Vielleicht bekomme ich hier eine Antwort?

G

Grisu

Märilu hat gesagt.:
Und wenn ich daran denke, das ist erst die ERSTE Autonomiephase, wie wird dann die ZWEITE??? :-?

Na - ich hoffe, dass wir alles heil überstehen werden. :)
Zum Glück gibt es diesen Austausch hier - hoffentlich auch noch in der Pubertätszeit unserer Kinder (wer weiß, was da alles auf uns zukommt :???: )

Lieben Gruß
und einen schönen Tag!
Christine
 
S

Sally

Ich glaube, ich muß auch lernen, es auszuhalten, dass Manuel protestiert und versucht, mit verstärktem Protest das Seine zu bekommen.
Sozusagen kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn er seine Vorstellung nicht erfüllt bekommt.

Hallo Christine, ich habe genau dieses Problem. Vinzent hat von fast jeder Handlung den ganzen Tag haargenaue Vorstellungen. Wenn irgendwas anders läuft, als er es sich vorstellt, wird lautstark protestiert. So lange, bis ich nachgebe (um mir das Geschrei zu ersparen).

Beispiel: Früh Wickeln geht nur mit seiner Kuscheldecke - ist die nicht da, wird so lange geschrien bis ich sie hole. Hol ich sie, ist es auch nicht recht - ich muss sie wieder zurückbringen. Vinzent will sie selbst holen. Nach dem Wickeln will ich ihm die Hausschuhe anziehen - ich geh sie holen. Er will sich die Schuhe nicht anziehen lassen, sträubt sich so lange bis er sie alleine holen kann. Nach dem Frühstück, will Papa mit ihm Zähneputzen gehen - nein nicht Papa soll mitkommen, sondern Mama. Solange wird sich geweigert, bis Mama kommt.... So geht das den ganzen Tag. Manchmal ist man kurz vorm durchdrehen...

Ich wollte eben auch ein Posting zu diesem Thema reinsetzen, da hab ich deins entdeckt.

Man soll also wirklich die Kleinen toben lassen? Oder gleich von vornherein so handeln, wie sie es sich wünschen? Oh, das wird beides schwierig werden - aber ich versuchs. Ich bin erstmal froh, dass ich nicht alleine mit diesem Problem bin.
 

lulu

Königin der Nacht
Sally,

ich glaube, es gilt wie immer den goldenen Mittelweg zu finden :jaja:.
Du kannst nicht immer genau das machen, was Vincent will --> sonst wird er irgendwann zum kleinen Tyrann. Man muss sich also genau ueberlegen, wann es schon ok ist, den Bengeln ihren Willen zu lassen und wann es einen selber zu sehr einschraenkt, nervt, oder laecherlich macht.

Wenn Levin nicht will, dass Papa ins Kino geht, Papa sich aber verabredet hat, dann ist das halt so, und er muss mal wueten.
Wenn ich morgens nicht 1000 Zeit zum Tueddeln hab, dann muss er sich anziehen (lassen), wenn ich es fuer richtig halte. Wenn ich allerdings Zeit zum Tueddeln habe und mein erster Anziehversuch wird abgeblockt, dann lass ich ihn halt im Schlafanzug weiterspielen und versuche es später wieder. Oder lasse mir selber ein Bad ein, dann will er sich sowieso ausziehen und mitbaden. Und danach ist das Anziehdrama vergessen.

Wichtig ist, das ganze gut und passend zu kommentieren. Z.B.: Levin, ich weiß, Du willst weiterspielen. Aber Mama muss heute puenktlich bei der Arbeit sein. Wir ziehen uns jetzt an. Oder halt: Oh, Du willst noch weiterspielen? Na gut, heute morgen haben wir viel Zeit. Dann geh ich halt zuerst baden.

Viel Spaß beim (V)erziehen :)! Lulu
 
S

Sally

Hallo Lulu,

Wenn ich morgens nicht 1000 Zeit zum Tueddeln hab, dann muss er sich anziehen (lassen), wenn ich es fuer richtig halte.
Aber wenn das nur mit schreien und brüllen einhergeht, bin ich schon am frühen Morgen das erste Mal mit den Nerven fertig (fast).

Wenn ich allerdings Zeit zum Tueddeln habe und mein erster Anziehversuch wird abgeblockt, dann lass ich ihn halt im Schlafanzug weiterspielen und versuche es später wieder.
Und hier ist das Problem, dass es Vinzent nicht stört im Schlafanzug zu spielen, mich aber schon.

