Wenn was kaputt geht.....

G

Grisu

Ich habe jetzt mal eine Frage bezüglich "Reparieren", wenn was in Brüche geht.

Für Manuel ist es total schlimm, wenn was kaputt geht - und das erste, was er sagt: Mama - reparieren (weil ich halt oft versuche, etwas zu kleben oder so).

Nun ist heute beim Frühstück ein Teller - Manuels Teller - kaputt gegangene, als ihm beim Protestieren ein Glas auf den Tellerrand fiel und so zwei Stück abbrachen.

Mein Mann meinte gleich, dass das jetzt kaputt sei und er nun kein Teller mehr hat. Er meint, dass Manuel auch lernen müsse, dass man nicht immer alles wieder einfach herrichten kann.
Ich hätte gleich gesagt, dass ich es zu kleben probiere.

Ich weiß schon, dass ein Kind auch damit umgehen lernen muss, dass was nicht änderbar ist und nicht wieder repariert werden kann - sozusagen dass es lernt, diesen "Frust" auch zu verarbeiten.

Was sagt ihr dazu?

Wo ist es wirklich sinnvoll, etwas "unveränderbar" zu lassen und wo ist es "nicht kontraproduktiv", wenn man was repariert.
Ich möchte ja nicht eine Mama werden, wo Manuel mal automatisch denkt: Mama wirds schon wieder richten

:???:
Christine
 
A

Arinicia

Hallo Christine,

sag mal wie alt ist Manuel denn?

Ich versuche generell auch erstmal alles zu reparieren. Die Kinder sollen ruhig sehen, dass nicht alles neu gekauft werden kann und sie selbst auch Verantwortung tragen wie etwas aussieht und ggf. mit einem Riss, einem fehlenden splitter etc. leben muß. Das ist in meinen Augen logisch.

D.h. wenn ein Teller kaputt geht und ich kann ihn kleben, dann muß er damit leben, dass er nimmer so schön aussieht. Oder eben dass er von einem anderen Teller essen muß bis der kaputte repariert ist. Wenn er ein Auto kaputt macht und es fährt nicht mehr und es ist auch nimmer zu reparieren, dann muß er das durchstehen.

Ich denke Kinder lernen einfach im Laufe der Zeit, dass man nicht alles reparieren kann bzw. dass sich ein Reparieren manchmal auch einfach nicht lohnt.

Und ich finde es okay wenn Kinder sehen was man wie reparieren kann. Ein Lichtblick in einer Wegwerfgesellschaft!

LG Arinicia
 

Tulpinchen

goes Hollywood
Ich finde, Kinder erleben in ihrer Entwicklung und auf ihren kleinen Entdeckungsreisen so viele Enttäuschungen, da muß man sie nicht noch unnötig traurig machen oder ihnen gar ein schlechtes Gewissen machen.

Wenn Marlene etwas kaputt geht, sage ich ihr zwar schon, daß das jetzt kaputt ist und daß ich das ganz schön doof finde. Sie guckt dann ein bißchen bedröppelt. Ich schlage ihr dann aber auch direkt vor, ob wir zusammen versuchen sollen, das zu reparieren. "Zusammen" heißt dann, Marlene sitzt dabei, darf die verschlossene Klebstofftube untersuchen oder mit dem Schraubenzieher "schrauben". :-D
So hat sie das Gefühl, ihren "Fehler" wieder gut gemacht zu haben und kann sich freuen, daß das Teil wieder ganz ist.

Wenn das Reparieren nicht klappt, findet sie das mittlerweile aber auch nicht mehr so schlimm. Dann zuckt sie mit den Schultern und sagt "Tja..." - hat sie wohl von mir! :eek:
 
M

Märilu

Speziell in diesem Fall würde ich mich an die Realität halten: Teller gehen manchmal kaputt, das kann Jedem passieren, bei uns werden sie auch nicht repariert sondern weggeschmissen und eben nachgekauft und eben deshalb auch keine teuren - fertig. Dass er deshalb nun keinen Teller mehr haben soll, finde ich nicht gut.

Bei Spielsachen finde ich schon, dass die Kinder auch ruhig mal warten könne, bis Ersatz rangeschafft ist, damit das Anspruchsdenken nicht zu hoch ist.

:winke:
 
G

Grisu

Wenn es ein normaler Teller wäre - da hätte ich ja kein Problem.
Aber es ist ein Teller mit einem Bären drauf - ein Geburtsgeschenk.
Manuel sagte heute zwei Mal: Zum Glück anderer Teller nicht kaputt (der Suppenteller dazu).

Ich werde mal drüber schlafen.
Danke für Eure Antworten! :jaja:

Lieben Gruß
Christine
 
M

Märilu

Ach so!

Also DEN Teller würde ich nicht wieder beschaffen, höchstens dann als etwas Besonderes zum Geburtstag. Oder doch kleben, wenn es solch ein besonderes Stück ist.

:winke:
 

Miriam78

Familienmitglied
natürlich kleben! Er wollte ja den Teller nicht kaputtmachen oder? War ja eher ein "Kollateralschaden"... Er ist zwar dann nicht mehr so schön - aber eben noch funktionsfähig.

Ich finde auch, daß das der Wegwerfgesellschaft ein nötiges Kontra gibt. Genug Dinge gehen kaputt, die man nicht reaprieren kann - dann kann man seine Frust-Belastbarkeit üben...
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
Bitte keine Teller kleben, solange sie mit scharfen Kanten abgebrochen sind. Kleine "Macken", die nur muschelförmig abgesplittert sind, gehen ja - aber möchtet ihr, daß der geklebte Brocken beim nächsten Jux abspringt und euere Kinder sich schneiden?
Darum auch Gläser mit Sprung niemals weiterbenutzen.

Zum Thema an sich würde ich sagen: Manuel fragen, ob er den Teller neu haben will, aber nicht sofort "springen", sondern auf eine etwas "besondere" Gegenheit warten.

Gruß,
Buchstabensalat
 
Oben