Welcher Kindergarten ist der Richtige?

C

claudel

Hallo an alle,
jetzt hätte ich echt mal eine spezifische Frage:
Kennt jemand Kindergärten nach Montessori?

Ich wollte jetzt solangsam mal Nikolas im Kindergarten anmelden. Ich habe mir auch etliche angesehen, es gibt echt total unterschiedliche! Hätte ich nicht gedacht. Ich habe ihn mal sowieso provisorisch bei 3 angemeldet. Richtig happy bin ich aber nur bei 2, und da kann ich mich einfach nicht entscheiden. Meine Freundin ist Pädagogin und absolute Anhängerin von Montessori. Sie hätte gerne, daß Nikolas mit ihrer Tochter in den Kindergarten geht. Es ist eine Elterninitiative, die Mütter müssen sich da schon mehr einbringen als in normalen Kindergärten.
Jetzt habe ich aber ein Problem:
Wir zu Hause führen eigentlich ein ganz anderes Leben als die Monessori-Anhänger. Wir sind sehr unterschiedlich. Bei Montessori ist es ein Erziehen ohne Muss. Bei uns zu Hause gibt es aber sehr viele Regeln.
Kommt da Nikolas nicht durcheinander? Nikolas ist ein absoluter Räuber, manchmal auch sehr cholerisch mit extremen Wutanfällen. Als ich mir die "ruhigen" Kinder im Montessori-Kindergarten angesehen habe dachte ich mir, mein Kleiner fliegt da spätestens nach 1-2 Monaten raus. Andererseits dachte ich mir, mensch vielleicht wird er ja da viel ausgeglichener und ruhiger, ds würde ihm guttun. Was mir in dem Kindergarten auch gefällt ist, daß er spielen kann was er will, es gibt keinerlei Vorgaben.
Mein Mann meinte allerdings das wäre schlecht, wenn er danach in die Schule kommt kann er auch nicht mehr tun was er will. Da gelten dann Regeln. Und es wäre gut, wenn er im Kindergarten da schonmal langsam hingeführt wird. Meine Freundin wiederrum meinte, wenn ihre Tochter z.Bsp keine Lust zum Basteln hat, dann muß sie das auch nicht tun.
Also es ist echt ein Durcheinander in meinem Kopf derzeit.
Ich glaube man merkt es auch in meinem Text. Hoffentlich könnt Ihr mein Wirrwarr entziffern.
Grüße
Claudi
Bitte schreibt mir alle Eure Meinungen. Ich bin nur noch am Montessori-Lesen!
 

Jano

Engel auf Erden
Hallo Claudia,
diese Entscheidung werd ich auch bald haben. Mir ist dabei wichtig, dass ich hinter den Prinzipien, der Konzeption der Einrichtung stehen kann. Und wichtig bei einer Elterninitiative: kann ich das "Miteinbringen" leisten? Will ich das? Kann ich Mehrkosten tragen?
Praktisch an dem gemeinsamen Kiga wären z.B. auch das wechselnde Abholen. Oder bei Notfällen kann die Freundin eben einspringen.
Frag doch mal nach, wie man dort im Kiga mit quirligen Kindern umgeht.
Ganz davon ab kann ich mir nicht vorstellen, dass es so gar keine Regeln dort gibt.
 

lulu

Königin der Nacht
In unserer Montessouri Schule vor Ort ist tatsaechlich mal der sehr wilde Nachwuchs einer Bekannten aus dem KiGa raugeflogen :verdutz:. Gut das Kind ist ein wahrer Wildfang, aber ist das nicht eine erzieherische Herausforderung :???:.

Aus diesem und einem anderen Grund kommt die hiesige Montessouri-Schule fuer mich nicht in Frage, obwohl mich die Paedagogik begeistert.

Und das muss bei Euch ueberhaupt nicht so sein! Kuck Dir die Erzieherinnen genau an und entscheide, ob die Chemie zwischen Dir, Kind und Erzieherin stimmt.

Ansonsten wuerde ich mich nicht von einer Freundin zu einem KiGa ueberreden lassen, von dem ich das Gefuehl habe, dass er nicht so recht zu uns passt.

