Wie umgehen mit "Petzen"

GiselaM

Dauerschnullerer
Hallo Ihr lieben,

ich brauch mal Eure Anregungen ...

Folgendes: Annika hat eine gleichaltrige Freundin, die sie sehr gern hat.
Die beiden hängen zusammen wie "zwee babbisch gutsle" wie man bei uns sagt.
Auch die Familien verstehen sich gut, so dass wir viel zusammen sind. Ihre Mutter ist mir inzwischen eine gute Freundin geworden, und wir haben auch in vielen Punkten eine ähnliche Einstellung zur Erziehung unserer Kinder.

Nun ist es so, dass die Kleine wirklich sehr oft kommt mit dem üblichen "Gisela, die Annika hat das und das gemacht ...". Ihr etwas weggenommen, sie gehauen, auf dem Bett gehüpft (was streng verboten ist), schaukelt zu lange, gibt nichts von der roten Knete ab, sagt das Bärchenbuch wär gar nicht das schönste von allen, sagt Prinzessinnen können auch kurze Haare haben, ...

Die Liste lässt sich endlos fortsetzen.

Mit "sehr oft" meine ich, dass sie teilweise alle 30 Sekunden aus dem Kinderzimmer kommt um mir zu berichten, was meine Tochter aus ihrer Sicht gerade verbrochen hat.

Puh, ich meine, Annika ist bestimmt kein Engel, aber ich denke es ist gar nicht, was sie tut oder nicht tut. Es scheint mir eher so zu sein, dass ihre Freundin ständig von einem Erwachsenen hören möchte, dass das andere Kind etwas falsch macht. Beziehungsweise, dass sie selber braver ist.
Oder es stört sie einfach, das meine Tochter nicht nach ihrer Pfeife tanzt?

Ich weiß nun nicht recht, wie ich mit dem Problem umgehen soll.
Weder wie ich mit der Kleinen umgehen soll, noch wie ich mit meiner Freundin drüber reden soll.
Sie ist oft verunsichert, ob sie ihre Kinder richtig erzieht (obwohl sie das toll macht und auch sonst wirklich stolz darauf sein kann, wer sie ist und was sie schafft) und sie hat im Moment wirklich eine Menge am Hals. Sie wird es bestimmt so verstehen, als hätte sie etwas falsch gemacht.

Andererseits hab ich die Kleine zu gern, um es einfach unerwähnt zu lassen und sie tut mir auch leid. Wenn sie so weiter macht, will doch über kurz oder lang keiner mehr mit ihr spielen. Sie ist wirklich sonst ein total liebes Kind, super hell im Kopf, ihrem Alter weit vorraus, ...

Wenn Annika sich so verhalten würde, würd ich massiv gegensteuern und ihr erklären, dass ihr Verhalten nicht richtig ist. Und dass man unterscheiden muss bei welcher Gelegenheit man einen Erwachsenen holen muss und wo man sich auch einfach selber einigen kann. Aber bei einem "fremden" Kind?

Danke für Eure Anregungen!

vlg, Gisela
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: Wie umgehen mit "Petzen"

Also wenn's mir hier zuviel wird mit dem Gepetze, dann reagier ich eher höflich-erstaunt drauf.
"Eeecht? Na sowas..." - mache aber sonst nichts.

Salat
 

GiselaM

Dauerschnullerer
AW: Wie umgehen mit "Petzen"

Angela, anfangs bin ich darauf eingegangen:

"stimmt, sie darf Dich nicht hauen. Sag ihr das doch einfach"
"dann spiel doch einfach mit ..."
"da hat Annika halt eine andere Meinung als Du ..."
Außer bei dem auf dem Bett hüpfen, denn das ist WIRKLICH verboten. Da bin ich hin zu Annika und hab sie gefragt, ob das stimmt und ein ernstes Wort mit ihr gesprochen. Aber das kann ich schlecht einfach stehen lassen, weil es gefährlich ist (ist ein Hochbett).

Ansonsten habe ich Spielsachen konfisziert, wenn sie die eine der anderen "vor die Nase gespielt hat" ohne zu teilen. Darauf haben wir uns mal geeinigt, weil die beiden für eine Weile die "nette" Angewohnheit hatten, die andere zwar zu sich einzuladen, aber dann mit nichts ihrer Spielsachen spielen lassen zu wollen.

