiß leider nicht mehr ob alles beim Zahnen schlimmer war, oder auch nicht. Ich weiß nur noch: ich mußte jede Nacht austehen, mindestens 2 Mal.

Als Luca knapp 1 Jahr alt war versuchte ich es mal mit alleine einschlafen. Am Bettchen bleiben, etc. Es klappte manchmal und manchmal nicht. In diesem Zusammenhang bin ich auch über die Ferber Methode gestolpert, hab sie aber für mich ganz schnell abgehakt: ich brächte es nie fertig, mir das Weinen meines Babys anzuhören, dabei zu sein (also das Weinen zu hören) und nicht zu trösten. Nun gut, ich beschloß die positive Seite daran zu sehen, alles war mir viel zu stressig und irgendwie genoß ich diese 10/15 Minuten mit meinem Sohn im Arm, während er in den Schlaf gleitet, es hatte etwas sehr Beruhigendes und in gewisser Weise auch meinen stressigen Tag in einen unstressigeren 'Feierabend' übergehen lassen.

Auf das Durchschlafen hatte all das keinen Effekt. 2-8 Mal schrie und weinte mein Sohn jede Nacht. Ich hatte dann Mal den Kia drauf angesprochen (bei der U6), der meinte organisch sei alles ok, ich solle ihn mal schreien lassen. Ich halte sehr viel von unserem Kia, er ist ein sehr fähiger Arzt, der sehr viel Ahnung auch in Richtung Homöopathie hat, aber hinsichtlich der Erziehung haben wir beide verschiedene Meinungen. Und ich persönlich werde seine Methoden nicht für mich übernehmen, wobei ich ihm nicht absprechen (wie niemandem hier), daß es in anderen Familien völlig anders aussehen kann und deshalb weder besser noch schlechter ist, sondern eben einfach anders als bei uns.

Als Luca dann ca 15 Monate alt war, anfing zu laufen und sich vom Baby zum Kleinkind machte, wachte ich nachts auf - und war beunruhigt. Ich schlich mich auf Zehenspitzen zu Lucas Zimmer und horchte. Nichts! Kein Pieps war zu hören und es war schon 4 Uhr morgens. Schlaflos lag ich in meinem Bett und horchte, um 6.30 das erste Quäcken, das Kind war wach. Luca hatte durchgeschlafen! 8O Und das passierte häufiger - das mit dem Durchschlafen - und ich hatte nichts verändert. Es geschah einfach so. Die nächsten Nächte schaffte auch ich es von Mal zu Mal besser durchzuschlafen. Manchmal schrie er nachts auch nach der Mama (oder dem Papa) und brauchte unsere Nähe, um sich zu beruhigen. Manchmal war er gar 1,5 - 2 Stunden am Stück wach und fand einfach nicht zurück in den Schlaf. Wir nahmen ihn dann in unser Bett und waren am nächsten Tag alle gerädert, aber auch uns 'Erwachsenen' geht es ja an manchen Nächten so, daß wir schlechter schlafen, öfter wach sind, schlecht träumen, etc.

Leider kam wie einige wissen eine lange Krankheitsphase, beginnend im November bis vor kurzem. In dieser Zeit sind wir wieder 2-8 Mal pro Nacht wieder aufgestanden und konnten keine Nacht mehr durchschlafen. Nun, so ists halt, wenn man krank ist. Auch ich schlafe schlecht, wenn ich keine Luft bekomme, viel Husten muß, etc.

Seit 10 Tagen schläft die Maus wieder durch! Jede Nacht, ohne einmal aufzuwachen. Am Morgen so gegen 7.00h kommt er angetapst, und kriecht unter meine Decke, zusammen mit seinem Schnuffeltuch, seinem Wauzi und 1-2 Schnullis. Wir kuscheln dann noch 5 Minuten und dann muß Mama Fläschen machen, das Sohnemann gut gelaunt, quietschfidel und sichtlich zufrieden leert - breit in unserem Bett :-D

Mit dem Einschlafen hat sich auch was geändert. Luca schläft immer noch in meinem Arm ein (oder bei seinem Papa), nur manchmal, da zeigt er auf sein Bett. Dann will er in sein Bettchen und dort einschlafen (wobei Mama schon da bleiben sollte :jaja: ). Ich richte mich da ganz nach meinem Söhnchen, es dauert eh nie lang, bis er im Reich der Träume weilt. Und auch ich genieße die Nähe zu meinem Kind, tagsüber hat der ja nie Zeit zum Schmusen, da is spielen und lärmen viel spannender.

Ich weiß, das ist jetzt ein Riesen Roman geworden. Was mir wichtig war, ist euch zu sagen, es geht auch so. Mein Sohn hat es ganz allein geschafft und das Vertrauen, daß wir immer da sind, falls nötig, hat ihm dabei meiner Meinung nach sehr geholfen. Ich gebe zu, es war eine harte Zeit, manchmal saß ich mit dunklen Augenringen im Büro und mein Mann und ich konnten uns teilweise nicht länger als 22.00h wach halten. Ich weiß, manchmal hat Luca nur geweint, um sich zu versichern, daß wir da sind. Ich gebe zu, ich habe mein Kind teilweise im Arm gehalten und selbst Tränen der Verzweiflung vergossen. Ich gebe zu, mir graute manchmal vor der einbrechenden Nacht. Aber wenn ich meinen Sohn jetzt sehe, wie problemlos und zufrieden er mit dem 'Schlafen' und 'Aufwachen' umgeht, hat sich alles gelohnt.

Liebe Grüße und hoffentlich ruhige Nächte
 

Ute

mit Engeln unterwegs ....
Vielen Dank für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht!


:winke: er wird bestimmt vielen Mamas und Papas Mut machen.
 
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