Welchen Kindergarten - eure Meinungen bitte

Alena

Dauerschnullerer
Hallo, also ich hab noch etwas Zeit (hier gibt es Plätze frühestens ab :relievedface: aber trotzdem mache ich mir im Moment wieder sehr intensiv Gedanken um den richtigen Kindergarten für Nina (bzw. auch David, denn er soll natürlich möglichst später denselben Kiga besuchen).

Für mich gibt es die Auswahl zwischen dem kath. Kiga und dem städtischen Kiga. Jeder hat so seine Vor- und Nachteile, wie alles ;)

Spontan sagt mir der Städtische eher zu für meine Kinder.
Vorteile:
- Er hat ein offenes Konzept (Wer das nicht kennt: Kinder bewegen sich im ganzen Kiga frei, jeder Gruppenraum hat ein "Motto", das von allen Kindern genutzt werden kann wann und so oft sie wollen, z.B. Turn- und Tobezimmer, Verkleidungszimmer, ein (super ausgestattetes) Werkzimmer, Bastelzimmer, "Restaurant" usw. Die letzte halbe Stunde am Vormittag ist gemeinsame Zeit mit der Gruppe, der man zugeordnet ist).
- Ein schönes Außengelände, die Kinder gehen 1x pro Woche in den Wald (liegt am Waldrand, der Kiga).

Nachteile:
- Ich müsste Nina jeden Morgen hinfahren, mit dem Auto ca. 3-4 Minuten, mit Fahhrradanhänger ca. 5-6 Minuten.
- Sie kennt dort keine Kinder. (Habe es gerade wieder bei unserem Nachbarmädchen erlebt, die einen schrecklichen Schulanfang hatte weil sie niemanden kannte und sich total unwohl fühlte) Eigentlich ist Nina sehr offen und unkompliziert, aber am Anfang eher zurückhaltend und ängstlich.

Ich hatte den Kiga mit Nina vor einem Jahr besucht, ich hatte einen guten Eindruck war aber nicht total begeistert. Die Erzieherinnen wirkten kompetent und freundlich aber recht routiniert, so geschäftsmäßig irgendwie (weiß nicht, wie ich es beschreiben soll). Wir waren relativ früh da, einige Kinder kamen gerade erst. Es war ganz schön laut, wuselig und hektisch. Für größere Kinder sicher kein Problem aber für die Anfänger? Meine Schwiemu (war auch Erzieherin in einer halboffenen Einrichtung) meinte, die Kleinen würden sich mit diesem offenen Konzept am Anfang etwas schwertun.

Tja, und dann gibt es noch den kath. Kiga:
Der katholische Kindergarten hat ein geschlossenes Konzept, da bleibt jede Gruppe in ihrem Raum.
Vorteile:
- Ist für uns näher, 5 min Fußweg
- Nina kennt einige Kinder die dort hingehen, auch eine ihrer Freundinnen
- ebenfalls schönes Außengelände
- Ich kenne die Leiterin schon sehr lange, seit meiner Teenagerzeit wohnt sie neben meinen Eltern. Sie kennt Nina und ist immer ganz angetan von ihr, ich glaub für sie ist längst klar dass Nina zu ihnen kommt... Ist das ein Vorteil, wenn man einen guten Draht zur Kiga-Leitung hat? Sie leitet selbst aber leider keine Gruppe, sonst würde ich Nina sofort da anmelden, ich halte viel von der Frau.
- "Natürlich" findet dort religiöse Erziehung statt und das fände ich auch sehr gut. Mein Mann hält sich in der Richtung nämlich ganz raus und so bekäme ich da noch etwas Unterstützung. Ich persönlich möchte, dass meine Kinder religiös erzogen werden bzw. entsprechende Angebote bekommen. Und das hätten sie im städtischen Kiga nicht, selbst Weihnachten wird da mit Rücksicht auf die Muslime relativ neutral gefeiert.

