Ab wann Grenzen setzten?

Safiyya

Gehört zum Inventar
Hallo zusammen? :winke:


Sarah ist jetzt 9 Monate alt.

Ich mache mir Gedanken wie weit ich sie denn bei Dingen gehen lassen so und wo ich ihr ihre Grenzen setzten soll. Außerdem ist es denn jetzt schon die Zeit dafür ihre Grenzen klar zu machen? Und wie macht man es am besten?

Ich gebe ein paar Beispiele, die machen oder vielen mit Sicherheit bekannt vor kommen.

Sie donnert alles was sie in ihre Hände bekommt auf den Boden, sodaß es so richtig schön knallt. Ok, ich weiß, das dies Babies gerne machen, um zu hören, was für Geräusch Dinge so machen können. Jetzt sagt mir eine Bekannte, das ich ihr jetzt schon zeigen soll, das es nicht richtig ist.

Dann fängt sie an richtig schmerzhaft zu Kratzen, wenn sie entweder Aufmerksamkeit möchte, vor allem beim Telefonieren, oder wenn sie etwas nicht bekommt, was sie möchte. Ich dachte nicht, das die Kleinen in dem Alter schon damit anfangen. Ich sage dann mit ernstem Gesicht laut "Aua" und das es weh tut und nehme gleichzeitig ihre Hände weg. Entweder schaut sie mich frech an und versucht es gleich wieder, oder sie weint, weil ich ihre Hände weg gemacht habe und sie weiter machen möchte. Und dann höre ich wieder von anderen, das sie das doch noch versteht.

Habt ihr ein paar Tips für mich?

Da ich etwas verunsichert bin bin ich für eure Hilfe dankbar.
 
S

Sonnhild

AW: Ab wann Grenzen setzten?

Ich glaube, hier zu reagieren, ist zu früh. Nimm doch völlig normal Deine hände weg, wenn sie kratzt. Ich würde weder darauf noch auf das Runterwerfen negativ reagieren.
 
L

Lillian

AW: Ab wann Grenzen setzten?

Nina zieht Stecker aus Steckdosen und nuckelt daran.
Sie sticht anderen Personen (auch Babys) den Finger ins Auge und findet das lustig.

Ich reagiere immer mit einem NEIN darauf, wobei ich mich aber bemühe, nicht böse zu gucken. Denn das findet sie zum Totlachen. Ich setzte sie (wenn sie an Kabeln war) sofort weg. Ja, auch 100x am Tag.
Ich denke schon, dass sie es versteht. Aber es ist leider auch interessant, immer wieder zu testen, ob Mama heute auch wieder 100x NEIN sagt.

Wenn sie mir weh tut, sage ich auch NEIN. "Aua" ist nämlich für sie auch ein sehr lustiges Wort :-?


Ich finde es richtig, ihr Grenzen zu setzten. Nicht ständig und überall, aber doch da, wo ich es wichtig finde.
 

Steffi

Gehört zum Inventar
AW: Ab wann Grenzen setzten?

ich weiß nicht mehr genau wann ich bei janto damit angefangen habe grenzen zu setzten.
aber ich habe schon, wenn er mir weh getan hat klar gemacht das es nicht geht.
ich habe ihm erst nein gesagt, was er aber meist als aufforderung verstanden hat, wenn er weiter gemacht hat, habe ich ihn auf den boden gesetzt. dann hat er schon gemerkt, dass es kein spass ist.

wichtig fand ich für uns, dass ich darauf geachtet habe wo ich die grenzen setzte. sachen die mir wichtig sind, wie nicht hauen, nicht "mutwillig" etwas kaputt machen, absichtlich nicht essen auf den boden fallen lassen etc. habe ich versucht so früh wie möglich einzugreifen.
bei dingen die mich vielleicht genervt haben, wie sachen fallen lassen um zu sehen was passiert, aber sonst nicht negativ waren habe ich ihn meist gelassen. ich fand es immer ganz schlimm, den ganzen tag zu sagen Nein das mag ich nicht, nein das sollst du nicht etc. das hat uns beide sehr schnell gefrustet.

ich denke man kann nicht sagen, so nun beginn ich damit. ich glaube man findet iregendwie selber den richtigen zeitpunkt. wenn du zb merkst sarah versteht mich. da bewegt sich was.

ich habe auch immer versucht janto zu erklären warum er etwas nicht darf. auch auf die gefahr hin, dass er es noch nicht versteht. aber ich fand die variante "nur" nein zusagen zu wenig.

weiß nicht ob dir das weiterhilft
steffi
 

Glace

nächtliche Muse
AW: Ab wann Grenzen setzten?

