Wer macht mir Mut???

lulu

Königin der Nacht
Fragen an Silke :-D:

Silke, ich habe leider momentan keine Zeit ausfuehrlich auf Deine Abhandlungen, die ich sehr schaetze, einzugehen. Aber ein paar Fragen haette ich ja?

Hattest Du bei Deinem ersten Kind, also in jungen Jahren, die gleichen Ansichten wie jetzt bei Deinem Kind in reiferen Jahren?

Meinst Du nicht, Du bist ein bisschen einseitig in Deiner Argumentation? Der von Dir idealisierte Baby- und Kleinkind Parenting Stil ist toll, finde ich. Aber er passt auch nicht zu jedem. Wir haben doch alle andere Eigenschaften und Charactere, Beduerfnisse und Traume... Ich zum Bspl. kann nur sehr schlecht mit dauerhaftem Schlafentzug umgehen. Gabrielas Laurin haette mich schon laengst ins Grab gebracht. Meinst Du nicht, dass wir dann auch mit aehnlichem Kind unterschiedliche Umgangsformen annehmen muessen?

Ich bin kein Freund von Faber (kenne das Buch gar nicht :)), ich glaube auch nicht so sehr ans sichern. Ich habe beide Kinder lange in den Schlaf begleitet, im eigenen Kinderzimmer, im eigenen Bett, und meistens schliefen sie einfach. Ich mag aber auch gerne meine Privatsphaere im Schlafzimmer, manchmal mag ich so sehr alleine schlafen, dass ich ins Gaestebett umziehe :) (und mein Mann beleidigt ist :)). Gegen ein krankes Baby oder jemanden der schlecht traeumt oder mich halt braucht neben/in meinem Bett habe ich nichts, gegen einen Dauergast schon. Manchmal will ich auch einfach ein Wochenende mit meinem Mann alleine sein, sehe das fuer die Kinder aber auch als Chance mal Erfahrungen mit Grosseltern, Paten, oder Freunden von uns zu machen und fuer die als Chance meine Kinder zu geniessen.

Damit fahre ich gut! Damit scheinen auch meine Kinder bisher gut zu fahren! Fuer die total Zurueckname des selbst bin ich zu jung oder egozentrisch. Andererseits finde ich, dass das auch gesund ist. Denn primaer geniesse ich meine Kinder und versuche mich so zu organieren, dass ich mich nicht erdrueckt oder zu vereinnahmt fuehlen muss.

Lulu
 
N

NimueVerdandi

Hallo Lulu und Giovanna,

als Julian geboren wurde, war ich sechzehn. :-D Nein ich habe das nicht so gesehen wie heute, ich habe das gar nicht überblicken können. Meine Mama hat damals im Kindergärtnerinnenseminar gearbeitet, und hatte viel mit der Pädagogikvon Steiner und Montessori und so zu tun. Ihre Hilfe und ihr Rat haben mir beim Aufbau einer Beziehiung zu meinem Baby sehr geholfen. Allein wäre ich sicher überfordert gewesen.
Aber ein Baby nicht schreien zu lassen, war schon ihre Ansicht und ich habe sie übernommen. Mein Sohn Julian war ein echter Nachtmensch, ist es heute noch und sicher in Punkto Schlafen das schwierigste von meinen Dreien. Ich war oft übermüdet und das Gefühl von Wut und Ärger kenne ich auch. Ich hatte Schwein, meine Mutter ist in den Nächten eingesprungen, in denen ich wirklich nicht mehr konnte.

