was ist denn jetzt los?

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Rosali

Hallo Schnullis,
versteh jetzt gar nichts mehr.Ein großer Schläfer war unser Tobias seit er ein halbes Jahr alt ist ja nicht mehr.War zuvor ein Traumkind und Superschläfer.Aber die letzten Monate waren ok.Wir mußten halt damit leben,daß er um 5.00 Uhr seine Flasche wollte,aber danach immer bis 8.00,8.30 oder auch zwischendrin bis 9.00 Uhr schlief.Seit ca. 5 Tagen wird er zwischen 1.00 und 3.00 Uhr wach und brüllt wie am Spieß.Läßt sich im Bett nicht mehr beruhigen.Meist nehme ich ihn mit in mein Bett,aber dort schläft er nicht.Liegt erst nur da und ich denke er ist eingeschlafen.Zum richtigen Zeitpunkt wenn ich wieder weggleiten will,fängt er wieder an zu schreien.Hochnehmen,herdrücken,beruhigen wieder in sein Bett.Gleiche Prozetur.Ist gleich mal ´ne Std.rum.Irgendwann ist er so erschöpft und müde das er doch in seinem Bett einschläft.Bis ca. 6.30 bzw.7.15 Uhr.Dann bekommt er seine Flasche,die er seitdem nicht mehr austrinkt..STUTZ?....
Wünsche mir seit langen,daß er so lange schläft,aber natürlich nicht mit solchen Nächten.Außerdem hat er zur Zeit die absolute Klammerphase.Hängt nur noch an meinem Hals.Kann nicht mehr aus dem Raum gehen,ohne Geschrei.Mit Papa hat er nichts mehr am Hut.Mein Mann ist natürlich sehr traurig und meint er macht was falsch.Wenn ich Tobias absetzen will von meinem Arm,dann zieht er sofort die Beine an und stellt sich nicht hin.Eine Freundin meinte Entwicklungsschub,aber was für ein Schub soll das sein.Er ist zur Zeit auch so superknatschig und unzufrieden.Hab manchmal das Gefühl wir können ihm z.Z. nichts recht machen.
Ist etwas lang geworden,sorry.
Vielleicht kann mir ja jemand helfen,wäre echt dankbar.

LG Rosi
 

Smile76

Dauerschnullerer
AW: was ist denn jetzt los?

Hallo!
IRgendwie kommt mir das bekannt vor.
Paul ist am05.08.2004 geboren, also haben die zwei ja fast das gleiche Alter. Wir haben auch sonst nie Probleme mit einschlafen gehabt, trinken musste er auch recht lange (nachts), irgendwann hat auch das aufgehört. Aber ab Anfang Dezember war es die Hölle! Beim Nachmittagsschlaf musste ich ihn auf dem Arm in den Schlaf wiegen und auch Abend ist er nur noch auf meinem Arm eingeschlafen, es hat meist 2 Stunden gedauert, er hat viel geweint und wollte nur auf den Arm. Dann kam er nachts auch oft im 2 Std. Rythmus. Wir haben ihn dann mit Milch beruhigen können, bzw. haben wir es versucht ihn bei uns im Bett schlafen zu lassen. Hat mal für ne Std. gutgetan. Wollte auch nur auf den Arm. Also die Wochen waren echt der Horror.
Auch tagsüber knörig und unausgeglichen..... Gut wir hatten den Ganzen Dezember über Stress wg. Endbauphase am Haus und dann noch Umzug ne Woche vor Weihnachten. ABer ich habe versucht den Kleinen rauszuhalten. Krankenhaus kam noch dazu. Aber letztendlich habe ich dann vor ein paarWochen festgestellt, dass er wohl so 3 cm gewachsen ist. Ich nehme an, dass ihm das Schmerzen bereitet hat in der Nacht und deswegen ist er so oft aufgewacht und vor allem musste er deswegen auch viel essen.Jetzt hat sich das alles wieder eingependelt. Von heute auf morgen war wieder alles ok. Ich habe mir jetzt vorgenommen,wenn er wieder so ne Phase hat, einfach cool bleiben und durchhalten. Und vor allem ihm auch die Nähe und Zuwendung geben die er braucht. Denke Liebesentzug oder Brüllen lassen ist auch keine Lösung (die Tipps hab ich von so manchem bekommen).
Viel Glück und viel Kraft. Hofftentlich ist die Phase bei Euch bald vorbei
 
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Rosali

AW: was ist denn jetzt los?

Hallo Andrea,
lieben Dank für deine schnelle Antwort.Beruhigt mich schon irgendwie,daß Andere auch solche Probleme haben.Obwohl wir gottseidank keine Probleme beim Einschlafen haben.Bett legen,2x geknarrt und weg is er.Schon möglich,daß er wächst.Hoffe nur,daß die Phase bald vorbei ist.Dieses ständige Geknatsche und Geschrei geht an die Substanz.
Danke für deine guten Wünsche .

LG Rosi
 
G

Giovanna

AW: was ist denn jetzt los?

Liebe Rosi!

Das ist eine ganz normale Phase, die ihr da momentan durchmacht. Vielleicht hast du es schon in einigen anderen Postings hier gelesen, man nennt diese Phase "Trennungsanstphase".