Lulu
 
C

claudel

Hallo,
ja das stimmt Lulu, also überreden lassen möchte ich mich absolut nicht. Mich würde der Kindergarten deshalb reizen, weil Nikolas da vielleicht mal von seinem Cholerik-Trip runterkommen könnte. (Wenn ihm was nicht passt schmeisst er es einfach weg und so) Vielleicht schaut er sich ja mal eher die guten SAchen ab. Wenn es hier z.Bsp auf dem Spielplatz eine Räuberbande gibt und auf der anderen Seite eine ruhige Gruppe wird meiner auf jeden Fall bei der Räuberbande sein.
Abgesehen davon finde ich das Programm "Hilfe zur Selbsthilfe" wirklich genial.
Andererseits ist auch der andere Kindergarten nicht schlecht, er ist vor allem neben der Grundschule in die Nikolas danach kommt. So kennt er dann bei der Einschulung schon andere Schüler. Das ist doch auch ein wichtiges Argument oder? Oder findet Ihr das Unwichtig?
Gruß
Claudi
 
G

gretel

ne, finde ich nicht unwichtig. wenn er tatsächlich mal dahinkommt und ihr das schon wisst, würde ich zu dem tendieren. wenn ihr den sonst auch gut findet.


ich bin auch eher der typ, der nix davon hält, den kindern im kiga etwas nahe zu legen, was später ein problem sein könnte, wenn sie in die schule kommen.
also so ein bisschen gedacht in die richtung, die dein mann sagt.

ich weiß, es ist schwer. ich bin ja auch grad am grübeln, wohin.

irgendwie klingt es so, als wenn du ihn nicht wirklich zu montessori geben willst. ;-)

für mich hat montessori immer was von antiautoritär. und ich glaube eigentlich eher daran, dass kinder schon regeln brauchen. und ich gebe zu, dass die mir bekannten eltern, die ihre kinder dort hingeben (und bei uns auch noch zu waldorfs), nicht so auf meiner wellenlänge liegen. aber es kann sicher sein, dass das je nach region auch unterschiedlich ist.

die frage des elterlichen engagements im kiga ist auch eine wichtige. wieviel zeit hast du dazu?
 
C

claudel

Hallo Gretel,
eigentlich hast Du jetzt genau das geschrieben was ich denke.
Ich möchte meine Freundin nicht kränken, aber sie sucht halt auch Gleichgesinnte in dem Montessori-Kindergarten. Aber ich werde dort keine Gleichgesinnte finden. Die sind mir wirklich alle zu anti-autoritär.
Dann ist mir auch noch was eingefallen: Wir haben ja auch noch Freunde und Bekannte mit Nicht-Montessori-Kindern. Wenn z.Bsp dann ein Kind meiner anderen Freundin kommt und erzählt wie er im Kindergarten mit z.Bsp elektr. Spielzeug spielt wie z.Bsp Fernlenkautos weiß ich, daß mein Sohn dann bestimmt denkt "na super, ich liege in tausend Kastanien, und der hat ein super Auto zum Spielen" Meiner Montessori-Freundin passiert das ja nicht, denn die halten ja nichts von so Elektro-Zeug und dem Kind fehlt das nicht.
Also was unser Leben und unser Erziehungsstil anbelangt würde der andere Kindergarten schon besser zu uns passen.
Es gibt aber genau eines was mir dort fehlt, was aber der Montessori Kindergarten bietet:
-sie können eigene Erfahrungen machen und bekommen für alles soviel Zeit
wie sie auch benötigen, denn der Entwicklungsstand der Kinder ist ja
unterschiedlich
-der ganze Kindergarten hat gerade mal17-20 Kinder
-ein Satz von Emmi Pikler:" Ein Kind, das durch selbständige Experimente
etwas erreicht , erwirbt ein ganz andersartiges Wissen als eines, dem die
Lösung fertig geboten wird." Und da haben die Erzieher da natürlich Zeit bei
gerade mal 17- 20 Kindern .


Da bin ich ständig am Grübeln und komme eigentlich zu keinem Ziel. Aber Du hast recht, ich tendiere schon zu dem schulnäheren Kindergarten mit festen Regeln. Und wenn ich wieder arbeiten gehe habe ich auch keine Zeit für den Elterndienst bei der Elterninitiative. Außer ich werde nochmal schwanger. Aber für Nikolas habe ich 7 Jahre gebraucht :-(
Was für Kindergärten hast Du denn zur Auswahl?
Gruß
Claudi
 
G

gretel

claudel hat gesagt.:
Wenn z.Bsp dann ein Kind meiner anderen Freundin kommt und erzählt wie er im Kindergarten mit z.Bsp elektr. Spielzeug spielt wie z.Bsp Fernlenkautos weiß ich, daß mein Sohn dann bestimmt denkt "na super, ich liege in tausend Kastanien, und der hat ein super Auto zum Spielen"


