Auf einmal war alles anders

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Angefangen hatte alles am 03. Januar 2004. Wie jeden Abend hatte ich den Weg ins Bett wieder vollkommen ignoriert und mir meine Zeit am PC vertrieben.

Stunden vorher begann schon ein Ziehen im Unterleib. Nach einer weiteren schlaflosen Nacht ging ich dann am 04.01.2005 zum Vorsorgetermin zu meinem Frauenarzt.
Der war mit allen Werten zufrieden und untersuchte noch den Muttermund. Er sah ziemlich erstaunt aus und meinte kurz darauf, dass mein Ziehen im Unterleib kein Ziehen war, sondern schon starke Wehen. Der Muttermund ist bereits 3 cm offen und ich könnte bald mit der Geburt rechnen.

Ich war froh und ängstlich zugleich. Bald fängt alles neu an. Ich hoffe ich bekomm das hin.

Die darauffolgenden Tage waren ziemlich unspektakulär. Schon fast langweilig! Ich wartete immer nur auf irgenein Zeichen, dass ich denke könnte es geht los, aber vergebens. Mehr als leichte Wehen kamen da nicht. Die Kleine mag nicht.

Mittlerweile hatte ich begonnen Verbenentee zu trinken. Das ganze schmeckt ziemlich fies, soll aber wehenfördernd sein. Wehen hatte ich ständig, aber leider nicht so, dass ich sagen konnte es reicht für ins Krankenhaus. Also warteten wir weiter.....

Freitag, 07.01.2005: Nach einem endlos langen Tag mit ständigen Wehen hatte ich den Abend auf der Couch verbracht und nichts ist passiert.. Abends hatte ich nicht eine Wehe mehr. FEHLALARM????

Um kurz vor 2 Uhr entschloss ich mich nun doch die Augen zu schließen. Ich lag auf dem Sofa und döste so leicht vor mich hin. Irgendwie ist mir die komplette Schwangerschaft mit allen Höhen und Tiefen vor den Augen abgelaufen bis mich plötzlich ein Tritt im Unterleib aus meiner Traumwelt zurückholte. Ich war hellwach. Es war kein Tritt, sondern das platzen der Fruchtblase. Nervös griff ich zum Handy und rief sofort meinen Freund an, der sich sofort auf den Weg zu mir machte. Um mir etwas die Zeit zu vertreiben rief ich noch meine Freundin an. Sie war bestimmt genau so aufgeregt wie ich.

Die Wehen kamen nun alle 3 Minuten und waren schon sehr heftig. Nach ca. 30 Minuten war der werdende Papa da und wir rasten ins Krankenhaus. Dort angekommen wurde ich dann erstmal ans CTG angeschlossen. Es kam mir unendlich lang vor. Die Wehen waren immer heftiger. Der kleinen Maus ging es gut. Die Hebamme vom Vorbereitungskurs hatte Gott sei Dank Nachtschicht. So fühlte ich mich sofort etwas besser. Sie kontrollierte den Muttermund. 6 cm offen.

Danach ging alles recht schnell. Die Wehen war fast durchgehend. Ich wußte nicht das ein Mensch solche Schmerzen ertragen kann. Die Hebamme wollte mich animieren die Wehen zu veratmen, doch ehrlich gesagt weiß ich nicht was ich in dem Moment getan habe. Irgendwann war ich ziemlich ausgepowert und ich wollte nur noch schlafen. Mein Freund versuchte mir Mut zu machen und erzählte mir, dass man schon den Kopf sehen kann. Ich presste noch ein paar mal und auf einmal war alles ganz anders. Ich war wieder voll da und sah diesen kleinen Menschen vor mir liegen. In diesem Moment kamen alle Gefühle des Glücks, der Zufriedenheit zusammen.

Die Kleine wurde kurz später im Kreissaal untersucht. Die Hebamme und die Ärztin waren sehr zufrieden mit Ihr. Anschließend wurde die kleine Laura wieder auf meine Brust gelegt und wir schliefen zusammen ein.
 
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