Wut und Reizüberflutung

Susala

Prinzessin auf der Palme
:winke:Hallo,

mein Zwerg ist oft sehr wütend. Das typische Alter dafür. Ja, aber es ist deutlich mehr als bei anderen.

In anderen Themen hier wurde ab und an der Zusammenhang von Reizüberflutung und Wut genannt. (Leider nur recht kurz.) Daher wollte ich Euch mal zu Euren Erfahrungen und Eurem wissen dazu befragen?

Ich habe den Zusammenhang bisher noch nicht beachtet.

Wir haben einen klaren Tagesablauf, wenn er auch nicht starr ist.
ich sehr konsequent, die anderen Bezugspersionen sind auch konsequent. (Na ja, seine Großeltern sind es nicht alle, aber so oft sieht er sie nicht.)
Er braucht und bekommt Bewegung.

Reizüberflutung war auch schon als Baby ein großes Problem für ihn. Daher frage ich mich, ob das nicht auch bei seiner Wut eine große Rolle spielen könnte.

:winke:
 

Corina

Gehört zum Inventar
AW: Wut und Reizüberflutung

Hallo Susala

Bei Fabian (6 J.) hat die Wut/Aggressivität ganz klar einen Zusammenhang mit Reizüberflutung.
Wenn er zu lange Fernseher schaut, ist er danach häufig sehr wütend, manchmal auch aggressiv.
Seit dem wir seinen Fernsehkonsum noch mehr (er durfte auch vorher nicht unbegerenzt schauen;)) heruntergeschraubt haben, ist er wieder zufrieden und ausgeglichen.

Liebe Grüsse

Corina
 

Susala

Prinzessin auf der Palme
AW: Wut und Reizüberflutung

:winke: Danke Corina.
Gilt das bei ihm nur fürs Fernsehen oder überfordern ihn auch andere Dinge?

Fernsehen ist bei uns auf die Zeit des Inhalierens beschränkt und er ändert sich auch nicht, wenn wir mal mit dem Inhalieren einen Tag schlampen und er gar nicht fern sieht...
 

Corina

Gehört zum Inventar
AW: Wut und Reizüberflutung

Am schlimmsten ist es schon beim Fernsehen.

Im Moment reagiert er auch mit Wut, wenn er in den Kindergarten gehen muss.
Er muss sich nach dem Urlaub wieder daran gewöhnen, es hat ihm einfach zu viele Kinder auf einem "Haufen" -er ist eher ein Einzelgänger-, ich denke schon, dass das auch eine Art Reizüberflutung ist.........


Corina
 

Dana

Ikea Junky
AW: Wut und Reizüberflutung

Hallo Susala,

ich habe auch so ein Kind, der, wenn er genervt ist, total rumwütet.

Fernsehen wurde bereits genannt. Aber auch zuviele Süßigkeiten.

Ich muß Chris ständig zum "langsam machen" annimieren, denn auch das zerrt an seinen Nerven.

Wenn zuviele Eindrücke auf ihn einprasseln - sprich: es sind sehr viele Kinder um ihn herum oder aber die Geräuschkulisse ist sehr hoch (Kindergeschrei, laute Musik, etc pp). Dann führt das bei Chris zu einer Reizüberflutung und er reagiert total genervt. Ich sag dazu immer Nervenendenentzündung und kann das auch richtig gut verstehen. Nur können Kinder sich eben noch nicht so mitteilen, wie Erwachsene.

Noch ein Punkt ist Übermüdung. Wo andere Kinder nölend bei Mama am Hosenbein hängen und ziemlich offensichtlich totmüde sind, dreht Chris nochmal richtig auf. Für andere sieht das so aus, als wenn er nochmal Mega Energie geschnappt hätte, ist aber nicht so. Resultiert übrigens auch daraus, dass er sich über seine eigene Müdigkeit ärgert :hahaha:

Das liest sich jetzt alles, als wenn ich ein absolut schreckliches Kind hätte :umfall:

Liebe Grüße
 
M

MaraLea

AW: Wut und Reizüberflutung

Hallo,

einer meiner Jungs war im Grundschulalter auch ein kleiner Choleriker, war bei ihm nicht unbedingt Reizüberflutungs-bedingt sondern er hatte einfach eine recht niedrige Frust-Toleranz ;).