Wichtig ist, das ganze gut und passend zu kommentieren.
Ich kommentiere eigentlich immer meine Handlungen. Aber Vinzent hört nicht darauf. Er will einfach nur seinen Kopf durchsetzen. Es interessiert ihn überhaupt nicht, was ich sage.

Ich komm manchmal echt ins Schwitzen. So schwer hätte ich mir Erziehung nicht vorgestellt. Ich frage mich manchmal ob es an mir/uns liegt, das Vinzent so ist, wie er ist oder ob es einfach genetisch bedingt ist.
 

lulu

Königin der Nacht
Sally hat gesagt.:
Aber wenn das nur mit schreien und brüllen einhergeht, bin ich schon am frühen Morgen das erste Mal mit den Nerven fertig (fast).
Locker bleiben :). Manchmal fange ich meine Arbeit trotz Verspaetung erst mal mit 2 Tassen Kaffee und Pause an. Zum erholen... Obwohl, mittlerweile, seit Klaas in den Schulbus steigt, geht es eigentlich.

Und hier ist das Problem, dass es Vinzent nicht stört im Schlafanzug zu spielen, mich aber schon.
Noch mal locker bleiben :). Lass ihn halt im PJ, bis der Tagesablauf mit irgendetwas lockt. Bei uns ist das Baden, Spielplatz, Kinderwagentour, oder die erste Windel ist unaufschiebbar faellig.

Ich wette, Vincent und ihr seid alle voellig ok. Und erziehen ist einfach so schwer :eek:. Wie gesagt: Locker bleiben, alles ist eine Phase.

Lulu
 

jackie

buchstabenwirbelwind
Moderatorin
liebe sally

ich hab auch noch einen tipp. lass ihn soviel wie möglich alleine machen, das sit jetzt das alter.
hatte mit jani auch terz in dieser übergangsfase, weil ich noch immer alles gemacht hab, obwohl er schon mithelfen wollte bzw dinge alleine machen wollte.

allerdings, wenn ich im zeitdruck bin, dann lässt mami den boss raushängen, da muss er durch (und ich auch :-D)
allerdings regt er sich deutlich weniger auf, seit er mehr machen darf, kann, soll

:winke:
jackie
 
S

Sally

@jackie und lulu:
"Locker bleiben" ist wahrscheinlich wirklich die beste Maßnahme, ihr habt ja Recht. Ich hab mir auch schon manchmal gesagt, dass ich einfach cooler werden muss :cool: , aber es ist eben nicht einfach...

Aber wir stehen das schon durch zusammen :) . Danke, bin froh, dass ihr mir zuhört.
 
G

Grisu

Liebe Sally,

Manuel ist oft bis zum Mittagsschlaf im Pyjama (wenn wir nicht irgendwas "draußen" zu tun haben). Ich denke mir, dass es im Prinzip wurscht ist - es gibt so viele andere Dinge, wo Manuel sozusagen das tun muß, was ich meine (wie Jackie so schön sagt: den Chef raushängen lassen als Mama).

Manuel will auch sehr viel alleine machen - und es stimmt - es geht dann irgendwie leichter.
Habe manchmal das Gefühl, dass momentan das Alter des "Quietschens" ist, weil einerseits vieles selber gemacht werden will und dann funktioniert es halt nicht so einfach. Aber ich habe mir in letzter Zeit vorgenommen, nicht mehr "gleich anzuspringen", wenn er einen Quieker macht.

Das mit dem wieder etwas zurückbringen, weil Manuel es selber machen will - das kenne ich! Manchmal passiert es, dass ich nicht gleich checke, dass ich jetzt was "vorweggenommen" habe und komme erst nach längerem Jammern drauf.
Und papa darf auch nicht viel machen. Wehe Papa legt ihm eine Nudel auf den Teller - Mama muß es machen.

Ich glaube, es ist immer eine Abwägungssache, was man so macht wie es sich unsere Lauser vorstellen und wo mamas Vorstellungen zählen.
Extreme lassen sich immer leichter leben als ein goldener Mittelweg. Denn es ist einfacher zu entscheiden, was man in der jeweiligen Situation macht. Will man den goldenen Mittelweg nehmen, dann kommt man ohne Abwägen nicht umhin.
Für mich ist einfach wichtig, dass man den Kleinen erklärt, warum jetzt was sein MUSS - in einer bestimmteren Redensweise.
Es dauert halt alles seine Zeit, bis sich was einspielt und hat es sich mal eingespielt, dann ist mit Sicherheit das nächste da, was einem "auf die Palme bringen kann".

Kopf hoch - wir schaffen das ganz sicher - und Du machst sicher das Beste für Deinen Vincent.

Lieben Gruß
Christine
 
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