Nachteile:
- halt v.a. das geschlossene Konzept. Ich persönliche finde es nicht so überzeugend, aber ich denke Nina ist da flexibel, sie wird sich an alle Konzepte gut anpassen können. Ich muss aber auch an David denken - er ist auf jeden Fall ein sehr aktives, lebhaftes Kind. Ich habe das Gefühl, besonders ihm würde das offene Konzept mehr liegen. Mache mir auch etwas Sorgen, dass er evtl. in einer geschlossenen Gruppe bei den Erzieherinnen mehr anecken würde, auffallen würde wenn er sich nicht so anpassen kann oder nicht so der Musterknabe ist. Aber na ja, das sind nun alles Spekulationen von mir... :hahaha:

Den kath. Kiga habe ich noch nicht besucht und Nina noch nicht angemeldet. Ehrlich gesagt möchte ich das auch erst machen wenn ich mich definitiv dafür entscheiden sollte. Denn ich fände es auch blöd, der Leiterin Frau E. gegenüber so zu tun als ob Nina zu ihnen kommen sollte und nachher doch abzusagen weil man einen Platz im Städtischen hat. Gerade weil ich sie ja privat auch öfter sehe wenn ich bei meinen Eltern bin.

Hach nä, wat is dat schwierisch...
Vielleicht mögt ihr mir mal eure Meinung zu meinen Gedanken sagen? Was hat sich bei euch im Nachhinein als wichtig für eurer Kind erwiesen?
Das Konzept? Die EINE tolle oder blöde Erzieherin? Die Freunde? Das Spielzeug?
 

Nemo

nah am See
AW: Welchen Kindergarten - eure Meinungen bitte

Das ist schwierig. Ich versuch mal meine Gedanken zu ordnen:

Die Frage, ob sie da schon jemanden kennt oder nicht, fände ich ehrlich gesagt nicht so entscheidend. Ich habe den Eindruck, daß die Kinder erst ab dem Kindergartenalter so richtig anfangen miteinander zu spielen und Kinder integrieren sich so schnell. Wenn sie nicht absolut sensibel ist, wird sie wahrscheinlich schnell Anschluß finden.

Offenes vs. geschlossenes Konzept: gerade für den Anfang, finde ich ein eher geschlossenes Konzept nicht schlecht. Ich erlebe es zumindest bei uns im Kindergarten als sehr positiv. Die Gruppe ist wie eine kleine Familie und die Erzieher gehen sehr liebevoll mit den Kindern um. Es herrscht eine entspannte und fröhliche Stimmung, mir gefällts. Ich könnte mir vorstellen, daß die größeren Kinder ein bißchen mehr Action aber ganz gut finden ..

Spielsachen und Ausstattung: es ist schön, wenn eine moderne und tolle Ausstattung da ist, aber ich finde ehrlich gesagt eine positive Stimmung im Kindergarten wichtiger. Ich hatte mir einen Kindergarten angeguckt, in dem ich den Eindruck hatte, daß dort die Einstellung herrscht "der Job ist gut, das einzige was stört sind die Kinder". Da hab ich dankend abgelehnt.

Was mir in unserem Kindergarten sehr gut gefällt ist, daß die Kinder mit sehr viel Respekt behandelt werden. So, bin ich beispielsweise gestern dort angekommen und ein Kind weinte. Die Erzieherin hat mit dem Kind den Gruppenraum verlassen, das Kind so vor den neugierigen Blicken der anderen Kinder geschützt und hat es in der Kuschelecke ganz liebevoll getröstet. Das hat mir gefallen. Überhaupt finde ich den Kindergarten sehr persönlich. Es gibt Familienbilder, die Erzieherinnen hängen ab und zu Bilder und einen Bericht des Tages aus. So hab ich doch ein bißchen Einblick, was die Kinder so tun. Denn Matleena verrät meist nichts...:)

Was sagt dir denn dein Bauchgefühl ?? Das trügt doch meistens nicht. Aber wenn ich deine Zeilen so lese, dann habe ich den Eindruck, daß für den kirchlichen Kindergarten hauptsächlich die Nachbarin deiner Eltern spricht, oder ?

Viele Grüße
Sandra
 

Fioflo

Herzilein
AW: Welchen Kindergarten - eure Meinungen bitte

Ich kann mich Sandra nur anschließen:
Geh in jeden Kindergarten rein, und entscheide dann!