Ihm haben damals regelmäßige Entspannungsübungen mit Traumreisen sehr geholfen...Bücher mit Traumreisen kann man übrigens in den meisten Stadtbüchereien ausleihen :).

Außerdem habe ich mit ihm geübt, dass er, immer wenn er merkt, die Wut steigt in ihm hoch, erst mal bis 10 zählt (mach ich selbst auch öfter mal :) ...hilft wirklich)

LG
Mara
 

Susala

Prinzessin auf der Palme
AW: Wut und Reizüberflutung

:winke:Danke ihr beiden.

Ich muß Chris ständig zum "langsam machen" annimieren, denn auch das zerrt an seinen Nerven.
Das ist eine gute Idee. Ich werde ihn dazu animieren sich immer mal wieder nachmittags kleine Auszeiten zu nehmen.
Er kann in den letzten Wochen so viel Neues. Er spielt viel mit einer 5jährigen und will da natürlich immer mithalten, was mit knapp 3 natürlich nicht gelingt.

Wenn zuviele Eindrücke auf ihn einprasseln - sprich: es sind sehr viele Kinder um ihn herum oder aber die Geräuschkulisse ist sehr hoch (Kindergeschrei, laute Musik, etc pp). Dann führt das bei Chris zu einer Reizüberflutung und er reagiert total genervt. Ich sag dazu immer Nervenendenentzündung und kann das auch richtig gut verstehen. Nur können Kinder sich eben noch nicht so mitteilen, wie Erwachsene.
Ja, das ist meine zweite Vermutung. Es ist besonders schlimm, wenn im Kindergarten seine Gruppenerzieherin nicht da ist, die sehr für ordnung sorgt.

Noch ein Punkt ist Übermüdung. Wo andere Kinder nölend bei Mama am Hosenbein hängen und ziemlich offensichtlich totmüde sind, dreht Chris nochmal richtig auf. Für andere sieht das so aus, als wenn er nochmal Mega Energie geschnappt hätte, ist aber nicht so. Resultiert übrigens auch daraus, dass er sich über seine eigene Müdigkeit ärgert :hahaha:
genau so wirkt er auch auf andere. wir werden dann immer gefragt, warum wir gehen wollen, wo unser Kind doch noch so wach und fröhlich ist. Ob er sich darüber ärgert weiß ich nicht. Zumindest schimpft er, wenn er müde ist, dass er nicht müde ist.

Das liest sich jetzt alles, als wenn ich ein absolut schreckliches Kind hätte :umfall:
Nö das liest sich so, als würdest Du Deinen Sohn sehr gut verstehen und mögen.

@Mara: die Frusttoleranz ist bei meinem einfach sehr verschieden. An einem Tag hoch und am anderen niedrig. Das finde ich merkwürdig.

Traumreisen macht er gelegentlich in der Kita. Ich habe damit keine Erfahrung und weiß auch nicht, ob es zu hause klappt. In der Gruppe läßt er sich eher auf soetwas ein. Zu hause entscheidet er dann eher, dass er etwas anderes machen will.
Das mit dem Zählen mache ich auch, aber zählen ist für ihn noch nicht beruhigend. Er kann bis 10 zählen, aber nur wenn er sich konzentriert. Wenn er wütend ist, kann er sich schlecht etwas überlegen, was Konzentration erfordert. Falls wir im Grundschulalter das Problem auch noch haben sollten, denke ich daran.
 

Röschen

Gehört zum Inventar
AW: Wut und Reizüberflutung

Susala, gerade zur unterschiedlich hohen Frusttoleranz fällt mir folgendes ein:

Hast du beobachtet, dass er an den Tagen eine niedrige Grenze hat, wenn er eher müde und unausgeschlafen ist? Das beobachte ich nämlich momentan hier bei uns (Erwachsenen). Seit zwei Wochen keinen Nacht mehr durchgeschlafen, weil Joachim ständig Stechmücken um sich rum hat (mich lassen sie komischerweise in Ruhe) und die dann auch immer jagd und tötet. Und das mitten in der Nacht, was mich dann auch aus dem Schlaf reißt. Entsprechend gereizt ist die Atmosphäre hier im moment.

Beobacte das mal, vielleicht ist das ja auch noch eine Erklärung!


Liebe (müde) Grüße

Rosi
 
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