Zum Thema Kindheit und Mathe ;-)

Susala

Prinzessin auf der Palme
AW: Zum Thema Kindheit und Mathe ;-)

Euren Erklärungen kann ich eher zustimmen. Im Text selber geht es gegen jede sitzende Tätigkeit:
Schädlich ist zu häufiges Sitzen und die zu frühe Beschäftigung mit nur 2-dimensionalem Material. Kinder, die dadurch "gefördert" werden sollen, dass sie schon mit 4 oder 5 Jahren alles Mögliche mit Papier und Stift machen (Bussibär-Hefte!), versäumen sehr wichtige Beschäftigungen, die ihnen ein Lernfundament schaffen würden. Das kleine Kind ist noch nicht für feinmotorische Beschäftigung im zweidimensionalen Nahbereich ausgerüstet. Es soll echt handeln und sich bewegen.
Was Basteln, Malen und vermutlich auch Vorschulhefte betrifft, würde ich mich schon etwas den Neigungen meines Kindes anpassen. Meiner hat nach Tobephasen auch immer wieder Ruhephasen, in denen er sich manchmal auch selber ein Buch nimmt oder Malen möchte. So macht es meist auch seine Erzieherin: Erst rausgehen und Toben und dann mal basteln, malen, pflanzen oder etwas anderes.
Nun er sit erst zwei, ich kann mir vorstellen, dass mit 4 oder 5 Jahren diese Phasen schon länger sind. Was soll ich denn mit meinem Kind machen, wenn es gerade eine ruhige Phase hat, wo es brav in der Ecke sitzt und tief in ein recht stilles Spiel vertieft ist?
Ich finde auch, dass bei einigen Familien, die ich kenne, kein Raum für solchen ruhigen Spiele bei Kleinkinder da ist, weil da immer ein Programm vorhanden ist. Still kann doch auch sehr kreativ sein, solange es sich nicht um leises Fernsehen oder Gameboy handelt....
Ich finde diese Phasen ok, solange das Kind, dann auch die Hüpf-Renn und Tobephasen ausleben kann.
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Zum Thema Kindheit und Mathe ;-)

Susala,
ich glaube Du haengst Dich gerade ein bisschen auf ;-).
Natuerlich kann man recht still spielen. Ein Kind, das ein Vorschulheft bearbeitet, wird dazu meistens an Tisch und Stuhl sitzen. Ein Kind, das Playmobil spielt, wird sich hier mal umdrehen und da, zum anderen Regal hochgreifen, sich auf den Bauch legen, um die aufgestellte Armee von vorne anzuschauen etc. Ein Kind, das toepfert, wird zum Kneten des Tons vermutlich aufstehen, evtl. um den Tisch laufen etc.. Pflanzen, wie Du erwaehnt hast, ist absolut dreidimensionale Taetigkeit. Dabei wird man kaum geordnet auf seinem Stuehlchen am Tisch sitzen bleiben.
Ich habe ganz bestimmt nichts gegen malen oder basteln. Ehrlich nicht! Aber alleine das malen mit Kreide an einer Tafel oder mit grossen Pinseln an einer Staffelei erfordert einen voellig anderen Bewegungsablauf als Voruebungen zum Schreiben im Uebungsheft.

Per Edit: Susala, Du schreibst auch, dass Dein Sohn jetzt schon recht lange Phasen zum ruhig beschaeftigen hat. Das kann sich auch wieder aendern, bzw. das wird sich wahrscheinlich auch wieder aendern. Die Phasen, in denen Kinder still sitzen koennen, werden - nach meiner Beobachtung - nicht unbedingt einfach laenger mit wachsendem Alter. Wobei still sitzen und ruhig beschaeftigen ja auch nicht das gleiche sein muessen. Und ich hab jetzt echt Jungs mit einer hervorragenden "attention span", keine Ahnung, wie das auf Deutsch heisst.

Lulu
 
Zuletzt bearbeitet:

Su

Das Luder
AW: Zum Thema Kindheit und Mathe ;-)

Nun er sit erst zwei, ich kann mir vorstellen, dass mit 4 oder 5 Jahren diese Phasen schon länger sind. Was soll ich denn mit meinem Kind machen, wenn es gerade eine ruhige Phase hat, wo es brav in der Ecke sitzt und tief in ein recht stilles Spiel vertieft ist?


Lass uns da in 3 Jahren nochmal drüber reden, Du hast einen Jungen!, ich kenne in meinen Umfeld keinen 5jährigen der Überlange ruhig in der Ecke sitzt im stillen Spiel.....