Bei uns war das ganz klar, ähnliche Unterschiede, wie Du sie beschreibst:
der eine Kindergarten sehr offen, laut, hektisch, aber naturverbunden
der andere ruhiger, geordneter, aber mit eindeutig positiveren Ausstrahlung!
Wir haben unsere Entscheidung nie bereut. Der Kindergarten ist vergleichsweise etwas "konservativer", aber dafür auch sehr viel strukturierter und "heimeliger". Die Kinder basteln viel kreativ, werden gefördert, und nicht so viel einfach nur sich selbst überlassen. In dem offenen System wusste eine Erzieherin nicht mal so genau, welches Kind in ihrer Gruppe ist :umfall:.
Und wenn Dir religiöse Erziehung wichtig ist, dann unterschätze das nicht!
Richtig Weihnachten feiern ist doch was Wunderschönes!
Aber wie gesagt, geh erst mal rein in diesen Kiga.
:winke:
 
P

primavera

AW: Welchen Kindergarten - eure Meinungen bitte

Hallo:winke:

ich hatte meine Kleine auch bei einem kath.KiGa angemeldet, da er nahe unserer Wohnung liegt und mir die religiöse Erziehung eigentlich auch wichtig gewesen wäre.
Parallel musste ich aber auch schauen wie die Öffnungszeiten bzw. Abholzeiten zu meiner geplanten Berufstätigkeit passen.

Tja, beim Gespräch mit der Leiterin des kath. KiGa hatte ich schon keinen
guten Eindruck:(- ein "Konzept" gab es nicht, wurde zumindest nicht erwähnt, meine Tochter die dabei war nicht mal angesprochen (Frage: "haben Sie Spielzeug dabei um Sie etwas zu beschäftigen?:ochne:) und die Räumlichkeiten eher duster und beengt.

Die Öffnungszeit war auch eher knapp für mich bemessen und was ich persönlich eher gar nicht leiden kann sind diese "Sammelabholungen" Punkt 13.00 Uhr- die Tür bleibt vorher zu- genauso am Morgen.

Der andere KiGa (AWO) war um einiges von den Räumlichkeiten freundlicher, weniger Gruppen, die Leiterin sehr bemüht das Konzept vorzustellen und ganz toll finde ich die flexiblen Bring-und Abholzeiten mit einer Spanne von mittags 1 Stunde.

Nicht zu verachten sind auch die Anzahl der Schließtage d.h. wegen Planungstagen ist bei uns nie zu und es gibt nur 3 sonstige Schließtage (außer Sommer-Weihnachtsferien). Viele Bekannte erzählen, dass annäherend jeder "Brückentag" zu ist oder an jede Ferienzeit noch ein Planungstag angehängt wird.

Die bereits bekannten Freunde finde ich jetzt für diese Entscheidung nicht wichtig- ich kenne auch kaum Bekannte bei denen schon vorher Freundschaften zu künftigen KiGa-Kindern bestand.

Bezügl. des offenen Konzepts kann ich nur sagen, dass es für meine Kleine nix wäre. Überlegenswert finde ich auch, ob es gerade für sehr aktive Kinder sogar mehr passen würde ein geschlossenes Konzept zu erleben. Manchmal liegt im Widerspruch die Lösung.

Viel Spaß noch beim Grübeln und entscheiden:cool:


Gruß Petra
 

Susala

Prinzessin auf der Palme
AW: Welchen Kindergarten - eure Meinungen bitte

Mir persönlich würde der katholische Kindergarten besser gefallen nach dem was Du schreibst. Für mein Kind passt das geschlossene Konzept besser. Gerade etwas komplizierte Kinder, profitieren davon, wenn sie ein oder zwei Bezugspersonen haben, die die Kinder gut kennen und gut auf sie eingehen können. Bei uns ist es vor allem die eine tolle Erzieherin. Da wäre es egal welches Konzept. Da er in ihrer Gruppe ist, kennt sie ihn sehr gut. Akzeptiert und arbeitet mit ihm an seinen komplizierteren Seiten (Wut) und weiß sehr gut wie sie ihn zu nehmen hat. Ich finde offene Konzepte ganz toll für unkomlizierte Kinder. Für meinen Süßen sind Halt, Nähe und klare Strukturen noch sehr wichtig.

Entscheidener als das Konzept wäre für mich die Stimmung: wie wird mit und über die Kinder geredet. Da du die Leiterin des katholischen Kindergartens gut kennst und für sehr kompetent hälst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie Mitarbeiter hat, die Du auch für kompetent hälst. Das sie Nina mag, halte ich auch für einen Vorteil.
Nur 5 min Fußweg finde ich sehr schön.

Wichtig finde ich aber auch die Öffnungszeiten, eine Sporthalle, wie oft die Kinder draußen sind, das Essen, die sonstigen Angebote (Englisch, Fussball, Schwimmen, .....),....
 

