ZU kontaktfreudig?

Stephanie

The one and only Mrs. Right
Hallo, ich mal wieder ;-)

Vivian ist zur Zeit extrem extrovertiert. Vor drei Tagen ging sie auf einen wildfremden Fussgänger zu, streckte ihm die Hand hin und rief laut (damit sie ja nicht überhört wird): "GUTEN TAG!" . Der Mann ging drauf ein, es wurde eine Unterhaltung daraus die damit endete, dass meine Tochter bedauernd verkündete nun wirklich keine Zeit mehr zu haben, da sie "etwas erledigen muss" ... :mrgreen:

Das hört irgendwann auf, oder? Ist das ne Phase? Mir geht es darum, ob es eine Art angeborene Vorsicht Fremden gegenüber gibt oder ob ich da eingreifen sollte. Wann und wie erklärt man Kindern dass nicht alle Menschen gute Absichten haben? Oder muss man das gar nicht?

Liebe Grüsse,

Stephanie
 

ConnyP

Die Harmlose
Tja, ich hab hier auch 2 so Exemplare...

Ich kann nur sagen, bei Janine ist es etwas besser geworden. Ich hab später mal mit ihr drüber geredet, über "böse" Menschen und über persönlichen Abstand. Jetzt macht sie schon Unterschiede, aber sobald ich signalisiere "Freund", gibt es kein Halten mehr.
Michelle führt auch schon gern mal intensive Gespräche mit den Pennern an der Haltestelle.

Naja, ehrlich gesagt lasse ich sie, stehe allerdings als deutliche "Aufpasserin" dabei. Ich finde es besser, wenn die Kinder offen auf andere Menschen zugehen, schaden tut das hoffe ich nicht. Ich fände es schade, ihnen diese Offenheit zu nehmen.

So langsam fängt Michelle auch an, bei dem einen oder anderen Mensch zu sagen "ist der böse?".
Also ich denke, das kommt im Lauf der Zeit. Im Moment ist es bei Euch noch etwas früh, so mit 4 kann man mal mit "Paß auf..." anfangen.

Es gibt da beim Lies- und- Spiel- Verlag ein schönes Buch: Wie Melanie lernt, auf sich aufzupassen. Das kann ich Dir empfehlen. Und notfalls auch besorgen ;-)
 

Lapislazuli

Steinchen
Hallo Stephanie

Ich kann mich Conny's Worten in allen Punkten anschliessen.

Vielleicht noch eine klitzekleine Ergänzung aus meiner Erfahrung: Es gibt durchaus Kinder, deren Offenheit, wie du sie beschreibst, manchmal plötzlich ganz von selbst einer gewissen Skepsis gegenüber Fremden weicht. Das geschieht nicht selten in dem Moment, in dem sich das Kind anfängt bewusst zu werden, dass das Gegenüber es auch 'wertend' betrachtet (weiss nicht, wie ich das präziser ausdrücken soll).

@Conny

Michelle führt auch schon gern mal intensive Gespräche mit den Pennern an der Haltestelle.

Einen imo ganz wichtigen Punk sprichst du da an, Conny. Das war bei uns auch so. Mir war es immer ein Anliegen meinem Kind die Vielfalt der Menschen zu zeigen und ihm mitzugeben, dass das Äussere zwar prägend aber nicht ausschlaggebend ist.

Finde ich so wichtig auch im Hinblick auf eine menschentolerante Erziehung, die mir z.B. sehr, sehr am Herzen liegt.

L.
 

clatamo

Dauerschnullerer
hallo,

bei amelie wurde auch schon oft "bestaunt" wie offen sie sei.
sie ist halt nicht der hinter-mama-versteck-typ und hatte bisher
auch keine schüchterne phase. sie sagt gerne "guten tag" selbstverständlich
auch mit handschlag.
ich bin schon darauf hingewiesen worden, dass ich ihr doch mal sagen
müsse, dass es auch "böse/schlechte" menschen gibt...
bisher habe ich das nicht getan!
wie soll denn das funktionieren?? :verdutz: nach welchen kriterien soll ich
denn für sie nachvollziehbar die menschen einordnen - das wüsste ich ja selber nicht!

wir sind grundsätzlich menschen gegenüber erstmal offen und wenig skeptisch.
das möchte ich ihr auch mitgeben. ich finde ein positives auf-menschen-zugehen-können eine gute eigenschaft.
das möchte ich ihr eigentlich nicht nehmen...

und: sie unterscheidet sehr wohl! geben wir die hand - macht sie es auch. spricht sie ein fremder an - kommt erst der blick zu uns (so nach dem motto "ist der ok?").

wenn sie noch so klein sind, bringt ein "ernsthaftes gespräch" darüber, wem man vertrauen kann und wem nicht,wohl noch nicht so viel...

unsere erfahrung mit amelie:
ihre reaktionen auf fremde sind durchaus differenziert!
ich würde vivian eher sanft in ihrem "bauchgefühl" bestärken...
und abwarten wie sich das entwickelt :-D

gruss
 

Stephanie

The one and only Mrs. Right
Hallo,

danke für eure Kommentare und Ratschläge :prima: , ich fühle mich in meinem Bauchgefühl bestärkt.

Ich freue mich sehr ein so aufgeschlossenes Kind zu haben und ich denke, wenn sie etwas älter ist werde ich mal nach so einem Buch umschauen oder sie in so einem Kurs anmelden, wo Kinder lernen sich zu 'wehren' - allerdings nicht unbedingt körperlich. Da gibt es hier ein ganz gutes Angebot, wo auch besprochen wird wie man mit 'schlechten Geheimnissen', Mobbing, etc. umgeht.

Danke an euch! :)

Liebe Grüsse,

Stephanie
 

clatamo

Dauerschnullerer
hallo stephanie,

dazu noch eine empfehlung:

ich bin doch keine zuckermaus
von sonja blattmann

behandelt genau die von dir angesprochenen themen.
das buch+lieder wurde vor einigen wochen in amelies
kindergarten "durchgenommen" (inkl. elternabend mit
sonja blattmann und experten zum thema "prävention
sexueller missbrauch").
die kinder haben es sehr angenommen und auch für uns
eltern war es hilfreich!

besonders der hinweis, das "das" thema nicht mit einem buch und einem
elternabend abgehakt ist, sondern im grunde jeden tag erziehungsbestandteil
ist.

gruss :)
 
Oben