Aber... oder: dieses Kind argumentiert mich in Grund und Boden

Maike

Unbezahlbar
Hallo!

Ich weiß gar nicht, wie ich es am besten beschreiben soll. Anne argumentiert mich langsam aber sicher an die Wand. Jedesmal, wenn ich irgendetwas sage kommt ein "Aber die Anne muss ...." das und jenes noch machen. Ich bin schon dazu übergegangen, ihr zu sagen, sie soll nicht immer solche Widerworte geben.

Heute abend war wieder ein gutes Beispiel: Sie soll seit dieser Woche in ihrem Bett schlafen und steht natürlich immer wieder auf. Ich stehe also in ihrem Zimmer und sage, sie soll wieder ins Bett gehen. "Ja, aber ich muss die Eva holen" (Eva = Puppe)

Vorher wollte sie Sandmännchen gucken. Da sie aber schon hundkaputt war, habe ich mit ihr ausgemacht, dass zuerst der Schlafanzug angezogen wird. Kurz nach dem Essen (so gegen 18.20 Uhr) kippt sie gerade mal lässig noch die Legokiste aus. Ok. Vor dem Sandmännchen auch noch die Legos wegräumen. Wir sagen ungefähr zwanzigtausend Mal, sie soll aufräumen vor dem Sandmännchen. Sie macht es dann, als ich irgendwann fast abschließend verkünde, dass es kein Fernsehen mehr gibt. :-?

Ziemlich nervig das Ganze. Was macht ihr dann? Überhören? Ich weiß manchmal nicht mehr weiter und irgendwann pflaume ich sie dann auch mal an. Ständig gelingt mir dass nicht, immer ruhig zu bleiben. Ist das auch nur eine Phase? Und wenn, wann geht sie denn vorbei? Ich habe schon Alpträume, wie es werden könnte, wenn sie mal 14 ist! :umfall: :mrgreen:

:winke: Maike
 

Helga

Frau G-Punkt
Hallo Maike,

ganz ehrlich ? Louisa ist ja auch so eine Argumentations-Tante ! Wenn ich den Kaffee mal richtig auf habe, dann sage ich zu ihr "Weil ICH das sage!" Peng am eng ! Ich habe nicht immer Lust, dem Kind alles bis ins kleinste auseinanderzuklamüsern ! Dann muss sie sich mit dieser Antowrt zufrieden geben !

Schönen Tag noch !
 

Brini

ohne Ende verliebt
Hallo,

ich weiss ganz genau was du meinst :-?. Bei Melissa ist es einfach ein "rauszögern". Wir hattens mal so schön, Schlafanzug anziehen, Zähneputzen und ab in die Falle! Mittlerweilen ist es so: Zähneputzen, erst ich dann will sie selbst noch schrubbeln, Hände waschen (gaaaanz wichtig :umfall: ) Mund spülen (kleinen schluck, runterschlucken, kleinen schluck, ausspucken, ein bissel Wasser ins Becken kippen, kleinen schluck, runterschlucken usw ) dann Hände trocknen. Pipi machen, Schlafanzug anziehen, Mama in Bauch kicken ;-( ect ect

Melissa will einfach möglichst viel zeit brauchen bis sie dann im Bett ist. Kaum ist sie im Bett, Mama macht Türe bis auf einen spalt breit zu steht sie wieder da. Puppe fehlt, noch einen schluck Wasser trinken, nochmals pipi (irgendwie kriegt das Mädel doch immer noch 3 Tropfen raus...) Naja.

Ganz wichtig ist ihr zur zeit, alles alleine zu machen. Händewaschen würde sie am liebsten eine Stunde lang :-|

Ich sag dann einfach: Entweder DU stellst das Wasser aus, oder ICH tu's! Das klappt zur zeit meistens! So mach ich es bei allem möglichen, entweder du tust jetzt oder ich!

Wenn sie was von mir möchte dann muss sie sich das oft auch verdienen! Gerade wenn sie zickig ist und dann jammert "ich will" kanns schon vorkommen dass ich sage: Du möchtest das, und ich möchte jenes! Dann setzen wir uns gemeinsam hin und erledigen eines nach dem anderen!

Naja, mal schauen wie lange es noch so geht...

Grüssle Sabrina
 

Mini-Muffti

Dauerschnullerer
Hallo,

ich denke auch trotz der Argumentationen (was ja auch gut für die persönliche Entwicklung des Kindes ist) solltest Du konsequent bleiben.
Und dass dann auch mal so Sachen kommen "Weil ICH das sage" ist doch normal!