Wenn sie Spielzeug auf den Boden scheppert, find ich das weniger schlimm, da würd ich es noch gelassen sehen.

Ich kann dir echt nicht sagen wann es Anfing, wie Alt Kevin da war.
Aber wenn er etwas gemacht hat, was Gefährlich ist, mir oder anderen Weh tat hab ich eingegriffen.
Ihn weggenommen und Nein gesagt.
Das reicht auch für den Anfang erstmal.

Kostbahre sachen, die mir viel wert waren und er kaputt machen hätte können sind alle hoch gewandert.
Versuche so wenig wie möglich Grenzen zu setzen, sie soll ja auch experimentieren dürfen. Aber wenn dann Konsequent.
D.h, und wenn du 1000 mal die Hand wegnimmst und sagst Nein.
Ich denke da handelst du richtig so :jaja:
Evtl. würde ich sie nach dem 3. 4. mal wegsetzen, sonst macht sie sich ein Spiel drauß, das bringt ja auch nicht den Gewünschten effekt.


LG Katja
 

NeverTouchARunningSystem

Familienmitglied
AW: Ab wann Grenzen setzten?

Den Begriff Grenzen setzen finde ich für jene Alterklasse ein wenig zu früh gegriffen. Eher ist es so, dass man die zu entdeckende Umgebung "Kindersicher" macht und man somit eine Umgebung schafft, wo entdeckt werden kann und darf. Wären überall nur Grenzen, Neins und Hindernisse, so wird die natürliche Entwicklung eines Kindes maßgeblich gehindert - der natürliche Forscherdrang, an dem auch Feinmotorik, Grobmotorik, etc. geknüpft sind.

Ferner ist die Hirnreifung eines Säuglings noch nicht in der Lage, konkret zu wissen, was mit einem Nein gemeint ist. Irgendwann wird eine Verknüpfung aufgebaut, aber je mehr Nein fiel, desto mehr Einschränkungen gibt es aus der Sicht des Kindes.

Ich hatte genügend Bisse im Oberarm gehabt und mein Kind lachte mich erfreudig dabei an, wie schön und interessant jenes ist. Ich habe es gelassen hingenommen und kein Nein geäußert. Wurde es zu dolle, dann habe ich meinen Körper in sicherer Entfernung vom Kind gebracht, hat sie geweint, dann habe ich sie wieder auf den Arm genommen. Und dann war das Thema meistens auch wieder erledigt. Haare ziehen war auch eine Leidenschaft, was ich hinnahm. Wurde es in jenem Falle auch zu dolle, dann entfernte ich mich leicht und das Thema war erledigt.

Wir hatten einen Kater und bis die Kleine in der Lage war, den Kater sanft zu streichen, wie wir es machen, vergingen ungefähr mehr als 2 Jahre. Unser Kater war sehr geduldig; somit hängt jenes auch sehr viel vom Wesen eines Tieres ab, so dass ein Kind den richtigen Umgang mit einem Tier lernen kann. Nicht jedes Tier läßt es zu und da wären dann auch eben jene Dinge im Alltag, die man Grenzen nennt. Es geht dann eben nicht und jenes ist nun mal so. Nur geht alles im Leben nicht und überall sind Grenzen, wie fühlt sich dann ein Kind in Leben???