:lachen: :lachen: :lachen:

musste grad soooo lachen. :prima:

ja, die kinderstärke ist nicht schlecht. da geb ich dir recht. und das mit den lösungen stimmt auch. aber wer sagt, dass das die erzieherinnen im and. kiga nicht auch so handhaben. ;-)

bei mir ist es etwas schwierig. erst gar kein platz zu kriegen. dann einer mit 190 kindern am wohnort. ein städtischer.
dann durch rückgabe von jemandem angebot eines kiga-platzes bei der diakonie. mit 55 kindern, in der nähe meines arbeitsplatzes. nicht am wohnort.
und zum schluss angebot eines freien kigas, auch so in der größe wie der kleinere. aber ganz privat. 400 € grundbeitrag plus computerschule, plus englischschule, plus sauna (im haus) plus beitrag für elterninitiative. käme dann wohl bei fast 500 € raus und zudem weit weg von wohnung und job.

ich habe sohnemann heute bei dem diakonischen eingeschrieben. hoffe, dass die dort aufgrund ihrer konfession eine best. herangehensweise an kinder haben.

klar, ich hatte sogar einen antrag bei einem waldorf-kiga laufen. aber nicht wegen dem konzept. ich bin da nicht so überzeugt von. überzeugt hatte mich dort eher, dass die grad mal wussten, dass sie so heißen. :p sowas gibt es scheinbar auch. bei dem war mir einfach das schöne haus, die schönen zimmer und der wunderschöne garten aufgefallen. aber ich hab da eh keine antwort bekommen. und von der fahrstrecke auch weit zu gurken. und nicht so günstige öffnungszeiten wie die anderen.

komisch, man grübelt und grübelt. irgendwie hat mir geholfen, dass ich von vielen gehört habe, dass unsere gedanken bzgl. der freien erziehung, des eingehens auf das individuelle kind ("werden die auch lieb zu ihm sein? wird er nicht unter vielen untergebuttert? wird er unterdrückt?") letztlich einfach unsere gedanken sind. für das kind wird es sich ganz anders darstellen. meist haben die einfach weniger probleme damit als wir erwachsenen.
und wenn wir mit der leiterin nicht so klar kommen, muss es für das kind nicht genauso sein.

hat mich ein bisschen auf den boden zurückgeholt.

insgesamt stimmt es schon, was viele sagen: wichtig ist auch, dass es möglichst wenig stress für die eltern bedeuten soll. ich muss ihn allein holen und bringen. (mann unter der woche nicht zu hause.) daher ist es einfach günstig, ihn in der nähe des jobs zu haben, damit ich nachmittags im stau nicht ins schwitzen gerate, rechtzeitig da zu sein. ich kann auch nicht ständig in den kiga rennen, um irgendwelche familiennachmittage mitzumachen. mich wird ganztags arbeiten und kind abholen und allein weiterversorgen schon ausreichend fordern.

mit der späteren schule ist es bei uns sowieso noch nicht klar, wo wir mal landen. wir wollen hier nicht wohnen bleiben. außerdem wohnen wir in einer stadt. und da gehen die kinder der kigas, wo du grad einen platz hast, meist eh nicht zusammen in die gleiche schule. daher war das bei mir kein kriterium.

und bzgl. der freunde in der nähe der wohnung, habe ich den gedanken hilfreich empfunden, dass ein ganztags-kiga-kind soviel zeit zum spielen zu hause dann auch nicht unbedingt mehr hat. gerade im winter z.b.. und unsere nachbarskinder sind auch alle in untersch.kigas und kennen sich trotzdem.

vielleicht helfen dir meine gedanken. übrigens: wenn du, wie ich, erst mal eine entscheidung getroffen hast, fühlst du dich wirklich besser. ;-)
 
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C

claudel

Ja,
da hast Du recht. Ich habe ja noch etwas Zeit, mich zu entscheiden. Nikolas wird ja erst nächstes Jahr 3.
Ich werde nach den Ferien nochmals zu beiden Kindergärten gehen und diesmal werde ich mir alle Fragen aufschreiben, die bekommen Löcher in den Bauch gefragt. Ich glaube aber auch, daß Nikolas das so von Wurscht ist, hauptsache er kann spielen und toben. Ich werde mir vor allem mal die Kindergärtnerinnen ansehen. Ich hatte nur mit der Chefin gesprochen.
Und im Montessori gibt es sogar einen Kindergärtner! Auch mal nicht schlecht. Nun ja ich werde jetzt mal bis dahin abwarten. Dann schreibe ich Euch nochmal alles auf . Wetten daß ich dann auch nicht klüger bin?
Nun wir werden sehen. Bis spätestens April muß ich mich entscheiden und das ist ja noch ne Weile..................
Erzähle bitte, ob Du weinen mußtest an Eurem ersten Tag. Und überhaupt, erzähle dann einfach wie es war. Ich glaube im Oktober ist der Tag oder?
Grüße
Claudi
 
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