Lieben Gruß und viel Kraft
Steffi
 

Maike

Unbezahlbar
Danke für Euren Zuspruch und es ist auch schon mal gut zu wissen, dass man nicht alleine dasteht. Aber das tut man ja eh nie ;)

@Brini: Genau das ist es bei uns auch :jaja: Immer noch ein Minütchen rausschlagen, alles im Schneckentempo erledigen. Meinstens versuchen wir auch irgendwas auszuhandeln (Heute wollte sie den Quirl ablecken - da hättet ihr mal sehen können, wie schnell der Küchenboden aufgeräumt war :umfall:), aber manchmal hat man ja
a) kein Druckmittel mehr
b) einfach keinen Bock mehr

Schlimm ist halt echt dieses "Ja, aber..." *hmpf*
Heute habe ich ihr gesagt, sie soll mit ihrem Besenstiel aus meinem Zimmer rausgehen, weil da zuviel kaputt gehen kann. Sie soll damit in ihr Zimmer gehen.
Antwort: "Ja, aber in meinem Zimmer ist die Musik aus" :umfall:

Was soll man da noch sagen? Oft ist es im Nachhinein wirklich zum Schmunzeln.

:mrgreen:
 

Silly

Moni, das Bodenseeungeheuer
Hallo Maike!

wie machst Du das
z.B. die Sache mit den Legos, hilfst Du ihr beim Aufräumen?
oder wenn sie zum Bett rausgeht, wieso lässt Du sie die Puppe holen? Wie sind die zu-Bett-geh-Regeln sonst?

Irgendwie habe ich den Eindruck, daß der Kleinen ein bißchen mehr Konsequenz gut täte. Nicht lange reden und reden lassen sondern handeln:
Beispiel: Anne soll ins Bett -> ein Blick ins Bett werfen -> ist alles da was sie zum schlafen braucht? Ja? Nein?
Wenn die Puppe normalerweise nicht ins Bett gehört, dann braucht sie die auch nicht und sollte deswegen nicht wieder aufstehen. Wenn die Puppe hingegen immer im Bett ist -> Anne, ich hole die Puppe, Du bleibst im Bett, wir stehen jetzt nicht mehr auf.

Laß Dich nicht auf ellenlange Diskussionen mit ihr ein, wenn Du sie nicht als wichtig erachtest. Du bist die Chefin und basta. Es gibt einfach Situationen in denen man hart sein muß/bleiben muß.

LG Silly
 

Maike

Unbezahlbar
Hallo Silly!

Silly hat gesagt.:
Hallo Maike!

wie machst Du das
z.B. die Sache mit den Legos, hilfst Du ihr beim Aufräumen?

Meistens helfe ich ihr. Gerade bei Legos (so eine große Kiste wieder einzuräumen ist ja schon viel. Ein Puzzle oder so muss sie aber durchaus selber aufräumen.) Es ist halt oft so, dass ich dann schon 3/4 aufgeräumt habe bis sie mal zwei Steinchen in die Kiste tut. Und so auf die letzte Minute klappt das dann auch. Ich habe eben auch keine Lust, Stunden zu warten, bis sie sich mal zu irgendwas bequemt.

Die Zu-Bett-Geh-Rituale legen wir gerade neu fest. Ich lege mich kurz mit ihr hin, wir erzählen noch ein bißchen, ich singe ein Lied und dann versuche ich zu gehen.
Das Bettgehen war seit ca. Mitte Mai ein ziemliches Heck-Meck bei uns. Sie hat sich irgendwann Mitte Mai geweigert, in ihrem Gitterbett zu schlafen. Bis wir das mal raushatten (jeden Abend Gebrüll) und schlussendlich hat sie dann bei uns geschlafen. Nachdem die Gitterstäbe dann rauswaren und sie unbemerkt in unser Bett gekrabbelt ist. Und Umbetten kann man sie nicht. Die wird sofort wach, wenn man sie nachts bewegt.
Daraufhin haben wir Ende Juni ein großes Bett angeschafft. Das ging eine Weile ganz gut (Geschichte vorlesen, leise eine CD an, Mama singt noch ein kurzes Lied, Gute Nacht) und dann ging der Zirkus wieder los. Aufstehen (heimlich), Gebrüll bis zum Abwinken bis hin, dass wir sie wieder direkt bei uns haben schlafen lassen. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich oft nach der Arbeit keinen Bock mehr auf das Theater habe. Das ist bestimmt ein großer Fehler von mir.

Im Moment habe ich Urlaub und von daher die Gewöhnung ans neue Bett. Jetzt habe ich auch den Nerv dazu. Ein anderes Problem bei der Schlaferei ist, dass Anne einmal die Woche bei meinen Eltern übernachtet. Meine Mutter schläft dann immer mit ihr im Gästebett, weil sie Angst hat, sie könnte die Treppe runterfallen. Dann gewöhnt sie sich natürlich auch wieder daran, dass einer neben ihr liegt. Meine Eltern sind zur Zeit GsD auch im Urlaub und bevor das Schlafproblem nicht gelöst ist, werde ich die Übernachtung wahrscheinlich streichen.