Ich vertrete meinen Standpunkt hier so radikal, weil ich ein Gegenstück zu dem, wie mir scheint, schon selbstverständlichen "Ferbern" bilden will.
Nein, ich bin nicht der Meinung, das ein Familienbett die einzige und beste Variante ist. Ein Babybalkon tut es auch, das Bettchen im ersten Jahr mit im Zimmer ist genauso gut.
Nur muß ich als Mutter dann aufstehen, heißt, wirklich wach werden.
Das erspare ich mir durch das Kind im Bett. Im Halbschlaf ziehe ich sie zu mir und bin auch schon wieder weg.
Ich gehöre zu den Leuten, die einmal wach dann auch nicht wieder einschlafen können.
Es geht mir nicht darum, wo ein Kind schläft. Jede Mutter muß für sich die Lösung finden, die am verträglichsten, am praktischsten ist. Wenn ich aber wähle mein Kind in seinem eigenen Bett schlafen zu lassen, dann kann ich doch nicht sauer sein, weil ich aufstehen muß.
Wenn ich auch noch in ein anderes Zimmer muß, dann sind das die Umstände, die ich gemacht habe, Bedingungen, für die ich verantwortlich bin. Nicht mein Kind. Diese Anforderung muß ich dann gelassen nehmen, mich meinen eigenen Bedingungen stellen.

Zum Thema Schlafen noch etwas, wenn Du Krach hast mit Deinem Partner, mit Deinen Kindern, selbst mit Deiner Mutter, dann kann es sein, das Du nicht einschlafen kannst, weil es Dich nicht losläßt. und ich bin mir sicher, einem Kind geht es genauso.
Deshalb sind Situationen in denen ein Kind Geborgenheit und Sicherheit erfährt langfristig die besten Einschlafhilfen. Jede von uns weiß wie es sich anfühlt, wenn man geweint hat, bis man erschöpft einschlief und keine von uns würde bei längerem Nachdenken seinem Kind das als Einschlafhilfe anbieten wollen.
Ich möchte mit meinen Postings erreichen, das wir uns wieder erinnern, wie es war als Kind, wenn man Angst hatte nachts, wenn man schlecht geträumt hat, wenn die Kiefer vor dem Fenster plötzlich Hände hatte und bedrohlich aussah.
Ich glaube wenn wir das tun, dann sagt uns unser gesunder Menschenverstand schon, das es nicht gut ist, ein Kind so lange allein weinen zu lassen, egal wie alt es ist.
Es gibt andere Wege, Bessere! Mütter die nicht rausgehen, die in Rufkontakt bleiben. Die geduldig trösten und Hilfe zusichern auch wenn das Kind in seinem Bett bleibt.

Mir machen die vielen Ferberempfehlungen Angst. Es scheint eine so leichte Methode zu sein, eine die scheinbar funktioniert. Mir ist sie unheimlich, wie das "Töpfen" früherer Zeiten.
Ich bin da nicht so extrem, nicht jede kann mit Baby schlafen, für alle Übermüdeten könnte es aber ein Weg zu mehr Schlaf sein.
Von mir aus können es eigene Betten und eigene Rituale sein.


Gegens Ferbern bin ich, und da bin ich sicher total extrem.
Mit dem Kind, nicht gegen das Kind, Schlaf suchen. Da gibt es sicher viele Formen. Sicher ist das Charakterabhängig. :jaja:


Und übers "Ferbern" würde ich mit mir nur dann reden lassen, wenn eine wirkliche Schlafstörung vorliegt, wenn man auch schon professionelle hilfe gesucht hat, wenn wirklich nichts anderes mehr geht.

Liebe Grüße
Silke
 
5

5MädelHaus

@ NimueVerdandi

Ich lese Deine Antworten zu den Schlafpostings sehr oft, und Deine Meinung finde ich einfach klasse. Das musste mal gesagt werden :jaja:

lg

Rachel
 

lulu

Königin der Nacht
NimueVerdandi hat gesagt.:
Ich vertrete meinen Standpunkt hier so radikal, weil ich ein Gegenstück zu dem, wie mir scheint, schon selbstverständlichen "Ferbern" bilden will.
Ok. Das verstehe ich gut :jaja:!
Lulu
 
N

NimueVerdandi

@ Rachel,

lieben Dank!