Logische Grenzen sind normal, an jenen halten wir uns auch, damit wir nicht einfach über eine rote Ampel laufen und ein Auto uns überfährt. Jene Grenzen erleben die Kinder im Alltag und sie lernen sie im Laufe ihres Lebens, weil wir sie ihnen vorleben. Ab und an müssen wir Kinder fernhalten, da es nicht anders geht, aber man sollte unterscheiden, wie viele Arten von Grenzen es gibt und das nicht alle lebensnotwendig sind. Vielmehr sollte überdacht werden, welche Erfahrungswerte man dem Kind mit auf dem Weg geben möchte. Wo darf es selber entdecken und selber draus lernen? Wodurch lernen wir besser? Wenn man es uns zehnmal erklärt oder wenn wir einen Erfahrungswert draus gezogen haben? Man sollte jetzt nicht den negativen Erfahrungswert einer heißen Ofenplatte mit dem positiven Wert des Erlernens von Treppen steigen verwechseln. Treppen steigen muss jeder Mensch im Laufe seines Lebens lernen, wir können keinen Menschen daran hindern. Irgendwann müssen wir jene Grenze auflösen, so dass das Kind es erlernen kann. Vor der heißen Ofenplatte müssen wir das Kind immer fernhalten, solange, bis es vier, fünf oder sechs Jahre alt ist und die Reife erlangt hat, so dass es durch das gesprochene Wort einfach versteht und nicht viel erforschen braucht.
 

Safiyya

Gehört zum Inventar
AW: Ab wann Grenzen setzten?

Vielen Dank euch allen für eure Antworten.

Sarah hat das Wohnzimmer, ihr Zimmer und den Flur, wo sie alleine herumwuseln darf, ohne das ich Angst haben muß, das sie etwas in die Finger bekommt, was Gefährlich sein kann. Von den anderen Zimmer sind die Türen immer geschlossen und wenn jemand dabei ist darf sie auch diese Zimmer erforschen. Ich habe schon etwas begraucht, bis ich es durch hatte, das sie immer in ihr Zimmer darf, wann sie möchte. Es wurde auch ihr Tür immer geschlossen. Alles was sie runterwerfen kann sind ihre Spielsachen. Alles andere ist außer Reichweite. Der Wohnzimmertisch ist quasi ihr Tisch. Ich bislang auch nie groß etwas unternommen, wenn sie Sachen heruntergedonnert hat. Wenn es dann doch gegen 20 Uhr wir, dann schaue ich, das sie nicht Sachen nimmt, die richtigen Lärm machen, weil unter uns ein Schulkind betimmt schon im Bett liegt. Aber gegen 21 Uhr ist auch Sarahs Schlafzeit.

Wenn sie zum Beispiel an den Backofen geht, um an der Tür zu rütteln, nehme ich sie gleich mit einem "Nein" weg. Das ist mir zu gefährlich. Auch wenn er nicht an ist. In der Küche ist sie auch nur, wenn ich drin bin. Bei anderen Dingen hole ich sie dann auch gerne 100 mal weg.

Ich finde es jetzt nicht ganz einfach ein gesundes Mittelmaß zu finden. Ich möchte nicht immer nur alles verbieten. Ich möchte aber auch nicht, das Sarah später zu wenig Grenzen kennt.

Aber das werde ich dann mal so beibehalten. Wenn sie mir weh tut sie runtersetzen, aber auch wieder hochholen, wenn sie weint. Haare ziehen las ich auch durchgehen, weil sie eigendlich sie nur anschauen und fühlen möchte.

Manchmal sehe ich Schulkinder, die meines erachtens keine oder zu wenig Grenzen kennen. Und da heißt es nur "das sind noch Kinder".
 

Glace

nächtliche Muse
AW: Ab wann Grenzen setzten?

Safiyya hat gesagt.:
Manchmal sehe ich Schulkinder, die meines erachtens keine oder zu wenig Grenzen kennen. Und da heißt es nur "das sind noch Kinder".


Ich denke echt, du hast ein gutes Mas gefunden :jaja:
Da wächst man so nach und nach rein.

Das mit den Schulkindern kenne ich, leider zu gut :-?
Aber du brauchst dir da keine Gedanken machen, oft ist das nämlich genau bei den Eltern denen es ziemlich egal ist, die sagen wir mal aus "Bequemlichkeit" sagen, ach das ist doch noch ein Kind.
Ist natürlich auich nicht überall so.
Aber Zumindest in dem Fall den ich hier immer wieder erlebe.


LG Katja
 
Oben