Silly hat gesagt.:
Irgendwie habe ich den Eindruck, daß der Kleinen ein bißchen mehr Konsequenz gut täte. Nicht lange reden und reden lassen sondern handeln:

Das stimmt bestimmt. Es ist nur irgendwie so, dass es bei meinem Mann wesentlich besser klappt. Und das macht es für mich oft auch nicht einfacher. Ich höre dann immer nur, ich soll gelassener und ruhiger bleiben, aber irgendwann kann man einfach nicht mehr. Manchmal habe ich den Eindruck, sie reizt es aus, bis zum Letzten. Aber wahrscheinlich lasse ich es auch mit mir machen. :-?

Silly hat gesagt.:
Beispiel: Anne soll ins Bett -> ein Blick ins Bett werfen -> ist alles da was sie zum schlafen braucht? Ja? Nein?
Wenn die Puppe normalerweise nicht ins Bett gehört, dann braucht sie die auch nicht und sollte deswegen nicht wieder aufstehen. Wenn die Puppe hingegen immer im Bett ist -> Anne, ich hole die Puppe, Du bleibst im Bett, wir stehen jetzt nicht mehr auf.

Wie mache ich es denn, sie kann ja selber wieder aufstehen. Ich lege mich derzeit auch immer ein paar Minuten zu ihr. Nur wenn ich warte, bis sie eingeschlafen ist, ist das ja auch nicht das Wahre.

Ach Du Arme - jetzt wirst Du von mir hier so zugetextet (und dass um die Zeit). Ich könnte allerdings noch elend lang weiterschreiben. Seufz. Wenn sie sich beim Anziehen oder so querstellt, gehe ich meistens nach einer Vorwahnung aus dem Zimmer und lasse sie ein bißchen schmoren. Das ist für meine Nerven derzeit das Beste.

Jedenfalls schon mal vielen Dank für Deine Hilfe. :bussi:

LG, Maike
 

Corinna

Forenomi
:tröst:

Hallo Maike!

Na, dann können sich David und deine Tochter ja die Hand reichen! :-?

Also ich sag dir mal, wie ich es seit zwei Tagen praktiziere und was ganz gut funktioniert: (übrigens ist es bei uns andersrum: Bei MIR klappt es und bei meinem Mann macht David "Probleme", er spürt nämlich die Unsicherheit meines Mannes! :wink: )

Abendessen, umziehen/waschen ect...
Während des Wickelns wird schon das erste Lied gesungen.
Anschießend sage ich nochmal ganz deutlich, daß er in SEINEM Bett liegen bleibt, egal ob seine Schnuckelflasche leer ist oder nicht, weil ich seine Geschwister ebenfalls in Bett bringen muß!
Ich spreche in einem Ton, der keine "Widerrede" zuläßt... Weißt, was ich mein??

Dann wird noch "Lalelu" gesungen, er "pustet" sein Licht aus, bekommt noch einen Kuß und ich gehe raus.
Gestern ist er sage und schreibe noch EIN MAl aufgestanden und nach einem strengen Blick von mir, wo ich auf sein Bett zeige und stur darauf beharre, daß er sich SOFORT wieder hinzulegen hat, wieder zurückgedackelt! :verdutz: (*freu*)

Bis jetzt funktioniert es gut! :jaja: Er spürt halt auch, daß ich keine Lust mehr habe mich neben ihn zu legen, bis er schläft!
(Das hatte nämlich zur Folge, daß er JEDE Nacht spätestens um 1.00 Uhr bei uns weiter schlief und mein Schlaf alles andere als "erholsam" war!)
Nun, er kommt immer noch, aber erst im Morgengrauen so gegen 5.00 Uhr und damit kann ich leben! :jaja:

Mit dem Aufräumen:
Sing doch ein "Aufräumlied"!
(z.B. "eins, zwei, drei, spielen ist vorbei!" ...)

Du kannst auch mit 1,2,3 "abzählen", wenn sie etwas tun soll und es herauszögert!

z.B.: Ich zähle bis drei! Räumst du dann nicht mit mir zusammen vernünftig auf, wird das Sandmännchen gestrichen! EINS....... "
Spätestens bei Zwei wird sie die "Beine in die Hand" nehmen! Versprochen! Das klappt nämlich sogar bei meinem kleinen, irischen Dickkopf!!!

:tröst:

Du brauchst starke Nerven, es ist ANSTRENGEND aber auf lange Sicht lohnt es sich!!!

:tröst:
 
Oben