@ lulu,


wie schön! :)
Weil sonst, bin ich auch immer eher für die goldene Mitte! :jaja:

Liebe Grüße
Silke
 
J

Jani

Den Beitrag von Jani fand ich zu Beispiel, naja: "Aua!&

Hallo Silke, jetzt hast Du mich soweit. Ich lade Dich hiermit herzlichst zu mir nach hause ein,um zu erleben, wie warm und liebevoll der arme Luke es mit seiner kaltherzigen Mutter hat! :o
Übrigens schläft er jetzt himmlisch in seinem eigenen Bett und ich kann abends gemütlich im Bett TV schauen.

So, jetzt lege ich wieder mein Herz in den Gefriersschrank damit ich Dir auch weiterhin Stoff liefern kann :-D
 
N

NimueVerdandi

Re: Den Beitrag von Jani fand ich zu Beispiel, naja: "A

Jani hat gesagt.:
Hallo Silke, jetzt hast Du mich soweit. Ich lade Dich hiermit herzlichst zu mir nach hause ein,um zu erleben, wie warm und liebevoll der arme Luke es mit seiner kaltherzigen Mutter hat! :o

ich komme gern! :jaja:
ist nur ein bissel weit... :???:


:winke:
Silke
 
B

BS

Hallo,
ich klinke mich hier kurz ein nach halbstündiger Leseaktion :) und kann nur eines sagen: ich finde diese Diskussion hier toll und kann mich im Grossen und Ganzen nur Silke anschliessen :jaja:

Ich hab (hatte) ein ziemlich schlechtes Schläferchen und da wurde mir auch prompt das vielzitierte Buch empfohlen. Zusätzlich hab ich zu der Zeit (Magdalena muss ca. 13,14 Monate gewesen sein) pausenlos von anderen Müttern gehört wie gut nicht ihre Knirpse in ihren Bettchen in ihren Zimmern schlafen. Nach 2 Tagen hab ichs geschmissen! Und mir tuts heut noch leid gegen meine Instinkte gehandelt zu haben!

Ich gehör auch zu der Kategorie: mein Bett für mich, einfach weil ich sonst sehr schlecht schlafe (und das is wiederum für den darauffolgenden Tag für mein Kind nicht toll) - vielleicht weil ich es gewohnt war, allein zu schlafen (Einzelkind), aber ich hab das jetzt einfach so gelöst, dass die bunte Matte vom Liegestuhl vor Magdalenas Bettchen liegt und ich einfach zu ihr rüberzieh wenn sie krank ist oder schlecht träumt oder weint oder in der Nacht kurz munter ist. Das macht mir nix, da hab ich Platz, wenns länger dauert schlaf ich dann ein, wenn die Kleine nur kurz unruhig is, beruhig ich sie, hör noch kurz auf ihre schlafenden Atemzüge und geh dann wieder ins "Elternbett". Ich hab also quasi die umgekehrte Variante gewählt, Mama (manchmal auch Papa) kommt zum Kind :D Und für die die jetzt sagen: Ha, das Kind will aber BEI mir schlafen - hatten wir auch schon - da gibts dann die Variante "Doppelmatte" (wir haben ja 2 Liegebetten ...), da hat auch der Frosch viel Platz, aber natürlich ist das Bettchen bequemer und dehalb sind die Mattenzeiten sehr kurz :)

Eins kann ich Euch nur sagen - lasst Euch nur ja nix einreden, folgt Eurem Instinkt, nehmt nur Hilfe an wenn ihr sie wollt/braucht, die tollen Ratschlaggeber (das macht man so, das is nicht normal, aber sie/er müsste doch...) sind am besten zu ignorieren!

LG, Brigitte

PS an Silke: Der Satz mit dem kleinen Fröschlein hat mich zutiefst gerührt, es is ja wirklich nur eine soooo kurze Zeit wo man die Kleinen so eng bei sich hat. Meine Kleine sagt ja jetzt schon manchmal: "Nicht (sch)musen, Mama! Seufz...
 
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