Von 0 auf 12

S

Sonnhild

Ich hatte 18 Lenzen auf dem Buckel, als ich schwanger wurde. Na, das war ein Ding! Aber man nimmt die Feste, wie sie fallen. Es wurde das Jahr 1993 geschrieben, zu diesem Zeitpunkt gab es noch nicht so ausgebaut Geburtsvorbereitung, und auch die Kliniken sahen wie vor 30 Jahren DDR aus. Jedenfalls wußte ich nicht besonders viel über eine Geburt. Die Männer begannen gerade, in die Kreißsääle Einzug zu halten. Mit dem Rooming in war das so ne Sache. Es gab noch feste Stillzeiten, alle 4 Stunden. Und die Kinder bekam man nur von 10.00-18.00Uhr. Wie die Zeiten sich ändern...
Aber nun möchte ich über die Geburt schreiben. Der Termin war 22.11., wurde auf den 19.11. verschoben. Natürlich tat sich da nichts. Es war der 25. :brrrr: November und ich wurde im Krankenhaus behalten. Am nächsten Morgen zur Visite bat ich um eine Einleitung, denn mein Bauch war arg lästig. Der Onkel Doktor meinte, dem Kind gehe es gut und es liegt tief genug im Becken. Also packte ich meinen Kram und auf gings mit großen Schritten zum noch größeren Ereignis. Rasur, Einlauf, Wehentropf. Alles kappte wie am Schnürchen. Halb 10 hatte ich den Stich im Arm und um zehn ging es voll zur Sache. Meine Güte, was ist denn das! Ich wurde völlig überrollt von den Schmerzen und war allein. Nach etwa 5 Stunden wurde die Fruchtblase gesprengt. Die Geburt zog sich hin, die Schmerzen wurden immer schlimmer. Aber da sag ich euch ja nichts Neues. Irgendwann gegen 19.00 verkündete die Hebi, :ute: daß es nun zum Endspurt geht. Nach einigem Pressen und rufen der Hebi "Augen zu", setzte sie einen Schnitt und 19.15 Uhr purzelte das kleine Menschlein auf die Welt. "Es ist ein Junge". Ich war sowas von erleichtert. Mit einem Gewicht von 4180g und 53 cm beglückte er uns und hält uns nun schon fast 12 Jahre aauf Trab. Diesen Sommer gabs schon die erste zarte Verliebtheit... ;-)
 
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