Cornelia

Ex-Exilfriesin
AW: Welchen Kindergarten - eure Meinungen bitte

Hallo,

ich würde mir den kath. KiGa noch mal in Ruhe anschauen und auf mich wirken lassen. Der 1. Eindruck ist oft der richtige.

Eine nette Leitung ist übrigens nicht zu unterschätzen. Nach meiner Meinung macht das ne Menge aus - das strahlt auch auf das übrige Personal aus :jaja:

Meine Kinder gehen übrigens auch in einen kath. Kiga mit geschlossenen Konzept. Das offene kann ich mir gar nicht für meine vorstellen :???: Ich finde das total schön, was für Beziehungen meine Kinder zu ihren "eigenen" Erzieherinnen aufbauen. Grade für meinen Sohn finde ich das wichtig. Der ist zwar auh sehr aktiv und wuselig - braucht aber feste Strukturen. Und das Fragen müssen und nicht alles haben dürfen/können , was man grade will, bekommt ihm sehr gut :cool: Die religiöse Erziehung nehme ich auch gerne mit - ich bin ungetauft und habe keine Ahnung und wir wohnen in einer kath.. Gegend - da werden viele Fragen beantwortet, die ich gar nicht stellen würde :heilisch:

Wohnortnähe finde ich nicht ganz so relevant - haben wir auch nicht ;-) - eher die Öffnungszeiten :jaja:

:winke:
 

Alena

Dauerschnullerer
AW: Welchen Kindergarten - eure Meinungen bitte

Hallo,
vielen Dank für eure Meinungen!
Ich werde mal auf euch hören und mir den kath. Kiga mal angucken auch wenn ich Nina vielleicht doch nicht dort hinschicken werde. So kann man doch besser vergleichen (wobei ich finde, dass man das nach einem höchstens halbstündigen Besuch so schlecht einschätzen kann wie es dann später wirklich läuft).

Ich denke auch, es kommt viel auf die Erzieherinnen in der jeweiligen Gruppe an ob sich das Kind wohl fühlt und seinen Fähigkeiten entsprechend gefördert wird.
Und euer Argument, dass ein sehr lebhaftes quirliges Kind wie David sich in einem kleinen überschaubaren Rahmen mit festeren Regeln möglicherweise sogar wohler fühlt - da habt ihr eigentlich Recht!
Er ist so neugierig auf alles und unheimlich leicht ablenkbar, vielleicht wäre dieses breite Angebot im offenen Kiga für ihn auch eine Überforderung, und er würde ständig rastlos von einem Raum zum anderen tingeln ohne sich mal richtig auf was einzulassen (oder den ganzen Vormittag im Toberaum verbringen :hahaha:).

Überhaupt mache ich mir vielleicht zu viele Gedanken um diesen pädagogischen Überbau, ich arbeite selber in einem päd. Beruf und von daher sehe ich das alles evtl. zu sehr durch diese Brille.
Tolle Konzepte auf dem Papier hin und her - alles steht und fällt damit ob die Erzieherinnen sie auch wirklich umsetzen oder ob es nur Geschwafel bleibt...

Schlussendlich halte ich mich auch für fähig, meine Kinder selbst zu Hause auch ganz gut zu fördern, sowas wie Sprachförderung hat Nina z.B. überhaupt nicht nötig. Auch auf die Schule vorbereiten - da kann ich sicher hier auch einiges selbst leisten. Mir wäre wichtiger, dass meine Kinder sich im Kiga wohl fühlen, so akzeptiert werden wie sie sind und viele Sozialkontakte haben.


P.S. Habe mich entschieden, dass ich mir auch noch den Waldorfkindergarten hier im Ort anschauen werde, mal gucken wie es da so ist...
 
M

mutti

AW: Welchen Kindergarten - eure Meinungen bitte

Hallo!
Ich würde mich ganz klar für den städt. Kiga entscheiden!
Eine Eingewöhnungszeit brauchen Kinder in jedem Kiga und das offene Konzept ist dabei genauso neu und gewöhnungsbedürftig für die Kinder, als das andere.
Ich denke ein offenes Konzept bietet den Kindern viel mehr Möglichkeit sich individuell zu entwickeln...und Freunde finden Kinder in dem Alter sehr schnell...
 
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