Gestern war ich so genervt, dass es dann umgeschlagen ist in:
"x, das will ich gar nicht wissen, einigt Euch!"

Zuletzt habe ich die beiden getrennt und gebeten, dass jede jetzt mal nachdenken soll, ob sie denn lieber zusammen spielen wollen, oder nicht. Und WENN sie spielen wollen, es doch bitte auch tun ...

Naja, ich weiß schon selber, das war eher hilflos ...

vlg, Gisela
 

Frau Anschela

OmmaNuckHasiAnschela
AW: Wie umgehen mit "Petzen"

Naja, ich weiß schon selber, das war eher hilflos ...

vlg, Gisela

Find ich jetzt gar nicht. Ich finde in der Tat, dass das genau die passende Antwort ist.

Die Damen sollen es selber klären. :prima:

Letztenendes erreicht sie ja mit der Petzerei genau das, was sie will. Du widmest dich ihr - gibst ihr vielleicht gar noch recht, schimpfst vielleicht mit deinem Kind. Sprichst darüber. Sehr spannend (und wiederholungsbedürftig) das Ganze :)

Deinem Kind würde ich halt in einer ruhigen Minute noch an die Hand geben was der Unterschied zwischen "petzen" und "Hilfe holen in Not" ist. Oder vielleicht auch mit beiden Kindern zusammen - wenn die Mutter des Gastkindes eh gerade so viel um die Ohren hat.

Ich plage mich übrigens auch heute noch mit den Sätzen: "Macht das bitte unter euch aus" :hahaha:

Liebe Grüße
Angela
 

GiselaM

Dauerschnullerer
AW: Wie umgehen mit "Petzen"

Dem ganzen also so wenig Aufmerksamkeit wie möglich schenken.
Das erscheint mir logisch.

Ich fürchte, da werde ich wohl ein wenig üben müssen.

Vermutlich wird sich das dann auszahlen, wenn Jakob alt genug ist, dass meine beiden sich untereinander ordentlich streiten können.

Aber ich denke, ich muss wohl trotzdem auch mit meiner Freundin sprechen. Schon damit sie versteht, warum ich Annika dann nicht schimpfe ...
Wird ihr ja sonst komisch vorkommen, sonst hab ich meiner Tochter nämlich schon Bescheid gesagt, wenn ich mitbekommen hab, dass sie andere Kinder gehauen hat ...

vlg Gisela
 

Frau Anschela

OmmaNuckHasiAnschela
AW: Wie umgehen mit "Petzen"

Es ist ja noch einmal ein Unterschied, ob du etwas mitbekommst und dann darauf reagierst. Oder ob du etwas *nur* mitbekommst, weil das Kind petzt, was du u.U. sonst gar nicht mitbekommen hättest.

Ich würde schon einen Unterschied machen, ob du Dinge selbst siehst oder sie zugetragen bekommst. (allerdings gucke ich bei ersteren Fällen auch gerne mal schwer beschäftigt weg ;-) )

:winke:
Angela
 

GiselaM

Dauerschnullerer
AW: Wie umgehen mit "Petzen"

Es ist ja noch einmal ein Unterschied, ob du etwas mitbekommst und dann darauf reagierst. Oder ob du etwas *nur* mitbekommst, weil das Kind petzt, was du u.U. sonst gar nicht mitbekommen hättest.

Ich würde schon einen Unterschied machen, ob du Dinge selbst siehst oder sie zugetragen bekommst. (allerdings gucke ich bei ersteren Fällen auch gerne mal schwer beschäftigt weg ;-) )

:winke:
Angela

:lichtan:

Richtig, ich würde das ja sonst gar nicht mitbekommen. Darauf hätt ich ja auch mal selber kommen können.

Manchmal steh ich echt im Wald.

Ich weiß jetzt auch, wie ich mit meiner Freundin reden kann. Ich werd sie einfach mal fragen, wie ich ihrer Meinung damit umgehen soll. Das wird sie nicht als Kritik auffassen.

vlg Gisela
 
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