Speziell zwischen 1 und 2 Jahren leiden Kleinkinder v.a. auch beim Zubettgehen, aber auch tagsüber unter Trennungsangst. Also unter der Angst von Mama und Papa getrennt zu sein, sprich Mama und Papa aus dem Blickfeld zu verlieren. Diese Angst hat u.a. eine ganz wichtige Schutzfunktion im 2ten Lebensjahr, da sie gewährleistet, dass ein Kleinkind von sich aus v.a. in ungewohnter, gefährlicher (weil unbekannter) Umgebung immer in Mamas/Papas Sichtweite bleibt. Sobald Mama und Papa außer Sicht sind, folgt das Kind nach bis es die Eltern wieder sieht. Ist das Nachfolgen aber nicht möglich, weil z.B. die Tür zu ist, protestiert das Kind lautstark gegen die Trennung (es schreit und weint hysterisch). Dieses Verhaltensprogramm ist im Kleinkind quasi instinktiv verankert...der Protest bzw. das Nachfolgen geschehen automatisch und können vom Kleinkind nicht willentlich unterdrückt werden.

Nun findet beim Bettgehen auch so eine Situation statt, Mama und Papa verschwinden außer Sichtweite und die Kleinen können nicht nachfolgen, weil sie ja im Gitterbett sind. Das löst beim Kleinkind blitzschnell einen lautstarken Trennungsprotest aus.

Mit diesem Wissen kannst du nun auch verstehen, dass hinter dem Trennungsprotest deines Tobias keine böse Absicht steckt. Die Angst überrollt ihn einfach und deshalb klammert er so stark momentan. Versteckspiele und "Guck guck - da- Spiele" helfen in dem Alter übrigens dabei, die Sicherheit aufzubauen, dass Mama immer wieder zurückkommt und auch noch da ist, wenn man sie grad nicht sieht. Außerdem sind diese Spiele sooooo faszinierend für die Kleinen, dass sie meist garnicht genug davon kriegen können.

Seit ca. 5 Tagen wird er zwischen 1.00 und 3.00 Uhr wach und brüllt wie am Spieß.Läßt sich im Bett nicht mehr beruhigen.Meist nehme ich ihn mit in mein Bett,aber dort schläft er nicht.Liegt erst nur da und ich denke er ist eingeschlafen.Zum richtigen Zeitpunkt wenn ich wieder weggleiten will,fängt er wieder an zu schreien.Hochnehmen,herdrücken,beruhigen wieder in sein Bett.Gleiche Prozetur.Ist gleich mal ´ne Std.rum.Irgendwann ist er so erschöpft und müde das er doch in seinem Bett einschläft.Bis ca. 6.30 bzw.7.15 Uhr.Dann bekommt er seine Flasche,die er seitdem nicht mehr austrinkt..STUTZ?....

Kann es sein, dass zusätzlich zur Trennungsangst momentan auch die Zähnchen plagen? Würde er nur wegen der Trennungsangst aufwachen, so würde er im Elternbett gleich wieder weiterschlafen. Es muss ihm im Moment also noch etwas zu Schaffen machen, etwas körperliches, denn psychisch wäre er ja bei euch im Ehebett schon gut versorgt :zwinker:. Ich würd also am ehesten auf die Zähnchen , die ja vor allem Nachts wachsen und spannende, stechende Schmerzen verursachen, tippen. Vielleicht versuchst du es mal mit Globulis, Viburcolzäpfchen oder mit einem schmerzstillenden pflanzlichen Zahngel.

Mit Papa hat er nichts mehr am Hut.Mein Mann ist natürlich sehr traurig und meint er macht was falsch.Wenn ich Tobias absetzen will von meinem Arm,dann zieht er sofort die Beine an und stellt sich nicht hin.Eine Freundin meinte Entwicklungsschub,aber was für ein Schub soll das sein.Er ist zur Zeit auch so superknatschig und unzufrieden.Hab manchmal das Gefühl wir können ihm z.Z. nichts recht machen.

Viele Kleinkinder werden in dem Alter vorrübergehend zu "Mamakindern" oder aber auch zu "Papakindern". Auch das ist ganz normal. Manche Kleinkinder fixieren sich auf ihre Mama, weil die öfters und verlässlicher "verfügbar" ist als der Papa, der ja arbeiten muss. Am besten reagiert der Papa mit Verständnis und Geduld in dieser Phase. "Och, das find ich schade, dass du nicht mit mir spielen willst. Vielleicht hast du später Lust dazu." Wenn dann der Papa "verlockend" einen gaaaaaaanz großen Turm baut oder ein Lieblingsbuch des Kindes anguckt, dann werden die meisten Kinder doch "weich" und wollen mit Papa spielen.

Ein Entwicklungssprung wär natürlich auch möglich. Vielleicht ist euer Kleiner grad dabei sich als eigenständige (nicht nur körperlich, sondern auch psychisch- eigenständige) Persönlichkeit zu begreifen. Beobachtet mal, wie er sich vor seinem eigenen Spiegelbild verhält bzw. ob er sich auf Videos, Familienfotos selber erkennt. In der Phase dieses Entwicklungsmeilensteins sind Kinder auch von Fotoalben, in denen sie sich und andere erkennen und vom eigenen Spiegelbild fasziniert.
Wenn es euch interessiert, könnt ihr ja mal vorsichtig testen, wie weit das "Selbsterkennen im Spiegel" bei Tobias schon fortgeschritten ist. Malt ihm dazu unbemerkt einen roten Punkt auf die Nase (oder Stirn) und führt in vor einen großen Spiegel. Vorerst wird er wohl noch unsicher sein, wer das im Spiegel ist und den Klecks vorraussichtlich am Spiegelbild berühren, aber zwischen 18 und 22 Monaten wird er zielsicher den Klecks auf der eigenen Nase berühren, weil er weiß "Der-(im Spiegel) bin ich".

lg, Johanna
 
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