LG
Su
 

maren

Dauerschnullerer
AW: Zum Thema Kindheit und Mathe ;-)

Also gestern beim Lesen fand ich das alles total einleuchtend.

Jetzt hab ich nochmal drüber nachgedacht und mich gewundert:

Wenn das stimmt, warum waren dann in meiner gesamten Schulzeit immer die Mathe-Asse gleichzeitig die Sport-Nieten? Warum hatte ich immer Schwierigkeiten, mich gut zu bewegen, war immer "faul" und schlecht in Sport, habe wenig Orientierungssinn, kann schlecht einparken, konnte aber mit fünf schon Wurzeln ziehen und hatte 15 Punkte im Mathe-Abi?

Bin ich die Ausnahme?

überlegt Maren
 

talnadjöfull

Bücherwurm
AW: Zum Thema Kindheit und Mathe ;-)

Weil ausreichend Bewegung im Kindesalter nichts mit Sportlichkeit zu tun hat. Um z. B. zehn Äpfel einzusammeln, die auf dem Rasen liegen, muss man kein Kletter-As sein. Man hat aber die 10 "gehandelt".

Es mag aber sicher auch Überflieger geben, die wegen ausreichend hohem IQ im mathematischen/visuellen Bereich die Handlungsebene überspringen können, weil sie es gleich vor ihr geistiges Auge (Vorstellungskraft) bekommen. Das ist im Normalfall der zweite Schritt.
 

Susala

Prinzessin auf der Palme
AW: Zum Thema Kindheit und Mathe ;-)

Lass uns da in 3 Jahren nochmal drüber reden, Du hast einen Jungen!, ich kenne in meinen Umfeld keinen 5jährigen der Überlange ruhig in der Ecke sitzt im stillen Spiel.....
Vielleicht. Das sehen wir dann in drei Jahren ;) Versteht mich nicht falsch: Ich finde es gut, wenn Kinder so viel Bewegung bekommen wie sie brauchen. Ich finde an dem Artikel nur wenig überzeugend, dass er jegliche Beschäftigung mit zweidimensionalen Dingen falsch findet.

Das man zählen an Gegenständen, erstes Rechnen oft mit Äpfeln und Birnen und Bruchrechnen mit Tortenstücken gut lernt, kenne ich auch aus meiner Schulzeit und würde ich auch nicht anzweifeln.

Bei uns waren es in der Schule auch meit die unsportlichen, die sich möglichst wenig bewegt haben, die besonders gut in Mathe waren.
 

talnadjöfull

Bücherwurm
AW: Zum Thema Kindheit und Mathe ;-)

Jegliche Beschäftigung mit zweidimensionalen Dingen verteufeln tue ich auch nicht. Meine Tochter malt auch gern, allerdings (noch) lieber liegend auf dem Fußboden. Den mochte ich aus irgendeinem Grund als Kind auch lieber als den Tisch mit dem Stuhl.

Es ist aber leider häufig so, dass solche Lernhefte überbewertet werden und zu sehr auf das Zweidimensionale fokussiert wird. Jede Menge Bussi-Bär oder Lük-Hefte herangeschafft werden, darüber aber der Handlungsbereich völlig vergessen wird. Halbe, Viertel und Achtel kann man auch beim Kochen und Backen veranschaulichen, das muss man z. B. nicht auf mathematische Heftchen beschränkt lassen.

Meine Tochter hat ein Bambino-Lük mit einem Heft (was gehört zusammen) und zwei PC-Spiele für Kleinkinder sowie Malzeug. Sie zählt aber nicht am Rechner, sondern alles was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Die Leute die am großen Tisch sitzen (was bei meiner Schwiegermutter zu großen Festen immer gut geht) und wie die sich zusammensetzen. Wieviele der geliebten Äpfel noch da sind. Das ist schon der gemeinte Ansatz, den manche vor lauter gutem Förderwillen schon mal mit Arbeitsheftchen zustapeln möchten. Nehmen beim Rausgehen aber nicht genug Zeit mit, sodass nicht alle unterwegs gesehenen roten Katzen gezählt werden können.

Das Mathematiker-Problem kenne ich auch, ich hatte aber auch ein Mathegenie in der Klasse, das auch gut in Sport war. Die "normal" guten Rechner waren auch nicht alle gut im Sport, sie waren aber auch nicht bewegungsfaul. Ich war als Kind z. B. nur auf Achse, bin im Sport trotzdem nie über eine 3 hinausgekommen. Die Sportnote sollte man da nicht heranziehen.
 
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